Sonntag, 25. Oktober 2020
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B'Tselem, israelische NGO: "Es war nur eine Frage der Zeit, dass ein Kind verbrannt würde." - "Angesichts einer Politik, die von gewalttätigen Siedlern nicht die Einhaltung der Gesetze verlangt, war es nur eine Frage der Zeit, dass ein Kind verbrannt würde", überlegte heute die israelische NGO B'Tselem, die sich für Menschenrechte und gegen die israelische Kolonisierung der besetzten palästinensischen Gebiete einsetzt.
Am Mord an dem 1 1/2-jährigen Ali Saed Dawabshe und den schweren Verletzungen seiner Eltern Taeb und Rihan und seines 4-jährigen Bruders Ahmed sei "die Politik der Behörden (schuld), die die Gesetze nicht auf (jüdische) Israelis anwendet, die Palästinensern und deren Eigentum Schaden zufügen. Diese Politik schafft Straflosigkeit für Hassverbrechen und animiert die Angreifer, damit fortzufahren und hat zu diesem schrecklichen Resultat von heute morgen geführt", bedenkt die NGO in einem Komuniquee.
Nach den Statistiken von B'Tselem haben (jüdische) israelische Zivilisten an neun palästinensischen Wohnungen im besetzten Westjordanland Feuer gelegt und ein Molotov-Cocktail auf ein palästinensisches Taxi geworfen (Feuer gelegt und schwere Verletzungen bei der Familie verursacht, die im Taxi fuhr), Taten, für die die Sicherheitskräfte niemanden verdächtigt haben.
"In den letzten Jahren haben israelische Zivilisten an dutzenden palästinensischen Häusern, Moscheen, Geschäften, landwirtschaftlichen Kulturen und Fahrzeugen im Westjordanland Feuer gelegt. Die überwiegende Mehrzahl dieser Fälle wurden niemals aufgeklärt, die Polizei hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, die elementarsten Untersuchungen einzuleiten", klagt die NGO.
Für diese Organisation ist die Tatsache, dass diese Fälle nicht aufgeklärt werden, "einer Politik auf allen Ebenen des Systems, wo es um die Einhaltung des Rechts geht, geschuldet, insbesondere bei der Polizei und einschließlich des Premierministers."
Daher betrachtet B'Tselem die Verurteilungen durch den Premierminister Benjamin Netanyahu und andere israelische Amtsträger als "bloße Rhetorik, während die Politiker mit ihrer Politik fortfahren, bei (jüdischen) Israelis, die Palästinensern Schaden zufügen, nicht die Einhaltung der Gesetze zu fordern, (und das wird so lange weitergehen, Ü.) bis sich das öffentliche Klima und die Hetze auflösen, die den Hintergrund für diese Akte bilden."
"Die Uhr tickt schon für den nächsten Angriff und den übernächsten", bemerkt B'Tselem in seiner harschen Note.
Der Angriff fand heute am frühen Morgen statt, laut Information der Polizei fällt der Hauptverdacht auf extremistische jüdische Siedler, Molotovcocktails auf zwei palästinensiche Häuser in der Ortschaft Duma bei Nablus geworfen zu haben. Im Feuer starb ein Baby und wurden seine Eltern und sein Bruder schwer verletzt.
An den Aussenmauern des in Brand gesetzten Hauses stand in Hebräisch: "Langes Leben dem Messias", "Rache" und "Preisliste" (ein Ausdruck dafür, dass ein Schaden für die Siedler oder die Siedlungstätigkeit mit einem anderen Schaden für die Palästinenser "bezahlt" werden soll). http://www.palestinalibre.org/articulo.php?a=57170 Übersetzung: K. Nebauer
Westjordanland: Tausende Palästinenser
protestieren nach Tod eines Kleinkinds
- Droht eine neue Spirale der Gewalt im
Nahen Osten? Bei einem Anschlag auf ein
Haus starb ein palästinensisches
Kleinkind. In Hebron kam es zu
Zusammenstößen zwischen Demonstranten
und israelischen Sicherheitskräften. >>>

Palästinensisches Baby stirbt bei Anschlag - Zündelnde Siedler - Susanne Knaul - Ein palästinensisches Kleinkind verbrennt bei lebendigem Leib in einem Dorf bei Nablus. Israels Premier Netanjahu spricht von „Terror“. Der 18 Monate alte Ali Dawabscheh ist bei einem Brandanschlag auf das Haus seiner Eltern bei lebendigem Leib verbrannt. Zwei bis vier Täter, vermutlich radikale israelische Siedler, schlichen sich Freitag Nacht in das palästinensische Dorf Duma bei Nablus. Sie warfen mehrere Molotowcocktails durch die offenen Fenster des Familienhauses und auf ein benachbartes Haus, das zur Tatzeit leerstand. Mit letzter Kraft gelang es dem Familienvater, seine Frau und seinen vierjährigen Sohn, aus den Flammen zu ziehen. Alle drei trugen schwere Verbrennungen davon und schweben in Lebensgefahr. >>>
Palestinians bury baby killed in West Bank arson attack - Hundreds of mourners have attended the funeral of the 18-month old Palestinian baby, killed in an arson attack in the occupied West Bank, as Palestinian leaders condemned Israel's policy on settlements and dubbed the attack as "war crimes".
Family members buried Ali Saad Dawabsheh on Friday afternoon, as his four-year-old brother and their parents, both in extremely critical condition for major burns, are being treated at an Israeli hospital.
Clashes erupted in Hebron following the funeral, and one person was reportedly shot and wounded by Israeli troops. “ When the Israeli government encourages settlements everywhere, they’re also encouraging these thugs to carry out these attacks. This is a war crime and a tragedy for all of us.”
Palestinian Authority President Mahmoud Abbas said that Israeli Prime Minister Benjamin Netanyuhu's settlement policy is to be blamed for the attacks in the West Bank. >>>
George Galloway warns 'blood is cheap in Palestine' and claims media will cover Cecil the Lion more than Palestinian toddler burnt alive - Galloway accused media of 'staying silent for Baby Ali yet howling at the moon for Cecil the lion’ - Heather Saul - George Galloway has claimed the media will pay more attention to the death of a lion than a Palestinian infant who was killed in an arson attack in a series of angry tweets declaring “blood is cheap in Palestine”. The outspoken leader of the Respect Party criticised the media and warned it would prioritise Cecil the lion’s death over the death of baby Ali Saad Dawabsha in the West Bank village of Duma. >>>
Hamas: 'Settlers, soldiers' legitimate targets after infant killing - Palestinian political factions strongly condemned an arson attack carried out by settlers which killed a Palestinian infant on Friday, holding the Israeli leadership fully responsible for the brutal attack and calling for revenge.
Hamas said that the killing of 18-month-old Ali Saad Dawabsha in the Nablus village of Duma makes all "Israeli soldiers and settlers legitimate targets for resistance." A spokesperson for the group, Hussam Badran, called for popular action in response to the killing and said Israeli crimes can only be stopped by "comprehensive resistance in all its forms."
He also demanded that the Palestinian Authority stop "chasing fighters" and release all political detainees currently held in PA jails.
The Islamic Jihad movement condemned the attack and said the Israeli government is responsible for protecting settlers who carry out acts of "terrorism." “Settlers and the Israeli army’s terrorism will be faced by a Palestinian will that does not accept surrender," a spokesperson for the group said, calling for resistance against Israeli military forces and settlers.
The West Bank's ruling party Fatah called the infant's killing "cowardly," also blaming continuous incitement by the Israeli government for the "disastrous crime." >>>
UN Envoy Says Duma Crime Reinforces Need to End Occupation - Decrease font size Increase font size modify font size Print a copy - United Nations Special Coordinator for the Middle East Peace Process, Nickolay Mladenov Friday said the crime in which a toddler was brutally killed “reinforces the need for an immediate resolution of the conflict and an end to the occupation.” In a press statement, he strongly condemned the arson attack in the Occupied West Bank’s village of Duma, south of Nablus and called for the perpetrators to be brought to justice. >>>
Mehr zum Thema - Der Tod von Ali Saad Dawabsha, ein eineinhalbjähriges Kleinkind >>>
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Israel muss sich der Wahrheit
stellen - Die Kritik an der
israelischen Besatzung der
Palästinensergebiete ist berechtigt.
Diese hat ihre Legitimation längst
verloren.
- Thomas Meyer - Zehn Tage lang fand
im Zürcher Kulturhaus Helferei eine
Ausstellung der regierungskritischen
israelischen Veteranenorganisation
«Breaking the Silence» (BTS) statt.
Gezeigt wurden Fotos, die Soldaten
während ihres Dienstes in den
besetzten palästinensischen Gebieten
gemacht hatten. Videoaufnahmen von
einem Checkpoint rundeten das Bild
davon ab, was es heisst, wenn ein
Volk über ein anderes herrscht.
Der Bund unterstützt BTS von 2012
bis 2016 mit 158'000 Dollar, für die
Ausstellung sprach er weitere 15'000
Franken. Die israelische Regierung
sieht das nicht so gern. Ihr
Botschafter in Bern, Yigal Caspi,
hat eine offizielle Protestnote
deponiert, die er folgendermassen
kommentierte: «Es ist nicht Aufgabe
der Schweizer Behörden, eine solche
Organisation zu unterstützen.»
Yigal Caspi hat wohl hauptsächlich
deshalb gegen das Schweizer
Engagement protestiert, weil viele
Israelis – und auch viele Juden in
der Diaspora – der Ansicht sind, die
Probleme Israels seien eine
Privatangelegenheit und müssten
«innerisraelisch» gelöst werden.
Caspi sagte denn auch: «Eine
Ausstellung im Ausland, deren Zweck
die negative Darstellung von Israel
ist, hilft nicht weiter.»
Der Botschafter verwechselt dabei
Zweck und Wirkung: Die Ausstellung
hat nicht die Absicht, Israel
negativ darzustellen, sondern die
Wahrheit zu zeigen. >>> |
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Die
halbe Kinderbevölkerung in Gaza
leidet an Nach-Kriegstrauma
- Ptijanko
Mogul, 25.7.15 -
Eine neue
Untersuchung hat gezeigt, dass nach
einem Jahr von Israels
Militäroperation im Gazastreifen
51% von Gazas Kindern und 31% der
Erwachsenen an Post-Traumatic Stress
Disorder leiden.
Die Ergebnisse wurden
von Taysir Diab, Vertretender
Generaldirektor der Professionellen
Angelegenheiten für das Gaza
Community Mental Health Programm
bei einem Treffen dargestellt, bei
dem diskutiert wurde, wie GCMHP und
die GIZ (deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit) enger
zusammen arbeiten können.
Eine kürzlich von
Save the Children in Gaza
durchgeführte Auswertung fand auch,
dass im Durchschnitt 75% der
Kinder regelmäßig ungewöhnliches
Bettnässen erleben und bis zu 89%
der Eltern sagten, dass ihre Kinder
unter ständiger Angst leiden würden.
Mehr als 70% der Kinder sagten, dass
sie vor einem neuen Krieg Angst
haben.
David Hassel,
Co-Country-Direktor von Save the
Children (StC), sagte: „ Sie
erlebten so schlimme Dinge, die
selbst die abgehärtetsten
Erwachsenen mit Alpträumen plagen.
Die anhaltende Blockade und
Bedrohung eines erneuten Konfliktes
macht es für Kinder sehr schwierig,
sich vom erfahrenen Trauma zu
erholen. Im Gebiet von al-Shoka fand
Save the Children, dass fast die
Hälfte der interviewten Kinder jede
Nacht Bettnässer sind.
Während des Krieges
2014 wurden 551 Kinder in Gaza
getötet und 3436 Kinder wurden
verletzt. Etwa 1500 Kinder verloren
ihre Eltern und Tausende wurden
obdachlos und ihre Schulen
beschädigt oder zerstört. Eine große
Zahl von Gazas Kindern leiden auf
Grund der vielen Kriege in der
Region. an permanenten
Behinderungen. Die Folge davon ist,
dass es eine überproportional hohe
Anzahl Behinderter unter Gazas
jungen Leuten gibt-
Israels militärische
Zerstörung von Gazas einziger
Rehabilitationsklinik Al-Wafa hat
die Situation nur verschlimmert.
Kinder, die Rehabilitation,
Prothesen und Operation nötig
hätten, können nicht behandelt
werden. Steve Sosebee, Präsident
des Palästinensischen Children
Relief Fund (PCRF), sagte: „Selbst
wenn wir die finanziellen Quellen
hätten, um den Kindern, die es nötig
haben, zu helfen, gibt es keinen Ort
der Rehabilitation, an den sie gehen
könnten.
Justin Forsyth von
Save the Children’s CEO sagte: “Die
Welt kann doch nicht zuschauen, wie
die Hoffnung dieser Kinder auf eine
bessere Zukunft durch die Blockade
und die lauernde Bedrohung zerstört
wird. Politische Führer aller Seiten
sollten aufhören zu reden, sondern
anfangen
zu handeln – sie müssen
zusammenarbeiten, und gemeinsam
einen Plan erarbeiten, um einen
anhaltenden Frieden auszuhandeln,
der das Ende der Blockade
einschließt.“ (dt. Ellen Rohlfs)
http://internationalpoliticalforum.com/50days4gaza-half-the-population-of-children-in-Gaza-suffer-post
Bericht - Operation Protective Edge:
A war waged on Gaza's children - Defence for Children
International-Palestine (DCI-Palestine)
>>>
Protective Edge: A war waged
on Gaza's children -
73 Seiten - Defense for
Children International Palestine today
released a report, Operation Protective
Edge: A War Waged on Children, detailing
the high price paid by children during
Israel’s assault on Gaza last summer.
Download the report ››
Sammlung - UNO - Amnesty und andere
- Berichte - Untersuchungen -
Studien >>> |
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Wir
haben keine Worte mehr, um die Menge
des Leids in Gaza zu teilen
- Laura Grant, 27.7.15 The Guardian
- Heute kam ich zum ersten Mal nach
dem Krieg von 2014 nach Gaza. Obwohl
ich seit fast einem Jahr als
Menschenrechtsaktivistin in den
besetzten Gebieten gearbeitet habe,
haben die israelischen
Einschränkungen und eine prekäre
Sicherheits-Situation mich daran
gehindert, bis jetzt meine Kollegen
hier zu besuchen.
Meine Freunde warnten mich, dass ich
Schwierigkeiten haben werde, nachts
zu schlafen, aber ich fühlte mich so
überwältigt, so erschöpft, dass ich
sicher war, ich würde
zusammenbrechen, sobald ich mich in
das Hotelzimmer zurückziehen würde.
Es stellte sich heraus, dass sie
Recht hatten: mir das Trauma der
andern noch einmal vorzustellen, ist
ein Gebiet, auf dem sie schon
unerwünschte Erfahrungen hatten.
Wie die meisten Palästinenser von
Gaza hatte keiner meiner Kollegen
den 45km langen blockierten
Gazastreifen seit dem Ende des
letzten Krieges vor einem Jahr
verlassen. Nachdem sie diesen
brutalen 51-Tage langen Krieg
durchlebt und durch-gearbeitet
hatten, begannen sie damit, ihr
eigenes Leben wieder zusammen zu
setzen und das ihrer zerstörten
Städte – alles mit der wohl
begründeten Furcht, dass der nächste
Krieg nur eine Frage der Zeit ist.
Wie Menschen dies aushalten, während
der Krieg wütete, liegt außerhalb
meines Fassungsvermögen. Von der
Vernunft her verstehe ich, dass es
gezwungenermaßen eine Sache des
Überlebens ist, aber die Realität
ist so weit von menschlicher
Erfahrung entfernt, dass ich nicht
in der Lage bin, es mir
vorzustellen. Noch viel weniger kann
ich mir vorstellen, woher die
Menschen die Kraft finden, mitten im
Krieg zur Arbeit zu kommen und
Lebensmittelpakete Notfallausrüstung
an die Obdachlosen zu verteilen,
während sie sich um die Sicherheit
ihrer Familien zu Hause Sorgen
machen.
Heute ist der erste Tag, dass meine
Kollegen in der Lage sind, zu
jemandem, der von außen kommt, über
das zu reden, was >>> |
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Benediktiner wollen Attentäter im
Gefängnis besuchen - Wunsch nach
Versöhnung -
Die Staatsanwaltschaft hat nach dem
Anschlag auf das Kloster Tabgha
gegen zwei Verdächtige Anklage
erhoben. Sollten sie schuldig sein,
wollen die Benediktiner mit ihnen
ins Gespräch kommen, sagt Pater
Nikodemus Schnabel.
domradio.de: Es war ein verheerendes
Feuer, am 18. Juni war der Südflügel
des erst 2012 fertiggestellten
Klosters in Tabgha weitgehend
zerstört worden. Wie laufen die
Aufräumarbeiten?
Pater Nikodemus Schnabel (Dormitio
Abtei): Es gibt wirklich Positives
zu verkünden. Wir haben in den
letzten Wochen sehr viel Solidarität
erlebt von israelischer,
palästinensischer Seite, von Drusen,
Muslimen, Christen, Juden und auch
aus Deutschland. Wir konnten
anfangen mit den Aufräumarbeiten.
Tabgha ist wieder besuchbar. Wir
haben durch eine Holzwand den
verbrannten Teil von dem noch guten
Teil getrennt. Die Pilger können die
Kirche und auch die Begegnungsstätte
betreten. Natürlich müssen wir viel
improvisieren, zum Beispiel ist
unser Klosterladen durch einen
späteren Schwelbrand und die
Löscharbeiten abhanden gekommen.
domradio.de: Inwiefern ist der Brand
für das Kloster existenzbedrohend?
Pater Nikodemus Schnabel: Ja,
tatsächlich, das ist nicht ohne. Man
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Ein
Verkehrschaos mitten in der Wüste –
eine Demo für Susiya
- Adam Keller, Crazy
Country 25. Juli 2015- Gush Shalom -
(...) Die Juden, die hier vor 1500
Jahren lebten, wohnten in Höhlen.
Im 20.Jahrhundert lebten
Palästinenser in diesen Höhlen – bis
1986, als sie die Armee von dort
vertrieb und die Höhlen in einen
archäologischen Ort verwandelte, der
von den isr. Siedlern beaufsichtigt
wird. Die Palästinenser mussten in
elende Hütten umziehen, die auf
ihrem übrig gebliebenen Land
errichtet wurden. Es ist nicht
unmöglich, dass sie die Nachkommen
jener Leute waren, die im 5.
Jahrhundert dort lebten.
Zu Beginn der zionistischen Bewegung
sagte David Ben Gurion, dass
wenigstens ein Teil der Araber
dieses Landes Nachkommen der Juden
sind, die in der Vergangenheit hier
lebten, und die irgendwann zum Islam
konvertierten und anfingen, arabisch
zu sprechen. 1918 veröffentlichte
Ben Gurion sogar ein ganzes Buch
über dieses Thema - und zwar in
Zusammenarbeit mit dem zukünftigen
Präsident von Israel, Yitzhak
Ben-Zwi. Es war eine detaillierte
historische Dokumentation, die diese
Theorie unterstützte. Aber seit
langem wurde es klar, selbst wenn
einige der palästinensischen
Vorfahren jüdisch gewesen sein
sollten, haben die gegenwärtigen
kein Interesse, jüdisch zu sein oder
das zionistische Projekt zu
unterstützen. So haben denn
Ben-Gurion und seine Kollegen das
Interesse verloren, dieses Problem
weiter zu verfolgen.
In Richtung des palästinensischen
Susyia gab es kein Straßenschild.
Für die israelischen Behörden
existiert es einfach nicht. „Die
kompetenten militärischen Behörden
nahmen die Position ein, dass dort
nie ein arabisches Dorf mit Namen
Susiya bestanden hätte“ stellt der
vertretende Verteidigungsminister
Eli Ben-Dahan von der Jewish
Home-Partei fest. „Die
palästinensischen Strukturen waren
ohne Genehmigung dort gebaut worden
und wurden während 1995- 2001
zerstört. Illegaler Aufbau setzte
sich fort, auch gegen die Befehle
der Zerstörung. Im Mai 2015 wies
der Oberste Gerichtshof eine
Petition der Palästinenser zurück …
Es gibt kein Straßenschild, aber es
ist nicht schwierig, das
palästinensische Susiya zu finden:
entlang des Weges sind
palästinensische Flaggen auf die
Felsen gemalt. Vier Busse kamen
aus Tel Aviv und drei aus Jerusalem
plus einige >>> |
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NGO
ruft zu sofortigem Ende der
Strom-Krise in Gaza auf
- Die unabhängige
Kommission für Menschenrechte warnte
am letzten Samstag vor der sehr
erschwerten humanitären Situation in
Gaza und zwar wegen des andauernden
Stromausfalls.
Der stellvertretende
Generalkommissar der Kommission
Issam Younis bestätigte in einer
Pressekonferenz am Samstag, dass die
humanitäre Lage in Gaza sich infolge
der anhaltenden Stromausfälle und
die Reduzierung der Stromstunden
zunehmend verschlechtert.
Er betont – nach Al Ray – dass die
Situation unerträglich ist, da die
anhaltende Krisis ernste
Auswirkungen auf das ganze Leben der
Bevölkerung in Gaza hat.“ Die
Stromkrise zu politizieren,
beeinträchtigt das Leben der Gazaner,
deshalb ruft er alle zuständigen
Offiziellen auf, verantwortlich zu
handeln.
Der Koordinator der Public Relation
und Medien in der Kommission Bahgat
al-Helo, drückt seine große Sorge
über das Leiden der Menschen in Gaza
aus.
Die Kommission gibt Aufschluss über
die kollektive Notlage: Die Menschen
leiden seit neun Jahren unter der
verschärften Blockade, kollektiven
Strafen, sehr eingeschränkter
Bewegung, (Grenzübergänge meist
vollkommen gesperrt), der Mangel an
Waren, an Dienstleistungen, an
Grundbedürfnissen, Sanitätsartikel,
Brennstoff und Strom.
Sie fügt noch hinzu, dass die
Stromausfälle im Sommer wegen der
Hitze besonders ernst sind und so
die Menschen ohne Trinkwasser lässt.
Dies beeinträchtigt auch sehr die
Nierenkranken und die Frühgeburten.
Zusätzlich verletzt die israelische
Politik, die den Gazastreifen nicht
mit dem nötigen Strom versorgt ,
schamlos das Internationale
humanitäre Gesetz.
Sie betont, dass dies wiederum die
Unterzeichnerstaaten der Vierten
Genfer Konvention zur direkten
unmittelbaren Intervention aufruft,
Druck auf die Besatzung auszuüben,
seine Praktiken zu beenden und alle
Verpflichtungen übernimmt und alle
Rechte der zivilen Bevölkerung in
Gaza berücksichtigt.
ICHR ruft zu einem sofortigen
Abkommen auf, Die Stromkrise zu
lösen und so das Leben der Menschen
zu retten.
Imemc, 27. Juli 2015 -
http://www.imemc.org/article/72376?print_page=true
- (dt. Ellen Rohlfs) |
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Auf
der Suche nach einem Held
- Uri Avnery, 1.
August 2015 - VOR ETWA 60 Jahren
schrieb der ägyptische Herrscher
Gamal Abd-Al Nasser ein Buch über
die „Philosophie der Revolution“.
Indem er das Schauspiel Luigi
Pirandello („Sechs Figuren auf der
Suche nach einem Autor“) nachahmte,
behauptete er, dass die arabische
Welt „Auf der Suche nach einem Held
war“, um sie zu vereinigen.
Zur Zeit schreit der Auftrag nach
einem Held, um eine israelische
Kraft zu schaffen, die in der Lage
ist, Benjamin Netanjahu und seine
Gang politischer Hooligans
loszuwerden. Irgendwo unter den
Millionen israelischer Männer und
Frauen muss der Held/ die Heldin
verborgen sein, der/die Israel
retten wird.
ZEHAVA GALON, die Führerin der
Meretz-Partei, schockierte letzte
Woche viele ihrer Anhänger, als sie
laut darüber nachgrübelte, dass ihre
Partei sich mit einer anderen Partei
vereinigen muss, um zu überleben,
und an den Bemühungen teil nimmt,
die rechte Regierung zu ersetzen.
Offensichtlich sprach sie aus
Furcht. Meretz, die linke
zionistische Partei, war bei den
letzten Wahlen fast ausgeschaltet
worden. Auf der Höhe der
Wahl-Kampagne zeigten
Meinungsumfragen, dass die Partei
die 4%-Minimum-hürde nicht passieren
könnte. Eine der Folgen wäre der
Verlust all ihrer Stimmen gewesen.
Die Berichte alarmierten viele
Wähler, die in der letzten Minute
zur Wahl eilten, um Meretz zu
helfen. Statt für Labor (dieses Mal
verschleiert als „das zionistische
Lager“) zu stimmen, stimmten sie
für Meretz und retteten sie. Sie
kam mit fünf Sitzen in die Knesset,
gerade noch vor der Minimumklausel.
Für Galon und ihre Kollegen war der
Schock groß. Am Morgen der Wahl trat
sie zurück, aber kurz danach, als
sie mehr darüber nachdachte,
verzichtete sie auf den Rückzug. Sie
blieb die Führerin der Partei. Jetzt
fürchtet sie offensichtlich, dass
Meretz bei den nächsten Wahlen
verschwinden könnte. Sie möchte
Meretz in irgendeiner Weise mit
wenigstens einer anderen Partei
verbinden. Meretz liegt zwischen dem
„Zionistischen Lager“ und der
„Gemeinsamen Liste“, die alle
arabischen Parteien vereint, die
auch fürchten, dass sonst keiner
ihrer Komponenten die 4%-Hürde
überschreitet. >>> |
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Siehe die Informationen rechts -
Collage zum vergrößern anklicken |
Vertretung des
Staates Palästina und ständige
Vertretung bei den Internationalen
Organisationen in Wien - Wien,
am 31.07.2015 -
Palästinensisches Kleinkind bei
israelisch-jüdischem Terroranschlag
getötet - Bei
einem Terroranschlag jüdischer
Siedler auf zwei palästinensische
Wohnhäuser im Dorf Duma nahe Nablus
im Westjordanland erlag Ali Saad
Dawabsha, ein eineinhalbjähriges
Kleinkind, seinen schweren
Brandverletzungen. Mindestens drei
weitere Familienmitglieder wurden
zum Teil schwer verletzt. Die
Siedler hinterließen auf Hebräisch
die Parolen „Rache“ und „Lang lebe
der Messias“.
Ali Saad Daobasa ist das vierte
palästinensische Todesopfer in den
letzten zehn Tagen – drei
Palästinenser wurden zuvor bei
Angriffen der israelischen Armee
getötet. Auch wenn die israelische
Armee den Angriff der Siedler auf
palästinensische Zivilisten als
barbarischen Terrorakt verurteilen,
so muss festgehalten werden, dass
dieselbe israelische Armee die
Siedler – mitunter auch bei
gewalttätigen Übergriffen auf
Palästinenser – schützt. Ebenso wie
die israelische Armee ist auch der
Staat Israel für dieses Verbrechen
verantwortlich zu machen, nicht
zuletzt auch deshalb, weil der
israelische Staat die Errichtung von
israelischen Siedlungen auf
palästinensischem Land weiter
vorantreibt – so wurden erst vor
wenigen Tagen der Bau von 300
weiteren Wohneinheiten in Beit El,
einer Siedlung im Westjordanland,
bekanntgegeben.
Erst am 20. Juli diesen Jahres hat
die Europäische Union in ihrem
Ratsbeschluss zum
Nahost-Friedensprozess ihre „starke
Ablehnung gegenüber Israels
Siedlungspolitik und der in diesem
Kontext gesetzten Handlungen“
festgehalten und erneut betont, dass
israelische Siedlungen illegal unter
internationalem Recht sind.
„Es ist nun mehr denn je an der
Zeit, dass die Europäische Union
ihren Worten auch konkrete Taten
folgen lässt“, so Salah Abdel Shafi,
Botschafter Palästinas in
Österreich. „Israel und seine
völkerrechtswidrige Besatzung muss
mit den legitimen Mitteln des
Völkerrechts zur Rechenschaft
gezogen und ein Ende der
israelischen Besatzung auf
friedlichem Wege erreicht werden.
Dies kann jedoch nicht mit
Lippenbekenntnissen, sondern nur mit
konkreten Handlungen der
internationalen Staatengemeinschaft,
wie beispielsweise Sanktionen,
erzielt werden.“
Palästinensische Mission - Die
Diplomatische Vertretung Palästinas
in Deutschland -
Verurteilung des Brandanschlages in
Duma - mehr
als 11.000 Siedlerübergriffe seit
2004 - Mit scharfen Worten
verurteilte der amtierende
Generalsekretär der PLO den
Brandschlag auf palästinensische
Häuser in Duma, südlich von Nablus.
Das Kleinkind Ali Saad Dawabsha
starb, seine Eltern und sein
4-jähriger Bruder wurden schwer
verletzt.
Jüdische Extremisten hatten in der
vergangenen Nacht zwei Häuser von
palästinensischen Familien in Brand
gesetzt und eine Mauer mit Parolen
beschmiert. Der 1,5 Jahre Ali Saad
Dawabsha starb, seine Mutter und
sein Bruder wurden bei dem Anschlag
so schwer verletzt, dass sie in
Lebensgefahr sind.
"Seit 2004 gab es mehr als 11.000
Übergriffe auf palästinensische
Häuser, Autos, Kirchen, Moscheen,
Bäume und weiteres Eigentum, die bis
heute straflos geblieben sind," so
Dr. Saeb Erekat in einer
Stellungnahme. "Wir sehen die
Verantwortlichkeit für die brutale
Ermordnung des Kleinkindes Ali Saad
Dawabsha und die Verletzung seiner
Eltern und seines Bruders bei der
israelischen Regierung. Dies ist
eine direkte Folge der
jahrzehntelangen Dekaden einer
Straflosigkeit gegenüber dem
Siedlerterrorismus seitens der
israelischen Regierung", fügte er
hinzu.
Regelmäßig attackieren radikale
Siedler die palästinensische
Bevölkerung und deren Eigentümer. In
dieser Woche hatte Israel den Bau
von 300 neuen Siedlerwohnungen in
Bet El sowie 500 neue Wohnungen in
Ost-Jerusalem, trotz internationalem
Konsens über die
Völkerrechtswidrigkeit der
Siedlungen, angekündigt. Die EU
hatte Israel aufgefordert, diese
Beschlüsse zurückzunehmen. Auch der
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon
verurteilte die Baugenehmigungen.
Eine Liste der Übergriffe und
Attacken israelischer Siedler im
Zeitraum 01. Juli - 27. Juli 2015
finden Sie in englischer Sprache
hier. |
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