UNESCO
verteidigt Jerusalem als multikulturelle
Stadt
-
Die Generaldirektorin
der UNESCO, Irina Bokova, ratifizierte
heute die Verteidigung von Jerusalem
als multikulturelle Stadt und heilige
Stätte für die drei monotheistischen
Religionen: Judentum, Christentum und
Islam.
'Wegen
dieser religiösen und kulturellen Diversität
und Koexistenz wurde die Stadt in die
Liste der Weltkulturerben der UNESCO
aufgenommen', erinnerte die Amtsträgerin
in einem Komuniquee.
Nach dem veröffentlichten Text ist das
(kulturelle) Erbe Jerusalems unteilbar
und jede der (religiösen) Gemeinschaften
hat ein Recht auf explizite Anerkennung
ihrer Geschichte und ihrer Verbindung
mit der Stadt. Sie weist darauf hin,
dass 'jüdische, christliche oder muslimische
Traditionen zu leugnen, zu verschweigen
(verbergen) oder auszulöschen, die Integrität
des Ortes 'gefährdet'.
Bokova
sagt, dass in diesem vielfältigen Kontext
verschiedene Völker die selben Stätten
besuchen und ihnen manchmal auch verschiedene
Namen geben. In diesem Sinn merkt sie
an, dass die Al Aqsa Moschee/Al Haram
al Sharif Heiligtum für die Muslime
ist, ebenso wie der Tempelberg, dessen
Klagemauer heilige Stätte für das Judentum
ist. Für Bokova ist diese Synthese ein
Aufruf zum Dialog, nicht zur Konfrontation,
"wir haben eine kollektive Verantwortung,
die darin besteht, diese kulturelle
und religiöse Koexistenz zu stärken".
Mit diesen
Erklärungen hat Bokova auf kürzlich
veröffentlichte Berichte in einigen
Medien reagiert, denen zufolge das Exekutivkomitee
der UNESCO eine Resolution verabschiedet
hat, die den Tempelberg und die Klagemauer
nicht in Verbindung mit dem Judentum
sieht. Wegen dieser Fassungen haben
Mitglieder der israelischen Regierung
die UNESCO hart kritisiert.
Die [...]
verabschiedete Resolution verlangt aber
im Gegenteil, dass die israelischen
Autoritäten die Kultstätten im Bereich
der Al Aqsa Moschee und des Haram al
Sharif respektieren und islamischen
Gemeinschaften den Zugang erlauben.
Quelle
Übersetzung:
K. Nebauer

Die
UNESCO verabschiedet eine Resolution,
die die Bindung der Juden vom Tempelberg
ignoriert
-
13.10.2016
- Die Mitglieder der UNESCO (UN-Organisation
für Bildung, Wissenschaft und Kultur)
verabschiedeten eine Resolution, die
eine historische Bindung des Tempelbergs
mit dem Judentum ignoriert. Von
den Ländern, die abstimmten, waren 24
für die Resolution, sechs dagegen und
26 enthielten sich.
Der Text
bezweifelt (auch) die Bindung zwischen
Judentum und Klagemauer, die nach den
Juden ein Teil der Mauer ist, die den
zweiten Tempel umgab, der im Jahr 70
von den Römern zerstört wurde. Israel
versuchte die Resolution zu blockieren
oder zumindest abzumildern, konnte aber
nur wenige auf seine Seite ziehen. Der
Text, der Israel in verschiedenen Aspekten
zu Jerusalem und den heiligen Stätten
verurteilte, wurde von den Palästinensern
mit Ägypten, Libanon, Algerien, Marokko,
Oman, Qatar und Sudan angeregt. Er weist
darauf hin, dass Jerusalem für die drei
großen monotheistischen Religionen –
Judentum, Christentum und Islam – heilig
ist. Und fügt einen besonderen Abschnitt
über den Tempelberg an, der von den
Juden Har HaBeit und den Muslimen Haram
al Sharif (arab.: Nobles Heiligtum)
genannt wird.
Die Resolution
unterstreicht, dass die Esplanade (der
Tempelberg) nur für die Muslime heilig
ist, und erwähnt weder den hebräischen
Namen noch sein englisches Äquivalent
(Temple Mount), es erscheint nur der
Name Haram al Sharif und Al Aqsa [...].
Das Komitee
der UNESCO hat eine ähnliche Resolution
bei seiner letzten Konferenz im April
erarbeitet, die von mehreren Staaten
mit Frankreich an der Spitze verabschiedet
worden ist. Das führte zu einer diplomatischen
Krise zwischen Franzosen und Israel;
Premierminister Benjamin Netanyahu rief
den französischen Präsidenten Francois
Hollande an.
In den
letzten Wochen besuchten der Botschafter
Israels bei der UNESCO, Carmel Shama-Hacohen
und die israelischen Botschafter mehrere
Hauptstädte und versuchten möglichst
viele Staaten dafür zu gewinnen gegen
die Resolution zu stimmen oder sich
zu enthalten. Shama-Hacohen
zeigte ein Dossier des Außenministeriums
mit archäologischen Forschungen Israels,
die die Verbindung zwischen Jerusalem
und den Juden zeigen.
Quelle
Übersetzung:
K. Nebauer
Anmerkung:
Israel hat sich vehement gegen die Resolution
gewehrt; Premierminister Netanyahu sprach
von einem "absurden Theater". Wegen
dieser Resolution und der Verurteilung
des Siedlungsbaus hat Israel seinen
Rückzug aus der UNESCO angekündigt.
(K.N.)

Älteste erhaltene kartografische
Darstellung Jerusalems auf der Mosaikkarte
von Madaba, 6. Jh.
USA
stellen sich weiterhin gegen die 'anti-israelischen'
Resolutionen in der UNESCO
-
13.10.2016
- Die USA stellen sich weiterhin gegen
die anti-israelischen Resolutionen in
der UNESCO, wie auch gegen den gestern
verabschiedeten Text, der jede Verbindung
zwischen dem Tempelberg von Jerusalem
und dem Judentum leugnet und sich darauf
beschränkt, ihn als islamische Kultstätte
zu betrachten, an der sich die Al Aqsa-Moschee
erhebt. Mark Toner, stellvertretender
Sprecher des amerikanischen Außenministeriums
sagte: "Die USA stellen sich entschieden
gegen diese Resolutionen. Wir sind tief
besorgt über diese wiederholten politisierten
Resolutionen, die nicht zum Fortschritt
konstruktiver Resultate beitragen, und
wir denken nicht, dass sie angenommen
werden sollten."
Die Resolution,
von Palästina gefeiert und von Israel
zurückgewiesen, wurde mit 24 Stimmen
angenommen, 26 Stimmen enthielten sich,
sechs (darunter die USA) waren dagegen.
Das Exekutivkomitee der UNESCO wird
von 58 Staaten gestellt.
In seiner
Pressekonferenz bezüglich der Resolution
befragt, bekräftigte Toner, dass "die
anti-israelischen Resolutionen in der
UNESCO eine wiederholte Herausforderung"
seien und erinnerte daran, dass sich
die USA "natürlich" gegen alle (Resolutionen)
im Exekutivkomitee gestellt haben. "Diese
Art wiederholter politisierter Visionen
des Exekutivkomitees der UNESCO unterstreicht
die Notwendigkeit, dass die USA ihre
Führung in der UNESCO bekräftigen",
fügte er hinzu. Er gab zu, dass dieser
Einfluss seit 2011 "schwächer geworden"
ist, nachdem die USA als Reaktion auf
die Zulassung von Palästina als Mitgliedsstaat
die Zahlung ihrer Beiträge zur Organisation
einstellten. "Wir werden mit dem Kongress
weiter daran arbeiten das zu ändern
und eine Art und Weise zu finden, unsere
Schulden (geschuldeten Beiträge) zu
bezahlen, um wieder ein voll aktives
Mitglied der UNESCO sein zu können",
sagte Toner.
Die heute
in der UNESCO verabschiedete Resolution
missbilligt entschieden das Verhalten
Israels hinsichtlich des Zugangs zum
Tempelberg und bezieht sich nur auf
die Al Aqsa-Moschee, die sie als lediglich
islamische Stätte bezeichnet. Auf dem
nach Mekka und Medina dritt heiligsten
Ort des Islam wurde die Moschee an der
Stelle errichtet, den die Juden als
den Bereich ansehen, an dem sich die
beiden biblischen Tempel erhoben, der
Tempel von Salomon (im 6. Jh.v.Chr.
Von den Babyloniern zerstört) und der
Tempel des Herodes (70 n.Ch. von römischen
Legionen zerstört).
Israel
kontrolliert diesen Ort seit dem Sechs-Tage-Krieg
1967, als es Ost-Jerusalem besetzte,
und erlaubt den Muslimen das Gebet dort,
beschränkt aber bei bestimmten Gelegenheiten
den Zugang aus Sicherheitsgründen. Die
israelischen Behörden erlauben jedoch
Juden den Zugang zur Esplanade der Moscheen
nicht, um mögliche Auseinandersetzungen
zu vermeiden.
Quelle
Übersetzung:
K. Nebauer
(Anmerkung:
Tatsächlich dringen immer wieder Juden
in Begleitung israelischer Sicherheitskräfte
in den den Muslimen heiligen Bereich
und haben auch die Moschee entweiht,
was nicht nur zu Zusammenstössen mit
Muslimen und Unruhen, sondern auch zu
heftigen Reaktionen von Jordanien geführt
hat, das sich als Hüter der heiligen
Stätten sieht und israelische Versuche
den Status des Tempelbergs zu verändern,
verurteilt. Eine Gruppe orthoxer Juden
möchte anstelle der Al Aqsa-Moschee
wieder einen Tempel errichten. Zugangsbeschränkungen
für Muslime bei häufigen Besuchen von
orthodoxen Juden, auch mit Unterstützung
von israelischen Politikern sowie regelmäßige
Präsenz und Inkursionen israelischer
Sicherheitskräfte haben zur 'Intifada
der Messer'', die im Oktober 2015 begann,
geführt. K.N.)
Zum
Hintergrund:
Kampf der Worte - Politik - Peter Münch
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Umkämpftes Heiligtum: der Tempelberg
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Tempelberg in Jerusalem - Fels des Anstoßes
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und vom "besetzen Palästina" >>>
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wegen Streits um Jerusalem aus >>>
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"Das Palästina Portal" >>>
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