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2. September 2020 - Übersetzt mit DeepL
 

Israelische Streitkräfte griffen am Dienstag Palästinenser an, die gegen Israels Plan protestierten, besetztes palästinensisches Land in der Nähe der Stadt Tulkarem im nördlichen Westjordanland zu enteignen, so der Korrespondent der palästinensischen WAFA-Nachrichtenagentur.

Sie erklärte, dass israelische Truppen Tränengas auf die Demonstranten abgefeuert und einen älteren Mann körperlich angegriffen hätten.

Die Demonstration wurde organisiert, um ihre kollektive Ablehnung der israelischen Pläne zum Bau einer illegalen Industriesiedlung auf palästinensischem Land zum Ausdruck zu bringen.

Die israelischen Soldaten griffen Teilnehmer einschließlich Journalisten an, denen das Filmen verboten wurde, fügte der WAFA-Korrespondent hinzu.

Der Gouverneur von Tulkarem, Issam Abu Bakr, der sich an dem Protest beteiligte, erklärte, dass die Bevölkerung weiterhin Demonstrationen abhalten werde, bis das Siedlungsprojekt gestoppt werde, und fügte hinzu, dass das Projekt Tulkarem vom nahe gelegenen Gouvernement Qalqilia abzuschneiden drohe,

Der Leiter der Kommission für den Widerstand gegen die Mauer und die Siedlung, Walid Assaf, einer der Organisatoren der Protestaktivitäten, würde weitermachen, um dieses Projekt und andere in den besetzten palästinensischen Gebieten zu vereiteln.
   Quelle

 

 


 Schwerpunkte

·      27 bewohnte Häuser, die seit Beginn der Pandemie trotz des Moratoriums zerstört wurden.

·      10 zusätzliche Strukturen, die im beschleunigten Verfahren zerstört wurden (Militärbefehl 1797)

·      4 Strukturen der humanitären Hilfe abgerissen und weitere 8 davon bedroht.

Überblick

Im Juli zerstörten oder beschlagnahmten die israelischen Behörden 72 Strukturen, die Palästinensern gehörten, alle aufgrund fehlender Baugenehmigungen, die für Palästinenser kaum erhältlich sind. Das liegt 30 Prozent über dem monatlichen Durchschnitt während des ersten Halbjahres von 2020 und fast 40 Prozent über dem monatlichen Durchschnitt von 2019. Das Ergebnis war, dass insgesamt 33 Menschen vertrieben wurden und von mehr als 350 weiteren wurde der Lebensunterhalt oder ihr Zugang zu Dienstleistungen beeinträchtigt. Insgesamt 388 Strukturen wurden abgerissen oder beschlagnahmt, ein leichter Anstieg im Vergleich zum selben Zeitraum in 2019.

Seit dem Ausbruch von COVID-19 im März 2020 wurden insgesamt 27 bewohnte Häuser im Gebiet C und Ostjerusalem, die vor diesem Datum dort standen, abgerissen oder beschlagnahmt aufgrund von fehlenden israelischen Baugenehmigungen: Das Ergebnis war, dass 159 Palästinenser, einschließlich 89 Kindern, vertrieben wurden. Sieben dieser Häuser wurden von ihren Eigentümern selbst abgerissen, um zusätzliche Kosten und Verluste zu vermeiden. Diese Zerstörungen geschahen trotz eines Moratoriums, das von den israelischen Behörden im Zusammenhang mit der Pandemie verkündet worden war; Mitte Juli wiesen die israelischen Behörden daraufhin, dass das Moratorium in Ostjerusalem aufgehoben wurde.

Im Gebiet C wurden insgesamt 55 Strukturen im Juli abgerissen oder beschlagnahmt: das Hebron Gouvernorat, das das Epizenter der Pandemie ist, ist weiterhin dasjenige, das am meisten betroffen ist, gefolgt von Bethlehem und Jerusalem.

Am 21 Juli zerstörten die israelischen Behörden ein Gebäude am Stadtrand von Hebron City: während die Hebron-Stadtverwaltung behauptete, es sei geplant worden, um als Testzenter für COVID-19 zu dienen, stritten die israelischen Behörden diese Behauptung ab. Die Zerstörung wurde auf der Grundlage des Militärbefehls 1797 ausgeführt, die die beschleunigte Entfernung nicht genehmigter Strukturen, die als „neu“ gelten, innerhalb von 96 Stunden nach der Ausstellung der „Abrissorder“ erlaubt. Die UN hat wiederholt ihre Sorge über dieses Verfahren ausgedrückt, das die Gelegenheit betroffener Menschen, vor einer gerichtlichen Instanz gehört zu werden, erheblich einschränkt. Weitere 9 Strukturen wurden im Juli aufgrund dieser Order abgerissen. 

Der größte Abriss ereignete sich am 2 . Juli bei einer Hirtengemeinschaft im Zentral-Jordantal, wo die israelischen Behörden 12 Strukturen abrissen, darunter 4 Wohnzelte; die Letzteren war zu der Zeit des Vorfalls unbewohnt, aufgrund des jahreszeitlich bedingten Wegzugs der betroffenen Familie. Die Gemeinschaft befindet sich in einem Gebiet, das als „Schießzone“ zum Training des israelischen Militärs bestimmt ist.  Weitere 6 Strukturen wurden in vier palästinensischen Beduinengemeinschaften im Gebiet C des Jerusalem-Gouvernorates abgerissen oder beschlagnahmt, in einem Gebiet oder in dessen Nähe, das zur Erweiterung der Ma’ale Adumim-Siedlung (der E1-Plan) dient.

Auch im Gebiet C händigten die israelischen Behörden am 29. Juli 15 Befehle zur Arbeitseinstellung und 3 ‘Entfernungs-Aufträge’ unter dem beschleunigten Verfahren (Militärorder 1797) aus, die sich gegen Häuser, öffentliche Einrichtungen und Strukturen, die den Lebensunterhalt in der Hirtengemeinschaft von Fraseen (Jenin) betrafen, richteten. Diese Gemeinschaft ist zwischen der israelischen Siedlung von Hermesh und einem Siedlungsaußenposten gelegen, der vor einem Jahr als Landwirtschaftsfarm errichtet wurde, und praktisch all diese Strukturen sind nun vom Abriss bedroht.

Vier der im Juli von den israelischen Behörden zerstörten oder beschlagnahmten Strukturen waren als  humanitäre Hilfsmaßnahme im Wert von über 6.000 Euros vorgesehen. Es gab einen leichten Rückgang bei der Fokussierung auf von Sponsoren finanzierte Strukturen in den ersten sieben Monaten von 2020, im Vergleich zu dem gleichen Zeitraum im letzten Jahr (65 vs. 71). In einer Gemeinde erhielten weitere acht, von Sponsoren finanzierte, Hilfsstrukturen, die über 21.000 Euros gekostet hatten,  Befehle zur Arbeitseinstellung.

In Ostjerusalem wurden insgesamt 17 Strukturen in diesem Monat zerstört, darunter drei, die ihre Eigentümer selbst zerstören mussten. Das liegt etwas über dem Monatsdurchschnitt der im ersten Halbjahr 2020 betroffenen Strukturen, stimmt jedoch mit dem Monatsdurchschnitt von  2019 überein. Fünf der zerstörten Strukturen waren in der Umgebung von  Al-‘Isawiya, wo die israelischen Behörden neben den laufenden Polizeioperationen auch mehrere Dunam Land einebneten.

Wichtig ist, anzumerken, dass die Stadtverwaltung von Westjerusalem am 19. Februar 2020 verkündete, sie würde die Zerstörung von Häusern in der Umgebung von  Al-‘Isawiya für sechs Monate einfrieren.   
Quelle       (übersetzt von Inga Gelsdorf)

Gemeinsamer dringender Appell an die Vereinten Nationen Sonderverfahren bezüglich der Verweigerung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung für palästinensische Patienten aus dem Gazastreifen

28-06-2020 06:59

Übermittelt von:

Al-Haq, Law in the Service of Man
Palestinian Center for Human Rights (Pal.Zentrum für Menschenrechte)
 Al Mezan Zentrum für Menschenrechte (Al Mezan Zentrum für Menschenrechte)
Cairo Institute for Human Rights Studies (Kairo Institut für Menschenrechts-Studien)


Zu Händen:
 UN-Sonderberichterstatter zur Lage der Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten, Hr. S. Michael Lynk;

 UN-Sonderberichterstatter zum Recht aller auf den höchsten erreichbaren Standard der körperlichen und geistigen
    Gesundheit, Hr. Dainius Pūras;

 UN-Sonderberichterstatter über Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder
    Bestrafung, Hr. Nils Melzer; und

 UN-Sonderberichterstatterin für zeitgenössische Formen von Rassissmus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und
    damit verbundene Intoleranz, Fr. E. Tendayi Achiume.
 


1. Überblick
Der Juni 2020 kennzeichnet 13 Jahre seit dem Beginn der illegalen Blockade des besetzten Gazastreifens durch Israel.[1] Die Blockade, die auf eine rechtswidrige Kollektivstrafe für zwei Millionen Palästinenser hinauslauft, unterminiert alle Lebensaspekte in Gaza und beraubt die Palästinenser des gesamten Spektrums ihrer unveräußerlichen Rechte, die ihre Recht auf Selbstbestimmung enthalten, einschließlich des Rückkehrrechts der Palästinenser in ihre Häuser, Ländereien, und ihr Eigentum, aus dem sie seit der Nakba von 1948 entwurzelt und vertrieben wurden.

 

Gemeinsamer Appell an die UN-Sonderverfahren bezüglich der Verweigerung des Zugangs für Gazapatienten, 26. Juni 2020

Israels illegale Abriegelung hat Gazas Gesundheitssystem an den Rand des Zusammenbruchs getrieben, durch den Mangel an wichtigen Medikamenten, Lieferungen und Geräten, dadurch zur Rückentwicklung des palästinensischen Gesundheitssystems beigetragen. Somit ist für viele palästinensische Patienten die Behandlung außerhalb des Gazastreifens nur unter schweren Bewegungseinschränkungen und einem komplexen Genehmigungssystem durch die israelischen Besatzungsbehörden möglich, die das palästinensische Recht auf den höchsten erreichbaren Gesundheitsstandard verletzen und in den extremsten Fällen, ihr Recht zu leben.

Dieser gemeinsame dringende Appell an die UN-Sonderverfahren betont die Verweigerung des Rechts auf Zugang zur Gesundheitsversorgung für Palästinenser aus dem Gazastreifen und die unmenschlichen Bedingungen, die sowohl den Patienten selbst, als auch ihrer Begleitung auferlegt werden, wenn sie eine Behandlung außerhalb des Gazastreifens erstreben. Der dringende Appell zeigt die Fälle von zwei palästinensischen Kindern, die in der letzten Woche starben, nachdem ihnen der Zugang zur erforderlichen Behandlung verwehrt wurde, und nennt Einzelheiten über palästinensische Patienten, denen zur Zeit der Zugang zur Behandlung verwehrt wird. Dementsprechend fordert der Appell die Intervention der UN-Menschenratsexperten, um auf die Umsetzung ihres Rechts auf Gesundheit zu drängen.

Die aktuelle Situation ist eine verzweifelte für Gazas Patienten, die keine Möglichkeit haben, Zugang zu den erforderlichen Gesundheitsdienstleistungen außerhalb des Gazastreifens bekommen. Israels Genehmigungssystem, ein integrierter Bestandteil der illegalen Abriegelung von Gaza, ist eine willkürliche und unnötige Maßnahme, die ungesetzliche Vorbedingungen für dringend und lebensrettende Versorgungen für Tausende von Palästinensern stellt. Am 19. Mai 2020, als Reaktion auf die bevorstehende israelische Annexion großer Teile der besetzten Westbank, erklärte der Staat Palästina, den Ausstieg aus allen mit Israel, der Besatzungsmacht, getroffenen Vereinbarungen, einschließlich der Sicherheitsabkommen.[2]

Das palästinensische Gesundheitsministerium stellt weiterhin Überweisungen für Patienten an Einrichtungen außerhalb Gazas und für Westbank-Patienten nach Ostjerusalem aus. Aber von diesen Patienten wird von den israelischen Besatzungsbehörden verlangt, dass sie Genehmigungen beantragen, und sie haben aktuell keine offiziellen Mittel, dies zu tun. Alle überwiesenen Patienten sind durch Mediziner und das palästinensische Gesundheitsministerium als Patienten identifiziert worden, die dringend einer Behandelung bedürfen, die in Gaza unmöglich ist. Ein bedeutender Teil von Patienten wird auf einer dringenden oder lebensrettenden Basis überwiesen. In 2019 stellte das palästinensische Gesundheitsministerium 31.859 Überweisungen für Gaza-Patienten aus, 70 Prozent von ihnen benötigten von Israel ausgestellte Genehmigungsanträge, um Zugang zu den Zielorten zu haben, an die sie überwiesen wurden. Die Hauptgründe, weshalb Gazapatienten Genehmigungen benötigen, sind ein Mangel an lebenswichtiger Medizin, Strahlentherapie-Einrichtungen, nuclearmedizinische Scantechnologie, Spezialdiagnosegeräten, Spezialoperationstechniken und Fachärzten.

Die aktuelle Gesundheitskrise, mit der Gazas Patienten konfrontiert sind, geht der Beendigung der Koordination mit der israelischen Besatzung voraus. Aber vielmehr ist der Grund Israels Aufrechterhaltung seines willkürlichen Genehmigungssystems als Bestandteil der illegalen Abriegelung. Vorbedingungen an Israels Genehmigungssystem zu knüpfen, ist ein unnötiges Hindernis, das seit langem gegen das Recht der Palästinenser auf Gesundheit verstoßen hat. Infolge der Einstellung der Koordination und bei dem aktuellen Engpass in dem System, obliegt es den israelischen Besatzungsbehörden, für eine sichere und schnelle Alternative zu dem Genehmigungssystem zu sorgen, eine, die die fundamentalen Rechte der palästinensischen Patienten umsetzt und internationalen Standards hinsichtlich des Rechts auf Gesundheit unter Besatzung entspricht.
 

2. Der Tod des neun Tage alten Babys, Anwar Muhammad Harb

Anwar Muhammad Harb, ein palästinensisches Baby, wurde am 13. Juni 2020 mit einem Herzproblem geboren und wurde seit seiner Geburt mit Hilfe eines   - weiter in der doc Datei >>>

 

Quelle (englisch) >>>

Download als pdf Datei (englischer Text)>>

Sonderseite - Krank sein im besetzten Palästina >>>

 

 

„Eine Geige für Palästina“

Rezension von Ekkehart Drost

Ein weiteres Buch über Palästina, über den Nahostkonflikt in der nahezu unendlichen Reihe bisher erschienener Bücher, Reportagen, Fotobände und Aufsätze? Was macht dieses kleine, sehr persönliche Buch der pensionierten Schweizer Lehrerin Pia Tschupp dennoch so lesenswert?

Die Autorin schildert, ohne belehren zu wollen, authentisch und voller Empathie einzelne Aspekte palästinensischen Lebens unter der israelischen Besatzung. So erzählt sie über den 27jährigen Schafzüchter Zafer, den sie im Spital besucht hat, weil er von den besonders gewalttätigen Siedlern aus Yitzar im Norden der Westbank schwer verletzt wurde – seine Schafe fand man mit aufgeschlitzten Kehlen auf seiner Weide. Zafer, der sich in Deutschland und Schweden als Schafzüchter weiterbildete, wird dennoch nicht aufgeben: „To exist is to resist“ – das gewaltfreie Motto der Palästinenser ist auch für ihn Leitschnur.

Sie besuchte die Familie Tamimi im kleinen Dorf Nabi Saleh nordwestlich von Ramallah, deren Widerstand gegen die Besatzung, angeleitet durch die vielen „unknown leaders“, immer freitags mit einem „Weg zur Quelle“ (so der Titel des Buches von Ben Ehrenreich) stattfand, unterstützt durch viele israelische und internationale NGOs.

2016 hat Pia Tschupp schon einmal Paläs­tina besucht, damals mit einem Chor und Orchester auf Konzertreise. Auf jener Musik­reise war es, als sie zum ersten Mal vom Programm des Weltkirchenrates (EAPPI) hörte – und sogleich Feuer fing. Nach Palästina brachte sie 2018 eine Geige mit, weil Instrumente an den Schulen Mangelware sind. Von Januar bis April 2018 erlebte sie dann den Alltag in einem Teil der Welt, in dem die Begegnung zwischen Nachbarn unterschiedlicher Kultu­ren durch physische und psychische Mauern erschwert wird, wo Miss­trauen und Angst auf beiden Seiten allgegenwärtig sind.

Eindrücklich ist auch das Kapitel, in welchem Tschupp nach der Heimkehr ihr Le­ben in Palästina mit jenem in ihrem Schweizer Heimatdorf Densbüren vergleicht. «Eine Geige für Palästina», so der Titel des Buches, helfe ihr, das Erlebte zu verarbeiten. «Noch wichtiger ist mir aber, dass möglichst viele Menschen auf die unglaublich schwierigen, oft men­schenunwürdigen Umstände auf­merksam werden, in denen die Palästinenser seit über 50 Jahren leben», betont die Autorin. Eine besonders nachhaltige Wirkung hat die Lektüre bei zwei Schweizer Lesern ausgelöst: Publiziert wurde das Buch Anfang Mai – «und bereits jetzt haben sich zwei Personen gemeldet, die ein Cello und eine Geige für Palästina spenden wollen!“

Dass das Vorwort von Jochi Weil­-Goldstein stammt – einem in Zürich lebenden, bekannten Schweizer Juden und unermüdlichem «Brückleinbauer» im Bestreben um einen nachhaltigen Frieden im Nahen Os­ten – verleiht dem Buch zusätzliches Gewicht. Jochi Weil, der  mit Israel in den Grenzen vor dem Juni-Krieg von 1967 kritisch verbunden bleibt, schreibt: «Pia Tschupps Sichtweise ist einseitig, solidarisch mit den unterdrückten, oft auch gedemütigten Menschen in Palästina. Das sind natürliche Reflexe, adäquate Reaktionen auf Ungerechtigkeiten.»

Das Werk soll auf Englisch übersetzt werden, der berühmte Educational Bookshop in Ostjerusalem will es ins Sortiment aufnehmen. Neben Tschupps Schilderungen ihrer Erlebnisse enthält das Buch auch zahlreiche Fotos, Lyrik sowie die wichtigsten Informationen zur Entstehung und zum Stand des Nahostkonflikts, Kartenmaterial zur Entwick­lung Palästinas von 1947 bis 2017, abgerundet durch ein Kapitel mit palästinensischen Gedichten und Liedtexten.

Mit ihrem Buch hat Pia Tschupp nun einen Weg gefunden, nachzu­wirken, wachzurütteln, sich für die Sache der Gerechtigkeit und für gleiche Rechte für Israelis und Palästinenser einzusetzen. «Die zahlreichen Reak­tionen, die ich auf das Buch erhalten habe, machen Mut. Ich darf miterle­ben, wie meine Erzählungen immer mehr Menschen erreichen, hier in der Schweiz und auch in Palästina.»

 

Rami Almeghari -  27. August 2020 - Übersetzt mit DeepL
 

Anfang dieses Jahres bin ich mit der Absicht, dort zu arbeiten, von Gaza nach Kairo gezogen.

Ich kam im März an. Ich hatte wenig damit gerechnet, dass die ägyptischen Behörden bald darauf größere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit einführen würden.

Das Leben in Gefangenschaft war hart. Ich ging nur nach draußen, um Lebensmittel einzukaufen und mich ein wenig zu bewegen.

Während des Ramadan war es mir nicht möglich, eine Moschee zu besuchen.

In den letzten zehn Jahren war ich viele Male in Ägypten. Meiner Frau ging es nicht gut, und ich habe sie auf Reisen zur Behandlung in einem Krankenhaus in Kairo begleitet.

Dieses Mal war ich auf mich allein gestellt. Ich sprach ständig mit meiner Familie in Gaza per Mobiltelefon und über das Internet.

Die Technologie hat zwar dafür gesorgt, dass wir in Kontakt bleiben konnten, aber sie hat ihre Abwesenheit nicht kompensiert.

Ich vermisste sie sehr, und obwohl ich gesund war, machten sie sich Sorgen um mich. Sie hörten und lasen Nachrichten darüber, wie sich COVID-19 in Ägypten ausbreitete.

Tortur
- Die Arbeit als freiberuflicher Journalist während einer teilweisen Abriegelung war äußerst schwierig.

Ich habe einige Artikel bei verschiedenen Medien eingereicht, aber nur wenige davon in Auftrag gegeben und veröffentlicht. Ich verdiente fast kein Geld.

Dennoch blieb ich optimistisch. Ich sagte mir, es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich die Situation bessern würde.

Reisen zwischen Gaza und Ägypten sind eine Tortur.
- Rafah - die südlichste Stadt des Gazastreifens - und Kairo sind nur etwa 200 Meilen voneinander entfernt. Doch seit Abdulfattah al-Sisi, der damalige Chef der ägyptischen Armee, durch einen Staatsstreich im Jahr 2013 die Macht übernommen hat, hat die Reise zwischen Rafah und Kairo etwa 36 Stunden gedauert.

Davor dauerte die Reise zwischen fünf und sieben Stunden, einschließlich einer Essenspause. Häufige Kontrollen durch ägyptische Truppen im Sinai machen die Reise nun deutlich länger.

Im März teilte ich mir mit fünf anderen Personen ein Taxi von der Rafah-Überquerung. Ägyptische Soldaten hielten das Auto wiederholt an, um unser Gepäck zu durchsuchen und unsere Ausweispapiere zu prüfen.

Als wir al-Firdan erreichten, einen Kontrollpunkt, an dem Menschen aus dem Gaza-Streifen kontrolliert wurden, wurden wir für volle fünf Stunden angehalten.

Als ich schließlich in Kairo ankam, erneuerte ich meine Akkreditierung beim Staatlichen Informationsdienst. Das ermöglichte es mir, drei Monate lang als Journalist zu arbeiten.

Um nach diesen drei Monaten in Ägypten bleiben zu können, brauchte ich eine neue Aufenthaltserlaubnis.

Das Passamt - wo ich die Genehmigung beantragen musste - war wegen der COVID-19-Pandemie geschlossen. Erst im Juni konnte ich es besuchen.

Als ich schließlich meinen Antrag stellte, sagte mir ein Mitarbeiter, ich solle in einem Monat zum Passamt zurückkehren und meinen Status überprüfen. Ich kehrte wie am 18. Juli angekündigt zurück und erhielt von zwei verschiedenen Bürokraten unterschiedliche Informationen.

Der Beamte, mit dem ich im Juni zu tun hatte, versicherte mir, dass ich tatsächlich Anspruch auf eine Aufenthaltsgenehmigung habe. Ein anderer Beamter teilte mir jedoch mit, dass ich nur bis zum 25. Juli bleiben könne.

Die Rückreise nach Gaza war jedoch nicht sofort möglich, da der Grenzübergang Rafah geschlossen war. Der zweite Beamte teilte mir mit, dass ich, sofern ich Ägypten verlassen würde, wenn ich könnte, keine Strafe für die "Überziehung" meiner Aufenthaltsgenehmigung zahlen müsste.

Dunkler Tunnel
- Am 11. August erfuhr ich, dass der Grenzübergang Rafah zum ersten Mal seit Mai wieder geöffnet werden sollte.

Ich reservierte sofort ein Taxi für den folgenden Tag. Leider teilte mir der Fahrer dieses Taxis einige Stunden später mit, dass er einen Verkehrsunfall gehabt habe und mich nicht bringen könne.

Also rief ich ein anderes Taxi, das ich mir mit einem spanischen palästinensischen Freund teilen sollte.

Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg durch den Sinai. Die Fahrt schien eine Ewigkeit zu dauern.

Wir hatten keine Übernachtungsmöglichkeit, so dass wir am Straßenrand in der Nähe des Kontrollpunktes al-Firdan schlafen mussten.

Als wir uns schließlich Rafah näherten, leiteten ein paar ägyptische Soldaten den Fahrer in einen dunklen Tunnel.

Einer der Soldaten sprach mit mir und meinem Freund. Hatten wir, so wollte der Soldat wissen, irgendwelche Zigaretten oder Tabak für Wasserpfeifen?

"Ja", antwortete ich.

Der Soldat befahl mir, meine Tasche zu öffnen, und er griff nach einer Schachtel mit sieben Päckchen Zigaretten. Diese Päckchen konnten nicht weitergehen, sagte er mir.

Ich konnte entweder den Tabak oder die Zigaretten mitnehmen - nicht beides.

Eine noch größere Überraschung erwartete mich, als ich meinen Reisepass einem Grenzbeamten zum Abstempeln übergab.

Der Offizier sagte mir, dass ich meine zulässige Aufenthaltsdauer in Ägypten überschritten hatte. Um nach Gaza einzureisen, muss ich eine Strafe zahlen.

Ich wurde wütend und schrie den Offizier an mit der Begründung, dass ich keine Strafe wegen "Überschreitung der erlaubten Aufenthaltsdauer" zahlen müsse. Aber der Offizier wollte nicht nachgeben.

Ich hatte nicht genug Bargeld für diese Gebühr bei mir, und auf der ägyptischen Seite des Rafah-Übergangs gab es keinen Geldautomaten.

Mein Reisebegleiter gab mir freundlicherweise einige Euro. Ich ging in ein Café und tauschte sie in ägyptische Pfund um.

Als ich zu dem Offizier zurückkam, gab ich ihm den Gegenwert von fast 200 Dollar.

Es war das erste Mal seit 2017, dass mir eine solche Gebühr in Rechnung gestellt wurde. Die Gebühr war völlig ungerecht.

Ich konnte Ägypten nicht nach Gaza verlassen, da es keinen Ausweg gab.

Ich lernte bald, dass ich nicht allein war. Jeder Palästinenser, dessen Aufenthaltsgenehmigung in Ägypten abgelaufen war, wurde mit einer Geldstrafe belegt - trotz der Schließung des Grenzübergangs Rafah in den letzten Monaten.

Warum wurden wir für etwas bestraft, das sich unserer Kontrolle entzogen hatte?

Rami Almeghari ist Journalistin und Universitätsdozentin mit Sitz im Gaza-Streifen.   Quelle

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte in englischer Sprache
 

COVID-19 in Palestine- Pandemic Under Occupation

Experts warn of disaster as COVID-19 cases rise in Gaza

Israeli Forces Detain Palestinian Teen from Refugee Camp in Jerusalem

https://www.972mag.com/ruth-gavison-jewish-majority-democracy/

‘The long journey of a refugee trying to return home’ — Salman Abu Sitta’s memoir

EU contributes €9 million for the payment of

PLO: World must reject US sanctions on ICC officials and protect them from bullying

Israeli cabinet says it will not return bodies of Palestinians to their families for burial

British PM Johnson writes op-ed in opposition to West Bank annexation

Israel’s Annexation Plan, a New Era in Palestinian Resistance

Is Israel’s Reluctance to Prosecute Suspected Criminals an Opportunity-

A Striking Difference Between Palestinian and Israeli Protests

 

 

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