Montag, 13. Januar 2025 -
10:02
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Frauen und Mädchen leiden an den
unverhältnismäßigen Auswirkungen der Feindseligkeiten von 2014
- El Heraldo de Saltillo - Wie das UN-Büro für humanitäre
Angelegenheiten (OCHA) meldete, sind es die Frauen und Mädchen
im Gazastreifen, die von den Feindseligkeiten im Sommer 2014 in
vielen Aspekten ihres Lebens unverhältnismäßig betroffen worden
sind.
Ein kürzlich von OCHA verbreiteter Bericht erklärte, dass der
Konflikt in diesem besetzten Gebiet die Verletzlichkeiten
infolge der von Israel verhängten Blockade und die in der
palästinensischen Gesellschaft existierenden Diskriminierung auf
Grund des Geschlechts verschärft hat.
Neben anderen Daten betonte OCHA, dass während diesem Konflikt
299 Frauen und 197 Mädchen starben, 800 weitere als Witwen
zurückblieben und sich die Sterblichkeit von Müttern und
Neugeborenen infolge der Schäden im Gesundheits-sektor
verdoppelt hat.
(OCHA) schreibt außerdem, dass etwa 50.000 Frauen und Mädchen,
deren Häuser zerstört worden sind, weiterhin schutzlos in
prekären Verhältnissen leben. Dazu weist es darauf hin, dass im
letzten Drittel von 2014 die Arbeitslosigkeit der Frauen 63%
überstieg, während die der Männer bei 37% lag.
Als besonders besorgniserregend betrachtete der Bericht die
Situation der Witwen, der wohnungslosen und der behinderten
Frauen, weswegen er die humanitären Organisationen dringend
aufforderte, die besonderen Gefahren (Bedrohungen) für diese
Gruppen zu begreifen.
"Es ist unbedingt notwendig, dass diese Aktoren die Barrieren
angehen, die den Zugang zu humanitärer Hilfe für Frauen und
Mädchen beschränken", betonte die Studie. -
Quelle - Übersetzung: K. Nebauer |
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Besatzung: Israel genehmigt Ausbau des
größten jüdischen Siedlungsblocks im Westjordanland
- Wie Ha'aretz berichtet, hat der israelische
Verteidigungsminister Moshe Ya'alon einen bedeutenden Ausbau des
jüdischen Siedlungsblocks Gush Etzion südlich von Jerusalem, im
besetzten Westjordanland, genehmigt. Der Ausbau wird auf einer
Fläche von 4 ha erfolgen, die der jüdisch-amerikanische
Geschäftsmann Irving Moskowitz erworben hat. Moskowitz hat in
den letzten Jahrzehnten sein Vermögen für den Kauf von Parzellen
in den palästinensischen Gebieten sowohl in Jerusalem als auch
im restlichen Westjordanland eingesetzt, die er später Siedlern
übergeben hat.
Moskowitz, der für seine Erwerbungen oft Rechtskniffe einsetzt,
hat bei dieser Gelegenheit über eine norwegische Kirche, die
Siedlern freundlich gesinnt ist, eine Gesellschaft gegründet,
die sich als religiös dargestellt und das Terrain von der
amerikanischen presbyterianischen Kirche erworben hat, der
ursprünglichen Eigentümerin, die damals in finanziellen
Schwierigkeiten war.
Als Strohmann täuschte die Gesellschaft die amerikanische
presbyterianische Kirche, indem sie sagte, sie beabsichtige die
Kirche wieder aufzubauen, und die Presbyterianer verkauften das
Terrain 2010.
Zwei Jahre später verkaufte die norwegische Gesellschaft das
Terrain an ein Unternehmen von Moskowitz; Moskowitz beabsichtigt
das Landstück mit einer neuen jüdischen Siedlung des Blocks Gush
Etzion zu besiedeln; es ist eines der am stärksten von jüdischen
Siedler bevölkerten palästinensischen Gebiete. Dafür kann
(Moskowitz) bereits mit der Genehmigung des
Verteidigungsministers Moshe Ya'alon rechnen.
Quelle - Übersetzung: K. Nebauer |
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Mahmud
Abbas: "Palästinenserbehörde bricht nicht zusammen"
- Nach Befürchtungen, die Palästinenserbehörde breche zusammen,
hat ihr Chef Mahmud Abbas heftig widersprochen. Er zeigte sich
erstmals nach längerer Zeit.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas ist Berichten und
Spekulationen über einen möglichen Zusammenbruch der
Palästinensischen Autonomiebehörde entgegengetreten. Die
Autonomiebehörde werde nicht aufgegeben, sagte Abbas am Mittwoch
in Bethlehem. Abbas zeigte sich erstmals öffentlich, seit
vergangene Woche Gerüchte über seinen angeblich schlechten
Gesundheitszustand laut wurden. Der 80-Jährige ging nicht darauf
ein, schien aber in guter Verfassung zu sein.
"Ich habe in den vergangenen Tagen viel gehört über die
Autonomiebehörde, die Zerstörung der Autonomiebehörde, den
Zusammenbruch der Autonomiebehörde", sagte Abbas bei einer
Veranstaltung anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfestes in
Bethlehem. "Die Autonomiebehörde ist eine Errungenschaft von
uns, die wir nie aufgeben werden."
Auf die Frage, was nach der Autonomiebehörde kommen werde, sagte
Abbas, diese bleibe bis zur Gründung eines Palästinenserstaates
bestehen. "Niemand hat irgendein anderes Szenario, und wir
werden auch keine anderen Szenarien akzeptieren." >>> |
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Palästina und die Krokodilstränen des Herrn Netanjahu
-
PALÄSTINA-FORUM e.V.
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Bonn, 6. Januar 2016 -
Liebe Mitglieder
und Freunde, der israelische Premier Netanjahu glaubt, das
Vergießen von Krokodilstränen meisterhaft zu beherrscht.
Diesmal scheint er laut Haaretz, über die mögliche Gefahr einer
Auflösung der Palästinensischen Behörde (PA) tief besorgt zu
sein. Diese Option liegt tatsächlich auf der Tagesordnung und
hat vor allem zwei Hintergründe:
1)
das völlige
Scheitern des Osloer Vertragswerks und
2)
die
verhängnisvolle Annahme von Teilen der palästinensischen Führung
(gemeint die PLO), dass einzig die USA die Rolle des „ehrlichen
Maklers“ im palästinensisch-israelischen Konflikt spielen
könnten.
Das Scheitern von
Oslo ist offenkundig, denn dadurch sollte das
Selbstbestimmungsrecht des palästinensischen Volkes in Form der
Gründung eines selbständigen Staates Palästina in der Westbank
und im Gazastreifen verwirklicht werden. Faktisch ist
allerdings: Die Zweistaaten-Lösung ist angesichts von 500.000
jüdischen Siedlungen eine Fata Morgano geworden. Ferner erweist
sich das Festhalten der palästinensischen Führung an den USA
als naives Wunschdenken. Die anderen Global Player sind entweder
nicht willig oder nicht im Stande, diese Vermittlerrolle zu
übernehmen.
Die Auflösung der
PA ist also durchaus eine Option, sogar eine wünschenswerte. Und
zwar nicht etwa, weil Präsident Abbas „amtsmüde“ geworden wäre
und mit dem Rücktritt seit langem kokettiert. Er besitzt,
genauso wenig wie die Hamas-Führer, ohnehin gar keine politische
Legitimität. Beide Fraktionen hätten schon 2010 den Weg für
neue Parlaments- und Präsidentenwahlen frei machen müssen. Sie
entschieden sich jedoch lieber dafür, weiter untereinander zu
streiten, um an der Macht zu bleiben. Selbst wenn es zu einer
definitiven Einigung gekommen wäre, würde das zwar an der
israelischen Politik der Friedensverweigerung nichts ändern.
Dennoch ist es beschämend, dass diese Einigung immer noch nicht
zustande gekommen ist.
Nun zu Israel.
Netanjahu und sein aus dem Siedlerblock, ultraorthodoxen
Fundamentalisten und sonstigen Radikalzionisten zusammengesetzte
Kabinett profitieren erstens von der Spaltung der
palästinensischen Führung. Zweitens haben sie die PA schon immer
als nützlichen Idioten missbraucht, die vor allem dazu da sein
sollte, mit Israel in „Sicherheits- und Geheimdienstfragen“ eng
zusammenzuarbeiten. Abbas und seine Führungsriege glauben jetzt
aber angesichts leerer Versprechungen, des anhaltenden
Schikanierens der Palästinenser und der sich ankündigenden
Dritten Intifada diese Form der Zusammenarbeit aufkündigen zu
müssen. Eines ist sicher: Die anderen, durchaus lebenswichtigen
Ressorts der Regierung von Ramallah wie Gesundheit, Bildung oder
Infrastruktur sind für die Israelis ohnehin völlig belanglos.
Es ist nicht
sicher, ob bzw. wann die Auflösung tatsächlich kommt. Aber die
israelische Führung warnt die Palästinenser jetzt schon davor,
dass die arabischen „Verbündeten“ Israels inzwischen eine ganz
andere Priorität hätten, als sich um die Belange der
Palästinenser zu kümmern. Diese Behauptung, vielmehr Drohung,
sollte ernst genommen und nicht einfach als billige Propaganda
abgetan werden. Tatsächlich lässt der aktuelle Konflikt zwischen
Saudi-Arabien und Iran, bei dem beide Akteure Unbesonnenheit und
Torheit an den Tag legten, Israel und einige arabische Staaten
am Golf und am Nil noch näher zusammenrücken. Dennoch muss
Israel wissen, dass die aus der Sicht der Palästinenser äußerst
ungünstige aktuelle Lage eine Eskalation der Dritten Intifada
beschleunigen wird. Und da könnten weder die USA noch die
arabischen Verbündeten Israels
ihm
unter die Arme
greifen. Übrigens: Die Auflösung der PA schmälert keinesfalls
die Bemühungen um weitere Aufwertung eines palästinensischen
Staates. Denn eine, zumal nicht demokratisch legitimierte
Verwaltung ist mit einem „Staat“ nicht a priori identisch. Viele
Grüße Aref Hajjaj |
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Palestine After Abbas: The Future of a
People at Stake - Ramzy Baroud -
Although intended to inspire his Fatah Party followers, a
televised speech by Mahmoud Abbas on the 51st Anniversary of the
group’s launch highlighted, instead, the unprecedented crisis
that continues to wreak havoc on the Palestinian people. Not
only did Abbas sound defensive and lacking in any serious or new
initiatives, but his ultimate intention appeared as if it was
about his political survival, and nothing else.
In his speech on December 31, he tossed in many of the old
clichés, chastising Israel at times, although in
carefully-worded language, and insisted that any vital decisions
concerned with “the future of the land, people and national
rights” would be “subject to general elections and (voted on by
the Palestine) National Council (PNC), because our people made
heavy sacrifices and they are the source of all authorities.”
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Shufa
village threatened as Israeli forces begin to excavate
Palestinian land - ISM - On the 22nd
of December, Israeli forces started excavating land belonging to
the Palestinian village of Shufa. Residents fear the possibility
of settlement expansion will threaten the future of their
village.
Shufa village is very close to Avne Hefez, an illegal Israeli
settlement that was established in 1987, which originally
comprised 44 dunums of land. The settlement has continued
expanding ever since and currently covers 3.000 dunums of land,
all belonging to Palestinian villagers from the area.
At the center, constructions site. Right sie: the first house of
Shufa and at the far left, the first building of the Avne Hefez
settlement. the road in the middle is for exclusive settler use.
At the center lies the construction site. At far right sits the
first house of Shufa and at far left, the first building of the
Avne Hefez settlement. The road in the middle is for exclusive
settler use.
Unlike most other villages in the West Bank, Shufa is located on
top of a hill, while the Avne Hefez settlement is located at a
lower point. Israeli bulldozers and excavators are now digging
the side of the hill where Shufa is located, just a few hundred
meters from the center of the village. The landowner hasn’t
received any previous notice of the excavation, and what exactly
the Israeli army intends to build is still not known.One
assumption is that they are trying to connect both Avne Hefez
and Enav settlements with a nearby illegal outpost. Villagers
fear that Israel intends to create a big settlement block in the
area, by connecting these three places. Since the construction
site is located at the bottom of the hill, posing a strategic
disadvantage for the Israelis, the residents of Shufa are afraid
that the Israeli forces will use certain measures, typically on
the pretext of ‘security’, to prevent Palestinians from
accessing their farm land on that particular part of the hill in
the future. >>> |
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Israel has always been xenophobic, it
just used to be better at hiding it. -
Gideon Levy - 03 Jan 2016 - Long before Prime
Minister Benjamin Netanyahu and Justice Minister Ayelet Shaked,
there was no real democracy in Israel. There was plenty of
hatred of Arabs, but everything was hidden, unlike today – so
which is better?
This is the way we were, long before Naftali Bennett was
education minister: the children of nationalists, closed off,
quite ignorant – we just didn’t know it. That’s the way it was
in those beautiful years when education ministers were from the
left – the years it is customary to long for.
The brainwashing, censorship and indoctrination were much worse
then than they are today, only opposition to them was much less.
We thought that everything was fine with our education system.
On Fridays, we had to wear blue and white, the national colors;
we gave to the Jewish National Fund (Keren Kayemeth LeIsrael),
so it would plant forests to cover the ruins of the Arab
villages they did not want us to see.
At a time when the author Dorit Rabinyan had not yet been born,
we had never met an Arab. They lived under military rule and
were not allowed to come near us without authorization. A
Jewish-Arab love story could not even have been considered
science fiction, happening in a galaxy far, far away from where
we were growing up. Druze were slightly more acceptable; they
served in the army. I remember the first Druze I met; it was in
11th grade.
We never heard a word about the Nakba, the Palestinian term for
the formation of the State of Israel, either. We saw the ruins
of houses – and did not see anything. Long before the “wedding
of hate,” at our Lag Ba’omer campfires we burned effigies of
Egyptian President Gamal Abdel Nasser – we called him “the
Egyptian tyrant.” In the secular schools of Tel Aviv, we kissed
Bibles if, heaven forbid, they fell on the floor. We wore kippas
in Bible studies, long before the establishment of “centers for
deepening Jewish identity.” We hardly heard about the New
Testament. No one would think of studying it in school: it was
considered almost as dangerous as “Mein Kampf.”
Many of us spit when we passed a church door. Few of us dared
venture inside and, if we did, felt very guilty about it. Making
the sign of the cross, even in jest, was considered an act of
suicide. To us, Christians were “idolaters” – and idolaters, as
we knew, were the lowest of all. We knew there was a “mission”
in Jaffa, from which we had to keep away as if from fire. One
child who went to study there was considered lost. The first
generation of independence knew that all the Christians were
anti-Semites. We knew, of course, that we were the chosen people
and the be-all and end-all. That was inculcated in us by the
enlightened education system of the nascent state.
Assimilation was considered the greatest sin of all – even
greater than leaving the country to live elsewhere. The rumor
that the uncle of one of the kids had married a non-Jewish woman
was considered a disgrace to be kept secret. The chilling
significance of the sick concept of “assimilation” didn’t even
cross our minds. We grew up in a unified society, racially pure,
in that little Tel Aviv: without foreigners, without Arabs,
almost without Jews of Middle Eastern descent. Jaffa was the
back of beyond and no one thought of going there: it was
dangerous.
They taught us to think in a uniform manner and be wary of any
deviation. The most subversive discussion I can remember from
those days was whether the Jews “went like sheep to the
slaughter.” Once, I stopped next to a tiny demonstration of the
left-wing Matzpen organization on the steps of Beit Sokolov, the
headquarters of the Israeli Journalists Association, to talk
with N., who was in my class at school. The next day, I was
called urgently to the vice principal’s office: he whipped out a
photo of me from the demonstration – which the Shin Bet security
service had passed on to him – and demanded explanations. That
was long before the “NGO law” and the “Boycott law.”
Long before Prime Minister Benjamin Netanyahu, Justice Minister
Ayelet Shaked and the banning of Rabinyan’s “Borderlife,” there
was no real democracy here. Long before anti-assimilationist
Bentzi Gopstein and right-wing activist Itamar Ben-Gvir, there
was xenophobia here and plenty of hatred of Arabs. But
everything was hidden, wrapped in the noisy cellophane of
excuses, buried deep in the earth. And what is better? That
remains an open question. |
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