RÜCKSCHAU

Wikileaks: USA halfen Israel Untersuchung
über Kriegsverbrechen in Gaza unter den Teppich zu kehren
- 3.07.2017
- Die Nachrichten enthüllen, dass die US-Botschafterin
bei den Vereinten Nationen agierte, um die Untersuchung
der israelischen Übergriffe auf Palästinenser zu behindern.
Die
USA operierten im Hintergrund, um Israel zu helfen Untersuchungen
der UNO über mögliche Kriegsverbrechen im Gazakrieg
von 2008/09 zurückzuhalten, berichtete die Zeitschrift
Foreign Affairs auf Basis von Nachrichten, die von Wikileaks
gefiltert wurden.
Die Nachrichten beschreiben,
was die Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen,
Susan Rice, unternommen hat, um eine gründliche Untersuchung
der gemeldeten Übergriffe in diesem Konflikt zu verhindern.
In der dreiwöchigen israelischen
Offensive zwischen Dezember 2008 und Januar 2009 starben
1.400 Palästinenser und 13 Israelis [...].
Laut einer Nachricht vom
4. Mai 2009 sprach Rice dreimal mit dem UN-Generalsekretär
Ban Ki-moon, um ihn zu drängen, die einer Kommission
gegebene Empfehlung für eine umfassende Untersuchung
der Angriffe auf Einrichtungen der UNO zurückzunehmen.
Rice "betonte, es sei
wichtig im Besitz eines beigefügten Dokumentes zu sein,
das klarstelle, dass keine weiteren Aktionen nötig seien
und der Fall geschlossen werden sollte", sagte die amerikanische
Depesche.
Ban sagte, dass seine
Mitarbeiter mit einer israelischen Delegation arbeiteten
und "sie rief, als das Dokument fertig gestellt war,
um sie zu informieren, dass er glaube, es sei eine befriedigender
Text zustande gekommen".
Etwas später im selben
Jahr unternahmen Israel und die USA einen ähnlichen
Versuch, als der Menschenrechtsrat eine Untersuchungskommission
unter Leitung des südafrikanischen Juristen Richard
Goldstone benannte.
Diese Untersuchung fiel
mit den Bemühungen Washingtons um die Wiederaufnahme
der israelisch-palästinensischen Friedensgespräche zusammen
– in einer anderen Depeche verknüpfte Rice während einem
Treffen mit dem israelischen Vizekanzler Danny Ayalon
beide Dinge miteinander. Rice bat ihn "uns dabei zu
helfen ihnen beim Fortschritt im Friedensprozess zu
helfen, indem sie ihm signalisierte, dass der Bericht
(von Goldstone) leicht zu handhaben sei, wenn es irgendeinen
Fortschritt gäbe".
Der Goldstone-Bericht
sagte, man habe Beweise gefunden, dass sowohl die Israelis
als auch die Palästinenser Kriegsverbrechen und mögliche
Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen hätten,
und forderte unabhängige Untersuchungen.
Vor zwei Wochen distanzierte
sich Goldstone von dem Bericht. Er sagte, neue Informationen
über die militärischen Aktionen Israels ließen ihn glauben,
dass er sich geirrt habe, als er darauf hinwies, dass
Israel während dem 22-tägigen Konflikt Zivilisten angegriffen
habe.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Der Vollständiger Bericht (englisch)
Israeli Practices towards the Palestinian People and
the Question of Apartheid >>>
Israeli Practices towards the Palestinian People and
the Question of Apartheid: Palestine and the Israeli
Occupation, Issue No. 1: Executive Summary >>>
Originalquelle
Dokumentation der Rücknahme des Berichts >>>
Der
Bericht der Goldstone-Kommission und die Reaktionen
darauf - Stephen
Lendman - (...) Der HRC wurde am 15. März 2006 von der
UN-Vollversammlung eingerichtet. Die 47 Mitgliedstaaten
des HRC sind ”verantwortlich für die Stärkung der Förderung
und des Schutzes der Menschenrechte rund um den Globus.”
Als ehemaliger südafrikanischer Verfassungsrichter ist
Goldstone ein anerkannter Jurist. Er hat als Chefankläger
für die Jugoslawien- und Ruanda-Tribunale gedient und
ist ein Vorstandsmitglied der Hebrew University. Als
Jude versprach er fair und gerecht zu sein und ”hofft,
daß die Erkenntnisse einen sinnvollen Beitrag zum Friedensprozeß
leisten werden … und den Opfern Gerechtigkeit zu bringen.”
Gleichzeitig hat Israel sich der Zusammenarbeit verweigert
und der Sprecher des Außenministeriums sagte: ”Diese
Kommission hat die Instruktion, nicht die Wahrheit zu
suchen sondern Israel für angebliche Verbrechen auszumachen.”
Dann klagte er den Rat an, daß er ”praktisch (keine)
Glaubwürdigkeit besitze”. >>>
Die Inside Story über
unseren UN-Report, der Israel als Apartheidstaat bezeichnet
- Richard Falk
- 22.03.2017 - Ein Volk kann nicht auf Dauer auf alle
diese Art und Weisen unterdrückt werden, ohne dass die
Struktur, die als Apartheid in Erscheinung getreten
ist, näher angeschaut wird.
Vor sechs Monaten hat die UN Economic and Social Commission
for West Asia (ESCWA) Virginia Tilley und mich gebeten,
eine Studie zu verfassen, die die Anwendung des Apartheidskonzepts
des internationalen Strafrechts auf die Politik und
den Praktiken Israels gegenüber dem palästinensischen
Volk prüfen sollte. Wir haben diesen Auftrag gerne angenommen
und unsere Rolle als Beteiligung an einem akademischen
Unterfangen aufgefasst. ESCWA, eine von mehreren regionalen
UN-Komissionen, forderte die Studie auf einen konkurrenzlosen
Antrag von 18 arabischen Regierungen hin an, die Mitglieder
(in der ESWA) sind.
Innerhalb von Stunden nach seiner Veröffentlichung am
15. März löste unser Report etwas aus, das nur als Hysterie
bezeichnet werden kann. Die US-Botschafterin bei den
UN, Nikki Haley, verurteilte ihn und forderte von den
UN seine Zurückweisung. Der neugewählte Generalsekretär
Antonio Guterres forderte ESCWA rasch und öffentlich
auf, den Report von seiner Webseite zurückzuziehen,
und als Rima Khalaf, die Leiterin der Kommission, sich
weigerte, bestand Guterres darauf.

Khalaf zog es vor zurückzutreten als zu gehorchen. Bald
darauf wurde der Report von der Webseite der Kommission
entfernt, obwohl er mit der Haftungsausschussklausel
veröffentlicht worden war, >>>

Report of the Special Rapporteur on the situation of
human rights in the Palestinian territories occupied
since 1967, Richard Falk
(doc Datei) >>>
Sammlung -
Israel bereitet die Unterbringung
palästinensischer Gefangener in Zelten vor
- 13.11.2017 - Der israelische Minister für Innere Sicherheit,
Gilad Erdan, bereitet einen Gesetzesentwurf abschließend
vor, der erlauben wird, palästinensische Gefangene in
Zelten unterzubringen, wie mehrere israelische Medien
berichtet haben.
Mit diesem Schritt will
Erdan auf eine Aufforderung des Obersten Gerichtshofes
vom vergangenen Juni antworten, Maßnahmen zur Verringerung
der Konzentration palästinensischer Gefangener in den
Gefängnissen zu ergreifen.
Nach palästinensischen
Daten befinden sich aktuell etwa 6.500 palästinensische
Gefangene in israelischen Gefängnissen. Verschiedene
NGOs protestieren immer wieder gegen die Zusammenpferchung
von Gefangenen in den Gefängnissen.
Ein israelisches Gericht
sagte kürzlich, die Gefängnisse seien "nicht für die
Häftlinge angelegt". Derzeit verfügt jeder palästinensische
Gefangene über einen Raum von weniger als 3 Quadratmeter
einschließlich Bett und Dusche, während in den europäischen
Gefängnissen jeder Gefangene über 8,8 Quadratmeter verfüge.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer