
Weihnachten 2018 - keine
„frohen Botschaften“ aus dem „Heiligen Land“
- Arn
Strohmeyer - Es gibt äußerst selten Positives
aus dem „Heiligen Land“ zu berichten. Das ganze
Leben dort wird von der Besatzung, Unterdrückung
und den Rechtsbrüchen der Israelis beherrscht,
die es ja noch offizieller propagandistischer
Version dieses Staates gar nicht gibt. Da gab es
die Botschaft aus Washington, in der
US-Präsident Donald Trump Jerusalem als die
Hauptstadt Israels anerkannte, ein
verhängnisvoller Schritt, der alles andere als
dem Frieden in dieser Region dienlich ist. Um
diese Botschaft soll es aber hier nicht gehen,
sondern um eine andere. Ob diese aber wirklich
„froh“ war, ist eine Frage des Standpunkts, also
der persönlichen Bewertung. Es war der eine
Satz, den Israels Justizministerin Eyelet Shaked
im August 2017 auf einer Konferenz in Tel Aviv
sagte. Er lautete: „Der Zionismus darf sich
nicht, und sich sage hier, er wird sich nicht
weiterhin dem System der individuellen Rechte
unterwerfen, das in einer universellen Weise
interpretiert wird, die sie von der Geschichte
der Knesset und der Geschichte der Gesetzgebung
trennt, die wir allen kennen.“
Die Ablehnung der Menschenrechte und des
Völkerrechts durch die Zionisten ist lange
bekannt (vor allem auch durch ihre Taten), aber
noch nie vorher hat ein Mitglied der
israelischen Regierung sie in letzter Zeit so
offen zugegeben. Mit anderen Worten: Der Staat
Israel ist also auf Fundamenten der
Ungerechtigkeit aufgebaut und muss deshalb vor
Kritik, die von außen an ihn herangetragen wird,
geschützt werden. Es handelt sich hier aber
nicht um eine Einzelmeinung.
Schon in den dreißiger Jahren hatte der führende
Ideologe der zionistischen Arbeiterbewegung Berl
Katznelson (1887 – 1944) die Auffassung
vertreten, dass der Zionismus gegen den Strom
agieren und gegen den Willen der Mehrheit
beziehungsweise gegen den Gang der Geschichte
seine Ziele erreichen müsse. Er unterliege daher
anderen Maßstäben als der „formalen Moralität“.
Die eigene nationalstaatliche Existenz wird
somit vom Handeln nach „eigenen Regeln“, von
eigenen moralischen Maßstäben abhängig gemacht.
Diese Existenz – in diesem Zusammenhang ist von
„maximalistischem Zionismus“ die Rede – lasse
sich letztlich nur durch Verdrängung des anderen
Kollektivs [der Palästinenser] aus dem Land und
auch aus dem Bewusstsein erreichen. Katznelson
spricht von „Umsiedlung“, eine harmlose
Umschreibung für Vertreibung.
Wie wahr der Tatbestand ist, dass das offizielle
Israel mit Menschenrechten und Völkerrecht auf
dem Kriegsfuß steht, hat auch die israelischen
Soziologin Eva Illouz in ihrem Buch „Israel“
(die deutsche Übersetzung ist 2015 bei Suhrkamp
erschienen) beschrieben: Die Menschenrechte
gefährden nach Ansicht der meisten Israelis das
Überleben des Staates, wer sich zu ihnen bekennt
gilt als „Verräter“.
Der eine von der Justizministerin – also der
höchsten Vertreterin des Rechts in Israel –
ausgesprochene Satz hätte eigentlich in den
westlichen Staaten, die Israel nahestehen, einen
Aufschrei der Empörung auslösen müssen,
>>>

Meinung: Die Chutzpe eines
Mädchens: Drei Gründe, weshalb ein
palästinensischer Teenager Israel in den
Wahnsinn treibt
-
Gideon Levy
- 21.12.2017 - Letzten Dienstag schossen
Soldaten der israelischen Verteidigungskräfte
Hamed al-Masri, 15, in den Kopf und verletzten
den unbewaffneten Jungen aus Salfit schwer. Am
Freitag schossen Soldaten dem unbewaffneten
Mohammed Tamimi aus Nabi Saleh, ebenfalls 15, in
den Kopf und verletzten ihn schwer. Am selben
Tag stand Ahead Tamimi, 16, mit einer Freundin
im Hof ihres Hauses, und ohrfeigte einen
Offizier der IDF, der in ihr Haus eingedrungen
war.
Israel wachte
wütend aus seinem Schlaf auf: Wie wagt sie es.
Die drei Opfer der barbarischen Schiesserei
interessierten die Israelis nicht, und die
Medien haben gar nicht über sie berichtet. Aber
die Ohrfeige (und der Tritt) von Tamimi löste
Wut aus. Einen Soldaten, dessen Freunde
Palästinenser fast täglich ohrfeigen, schlagen,
verschleppen und natürlich auf sie schiessen.
Sie hatte wirklich
Chutzpe. Sie brach die Regeln. Ohrfeigen sind
nur erlaubt, wenn Soldaten es tun. Sie ist die
wirkliche Provokation, nicht der Soldat, der in
ihr Haus eindrang. Sie, der drei nahe Angehörige
von der Besatzung getötet wurden, deren Eltern
unzählige Male inhaftiert waren, und deren Vater
zu vier Monaten Haft verurteilt worden ist, weil
er am Eingang eines Lebensmittelladens
demonstriert hatte – sie wagte es, gegen einen
Soldaten Widerstand zu leisten. Palästinensische
Chutzpe. Tamimi sollte sich wahrscheinlich in
den Soldaten, der in ihr Haus eingedrungen war,
verlieben, Reis über ihn werfen, aber undankbar,
wie sie ist, belohnte sie ihn mit einer
Ohrfeige. Das kommt alles von der "Hetze". Sonst
würde sie ihren Besatzer nicht hassen.
Aber es gibt
andere Quellen für die unbezähmbare Lust sich an
den Tamimi zu rächen. (Bildungsminister Naftali
Bennet: "Sie sollte ihr Leben im Gefängnis
beenden.") Das Mädchen aus Nabi Saleh macht
mehrere Mythen der Israelis zunichte. Am
schlimmsten von allem: sie wagte es, den
israelischen Mythos der israelischen
Männlichkeit zu beschädigen. Plötzlich stellt
sich heraus, dass ein Mädchen mit leeren Händen
gegen einen heroischen Soldaten, der Tag und
Nacht kühn und mutig über uns wacht, antritt.
Was geschieht denn mit unserem Machismo, den
Tamimi so einfach erschüttert, mit unserem
Testosteron?
Plötzlich sehen
die Israelis den grausamen, gefährlichen Feind,
dem sie gegenüber stehen: ein 16-jähriges
Mädchen mit gelockten Haaren. Die ganze
Dämonisierung und Entmenschlichung in den
kriecherischen Medien werden auf einen Schlag in
der Konfrontation mit einem Mädchen in einem
blauen Sweater erschüttert.
Die Israelis
drehen durch. Das ist nicht das, was man ihnen
erzählt hat. Sie sind es gewohnt, von
Terroristen, Terror und mörderischem Verhalten
zu hören. Es ist schwer, Ahead Tamimi all dessen
zu beschuldigen; sie hatte nicht einmal eine
Schere in der Hand. Wo ist die Grausamkeit der
Palästinenser? Wo ist die Gefahr? Wo ist das
Böse? Du könntest verrückt werden. Plötzlich
sind die Karten neu gemischt: Für einen
Augenblick schaute der Feind so menschlich aus.
Natürlich kannst du sich auf die israelische
Maschinerie der Propganda und Gehirnwäsche
verlassen, die so effizient ist, dass Tamimis
Charakter ihr bald zum Opfer fallen wird. Auch
sie wird bald das Etikett einer grausamen
Terroristin erhalten, die zum Töten geboren ist;
es wird heißen, sie hätte keine entschuldbaren
Motive, und es gäbe keinen Zusammenhang, der ihr
Verhalten erklärt.
Ahead Tamimi ist
eine Heldin, eine palästinensische Heldin. Sie
hat es geschafft, dass die Israelis durchdrehen.
Was werden die Militärkorrespondenten, die
rechten Hetzer und Sicherheitsexperten sagen?
Wie gut sind 8200, Oketz, Duvdevan, Kfir und all
die anderen Spezialeinheiten, wenn die IDF am
Ende des Tages mit einer hilflosen
Zivilbevölkerung konfrontiert ist, die von der
Besatzung genug hat, konfrontiert in Gestalt
eines Mädchens mit einer Keffiyeh über den
Schultern?
Wenn es nur mehr
von ihnen gäbe. Vielleicht sind Mädchen wie sie
imstande die Israelis aufzurütteln. Vielleicht
wird die Intifada der Ohrfeigen Erfolg haben, wo
alle anderen Methoden des Widerstands,
gewaltsame und gewaltlose, gescheitert sind.
Inzwischen hat
Israel auf die einzige Weise reagiert, die es
kennt: nächtliches Abführen und Verhaftung mit
ihrer Mutter. Aber in seinem Innersten weiß
wahrscheinlich jeder anständige Israeli, wer
Recht hat und wer nicht, und auch wer stark ist
und wer schwach. Der Soldat, der vom Kopf biszu
den Zehenspitzen bewaffnet in ein Haus
eindringt, das nicht ihn gehört, oder ein
unbewaffnetes Mädchen, das sein Zuhause und
seine verlorene Ehre mit bloßen Händen mit einer
Ohrfeige verteidigt?
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Mädchen gegen Soldat
- Alexandra Föderl-Schmid - (...) In dieser
Phase versuchten Palästinenser und deren
Unterstützergruppen ihre Erzählweise ins Netz
und in die Welt zu bringen: Das Mädchen sei eine
Heldin, so der Tenor, es habe schwer bewaffnete
Soldaten vorgeführt. Auch auf Ahed Tamimis
Facebook-Seite wurde es zigfach geteilt.
Fast alle in der Familie sind Aktivisten. Ein
Onkel wurde erschossen - Im Gespräch mit der
israelischen Zeitung Haaretz sagte ihr Vater
Bassem nicht, wer die Aufnahmen gemacht hat:
"Jemand aus dem Ort hat den Vorfall mit Ahed
gefilmt, und wir haben entschieden, das ins Netz
zu stellen", sagte er. Die Aufregung darüber ist
für ihn Grund, warum seine Tochter, die Nichte
und inzwischen auch seine Frau festgenommen
wurden. Seine Tochter sei am Dienstag kurz vor
vier Uhr früh von Soldaten aus dem Bett geholt
und abgeführt worden, berichtet der Vater.
Die ganze Familie ist für ihre Aktivitäten gegen
die israelische Besatzung bekannt. Die
Auseinandersetzungen begannen 2009, als die
Bewohner von Nabi Saleh dagegen protestierten,
dass ihnen Land und Quellen genommen wurden für
den Ausbau der jüdischen Siedlung Halamish.
Bassem Tamimi saß selbst zwei Mal im Gefängnis,
er wurde zu 18 Monaten und dann noch einmal zu
drei Monaten Haft verurteilt. Seine Frau wurde
drei Mal verhaftet, ein Bruder von ihr wurde von
israelischen Soldaten bei einer Demonstration
erschossen. Den Eltern Aheds wurde vorgeworfen,
ihre Kinder zu instrumentalisieren, weil diese
Fernsehinterviews gaben und sich bei ihren
Protestaktionen filmen ließen.
Auch am vergangenen Freitag wurde protestiert -
gegen die Entscheidung von US-Präsident Donald
Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels
anzuerkennen. Dabei kam es zu
Auseinandersetzungen mit israelischen
Streitkräften. Ein Verwandter von Ahed, der
15-jährige Mohammed Tamimi, wurde von einem
Geschoss schwer verletzt, er liegt im Koma. Nach
Angaben des Vaters Bassem Tamimi war das der
Auslöser für das Verhalten seiner Tochter
gegenüber den Soldaten.
>>>

Gilad Atzmon: „Hitler Apologist“, Conspiracy
Theorist, and Holocaust Revisionist?
- Dr. Ludwig Watzal - Die Online-Zeitung „Neue
Rheinische Zeitung“ (NRhZ) vergibt alle zwei
Jahre den Kölner Karlspreis für engagierte
Literatur und Publizistik. In diesem Jahr fiel
die Wahl auf den Journalist Ken Jebsen. Die
Veranstaltung fand im Berliner Filmpalast
„Babylon“ statt. Das Ganze hatte nur einen
Schönheitsfehler: Der Preisträger sagte kurz
vorher ab, ebenso sein Laudator Mathias Bröckers.
Kurz vor Toresschluss zog Jebsen scheinbar die
Reißleine. Auch seine wortreiche, nachgeschobene
Erklärung vernebelt mehr als sie aufklärt. Dabei
sind die Dinge doch viel einfacher. Auf
Neudeutsch sagt man, he avoided the elephant in
the room, sprich er leugnete das
Offensichtliche. Wie es scheint, wollte er nicht
auf einer Veranstaltung zusammen mit Gilad
Atzmon gesehen werden, die auch noch zu seinen
Ehren gerichtlich durchgesetzt worden ist.
Da ich die wortreichen, aber nicht eindeutigen
Erklärungen Jebsens für vorgeschoben halte, habe
ich ihm am 19. Dezember 2017 um 13.08 Uhr
folgende Fragen per Mail zukommen lassen:
„Sehr geehrter Herr Jebsen, ich schätzte Ihre
professionelle und überaus kompetente Art des
Journalismus. Sie behandeln Themen und stellen
Fragen, die sich die andere Medien scheuen, zu
thematisieren. Zu Ihrer Absage in letzter Minute
meinen Respekt.
Könnten Sie mir folgende Fragen beantworten?
Ihr Statement auf „Russia Today“ (RT) klang
nicht sehr überzeugend und hat viele ratlos
zurückgelassen. Ihr persönliches Statement ist
eigentlich noch unglaubwürdiger, das Sie über
Ihre Website verbreitet haben. Warum haben Sie
die Organisatoren der Arbeiterfotografie in
letzter Minute so desavouiert? Was genau waren
die Hintergründe ihrer Entscheidung?
Wann haben sie den Entschluss gefasst, dort
nicht zu erscheinen, um sich von der
Veranstaltung zur Auszeichnung Ihrer
journalistischen Leistung zu distanzieren? War
die Einladung von Gilad Atzmon ausschlaggebend
für Ihre Absage und wer war dafür
verantwortlich?
>>>
18. 12. 2017 - Florian Ernst Kirner -
Dieses ist mein definitiv letzter Post
zur leidigen Debatte um die Preisverleihung
an Ken Jebsen. Er enthält meinen finaler
Brief in einer längeren schriftlichen
Auseinandersetzung mit Herrn Gilad Atzmon.
Quelle
20. 12. 2017 -
Der Brunnenvergifter Gilad Atzmon
- Über echte und vermeintliche Freunde des
Friedens. - Elias Davidsson - Leider sind
wir gewöhnt, dass der Vorwurf des
Antisemitismus genutzt wird, um die
Friedensbewegung zu spalten und zu
diskreditieren. Aber natürlich gibt es auch
im Jahre 2017 noch ganz realen
Antisemitismus. Die Friedensbewegung täte
gut daran, hier eine klare Linie zu ziehen —
so etwa im Falle Gilad Atzmon. Folgende
Ausführungen beruhen gänzlich auf einem
Interview von Gilad Atzmon mit einem
US-amerikanischem Sender.
>>>

Um Gilad Atzmons Collage zu sehen, auf das
Bild klicken

Nächstes Jahr in Jerusalem - US-Vizepräsident
Pence verschiebt seinen Israelbesuch zum zweiten
Mal. -
Alexandra Föderl-Schmid - Einen großen Empfang
wollte man ihm an diesem Mittwoch bereiten: In
Jerusalems Straßen wurden bereits US-Fahnen
aufgehängt, Absperrgitter standen bereit. Aber
US-Vizepräsident Mike Pence hat in der Nacht zum
Dienstag seine Reise nach Israel abgesagt -
diesmal endgültig, zumindest für dieses Jahr.
Eigentlich hätte er bereits am Sonntag
eintreffen sollen. Die Verschiebung um einige
Tage wurde offiziell damit begründet, Pence
müsse in Washington bleiben wegen der Abstimmung
zur Steuerreform, die sich nun noch einmal
verzögerte. Das war nun der willkommene Anlass,
diesen Trip tatsächlich abzusagen, dessen
Vorbereitungen sich immer mehr zu einer
diplomatischen Peinlichkeit entwickelt hatten.
Als einziger offizieller Programmpunkt wäre
neben den obligatorischen Empfängen beim
Regierungschef und Präsidenten sein Auftritt vor
der Knesset geblieben.
Ursprünglich hatte der evangelikale Christ Pence
in der Vorweihnachtszeit im Heiligen Land
Christen treffen und christliche Stätten
besuchen wollen. Aber nach der Ankündigung von
US-Präsident Donald Trump, Jerusalem als
Hauptstadt Israels anzuerkennen, wollten ihn
weder Palästinenser noch Christen sehen. Ihm
wurde persönlich übel genommen, dass er während
der
>>>
"Dagegen
sein reicht nicht mehr aus" - Fachtagung
Islamkonferenz zum Thema Wohlfahrtspflege
- Auch Aydan Özoğuz fordert einen Beauftragten
gegen Antisemitismus. - Was könnte ein
Beauftragter gegen Judenfeindlichkeit ausrichten
- und was nicht? - Robert Probst -
Rheinland-Pfalz macht es vor. "Es soll ein ganz
klares Signal sein in dieser sehr aufgeheizten
Situation", sagte Ministerpräsidentin Malu
Dreyer (SPD). Gegen Judenhass setzt das Land
einen Beauftragten für Antisemitismus ein -
während viele andere noch darüber reden. In
Mainz soll der scheidende Bürgerbeauftragte
Dieter Burgard im nächsten Jahr für die
ehrenamtliche Aufgabe berufen werden. "Neben dem
Antisemitismus von rechts und der Verunsicherung
durch den Rechtspopulismus erleben wir auch
einen Antisemitismus unter Muslimen, aktuell
besonders unter dem Aspekt von Flucht und
Migration", sagte Dreyer. Auf Bundesebene ging
derweil die Debatte über die Notwendigkeit eines
solchen Beauftragten weiter.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßte
die Ankündigung aus Mainz. "Damit setzt die
rheinland-pfälzische Landesregierung ein
deutliches Zeichen, dass der Kampf gegen
Antisemitismus für sie Priorität hat"
>>>
Israelische Soldaten zielen
weiter auf Journalisten ( 60 Angriffe in dieser
Woche)
- Celine Hagbard, 17. Dezember 2017 - „Wir
werden nicht schweigen, wir werden unseres
Kameras nicht schließen, wir werden weiter
berichten über die eskalierenden israelischen
Übergriffe und die Versuche der Soldaten, die
Wahrheit zu verbergen, damit sie weiter töten
und Palästinenser ungestraft verletzen können,“
beginnt eine Botschaft, die am Samstag von
palästinensischen Journalisten veröffentlicht
wurde.
Viele Reporter
bezeugen, von Soldaten gezielt beschossen und
physisch angegriffen worden zu sein, während sie
über Proteste in Hebron und andern Teilen der
Westbank und Gaza berichteten.
Nasser Abu Bakr,
der Vorsitzende des palästinensischen
Journalisten-Verbandes, sagte, dass es in
dieser Woche mindestens 60 israelische
Übergriffe auf Journalisten und Medien in
verschiedenen Teilen der Westbank und Jerusalem
dokumentiert worden sind. Er fügte noch hinzu,
dass die Journalisten scharfen Schüssen von
Soldaten ausgesetzt waren, aber auch
Gummigeschossen und Handgranaten, zusätzlich
wurden viele von ihnen angegriffen.
Die Soldaten
zerstörten, schädigten oder konfiszierten die
Fotoapparate und hinderten sie so daran, ihre
Aufgabe zu tun.
Abu Bakr sagte „
eine Armee oder eine Polizei –Gruppe, die die
Medien fürchtet, ist eine Gruppe, die bereit
ist, illegales Verhalten gegen Journalisten
durchzuführen, ein Verhalten, das
Grundprinzipien des Völkerrechts und der
Menschenrechts-Abkommen verletzt.
Wir brachten es
fertig, diese Verletzungen zu dokumentieren. Und
wir sammelten auch vereidigte Zeugenaussagen
von Journalisten, die wir an die
Internationale Journalisten-Vereinigung weiter
zu geben beabsichtigen. Diese
Journalisten-Vereinigungen haben schon
Erklärungen publiziert, die diese Verletzungen
denunzieren und von Israel verlangen, mit den
illegalen Angriffen gegen die Medien im
besetzten Palästina aufzuhören.
Es ist für uns
auch klar, dass es in der israelischen
Gesellschaft und von Vertretern der
israelischen Regierung eine offene Kampagne
gegen Journalisten gibt. Auch durch das soziale
Netzwerk, wo offen für das Töten und Verletzen
von Journalisten gehetzt wird, um sie an der
Ausübung ihrer Pflichten zu hindern.
Abu Bakr sagte
noch, dass die Organisation juristische und
Menschenrechtsgruppen aufgerufen hat, um
Maßnahmen zu diskutieren, die dazu bestimmt
sind, Journalisten inmitten diesem illegalen
und gefährlich eskalierenden Targeting der
Medien im besetzten Palästina. zu schützen
Ein
palästinensischer Fernseh-Kameramann in Hebron
Eyad al-Hashlamoun wurde in der Erklärung der
Journalisten zitiert: „Wir als Journalisten
werden nicht eingeschüchtert und wir werden
unsere Kamera nicht schließen. Wir werden
weiterhin die israelischen Verbrechen gegen das
palästinensische Volk aufdecken und auf dieses
anhaltende Leiden ein Schlaglicht werfen.
Es lohnt sich zu
erwähnen, dass Al Hashlamoun einer der
Journalisten war, der in dieser Woche von
israelischen Soldaten angegriffen wurde, der
seine Arbeit blockierte und ihn daran hinderte,
die sich entwickelnden Vorfälle zu filmen.
Al-Hashlamoun und seine Kollegen wurden von den
Soldaten am Haupteingang zum
Al-Arroub-Flüchtlingslager in Hebron
angegriffen. Sie wurden von der Armee auch als
menschliche Schutzschilde benützt, während sie
das Lager überfielen.
Ein anderer
Journalist, als Bilal Tawil identifiziert, der
von den Soldaten auch angegriffen und im Gebiet
von Bab az-Zawiya im Zentrum von Hebron-Stadt
verhaftet wurde, sagte: Jeder Palästinenser,
einschließlich den Reportern, sind die Ziele
dieser unmoralischen und illegalen Besatzung.
Sie zielen auf Reporter, Sanitäter, Ambulanzen…
jeder von uns ist ein Ziel“ sagte er. Ich
bereite gerade ein Video vor, das diese
Verletzungen und Verbrechen zum Thema hat.
Hisham
Sharabati vom Al-Haq-Zentrum für angewandtes
Völkerrecht, sagte: die Organisation
dokumentiert diese Verletzungen und wird bald
ein dokumentarisches Video an die UN schicken.
„Israel verletzt
die Universale Erklärung der Menschenrechte,
besonders den Teil, indem es um die Freiheit der
Presse geht – Israel ist ein Unterzeichner
dieser Erklärung, hat sich aber nie daran
gehalten. Sie bleibt Tinte auf Papier, während
die israelischen Verbrechen und Verletzungen
weiter eskalieren.“
Quelle (dt. Ellen Rohlfs)
„Linker“
israelischer General droht, „die Palästinenser
auseinander zu reißen“ und sie „über den Jordan
zu werfen“
- Jonathan Ofir.
13.Dezember 2017 - Amiram Levin, ein
israelischer General im Ruhestand, ist ein
strenger Unterstützer des Labor-Führers Avi
Gabbay.
Vor kurzem
breitete Levin in einem Interview mit Maariv
seine mörderischen Ansichten über die
Palästinenser aus. Es wird zum nächsten
Wochenende ganz veröffentlicht. In diesem
vertritt er die Auffassung, dass „die
Palästinenser die Besatzung verdienten. Er
sagte, dass wir mit Recht Judäa und Samaria
eroberten. Sie akzeptierten die
Teilungsgrenzen nicht (UN-Teilung von 1947)
und fingen einen Krieg an. Sie verdienen nichts.
Levin spricht
über den „Friedensprozess“ und sagt, dass
„Frieden gleich Hoffnung“ ist. Wir müssen
strenge Verhandlungen führen und nicht zu den
Grenzen von 1967 zurückkehren. Er spricht von
einer Zeit nach den palästinensischen
Präsidenten Abbas, über eine junge
palästinensische Führung, die „im Gefängnis
sitzt und die sah, dass wir (Israelis) nicht
besiegt werden können“
„Wir werden
ihnen einen Anreiz in der Gestalt eines Staates
geben und wenn sie den nicht wollen, werden wir
sie aus einander reißen. Wir wollten auch das
ganze Israel haben ( und meint damit das ganze
historische Palästina). viele Male hab ich
gesagt, wenn sie die Abkommen verletzen, werden
wir, wenn wir das nächste Mal hier kämpfen,
sie nicht hier lassen. Wir werden sie über den
Jordan werfen. Das ist es, wie ihr kämpfen
müsst. Wir waren 1967 viel zu freundlich.“
Ja, das stimmt –
dies ist ein zionistischer „Linker“, der solche
Dinge sagt. Sie sind nicht viel anders von dem,
was der Likudminister Tzachi Hanagbi vor kurzem
sagte, dass die Palästinenser eine „dritte
Nakba“ über sich bringen.
Es ist gar nicht
so seltsam, dass solche Wörter von Levin kommen.
In der Vergangenheit sagte er über die
Palästinenser, dass die „meisten dieser Leute
geboren wurden, um irgendwie zu sterben, wir
müssen ihnen nur dabei helfen.“
Was einigen
seltsam erscheinen mag, wie solch eine Person
als „Linker“ und ein „liberaler“ angesehen
werden kann. Tatsächlich hat Levin „Breaking
the Silence“ verteidigt, eine Organisation, die
Geschichten und Zeugenaussagen von
israelischen Soldaten sammelt, Geschichten, die
zu Beweisen von Kriegsverbrechen werden. Er
erfreut sich anscheinend an der Idee von
„schießen und weinen“. Aber er wird sicher
noch nicht viele Tränen für die Palästinenser
vergossen haben.
Seine Einstellung
ähnelt sehr der des israelischen Historikers
Benny Morris, der meint, dass es in der
Geschichte Umstände gibt, die eine ethnische
Säuberung rechtfertigen, dass falls David Ben
Gurion schon mit der Vertreibung engagiert
gewesen wäre, dann hätte er einen vollendeten
Job getan, dass etwas wie ein Käfig für die
Palästinenser gebaut worden wäre, weil es dort
ein wildes Tier gegeben hat, das in irgendeiner
Weise eingesperrt werden sollte.
Haaretz hat dies
heute bemerkt, Am Wochenende wird Maariv, das
nur Teile des Interviews zusammenfasst, das
ganze Interview veröffentlichen. Wir können uns
schon vorstellen, was es aussagen wird. Es wird
schockierend sein, aber auch überraschen?
Und wird es
überhaupt Israelis überraschen? Schließlich ist
dies nur die „linke“ und da gibt es ebenso
mörderische Äußerungen von der Rechten (Kann es
wirklich Schlimmeres geben?)
Dies ist
„liberaler Zionismus“ vom Besten. Sicher kein
Arab-loving ( wie der frühere Labor-Führer Isaak
Herzog, der seine Anhänger warnte, es nicht zu
sein. Es ist militant und Aggressive – weil ein
jüdischer Staat nichts anderes als „starke
Juden“ haben kann. (dt. Ellen Rohlfs)
Drohungen eines hochrangigen
israelischen Geheimdienstmitarbeiters gegen
europäische Bürgerinnen und Bürger
- Nachdem bei einer Demonstration in Berlin eine
israelische Flagge verbrannt wurde, sagte der
Leiter der internationalen Beziehungen des
israelischen Geheimdienstes auf Facebook, dass
pro-palästinensische Aktivisten in Deutschland
nun "in Angst leben" müssen.
Am
15. Dezember veröffentlichte Major Arye Sharuz
Shalicar (1) auf seiner persönlichen
Facebook-Seite einen Artikel, in dem er einen
Bericht der deutschen Tageszeitung Die Welt über
israelische Sicherheitskräfte veröffentlichte,
die mit scharfer Munition eine Demonstration am
Stadtrand von Ramallah unterdrückten und sich
als palästinensische Demonstranten verkleideten,
um die Demonstrationen zu infiltrieren und
Verhaftungen vorzunehmen.
Die Proteste in Palästina, gegen Trumps
Entscheidung, die US-Botschaft nach Jerusalem zu
verlegen, provozierten auch Proteste in der
ganzen Welt, auch in Deutschland.
Und der israelische Beamte übermittelte die
folgende Botschaft an die Demonstranten:
PLEASE SHARE! Die Botschaft dieses Artikels
richtet sich an alle, die in Deutschland
glauben, einen Davidstern in der Öffentlichkeit
ungestraft verbrennen zu können. Wir wissen, wer
du bist, wo du bist und wie wir dich vor Gericht
bringen können. Wir entscheiden, wo und wann.
Lebe in Angst!
In den letzten Tagen sind die deutschen Medien
mit Berichten und Analysen über das Brennen
einer israelischen Fahne während einer
Demonstration in Berlin überschwemmt worden.
Daraufhin forderten die Politiker der
politischen Parteien und der Zentralrat der
Juden in Deutschland strafrechtliche Sanktionen
für das Verbrennen einer Flagge, insbesondere
einer israelischen Flagge.
Die Presseartikel sind voller Verzerrungen, die
Demonstrationen gegen die israelische Besatzung
- und in diesem Fall gegen die Provokationen von
Trump über Jerusalem - als Manifestationen des
Antisemitismus darstellen. Die Zionisten machen
sich die jüdische Gemeinde und ihre Symbole zu
eigen, stellen sie in den Dienst der Besatzung
und benutzen sie, um pro-palästinensische
Proteste als antisemitisch darzustellen.
Die
blau-weiße Fahne mit dem Davidstern ist nicht
nur ein jüdisches Symbol, sondern vor allem eine
Nationalflagge, die zum Symbol der Besetzung und
Unterdrückung des palästinensischen Volkes
geworden ist. Warum sollten die Menschen davon
absehen, ein Symbol ihrer eigenen Unterdrückung
zu verbrennen? Die Tatsache, dass Israel sich
weigert, zwischen religiösen, ethnischen und
staatlichen Symbolen zu unterscheiden, darf die
Freiheit von niemandem beeinträchtigen,
insbesondere nicht im Ausland.*
Der israelische Nachrichtenoffizier, der
insbesondere an den sozialen Netzwerken wegen
ungeschminkter Drohungen kritisiert wurde - die
Präsenz eines Fotos eines israelischen
Polizeibeamten, der in Palästina 2 gekleidet war
und eine Pistole mit offensichtlich nichts
Unschuldigen schwang -, um die Meinungsfreiheit
der europäischen Bürger zu unterdrücken,
verteidigte sich, wie er konnte, in der Art der
authentischen.
L. D. (mit Inna Michaeli, auf +972)
Ein Video von einem
Kind der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde in
Jerusalem, das unter dem Applaus der Bewohner
von Mea Shearim im Mai 2016 eine israelische
Flagge verbrennt:

Anmerkungen
• 1. Obwohl ihn seine Facebook-Seite als "
ehemaligen " Sprecher identifiziert, stellt
Shalicar immer noch eine offizielle
E-Mail-Adresse der israelischen Armee als
Kontaktadresse zur Verfügung: shalicar@idf.gov.il.
Daraus lässt sich schließen, dass er nicht so
weit von seinem Dienst entfernt ist, wie er
behauptet.
• 2. Das sind die berüchtigten Mistaravim,
getarnte israelische Polizisten oder Militärs,
die palästinensische Demonstrationen in den
besetzten Gebieten infiltrieren und sich dann an
der Entführung oder Ermordung von Militanten
beteiligen. Sie setzten ihre Talente als
Auftragskiller im Inneren von Krankenhäusern
ein, wo sie gelegentlich einbrachen, um
Verwundete hinzurichten.
Quelle (aus
dem französchen übersetzt mit Deep)
CAPJPO-Europalästina
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