Mustafa Alhallaj - Part of a painting. - 2000 - Woodcut
Print
Kampf für Land und Freiheit -
Gegen die Unterdrücker. Der »Tag der Nakba« in Palästina 2018,
Bethlehem - Anne Paq - Der »Tag der Nakba«, der am 15.
Mai in Palästina im Gedenken an die »Katastrophe« der Vertreibung
von 1948 begangen wird, stand in diesem Jahr ganz im Zeichen
von Wut und Empörung. Tags zuvor waren im Gazastreifen mehr
als 60 unbewaffnete Demonstranten getötet und mehr als 2.000
verletzt worden – die Hälfte von ihnen durch scharfe Munition.
Die Protestwelle unter dem Motto »Großer Marsch der Rückkehr«
begann am 30. März, dem »Tag des Bodens«. Zehntausende Palästinenser
zogen Anfang der Woche zum Gaza-Zaun und forderten das Ende
der Blockade, die der Bevölkerung im Gazastreifen seit mehr
als einem Jahrzehnt die Luft abschnürt. Die israelischen Streitkräfte
begegneten den Demonstranten mit brutaler Repression. Die Tötung
Unbewaffneter wurde international scharf verurteilt, Menschenrechtsorganisationen
verlangen eine unabhängige Untersuchung der Ereignisse.
Bewohner der Stadt Budrus im Westen der von Israel besetzten
Westbank liefen mit Transparenten in Richtung der israelischen
Absperrung und forderten ihr Recht auf Rückkehr. Palästinensischen
Jugendlichen gelang es, den Zaun niederzureißen. Israelische
Soldaten griffen daraufhin die Demonstration an und schossen
etliche Tränengas- und Gummigeschosse auf die Steine werfenden
Jugendlichen. »Wir haben diese Aktion organisiert, um unsere
Solidarität mit den Menschen zu zeigen, die gestern kaltblütig
erschossen worden sind. Und um gegen die Entscheidung Washingtons
zu protestieren, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen,
das unsere Hauptstadt ist. Es ist unser Recht
>>>
Erklärung
der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden zu den jüngsten Ereignissen
in Gaza - 18. Mai 2018
Angesichts von Gräueltaten werden wir nicht schweigen - Seit
dem palästinensischen Tag des Bodens am 30. März und dem Nakba-Tag
am 15. Mai demonstrieren die Palästinenser*innen in Gaza in
großer Zahl. Diese riesige Demonstration nennen sie den Großen
Marsch für die Rückkehr. Sie fordern ein Ende der brutalen Belagerung
des Gazastreifens, die dort zu einer irreversiblen humanitären
Katastrophe geführt hat, und sie fordern das Rückkehrrecht der
palästinensischen Flüchtlinge, wie es die Resolution 194 von
1948 garantiert.
Die israelische Armee griff die palästinensischen Demonstrant*innen
innerhalb des Gaza-Streifens mit todbringenden Waffen an. Scharfschützen
erschossen Zivilist*innen, darunter auch Journalisten und Kinder.
Über 110 Palästinenser*innen wurden von israelischen Soldaten
getötet und Tausende verwundet. Da die medizinischen Einrichtungen
in Gaza durch eine solche Anzahl schwerer Verwundungen überfordert
sind, erhalten diese nicht die Versorgung, die sie benötigen.
Die israelischen Behörden lassen es nicht zu, dass Palästinenser*innen
in palästinensischen Krankenhäusern im Westjordanland medizinische
Hilfe bekommen. So mussten bei vielen Verletzten Amputationen
vorgenommen werden, sie verloren einen Arm oder ein Bein, das
bei entsprechender Behandlung hätte gerettet werden können.
Somit werden die Verletzte für immer mit der Behinderung leben
müssen.
Das gewaltsame Vorgehen Israels gegen unbewaffnete Zivilist*innen
stellt ein Kriegsverbrechen dar, das nicht zu rechtfertigen
ist, indem man die Hamas für die Demonstrationen verantwortlich
macht oder darauf verweist, dass manche Demonstrant*innen bis
zu dem Zaun gelangen wollten, der sie gefangen hält. Die israelische
Belagerung ist illegal, und Palästinenser*innen haben jedes
Recht, sie zu durchbrechen.
Israelischen und palästinensischen Medien ist zu entnehmen,
dass das barbarische Vorgehen des israelischen Militärs nur
deshalb möglich ist, weil die Mehrheit der Israelis davon ausgeht,
dass es die Welt nicht kümmert, was sie in Gaza anrichten. Israel
und seine Armee fühlen sich durch die Unterstützung seitens
Donald Trumps ermutigt, der die amerikanische Botschaft nach
Jerusalem verlegt hat. Des Weiteren fühlen sie sich bestärkt,
nachdem Israel den Eurovision Contest gewonnen hat, sowie durch
die politische Unterstützung, die ihnen durch die EU zuteilwird.
All das bedeutet, dass Israel einmal mehr straflos Verbrechen
begehen kann. Das Schweigen der deutschen Regierung deutet die
israelische Regierung somit als implizite Unterstützung ihres
Vorgehens.
Wir fordern von der deutschen Regierung eine eindeutige Botschaft:
1.Die umgehende Einstellung jeglichen Waffenhandels mit dem
Staat Israel und insbesondere solcher Waffengeschäfte, bei denen
nicht sichergestellt ist, dass deutsche Waffen womöglich gegen
Zivilist*innen eingesetzt oder an Zivilist*innen getestet werden.
2. Die Einhaltung der Verpflichtungen Deutschlands im Zusammenhang
mit dem Römischen Statut des Internationalen Gerichtshofs, das
Deutschland ebenso wie der palästinensische Staat unterschrieben
hat. Demnach muss ein/e israelischer Soldat*in, die/der unter
dem Verdacht steht, Zivilist*innen innerhalb des Gazastreifens
angegriffen zu haben, wo der Staat Palästina die Gerichtsbarkeit
innehat, verhaftet, befragt und auf europäischem Boden vor Gericht
gestellt werden, falls dies nicht durch ein israelisches Militärgericht
geschieht. Doch bisher wurde noch kein/e israelische Soldat*in
zur Rechenschaft gezogen, die/der mit scharfer Munition auf
unbewaffnete Zivilist*innen, darunter auch viele Minderjährige,
geschossen und sie getötet hat.
3. Ähnlich wie andere Länder sollte Deutschland umgehend seinen
Botschafter aus Israel zurückrufen. Der israelische Botschafter
in Deutschland sollte ausgewiesen werden, bis eine unabhängige
Untersuchung durch eine UN-Kommission durchgeführt wird und
alle politisch und militärisch Zuständigen im Zusammenhang mit
diesem durch nichts zu rechtfertigenden Töten, mit diesem Verbrechen,
zur Verantwortung gezogen werden. .
Solange die deutsche Regierung dies nicht tut, liegt es an uns,
zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland, unsere
Proteste zu intensivieren. Es ist unsere Pflicht, den Palästinenser*innen
in Gaza die Botschaft zu übermitteln, dass sie nicht alleine
sind, dass die Welt sie nicht vergessen hat und dass wir weiterhin
und verstärkt mit ihnen solidarisch sind. Solidarisch sind wir
auch mit den vielen Palästinenser*innen und den wenigen Jüdinnen
und Juden in Israel, die Widerstand leisten gegen dieses Verbrechen
gegen die Menschlichkeit.
Quelle
Gewalt
am Grenzzaun - Uno will Untersuchungskommission nach Gaza entsenden
- Angesichts der Eskalation der Gewalt am Grenzzaun zum Gazastreifen
will die Uno eine Untersuchung einleiten. Der türkische Präsident
Erdogan verurteilte das Vorgehen Israels derweil mit scharfen
Worten. - 18.05.2018
Nach dem gewaltsamen Vorgehen israelischer Soldaten gegen Demonstranten
in Gaza will der Uno-Menschenrechtsrat eine unabhängige Untersuchungskommission
in den Gazastreifen schicken. Experten sollen prüfen, ob dort
das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte verletzt wurden,
wie es in einer verabschiedeten Resolution heißt. 29 Länder
sprachen sich dafür aus, die USA und Australien dagegen und
14 Länder enthielten sich der Stimme, darunter Deutschland
>>>
Solidaritätdemonstration an der Grenze zu Gaza: "Eskalation
stoppen - Gaza wieder aufbauen!" - Mitglieder von Kol
Aher („Eine andere Stimme“), eine Israelische Bewegung aus Sderot
und anderen kleineren Gemeinden im Grenzbereich zu Gaza, veranstalteten
am Freitag eine Demonstration nahe der Grenze zu Gaza – wo sie
bereits zuvor eine Vielzahl von Demonstrationen und Protesten
bei früheren Gelegenheiten organisierten.
Die Demonstranten riefen die Israelische Regierung auf:
- Stoppt das Schießen auf unbewaffnete Demonstranten!
- Beendet die Blockade von Gaza!
- Keine Gewalt!
- Ja zur Unterstützung des Wiederaufbaus von Gaza!
- Entwickelt ein politisches Programm statt weitere Zerstörungen
anzurichten!
„Seit beinahe 11 Jahre akzeptiert die Israelische Gesellschaft
stillschweigend, dass zwei Millionen Palästinenser an Rande
einer humanitären Katastrophe leben, in unmittelbarer Nachbarschaft.
Das hat mit der Korrumpierung grundlegender moralischer Werte
der Gesellschaft, mit Entmenschlichung und der Verherrlichung
von Scharfschützengewehren zu tun. Unter dieser Regierung ist
es nicht die palästinensische Gesellschaft, die ihre grundlegenden
menschlichen Werte verliert, sondern die israelische.“
Zvi Bar'el, Ha'aretz, 11.4.18
Aufruf - Stoppt sofort die Eskalation! - Ein dringender
Aufruf an die israelische Regierung von den Bewohnern an der
Grenze zu Gaza
Wir, die Mitglieder von Kol Acher, Bewohnerinnen und Bewohner
von Sderot und Gemeinden in der unmittelbaren Nachbarschaft
zum Gaza-Streifen, rufen die Regierung Israels und die Israelischen
Streitkräfte auf, die Eskalation und die Politik der Gewalt
zu stoppen, durch die Zivilisten in den Demonstrationen entlang
der Gaza-Grenze beschossen und getötet werden.
Die Organisatoren der Gaza-Demonstrationen wiederholen, dass
sie für einen gewaltlosen Kampf führen. In einem Interview vor
den ersten Demonstrationen sagte Sami Obeid, ein alter Journalist
aus Gaza, dass er und seine fünf Kinder zur Grenze marschieren
würden, weil sie nichts mehr zu verlieren haben. Gaza stirbt
und es spielt keine Rolle, ob sie vor Hunger oder durch die
Kugeln Israelischer Soldaten sterben. Der Marsch ist Ausdruck
der Verzweiflung und ein Versuch, die Aufmerksamkeit der Welt
auf die andauernde Blockade und das unmenschliche Leiden der
Bevölkerung unter dieser Blockade zu richten.
Wenn die Regierung Israels tatsächlich ihre Bürgerinnen und
Bürger schützen möchte, die in der Nähe der Grenze leben, wäre
es das Beste, endlich eine klare Gaza-Politik zu formulieren
und diese Steuermilliarden zu investieren, um Gaza wieder bewohnbar
zu machen, anstatt weiter die Mauern auszubauen, die diese größte
Gefängnis der Welt umgeben.
Der Rat der arabischen Botschafter in Wien verurteilt in einem
Brief an Bundesministerin Dr. Karin Kneissl die Teilnahme des
österreichischen Botschafters an Feierlichkeiten rund um die
US-Botschaftsverlegung nach Jerusalem. - Vertretung des
Staates Palästina und ständige Vertretung bei den Internationalen
Organisationen in Wien
In einer gestrigen Dringlichkeitssitzung des Rates der arabischen
Botschafter in Wien wurde die Teilnahme des österreichischen
Botschafters in Israel an den Feierlichkeiten rund um die US-Botschaftsverlegung
verurteilt.
Wie aus einem heute an Bundesministerin Dr. Karin Kneissl übermittelten
Brief hervorgeht, impliziert die Teilnahme Österreichs an den
Feierlichkeiten für die arabischen Botschafter eine Unterstützung
der Versetzung der Botschaft. Der Rat fordert daher in seinem
Brief die österreichische Bundesministerin für Europa, Integration
und Äußeres daher dazu auf, dass Österreich die Prinzipien des
Völkerrechts und der UN-Resolutionen in Bezug auf Palästina/Israel
einhält.
Der palästinensische Botschafter Salah Abdel Shafi ist turnusmäßig
derzeit Präsident des Rates der arabischen Botschafter in Wien.
FAQ: 70 Jahre andauernde Nakba
- Der “Große Marsch der Rückkehr” und die illegale Verlegung
der US-Botschaft - 18.05.2018 - Palästinensische
Mission - Nachfolgende FAQ geben Auskunft zu den aktuellen
Entwicklungen in Jerusalem und zur Situation im Gaza-Streifen.
Ist es legal, dass die USA Jerusalem als Israels Hauptstadt
anerkennen und ihre Botschaft nach Jerusalem verlegen?
Nein. Diese Verlegung ist null und nichtig. Sie verstößt gegen
die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates, einschließlich der
Res. 478 und anderer einschläg. UN-Res. sowie gegen das Gutachten
des Internationalen Gerichtshofes. In der UN-Res. 478 heißt
es, dass alle Versuche, den Status von Jerusalem zu ändern,
null und nichtig sind und ohne rechtliche Wirkung bleiben. Daher
untersagt UNSCR 478 allen Staaten, diplomatische Vertretungen
in der Stadt Jerusalem zu unterhalten. Dieser Schritt der US-Regierung
steht zudem im Widerspruch zu der seit langem bestehenden US-Politik
hinsichtlich des Status der Stadt Jerusalem, wie sie in der
James-Baker-Verpflichtungserklärung gegenüber den Palästinensern
von der Madrider Konferenz 1991 dargelegt und in der
>>>
Muslimischer
Antisemitismus - Dr.
Ludwig Watzal - Fast wöchentlich
wird in Deutschland eine „antisemitische
Sau“ durchs Dorf getrieben. Der jüngste
„Skandal“ rankt sich um eine Karikatur von
Dieter Hanitzsch in der Süddeutschen Zeitung.
Die politischen Sittenwächter in der BRD
haben anscheinend einige „antisemitische“
Spurenelemente darin entdeckt. Die SZ hat
sich von ihrem langjährigen Karikaturisten
mit sofortiger Wirkung getrennt. Der 85-jährige
Hanitzsch teilte auf seiner Facebook-Seite
mit, dass er diese Zeichnung nicht bedauere,
die SZ scheinbar doch. Fliegt die „journalistische
Institution“ jetzt auch aus Helmut Markworts
Talk im Bayerischen Fernsehen? Reicht der
lange Arm von „Königin Charlotte von München
und Oberbayern“ auch bis in den BR?
In dem Buch von David Ranan, Kultur- und
Politikwissenschaftler, geht es um das ernste
Thema des Antisemitismus, und zwar in seiner
angeblich muslimischen Variante. Diese Form
des „Antisemitismus“ ist im Augenblick der
letzte Schrei in Deutschland, knapp gefolgt
von einem „Israel-bezogenen Antisemitismus“,
was immer das sein soll. Da der Antisemitismus
à la Horst Mahler (1) auszustreben droht,
kamen die muslimischen Zuwanderer als Ersatz-„Antisemiten“
gerade zur rechten Zeit, Dank Angela Merkel.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland
samt seiner Heerschar von Antisemiten-Jägern
und Blogwarten müsste Merkel überaus dankbar
sein, dass sie für „frisches Blut“ in diesem
Genre gesorgt hat, sonst hätte dieser „Industriezweig“
wohl Kurzarbeit anmelden müssen. Aber dieser
unproduktive „Industriezweig“ lebt sowie
auf Kosten des Steuerzahlers, und zwar nicht
schlecht.
Die Ergebnisse, die Ranan präsentiert, stören
das Image vom „muslimischen Antisemiten“.
Was die deutschen Sittenwächter als „muslimischen
Antisemitismus“ oder „Judenhass“ zu diagnostizieren
scheinen, hat mit beiden Phänomenen nichts
zu tun, weil es sich schlicht und ergreifend
nur um Kritik an der brutalen israelischen
Besatzungs- und Unterdrückungspolitik handelt.
Deshalb kommt Ranans Buch auch schlecht
bei der politisch-medialen Klasse an. Es
passt einfach nicht ins Klischee vom „antisemitischen
Muslim“. Folglich wird es negativ rezensiert
oder lächerlich gemacht.
Für diese Art des Sudel-Journalismus eignet
sich keiner besser als
Henryk M. Broder, frei nach dem Motto:
Warum sachlich, wenn es auch polemisch geht.
Broder will es einfach nicht wahrhaben,
dass sogenannter muslimischer Antisemitismus
nichts anderes ist als Israelkritik. Auch
macht sich Deutschlands „Hofjude“ über die
70 Interviews lustig, die Ranan für seine
Studie geführt und ausgewertet hat. (In
Parenthese sei erwähnt, dass ich als Redakteur
eine Kollegin in der Redaktion „Aus Politik
und Zeitgeschichte“, herausgegeben von der
Bundeszentrale für politische Bildung, hatte,
die so genannte „empirische“ Studien veröffentlicht
hat, deren Sample aus fünf, maximal zehn
Umfragen bestanden!) Broders empirische
Erkenntnis dagegen scheint sich nur aus
einer Quelle zu
>>>
(1) Broder
schrieb und
sagte im Bundestag
"Überlassen
sie die Beschäftigung mit dem guten alten
Antisemitismus à la Horst Mahler den Archäologen,
den Antiquaren und den Historikern. Kümmern
Sie sich um den modernen Antisemitismus
im Kostüm des Antizionismus und um dessen
Repräsentanten, die es auch in Ihren Reihen
gibt.
"
Er meint die, die diese Form des
realen
politischen Zionismus
Rassismus nennen.
Hier entlarvt sich Henryk M. Broder, gleichzeitig
entlarvte er all die, die Kritiker Israels
als Antisemiten diffamieren. Es geht ihm
nicht um Rassismus um die Bekämpfung des
Antisemitismus, es geht ihm um die Bekämpfung
der legitimen Israelkritik.
Interview mit |Dieter Hanitzsch - "Ich habe
die Zeichnung nicht in den Druck geschmuggelt"
- Jonas Mueller-Töwe - 19.05.2018 - "SZ"-Karikaturist
Dieter Hanitzsch nach Antisemitismus-Vorwürfen
im Interview.
Dieter Hanitzsch ist einer der bekanntesten
Karikaturisten Deutschlands – und nun aufgrund
von Antisemitismus-Vorwürfen seinen Job
los. Im Gespräch schildert er seine Sicht
der Dinge.
Die Seite 4 der Süddeutschen Zeitung vom
Dienstag sorgt für einen Eklat: Eine Karikatur
zeigt Israels Premierminister Benjamin Netanjahu
mit großen Ohren, riesiger Nase und einem
vermeintlich allzu bekannten Ausdruck auf
dicken Lippen. Davidsterne zieren eine Rakete,
die er in Händen hält, und den Schriftzug
"Eurovision Song Contest".
Der Vorwurf ist klar: Antisemitismus. t-online.de
berichtet zuerst darüber. Mittlerweile hat
der Deutsche Presserat ein Prüfverfahren
aufgrund von Beschwerden eingeleitet.
>>>
Historiker
Tom Segev "Es ist nicht leicht, in Jerusalem zu leben"
- Moderation: Ulrike Timm - In Israel beginnt die Geschichtsschreibung
erst 1980, meint Tom Segev. Zuvor habe es Ideologie, Mythologie
und furchtbar viel Indoktrination gegeben. Der Historiker spricht
auch darüber, warum er erwägt, seine Geburtsstadt Jerusalem
zu verlassen.
Tom Segev ist einer der bekanntesten Journalisten und Historiker
Israels. Scharfzüngig kritisiert er die aktuelle israelische
Politik. In seinen Büchern zerstört er die Legenden der israelischen
Gründungsgeschichte. Er selbst wurde noch vor der Staatsgründung,
nämlich 1945 als Sohn deutscher Einwanderer in Jerusalem geboren.
Erst 1980 öffnen in Israel bedeutende Archive für die Öffentlichkeit.
Tom Segev gehört zu den ersten, die dort Akten über die Gründungsgeschichte
Israels wälzen:
"Sie kommen in ein Archiv, Sie bestellen eine Akte, Sie nehmen
ein Dokument in die Hand und Sie sagen: Wow, so habe ich es
nicht in der Schule gelernt, weil wir eigentlich bis dahin gar
keine Geschichtsschreibung hatten. Wir hatten Ideologie, wir
hatten Mythologie, wir hatten sehr, sehr viel politische Indoktrination.
Und als wir das dann zum ersten Mal sahen, ist uns vieles klar
geworden, was heute eigentlich allgemein bekannt ist, aber wir
waren die Ersten, die das entdeckt haben in den Dokumenten."
Neues Buch über Staatsgründer Ben Gurion
Für sein neuestes Buch "Ben Gurion. Ein Staat um jeden Preis"
hat Tom Segev sechs Jahre lang recherchiert. Er entdeckt: Der
Gründungsvater und erste Ministerpräsident Israels, Ben Gurion,
wollte die Herrschaft der britischen Mandatsmacht 1947 eher
verlängern als schnell loswerden.
"Gurion sagte schon vor fast 100 Jahren, die Palästinenser wollen
Palästina als Nation; die Juden wollen Palästina als Nation
und deshalb besteht eine Kluft, die man vielleicht managen kann,
aber nicht lösen."
Auch Segev meint: Der Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis
werde seit Jahren schlecht gemanagt, mit dem Ergebnis, dass
die Palästinenser weder Perspektiven noch Hoffnung hätten. Auch
die Zweistaatenlösung sei keine realistische Alternative mehr.
>>>
19. 5. 2018
Tag der Schande - Uri Avnery
- 19. Mai 2018 - AM BLUTIGEN MONTAG dieser Woche, als die Anzahl
der getöteten und verwundeten Palästinenser von einer Stunde
zur anderen stieg, habe ich mich gefragt: Was hätte ich getan,
wenn ich ein 15-jähriger Junge im Gazastreifen gewesen wäre?
Ohne zu zögern, gab ich mir die Antwort: Ich hätte mich nahe
an den Grenzzaun gestellt und demonstriert und damit jeden Augenblick
Leib und Leben riskiert.
Wie kommt es, dass ich mir da so sicher bin? Ganz einfach: Genau
das habe ich getan, als ich 15 war.
Ich war Mitglied der Nationalen Militär-Organisation (der “Irgun”),
einer bewaffneten Untergrundgruppe, die von den Briten als „terroristisch“
eingestuft wurde. Damals war Palästina von den Briten besetzt
(das wurde „Mandat“ genannt). Im Mai 1939 erließen die Briten
ein Gesetz, das die Rechte von Juden, Land zu erwerben, einschränkte.
Ich bekam Befehl, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten
Ort in der Nähe des Strandes von Tel Aviv zu sein, um an einer
Demonstration teilzunehmen. Ich musste das Trompetensignal abwarten.
Die Trompete erschallte und wir begannen den Marsch die Allenby-Straße
runter, die damals Tel Avivs Hauptverkehrsstraße war. Nahe der
Großen Synagoge erstieg jemand die Treppe und hielt eine leidenschaftliche
Rede. Dann marschierten wir weiter bis zum Ende der Straße,
wo die Büros der britischen Verwaltung lagen. Dort sangen wir
die Nationalhymne HaTikwa, während einige erwachsene Mitglieder
die Büros in Brand setzten.
Plötzlich kamen einige Lastwagen voller britischer Soldaten
und hielten an. Eine Salve ertönte. Die Briten schossen über
unsere Köpfe hinweg und wir rannten.
Wenn ich jetzt, 79 Jahre danach, daran denke, geht mir durch
den Kopf, dass die Jungen von Gaza größere Helden sind, als
wir damals waren. Sie sind nicht weggelaufen. Sie hielten stundenlang
stand, während die Anzahl der Toten auf 61 und die Anzahl der
durch scharfe Munition Verwundeten auf etwa 1500 anstieg. Dazu
kamen noch die 1000, die vom Tränengas beeinträchtigt waren.
AN DIESEM Tag teilten die meisten Fernsehsender in Israel und
in anderen Ländern ihren Bildschirm in zwei Teile. Auf der rechten
Seite sah man die Ereignisse in Gaza. Auf der linken die Eröffnungsfeier
der US-Botschaft in Jerusalem.
Im 136. Jahr des zionistisch-palästinensischen Krieges entspricht
der geteilte Bildschirm der Realität: die Feier in Jerusalem
und das Blutbad in Gaza. Das geschieht nicht auf zwei verschiedenen
Planeten und nicht auf zwei verschiedenen Kontinenten, sondern
kaum ein Stunde Autofahrt voneinander entfernt.
Die Feier in Jerusalem begann als unsinnige Veranstaltung. Ein
paar Männer in Anzügen und voll aufgeblasener Selbstgefälligkeit,
die etwas feiern – was eigentlich? Den symbolischen Umzug eines
Büros von einer Stadt in eine andere.
Jerusalem ist der wichtigste Zankapfel. Alle wissen, dass es
keinen Frieden geben wird, nicht jetzt und niemals, wenn für
die Stadt kein Kompromiss gefunden wird. Für alle Palästinenser,
alle Araber, alle Muslime in der Welt ist es undenkbar, Jerusalem
aufzugeben. Nach muslimischer Tradition ist von dort der Prophet
Muhammad in den Himmel aufgefahren, nachdem er sein Ross an
den Felsen gebunden hatte, der jetzt der Mittelpunkt des heiligen
Ortes ist. Nach Mekka und Medina ist Jerusalem die drittheiligste
Stadt des Islam.
Für die Juden ist Jerusalem natürlich der Ort, an dem vor etwa
2000 Jahren der Tempel stand, den der grausame König Herodes
hatte bauen lassen. Ein Übrigbleibsel der äußeren Mauer steht
noch dort und wird als „Westmauer“ verehrt. Früher wurde die
Mauer „Klagemauer“ genannt. Sie ist für Juden der heiligste
Ort.
Staatsmänner haben die Quadratur des Kreises versucht, um eine
Lösung zu finden. Das Komitee der Vereinten Nationen, das 1947
die Teilung Palästinas in einen arabischen und einen jüdischen
Staat anordnete – eine Lösung die von der jüdischen Führung
begeistert gutgeheißen wurde –, schlug vor, Jerusalem von beiden
Staaten zu trennen und es als getrennte Einheit innerhalb dessen
zu konstituieren, was einmal eine Art Konföderation werden sollte.
Der Krieg von 1948 führte dazu, dass die Stadt geteilt wurde:
Der östliche Teil wurde von der arabischen Seite (Königreich
Jordanien) besetzt und die westliche Seite wurde zur Hauptstadt
Israels. (Meine bescheidene Rolle war es, in der Schlacht um
die Landstraße zu kämpfen.)
Niemand war mit der Teilung der Stadt zufrieden. Deshalb rieten
meine Freunde und ich zu einer dritten Lösung. Diese wurde inzwischen
zum Weltkonsens: die Stadt bleibt auf Gemeindeebene vereint
und wird politisch geteilt: der westliche Teil wird zur Hauptstadt
Israels und der östliche zur Hauptstadt des Staates Palästina.
Der Führer der dort wohnenden Palästinenser Faisal al-Husseini
befürwortete diese Lösung öffentlich. Er war ein Spross der
vornehmsten Jerusalemer Familie und der Sohn eines Nationalhelden,
der nicht weit von meiner Stellung entfernt in derselben Schlacht
fiel, an der auch ich teilnahm. Jasser Arafat gab mir seine
stillschweigende Zustimmung.
Wenn Präsident Donald Trump Westjerusalem zur Hauptstadt Israels
erklärt und seine Botschaft dorthin verlegt hätte, hätte sich
wohl niemand aufgeregt. Indem Trump den Wortteil „West“ wegließ,
entzündete er ein Feuer. Vielleicht wusste er nicht, was er
tat, oder wahrscheinlich war es ihm schnurzegal.
>>>
Der türkische Präsident
Erdogan hat den Umgang Israels mit den Palästinensern
im Gazastreifen mit Nazi-Methoden im Dritten Reich verglichen.
Erdogan sagte auch dem Sondergipfel islamischer Staaten
in Istanbul, es gebe keinen Unterschied zwischen der
Grausamkeit, die vor 75 Jahren in Europa an den Juden
begangen worden sei - und der Brutalität, der die Muslime
im Gazastreifen heute ausgesetzt seien.
>>>
Debunking 18 claims justifying
this week’s Gaza massacre
>>>
Canadian doctor: Israeli
soldiers shot me in both legs as I was treating injured
protesters in Gaza
>>>
Jewish Americans Condemn
US Government Support for Israel’s Massacre of Gazans
>>>
Artistic Director of Portuguese
National Theater Joins Cultural Boycott of Israel
>>>
Memorializing Slain Palestinian
Protesters is ‘Incitement,’ Israeli Politicians Say
>>>
19. 5. 2018
1918, 1948, 2018: World War I, the Nakba, and the rise
of ethnic nationalism
>>>
Israeli lawmaker warns
that the Great March of Return will turn into “The Great
Nakba”
>>>
After the Gaza massacre,
how can Jews sleep well at night?
>>>
Schrei nach Aufmerksamkeit aus dem Gaza-Gefängnis
Für die Eskalation im Nahostkonflikt ist nicht nur die
israelische Armee, sondern auch die Hamas verantwortlich.
>>>
West’s failure to act will
be cause of the next Gaza massacre
FeaturesIsrael/Palestine - Jonathan Cook
>>>
Challenging the ongoing
dispossession and displacement of the Palestinian people
on the 70th commemoration of the Nakba
>>>
A Reuters photographer
from Gaza explains what it’s like to cover the Great
March of Return
>>>
Killing Gaza: New documentary
features Life Under Siege
>>>
London stages multiple
protests in solidarity with Palestine
>>>
Thousands protest across
the occupied West Bank and besieged Gaza Strip to mark
the 70th anniversary of the Nakba
>>>
Nikki Haley blames Iran,
Hamas for deaths of Palestinian protesters, as UN officials
call to investigate Israel
>>>
On Nakba Day, Palestinians
in Gaza explain why they joined the ‘Great March of
Return’
>>>
17. 5. 2018
UNICEF liefert lebenswichtige Hilfsgüter für 70 000
Menschen im Gazastreifen
Über 1000 Kinder wurden im Gazastreifen seit dem 30. März verletzt. Gesundheitseinrichtungen
können die Lage nicht mehr bewältigen.
>>>
??? Berlin wirft Hamas
Anstachelung zur Gewalt vor ???
>>>
(Die Hamas hat auch 60
Menschen gekillt)
Telefonat zwischen Staatspräsident
Erdogan und König Salman
>>>
Israeli Colonialist Settler
Shoots A Palestinian Man In Hebron
>>>
Soldiers Injure 173 Palestinians,
Abduct Two, Near Nablus
>>>
Human Rights Watch sues
Israel in first challenge to anti-boycott travel ban
>>>
What does the IDF have
to hide about the Gaza killings
>>>
Eine unabhängige Untersuchung
der gewaltsamen Vorfälle an der Gaza-Grenze wird es
jedenfalls nicht geben. Denn die USA lehnen dies ab.
>>>
US-Botschaft in Jerusalem-
Palästinenser berufen Vertreter aus USA ab
>>>
Türkei ruft in Streit um
Jerusalem Botschafter aus USA heim
>>>
Gewalt im Gazastreifen- Israel weist türkischen Konsul
aus
>>>
Belgien bestellt
Israels Botschafterin ein Nach dem Tod von rund 60 Palästinensern bei den
gewaltsamen Protesten an Israels Gaza-Grenze hat Belgien
die israelische Botschafterin einbestellt. Das Treffen
mit Simona Frankel solle am Mittwoch im Außenministerium
in Brüssel stattfinden, teilte das israelische Außenministerium
in Jerusalem mit. Die Botschafterin hatte mit
einem Zitat in einem Radiointerview in Belgien Kritik
ausgelöst: "Ich bedaure sehr jeden einzelnen Menschen,
der gestorben ist, auch wenn es Terroristen sind, 55
Terroristen, die nahe an die Grenze kommen, um auf israelisches
Territorium einzudringen." Der belgische Außenminister
Didier Reynders sagte dazu: (...) "Man bekommt
viel zu hören, aber irgendwann ist eine Grenze erreicht."
>>>
Palestinians Mark Nakba
Day following Israeli Bloodshed in Gaza
>>>
Lessons from my Palestinian
mother about resistance
>>>
15. 5. 2018
Gewalt im Gazastreifen-
Türkei verweist Israels Botschafter des Landes
>>>
Gazastreifen Palästinensisches Baby erstickt an israelischem
Tränengas Die Zahl der bei gewalttätigen Auseinandersetzungen
im Gazastreifen an der Grenze zu Israel getöteten Palästinenser
ist auf 59 gestiegen.
Ein acht Monate altes Mädchen
sei erstickt, nachdem es von israelischen Soldaten eingesetztes
Tränengas eingeatmet habe, teilte das Gesundheitsministerium
in Gaza in der Nacht zum Dienstag mit.
Die Zahl der am Montag bei Massenprotesten verletzten
Palästinenser belaufe sich auf 2771
>>>
Dutzende Tote im Gazastreifen- Macron verurteilt israelische
Gewalt gegen Demonstranten
>>>
Gewalt im Gazastreifen-
Türkei und Südafrika rufen Botschafter aus Israel zurück
>>>
52 Tote bei Gaza-Protesten-
Erdogan spricht von "Völkermord" und zieht Botschafter
ab
>>>
Nahost-Expertin warnt vor
Ausweitung der Spannungen
US-Präsident Donald Trump verschärft mit der Verlegung
der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem den Nahost-Konflikt.
Das erklärt Dr. Margret Johannsen im NP-Interview.
>>>
Fifty-five Palestinians
killed and thousands injured in Gaza
>>>
Nahostkonflikt: Vom Frieden weiter weg, denn je
Kommentar von Thomas Ludwig
>>>
Palestinian medics, journalists,
among dead and injured in Gaza
>>>
Nahost - Viele Tote und
Verletzte in Gaza - Politik
>>>
Jewish settlers set fire to Dawabsheh family home for
a second time
>>>
14. 5. 2018
Gazastreifen- Palästinenser
melden 52 Tote, rund 2400 Verletzte
>>>
Gewalt im Gazastreifen-
Türkei macht USA für "Massaker" verantwortlich
>>>
Gazastreifen- Israelische
Luftwaffe fliegt Angriff auf Hamas
>>>
Gazastreifen- Palästinenser
melden 41 Tote, mehr als 1700 Verletzte
>>>
Zur US-Botschaftsverlegung
nach Jerusalem und 70 Jahre andauernden Nakba - Palästinensische
Mission
>>>
Israeli Drones Fire Firebombs At Protest Tents In Gaza,
Army Jams Networks
Several Israeli military drones fired, Monday, dozens
of firebombs at the Palestinians and the Great Return
March tents, while the military started disrupting and
jamming communications networks in the Gaza Strip.
Eyewitnesses said the Israeli drones fired dozens of
firebombs at the tents and the residents across the
border area, in the northern and eastern parts of the
coastal region.
The attack burnt several tents, and property, before
dozens of young men and firefighters rushed to extinguish
the fire.
>>>
Israel amassing its forces
ahead of Nakba protests
>>>
Elor Azarya returns home
to a hero’s welcome after 9-month prison term for killing
Palestinian
“I’m glad it’s over”, Israeli Prime Minister Benjamin
Netanyahu said, as Elor Azarya, the soldier-medic who
shot the incapacitated Palestinian suspect Abdel Fatah
Al Sharif, returned home from his prison term served
for ‘manslaughter’, after merely 9 months
>>>
Der ermordete hat lebenslänglich
Trumps Sicherheitsberater-
Bolton bestreitet Wunsch nach Machtwechsel in Iran
>>>
Jordan Condemns Fanatical
Raids on Al Aqsa Mosque (VIDEO)
>>>
Israeli Soldiers Abduct
Seventeen Palestinians In The West Bank
>>>
Palestinian Child Dies
From Wounds suffered Friday
>>>
Israel's Eurovision win
will bring a showdown with BDS
>>>