* Nur die Wahrheit ist eine Grundlage
für Frieden und Versöhnung *
Pax Christi Nahostkommission
Radio Vatikan sprach heute, 16.7.09,
mit pax christi Vizepräsident Johannes Schnettler über die Aussagen
von israelischen Soldaten mit denen sie der eigenen Armee schwere
Menschenrechtsverletzungen vorwerfen.
Die dreiwöchige Offensive im
Gazastreifen im Januar 2009 sei mit rücksichtsloser Gewalt gegen
Zivilisten geführt worden, geht aus dem Bericht Bericht "Operation
Cast Lead" der regierungsunabhängigen
Organisation „Das Schweigen brechen“ (Breaking
the Silence) hervor.
Nähere Informationen zu dem Bericht
bietet zeit-online.
*Radio Vatikan:* Gut ein halbes Jahr
nach Ende des Gaza-Konfliktes haben israelische Soldaten der eigenen
Armee schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die
dreiwöchige Offensive sei mit rücksichtsloser Gewalt gegen
Zivilisten geführt worden. Dies geht aus dem Bericht der
regierungsunabhängigen Organisation „Das Schweigen brechen“ („Breaking
the Silence“) hervor. Die katholische Friedensbewegung „Pax Christi“
begrüßt diesen Bericht. Das sagt uns der Vizepräsident der
katholischen Friedensbewegung, Johannes Schnettler.
*Johannes Schnettler:* „Wir müssen
zunächst einmal diese Informationen als Augenzeugenberichte werten.
Der Sachverhalt wird wohl zutreffen, denn angesichts der
Schwierigkeiten, aus dem Militär heraus etwas zu erzählen, sind
diese Aussagen sicherlich als sehr glaubwürdig einzuschätzen. Dazu
können wir nur eins sagen: Diese Männer und Frauen, die jetzt an die
Öffentlichkeit gehen, beweisen Mut. Sie sagen uns, was Unrecht ist.
Das fordert unseren absoluten Respekt.“
*Radio Vatikan:* Die israelische Armee
teilte mit, es handele sich um „Diffamierung und Verleumdung der
israelischen Armee und ihrer Kommandanten“. Für „Pax Christi“ ist
der Bericht hingegen ein „gutes
Zeichen“.
*Johannes Schnettler:* „Ich werte das
Ganze – und das ist die Auffassung von „Pax Christi“ – nicht als
Rechthaberei. Hier kommt Wahrheit ans Tageslicht. Diese Wahrheit ist
für den Friedensprozess nur förderlich. Wenn Israel über diese
Augenzeugenberichte in der Gesellschaft eine Debatte darüber
beginnt, was ethische Grundlinien einer Soldatentugend sind, dann
ist für den Frieden in Nahost ein kleiner Schritt erreicht, der
weiter tragen kann. Denn dort, wo die Wahrheit ans Tageslicht kommt,
da gibt es eine Grundlage für Versöhnung und Verständigung.“
Bei der Offensive im Januar waren mehr
als 1.400 (1550 R) Palästinenser getötet und 5.000 weitere verletzt
worden.
* Zum Interview Radio Vatikan
<http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=302811>
* Breaking the Silence:
Operation Cast Lead
<http://www.paxchristi.de/fix/files/doc/operation-cast-lead%5B1%5D.pdf>
* zeit-online: Israels Soldaten brechen
das Schweigen
<http://www.zeit.de/newsticker/2009/7/15/iptc-bdt-20090715-152-21809950xml>
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Pax Christi Nahostkommission
c/o Wiltrud Roesch-Metzler
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