27.2.2013
-
Der Tod von Muatazz
Washaha
2. 3. 2014 - Die moralischste Armee der Welt - Gideon Levy - Die israelische Armee meint, dass brutale Härte der einzige Weg ist, zu agieren, und die Israelis weigern sich, das, was Amnesty International und andere ihnen sagen, einzusehen.
Die moralischste
Armee der Welt
feuerte eine
Panzerabwehrrakete
auf ein Haus, in dem
ein gesuchter junger
Palästinenser sich
versteckte. Die
moralischste Armee
der Welt überrollte
das Haus mit einem
Bulldozer und
zerstörte es.
Die moralischste
Armee der Welt
setzte Hunde ein, um
die Ruinen zu
durchsuchen. Die
moralischste Armee
der Welt setzte
einen Bohrer, den
sie “Druckkocher”
nannten – ein
ziemlich
verabscheuungswürdiger
Bohrer, den sie
selbst erfunden
hat, ein.
Es geschah letzten
Donnerstag, in Bir
Zeit in der
Westbank. Die
Soldaten der
moralischsten Armee
kamen früh morgens
zu einer weiteren
“Inhaftierungsoperation”,
so wie sie jede
Nacht vorkommt und
über die man selten
etwas hört.
Darin ist
inbegriffen,
inmitten der Nacht
in den Dörfern Angst
und Schrecken zu
verbreiten, indem
sie in die Häuser
einfallen, deren
Bewohner tief
schlafen, darunter
auch Kinder – und
brutale
Durchsuchungen und
Zerstörungen
ausführen. Manchmal
endet das tödlich,
so wie letzten
Donnerstag.
All das geschieht in
einer Zeit, wo
Terrorangriffe sehr
limitiert sind.
Manchmal werden
diese Operationen
aus tatsächlicher
operationeller
Notwendigkeit
ausgeführt, aber
machmal auch nur zum
Routinetraining, um
die Bereitschaft der
Streitkräfte zu
bewahren und zur
Demonstration der
allgegenwärtigen
souverainen Macht
gegenüber den
Einwohnern.
Die israelische
Verteidigungsarmee
hat auch einen
herzerwärmenden
Namen für all dies
geschaffen: das
“Werkzeug der
Zerstörung” - indem
sie in eine
Zivilistengesellschaft
stürmt, um Panik und
Furcht zu verbreiten
und deren Leben zu
zerstören – so wie
es einst von der
Yesh-Din-Menschenrechtsorganisation
vor dem
Militärgericht
aufgedeckt wurde.
In Bir Zeit geschah
dies wegen drei
junger Männer, die
Mitglieder der PFLP
(Volksfront zur
Befreiung
Palästinas), einer
Organisation, die
nicht sehr aktiv
ist, waren.
Und selbst, indem
die
Militärkorrespondenten
sich mit ihrer
Meldung
überschlugen, die
IDF behaupte, die
drei “beabsichtigten
in naher Zukunft
einen Terrorangriff
zu verüben” - ja,
die moralischste
Armee der Welt ist
auch eine Armee, die
Absichten lesen kann
– ist es
(doch) zweifelhaft,
ob sie (deshalb)
sterben mussten.
Aber die IDF tötete
Muataz Washaha, der
sich weigerte, sich
zu ergeben. Sie
behauptete, er habe
ein Gewehr – ein
Mord “in the third
watch”, ohne eine
tickende Bombe, und
Israel fand sich mit
dieser Geschichte
gelangweilt ab.
So agiert die
moralischste Armee
der Welt, und so
glaubt sie, handeln
zu müssen. Es gibt
keine anderen
Möglichkeit, einen
jungen Mann
festzunehmen, außer,
ihn mit einer
Panzerabwehrrakete
zu töten und das
Haus seiner Familie
zu zerstören.
Wie der Zufall es
wollte, wurde am
selben Tag eine
professionelle
Meinung über die
wahre Moral der IDF
veröffentlicht:
Amnesty
International
published a report
(Amnesty
International
veröffentlichte
einen Bericht), der
“Trigger Happy”
(schießwütig)
genannt wird, in dem
Amnesty zu dem
Schluss kommt, dass
die IDF-Soldaten
eine immense
Missachtung des
menschlichen Lebens
demonstrieren, was
sich in der
Ermordung dutzender
palästinensischer
Bürger, darunter
auch Kinder,
ausdrückt. Die
Organisation stellt
fest, dies sei
vorsätzliche Mord,
möglicherweise sogar
ein
Kriegsverbrechen.
Natürlich hat dies
nicht den
enthusiastischen
Glauben der Israelis
an die exaltierte
Moral ihrer Armee
erschüttert. “Geht
nach Syrien” ist
ihre häufige
Entgegnung.
Das Außenministerium
und die IDF
erklärten, Amnesty
International leide
an einem “völligen
Mangel an
Verständnis für
operationelle
Sicherheitsherausforderungen”.
Und in Wahrheit, was
versteht Amnesty? Am
Ende letzter Woche
blockierte das in
Myanmar (Burma)
herrschende
Militärregime, die
Aktivitäten der
Organisation der
Ärzte ohne Grenzen
aus ähnlichen
Gründen. Wenn Israel
es könnte, würde es
die Arbeit Amnestys
und ähnlicher
Gruppierungen auch
stoppen.
Aber ein ehrbarer
Bürger braucht
Amnesty
International nicht,
um (die Wahrheit) zu
kennen. Nur zwei
Tage zuvor hatte die
IDF eine Frau in
Khan Yunis an der
Grenze nach Gaza
getötet, nachdem sie
eine andere
Vorschrift gegen sie
vollzogen hat
– die
“Distanzierungsvorschrift”.
Das Töten von
Demonstranten in der
Nähe des
Trennzaunes, der den
Gazastreifen
stranguliert, ist
Routine – was ist
darüber zu
berichten? Es ist
genau so wie bei dem
Schiessen auf
Fischer.
Auch in der Westbank
werden
Demonstranten,
Steinewerfer, Kinder
und Jugendliche
beschossen und
getötet.
Auf diese Weise
wurde das Kind,
Wajih al-Ramahi, in
Jalazun vor ca. zwei
Monaten erschossen.
Das israelische
Informationszenter
für Menschenrechte
in den Besetzten
Gebieten
veröffentlichte
seine
Autopsie-Berichte:
Ramahi wurde aus
einer Distanz von
200 Metern in den
Rücken geschossen.
Das war auch das
Schicksal des jungen
Samir Awad aus
Budrus und zig
anderer Getöteter,
die das Leben von
niemandem gefährdet
haben und von einem
erschreckenderweise
lockeren Finger
tödlich getroffen
wurden und grundlos
sterben mussten.
Niemand wurde für
diese Tötungsakte
vor Gericht
gestellt. Bei Awad,
der bei einem
Angriff in den
Rücken geschossen
wurde und dessen Tod
damals dokumentiert
wurde, ruhte die
Akte über ein Jahr
im Archiv des
Militäranklägers.
Und all dies
betrifft die
moralischste Armee
der Welt. Versuchen
Sie einfach, an sie
zu appellieren.
Versuchen Sie, zu
behaupten, die IDF
sei die
zweit-moralischste
Armee der Welt -
sagen wir, nach der
Armee von Luxemburg.
Aus dem Englischen
übersetzt von Inga
Gelsdorf
2. 3. 2012 - Christa
Zubaidi -
Warum???
- Ich muss jeden Tag
am Haus von Mutaz
Washaha vorbei
gehen. Es gibt große
Trauer Zelte vor dem
zerstörten Haus. Die
Autos fahren
langsam. Mir kommt
es so vor,als wenn
sie die Trauer nicht
stören wollen. Heute
habe ich mein Herz
zusammen genommen
und bin hinein
gegangen. Die Mutter
eine kleine schlanke
Frau. Sie sah so
zerbrechlich aus und
weine immer wieder.
Ich habe ihr mein
Beileid
ausgesprochen und
ihr gesagt, das ich
auch ein Jungen im
Alter von Mutaz
habe. Ich habe auch
immer um ihn Angst,
wenn er in Ramallah
oder in Palästina
unterwegs ist. Die
israelische Armee
ist unberechenbar.
Ich bin auch schon
oft in die
Schußlinien geraden.
Habe aber immer
Glück gehabt. Die
Kinder sind aus der
Schule gekommen. Sie
haben alle schwarze
Kleidung getragen
und haben der
Familie ihr Beileid
ausgesprochen
Am
27.2. 2014 wurde in der
Universitätsstadt Bir Zeit, 7km
nördlich von Ramallah am
helllichten Tag ein Haus von 25
hoch bewaffneten Soldaten ein
Spezialeinheit der israelischen
Armee umstellt.
- H. L. EAPPI - Ein junger Mann
von 22 Jahren wurde verdächtigt,
an der Planung von Anschlägen
beteiligt zu sein. Mit
Lautsprechern forderten sie ihn
auf herauszukommen. Die gesamte
Familie kam heraus, aber nicht
der Sohn. Da warfen sie eine
Handgranate mitten ins Haus.
Dann zündeten sie zusätzlich
einen riesigen Sprengsatz im
Haus. Der junge Mann wurde in
Stücke zerrissen, das Haus
vollkommen zerstört. Zwei
weitere Häuser in der
Nachbarschaft wurden auch
gesprengt, teilweise waren noch
Familienmitglieder drinnen.
Unser Fahrer und Übersetzer Abed
hatte während des Vormittags
Aufnahmen von dem Blutbad im
Fernsehen gesehen und war den
Tränen nahe, als er uns davon
berichtete - alle Viertelstunde
auf dem Weg zu einem Checkpoint
wo wir Schulkinder begleiten
hörten wir Nachrichten. Abed
befürchtet, dass bald ein
3.Intifada ausbrechen
könnte.
Er und auch andere Führer sind
sich bewusst, dass dies genau
das ist, was das israelische
Militär mit dieser Art von
brutalen Übergriffen auslösen
will. Eine andere wichtige
Informationsquelle hatte uns
schon Tage vorher erzählt, dass
Palästinenser Präsident Abbas
vor einigen Tagen die Führung
seiner Partei und andere
Personen des öffentlichen Lebens
zusammengerufen hat und sie
gewarnt hat vor solchen
Entwicklungen und eindringlich
gebeten hat, alles zu tun, um
die Bevölkerung ruhig und
besonnen zu halten, dass die
Proteste friedlich bleiben
sollten. Israels Regierung ist
offenbar so unter Druck bei den
Friedensverhandlungen und den
immer mehr um sich greifenden
BDS-Aktionen, dass sie dringend
einen Anlass brauchen, um
zuschlagen zu können, und sich
der Weltöffentlichkeit und der
eigenen Bevölkerung wieder als
die Schwachen, Bedrohten zu
präsentieren.
Heute war die Beerdigung des
jungen Mannes in Bir Seit. Die
Trauergemeinde wurde auf dem
Friedhof von Helikoptern
beschossen, der Friedhof
umstellt und abgeriegelt. 5
Leute mussten später schwer
verletzt ins Krankenhaus
gebracht werden. Die Trauernden
wurden mit Tränengas und
Wasserwerfern, die mit
Stinkstoffen (wie mit Fäkalien)
versetzt sind, auseinander
getrieben. Soweit für heute aus
dem Un-Heiligen Land.

Christa
Zubaidi. eine deutsche in
Palästina beobachtete den
Überfall und Mord.
Foto links - Hier haben die
Israelis das Haus von Motaz
Washaha angezündet."
Heute werde ich 6.00 Uhr
geweckt. Ich dachte es ist ein
Gewitter ganz nah,denn unser
Haus wackelt.Mein Mann sagt,die
Israelis sind vorn auf der
Straße.Sie haben alles umstellt.
Keiner kann auf Arbeit. Die
Kinder können nicht zur Schule.
Einige haben versucht hoch zu
kommen, sofort schießen sie. Es
wird gesagt, sie wollen einen
verhaften. Wenn man nicht weiß
was los ist,hat man Angst, Hass
und Wut. Man kann... gar nichts
essen, der Magen ist wie zu.Sie
haben mit einen Bulldozer
versucht das Haus, in dem der
junge Mann vermutet wird,zu
zerstören. Nun haben sie es
angebrannt. Jetzt ist es 11.00
Uhr und sie haben ihn immer noch
nicht. Er hat keine Waffen. Man
hört keinen Schuss aus dem Haus.
Die halbe Armee ist da. Kinder
und Jugendliche, die nicht in
die Schule und auf Arbeit können
schmeißen mit Steinen. Ich kann
ihren Hass und die Wut
verstehen, da wir gegen diese
Menschen nichts machen können.
Quelle - Christa Zubaidi aus Bir
Zeit
Thousands
join funeral procession for man
killed in Birzeit
- Thousands of Palestinians
participated in the funeral
procession of Muatazz Washaha on
Friday, a day after Israeli
forces killed him during a siege
on his home in Birzeit. The
procession started with a
military march in front of the
Palestine Medical Complex before
he was taken to his uncle's home
near Birzeit. Washaha's body was
then carried by masked PFLP
members to a local mosque, where
he was laid to rest. Mourners
shouted slogans calling for an
end to negotiations with Israel
and revenge for crimes committed
against Palestinians. Washaha's
mother said she would avenge her
son's killing and called for a
response to Israeli crimes. >>>
27. 2. 2014 -Besatzungssoldaten
ermorden Palästinenser in
Birzeit
- Israelische
Besatzungssoldaten haben heute
im Westjordanland einen 23j
Palästinenser in der Stadt
Birzeit bei Ramallah ermordet.
Die israelischen
Besatzungssoldaten haben heute
Morgen das Haus der Familie
Waschaha in Birzeit umstellt.
>>>

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