31. 7. 2015 -
Der Tod von Ali Saad
Dawabsha (ein
18 Monate junges
Kleinkind)
und seiner Familie

"Ali ist auf dem
Grill! Israelische Siedler feiern
die
Verbrennung eines
palästinensischen Babys
Jonathan Ofir - 21.
Juni 2018 - Übersetzt mit DeepL
Es ist besonders beunruhigend, das
Verbrennen eines Babys zu feiern.
Genau das haben israelisch-jüdische
Siedler gestern vor dem Gericht in
Lod getan. "'Ali wurde verbrannt, wo
ist Ali? Ali ist auf dem Grill!",
riefen sie in Bezug auf das 18
Monate alte Baby Ali Dawbsheh, das
2015 von jüdischen Terroristen in
der Stadt Duma im Westjordanland
lebendig verbrannt wurde. Alis
Mutter Riham und Vater Saad starben
wenige Wochen später an ihren
Wunden. Von der vierköpfigen Familie
überlebte nur der 5-jährige Ahmad
die Brandstiftung mit schweren
Verbrennungen.
Die Terror-Unterstützer verspotteten
eigentlich Alis Großvater, Hussein
Dawabshe, der an einer
Vorverhandlung teilnahm, bei der das
Gericht beschloss, einen erwachsenen
Verdächtigen, der die Morde
gestanden hatte, sowie einen
Minderjährigen, der ein Komplize
war, anzuklagen. Hussein wurde von
den palästinensisch-israelischen
Gesetzgebern Ayman Odeh und Ahmed
Tibi begleitet. Tibi hat das Video
der Gesänge, bei denen die
Polizisten tatenlos zusahen,
gepostet und geschrieben:
"Wo ist Ali? Es gibt keinen Ali. Ali
ist verbrannt. Auf dem Feuer. Ali
ist auf dem Grill" - all das wurde
uns ins Gesicht geworfen - auch dem
Großvater Dawbsheh, der seinen 18
Monate alten Enkel von dem Riff-Raff
von "Preisschild" betroffen hat. Vor
uns standen Polizisten und Beamte
und taten nichts. Keine Worte...
Die Terrorhelfer verwiesen auch auf
die anderen Familienmitglieder: "Wo
ist Ali? Wo ist Riham? Wo ist Saad?
Zu schade, dass Ahmed nicht auch
verbrannt ist."
Es ist sicher nicht das erste Mal,
dass die Verbrennung dieses Babys
gefeiert wurde. Im Dezember 2015
ging ein Video mit Dutzenden von
Hochzeitsgästen, die die
Brandstiftung feierten, über Kanal
10 an die Öffentlichkeit. Die Gäste
tanzen mit Molotow-Cocktails,
Messern und Pistolen und stechen auf
ein Foto von Baby Ali Dawabsheh ein.
Das Hochzeitspaar soll "in der
radikalen Rechten sehr bekannt"
sein. Nach einer weit verbreiteten
öffentlichen Empörung distanzierte
sich Netanjahu von dem Ereignis und
sagte, dass es sich um
"schockierende Bilder" handele, die
"das wahre Gesicht einer Gruppe
zeigen, die eine Gefahr darstellt",
aber er lieferte auch die "viele
Seiten"-Erzählung:
"Das ist nicht der stolze religiöse
Zionismus, der zum Staat beiträgt
und dessen Söhne in den
Eliteeinheiten der Armee dienen...
Es ist auch unmöglich, das Ausmaß
dieses Terrors mit dem arabischen
Terror zu vergleichen. Im letzten
Monat führten sie [die Araber]
Hunderte von Angriffen gegen uns
durch, und wir sahen nur ein paar
jüdische Terroranschläge."
Ein Jahr später wurden 13 Personen
aus der so genannten
"Mörderhochzeit" wegen Anstiftung
zum Terrorismus angeklagt.

In der Zwischenzeit wurde im letzten
Monat, was wahrscheinlich viel
weniger beachtet wurde, das Haus der
Familie Dawabsheh erneut in Brand
gesteckt:
"Eine Gruppe von Siedlern griff
heute im Morgengrauen mein Haus an,
zerbrach ein Fenster und warf einen
Molotow-Cocktail hinein, bevor sie
vom Tatort flohen", sagte Yasser
Dawabsheh. "Wir hatten Glück, dass
ich sie hören konnte, als sie
angriffen, so dass ich meine ganze
Familie evakuieren konnte", sagte
er. "Die Feuerwehr reagierte schnell
und löschte das Feuer, bevor das
ganze Haus abbrannte..."
Die Verteidigung hatte die Folter,
die in den frühen Verhören kurz vor
der Brandstiftung angewendet wurde,
zu einem zentralen Thema gemacht,
und das war ein gefundenes Fressen
für das Gericht.
Die Angeklagten machten ihre Verhöre
durch Beamte des Shin Bet zum Thema
und sagten, dass sie gefoltert
wurden. Tatsächlich hatten die
Siedler eine entsprechende
Pressekonferenz in der gleichen
Halle abgehalten, in der auch die
"Mörderhochzeit" stattfand.
Das Gericht kündigte bei der
gestrigen Vorverhandlung an, dass
Geständnisse, die unter Folter von
den Shin Bet-Vernehmern erlangt
wurden, nicht zulässig seien, dass
aber spätere Geständnisse zulässig
seien. Anmerkung von Haaretz:
"Wären die Geständnisse für zulässig
erklärt worden, hätten sie
wahrscheinlich in einer Verurteilung
der beiden Verdächtigen geendet, so
die Rechtsexperten. Die Ablehnung
ist ein Schlag für die
Staatsanwaltschaft, da es nun
schwieriger sein wird, eine
Verurteilung zu erreichen."
Natürlich sprechen Israel und das
Gericht von Folter mit Euphemismen
wie "mäßiger körperlicher Druck" und
"besondere Methoden". Aber es ist
Folter - und die Berichterstattung
der Haaretz ist darüber klar und
stellt sogar einige der
Foltermethoden dar. Die Sache ist
die, dass Folter (unter welchem
Euphemismus auch immer) in Israel
unter bestimmten Umständen legal
ist, bekannt als das Szenario der
"tickenden Bombe" - wo es Wissen
über andere Netzwerkmitglieder gibt,
die einen Angriff durchführen
müssen. Haaretz:
"Die Strafverfolgungsbehörden
sagten, die Befragung sei
gerechtfertigt, weil die beiden
Verdächtigen Wissen über eine Gruppe
hatten, die ähnliche Anschläge
verüben wollte. In dem Fall gab es
zwei gescheiterte Versuche, ähnliche
Angriffe zu begehen."
Sagt das Gericht nun, dass Folter
unter keinen Umständen zulässig ist?
Im Jahr 2007 entschied der
israelische Oberste Gerichtshof,
dass Folter unter diesen "besonderen
Umständen" zulässig ist. Das
Öffentliche Komitee gegen Folter in
Israel (PCATI) hat das Urteil mit
den Worten gefällt, dass es vom Shin
Bet als grünes Licht für die Folter
fast aller palästinensischen
Gefangenen interpretiert wurde.
"Heute gibt es in Israel keine
effektive Barriere - nicht legal und
sicherlich nicht ethisch - die der
Anwendung von Folter im Wege steht.
Eine Geheimdienstorganisation wie
die GSS (Shin Bet) entscheidet
unabhängig über den Einsatz von
Folter und untersucht danach selbst,
ob der Einsatz von Verhören
gerechtfertigt war", so das Komitee.
Israel hat die Folter in
verschiedenen Formen effektiv
zugelassen. Im Jahr 1987
legalisierte die Landau-Kommission
die Folter ganz offen. Dies
veranlasste den freimütigen
Wissenschaftler Yeshayahu Leibowitz,
den Richter des Obersten
Gerichtshofes Moshe Landau als "Judeo-Nazi"
zu bezeichnen. Israel ist mit der
Legalität und seinen mehr oder
weniger offenen Formen hin und her
geirrt, aber die Praktiken haben
sich fortgesetzt.
Doch nun sagt das Gericht von Lod
effektiv, dass Geständnisse aus
solchen Praktiken unter keinen
Umständen zulässig sind. Würde dies
auch für Palästinenser gelten? Das
ist zweifellos der Fall. Das Gericht
ist nur ein Bezirksgericht, und es
bezieht sich nur auf diesen
speziellen Fall, an dem zufällig
jüdische - nicht palästinensische -
Terroristen beteiligt sind.
Richterin Ruth Lorach war besonders
überschwänglich in ihrer Beurteilung
der "besonderen Methoden". Sie
sagte: "Diese Methoden haben die
Grundrechte der Angeklagten schwer
verletzt - Rechte bezüglich der
Bewahrung der Ganzheit von Körper
und Seele, und sie haben ihre Würde
verletzt".
(Dieses Zitat findet sich
insbesondere nur in der hebräischen
Version der
Haaretz-Berichterstattung).
Wie viel "Würde" werden die
Palästinenser also wirklich von all
dem bekommen?
Die virulent hasserfüllten Szenen
außerhalb des Hofes gestern ließen
nichts Gutes ahnen.
Ahmed Tibi erzählte Ynet, dass er
die Polizeibeamten bat, etwas gegen
die Spötter und Spötter zu
unternehmen, aber dass sie mit
Gleichgültigkeit reagierten.
"Was wäre passiert, wenn die
Situation umgekehrt worden wäre?",
fragte er. "Wenn 20 arabische
Jugendliche wegen eines jüdischen
Todes schreien würden, 'er sitzt auf
dem Grill, er verbrennt'? Wie viele
von ihnen wären mit gebrochenen
Beinen nach Hause gegangen? Wie
viele wären verhaftet worden?" Tibi
hat sich gewundert. "Ein Teil der
Gründe dafür war die
Gleichgültigkeit der Polizei, als ob
nichts passiert wäre", erklärte er.
"Sie (die Polizei) hätte sie
zumindest vom Gericht entfernen
können. (Kein Grund) Beine zu
brechen. Die Beine werden in Haifa
nur Arabern gebrochen, nicht Juden.
Aber sie hätten sie wenigstens
entfernen können", fügte er hinzu.
Tibi bemerkt, dass es Ekeläußerungen
aus dem gesamten politischen
Spektrum gab, aber an der Spitze
Schweigen:
"Aber siehe da - kein einziger
Minister (sagte etwas), nicht Miri
Regev [Kulturministerin], nicht
Yisrael Katz [Geheimdienstminister],
nicht Ayelet Shaked
[Justizminister], nicht Naftali
Bennett [Bildungsminister] und
insbesondere nicht der Premierminister,
der weiß, wie man schreckliche Dinge
retweetet. Er blieb still, anstatt
dieses schreckliche Phänomen zu
verurteilen". Quelle
22. 7. 2016
 |
Zwei Molotowcocktails wurden in
eine palästinensische Wohnung in Duma im besetzten
Westjordanland geworfen
- Sie verursachten (heute - 20. 7. 2016 - im frühen
Morgengrauen) einen Brand, der die Wohnung von Mohammed Raqi
Dawabscheh beschädigte, er selbst kam mit Brandwunden davon.
Nachbarn löschten das Feuer.
2015 waren bei einem Brandanschlag auf ein anderes Haus in Duma
drei Personen einer jungen Familie Dawabscheh ums Leben
gekommen, ein vierjähriges Kind überlebte schwer verletzt.
(Anm. d. Ü.: Mohammed Raqi Dawabscheh scheint der Onkel des
jungen Vaters zu sein, der zu dem brennenden Haus gerufen wurde,
sich seither um das überlebende Kind kümmert und zu dem Vorfall
aussagte.)
Ghassan Daglas, der als Palästinenser die jüdischen Siedlungen
im nördlichen Westjordanland beobachtet, erklärte, hinter dem
Anschlag stünden jüdische Siedler aus dem Gebiet.
Andererseits hat es in den letzten Stunden mehrere Razzien der
israelischen Armee gegeben, bei denen 15 Pesonen verhaftet
worden waren. -
Quelle Übersetzung/gekürzt: K. Nebauer
Israeli police investigating
suspected arson attack in Palestinian village of Duma
- Investigations by Israeli police were underway Wednesday
morning after a house fire in the village of Duma in the
northern occupied West Bank that locals suspected was an arson
attack carried out by Israeli settlers.>>>
24. 12. 2015
Video von einer Hochzeit:
Israelische Hardliner feiern Tod von
palästinensischem Kleinkind
-
Ausschnitt aus dem Video:
Hochzeitsgäste feiern und jubeln mit
Waffen - Ein Video von einer
Hochzeitsfeier sorgt derzeit in
Israel für Aufregung Darin feiern
israelische Hochzeitsgäste den Tod
eines Kleinkinds. Der 18 Monate alte
Ali Dawabsheh starb bei einem
Angriff auf sein Dorf im
Westjordanland >>>
2. 12. 2015
Vertreter
der UNO fordert Israel auf die Urheber des Massakers von Duma
festzunehmen
- Der UN-Sonderkoordinator für
den Friedensprozess im Nahen Osten, Nickolay Mladenov drängte
heute Israel die Urheber des Mordes von drei Mitgliedern einer
palästinensischen Familie - darunter ein Kleinkind - in Duma im
vergangenen Juli ausfindig zu machen und festzunehmen.
"Der Vorfall wurde von Politikern beider Seiten breit
verurteilt, bis heute hat er aber noch keine Lösung gefunden.
Ich bin wegen dieses langsamen Fortschritts besorgt und fordere
die israelischen Behörden auf schnell zu handeln, um die Urheber
dieses grausamen Verbrechens vor Gerichtzu stellen", verlangte
Mladenov in einem Komuniquee.
In der Nacht des 30. Juli setzten extremistische Juden zwei
palästinensische Häuser mit Molotovcocktails in Brand; in einem
der Häuser schliefen vier Mitglieder der Familie Dawabshe; bei
dem Brand starb ein 18 Monate altes Kleinkind, einige Tage
später starben seine Eltern an den erlittenen Verbrennungen.
Der einzige Überlebende war ein weiteres Kind der Familie, der
4-j. Ahmed, der schwer verletzt wurde und noch immer im
Krankenhaus behandelt wird.
Das Verbrechen wurde radikalen ultranationalistischen Juden
zugeordnet und rief große Bestürzung in Israel und Palästina
sowie in der internationalen Gemeinschaft hervor und lenkte die
Aufmerksamkeit (der Öffentlichkeit, Ü.) auf die Gewalt jüdischer
Siedler gegen die Palästinenser, die schon wiederholt darüber
geklagt hatten.
Die israelische Regierung bezeichnete die Tat als "jüdischen
Terrorismus".
Auch wenn Verteidigungsminister Moshe Yaalon im September
versichert hat, dass seine Sicherheitskräfte die Täter kennen,
ist vier Monate nach der Tat noch niemand angeklagt oder vor
Gericht gebracht worden. Yaalon rechtfertigte die Tatsache, dass
niemand festgenommen wurde, mit der Notwendigkeit die
Identifizierung seiner Quellen vor Gericht zu vermeiden. "In
dieser Gewalteskalation ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam
und zuverlässig den Terrorismus zurückweisen und entschlossen
handeln, um den Hass und die Hetze zu stoppen", verlangte
Mladenov.
Die Welle der Gewalt in der Region, die am 1. Oktober begonnen
und schon zu 108 toten Palästinensern, 19 toten Israelis und
zwei toten Personen anderer Nationalität bei Gewaltakten (meist
mit der blanken Waffe) oder Zusammenstössen zwischen
Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften geführt hat .
http://www.palestinalibre.org/articulo.php?a=59136
Übersetzung: K. Nebauer
29. 10. 2015
Der
vierjährige Ahmed Dawabsheh (Bild
links) ist der einzige
Überlebende des Anschlags vom 31.
Juli. Er
erlitt an 60 Prozent seines Körpers
Verbrennungen zweiten Grades und
wird in Tel Hashomer behandelt. Das
sein Bruder und seine Eltern getötet
wurden, weiß er noch nicht.
Der Brandanschlag auf
ein von Palästinensern bewohntes
Haus im Westjordanland hatte drei
Todesopfer gefordert. Fünf Wochen
nach dem Angriff ist die Mutter
Reham Dawabsheh ihren Verletzungen
erlegen. Zuvor waren bereits ihr 18
Monate alter Sohn Ali und ihr
Ehemann Saad gestorben.
Ali Dawalbsheh, 18 Monate alt war im
Haus verbrannt. Verbrannt, weil
jüdische Extremisten das Haus der
Familie angezündet haben. Aus Hass,
aus Rassismus, aus religiösem Eifer.
28. 10. 2015

The grandfather of Ahmad Dwabsha,
whose family was burnt to death by
Israeli settlers, hugs him, trying
giving tenderness to him instead of
his parents whom Ahmad has not known
yet that they were killed !
Sonderseite - Der Tod von Ali Saad
Dawabsha, ein eineinhalbjähriges
Kleinkind >>>
20. 9. 2015
VIDEO
+ TEXT -
Duma: Aufklärung oder Schutz
für V-Leute?
- Torsten Teichmann - Was
wiegt schwerer? Die juristische Aufarbeitung
eines Gewaltverbrechens oder der Schutz
der eigenen V-Leute? Aktueller Anlass
für die Frage: Israels Verteidigungsminister
Yaalon soll in kleiner Runde erklärt
haben, dass die Ermittler die mutmaßlichen
Täter des tödlichen Brandanschlags von
Duma kennen. Sie könnten sie aber nicht
festnehmen, zitiert die Tageszeitung
Haaretz den Minister. In der vergangenen
Woche war Reham Dawabsha in Nablus beigesetzt
worden. Die junge Frau erlag ihren Brandverletzungen.
Sie ist das dritte Todesopfer des Brandanschlags
von Duma, im Westjordanland. Jüdische
Siedler stehen im Verdacht, das Haus
der Familie Dawabsha Ende Juli beschmiert
und in Brand gesetzt zu haben. Israels
Verteidigungsminister Yaalon bestätigt
die Berichte. Aber er erklärte, man
könne die Tatverdächtigen nicht anklagen
ohne die eigenen Geheimdienst-Quellen
zu enttarnen. >>>
8. 8. 2015
Alle
Israelis sind schuldig:
Brandanschlag auf palästinensische
Familie - Es
ist einfach unmöglich, dem
Brigadegeneral zuzujubeln, dass er
einen palästinensischen Teenager
erschoss und dann schockiert ist,
wenn Siedler einen Brandanschlag auf
ein bewohntes Haus ausüben - Gideon
Levy - 2.August, 2015
Israelis gehen mit
Messern gegen Schwule in der
Love-Parade vor und verbrennen
Kinder. Da gibt es nicht einen Deut
von Verleumdung, und auch nicht die
geringste Übertreibung bei dieser
trockenen Beschreibung. Es stimmt
zwar, dass dies nur Aktionen von ein
paar Extremisten sind. Es stimmt
auch, dass ihre Zahl wächst; es
stimmt, dass jeder einzelne von
ihnen – all die Mörder, jeder, der
Brandanschläge macht, der mit
Messern angreift, der Bäume ausreißt
– dass all diese zum selben
politischen Lager gehören. Aber das
Gegenlager ist mitschuldig.
All jene, die
dachten, es wäre möglich, Inseln des
Liberalismus im Meer des
israelischen Faschismus aufrecht zu
erhalten, wurde dies – ein für alle
Mal - an diesem Wochenende gezeigt.
Es ist einfach nicht möglich, einem
Brigadegeneral, der einen Teenager
erschießt, zuzujubeln und dann über
Siedler geschockt zu sein, die einen
Brandanschlag auf eine Familie
machen; die Rechte der Schwulen zu
unterstützen und dafür eine
Gründungskonferenz in Ariel zu
halten. Das Böse kennt keine
Grenzen; es beginnt an einem Platz
und verbreitet sich schnell in alle
Richtungen.
Der erste Nährboden
für jene, die einen Brandanschlag
auf eine Familie verüben, war die
IDF (israelische
Verteidigungsarmee), auch wenn die
Täter nicht in ihr gedient haben.
Wenn das Töten von 500 Kindern im
Gazastreifen legitimiert wird und
keine Debatte oder eine moralische
Abrechnung auslöst- was ist dann so
schrecklich, ein Haus samt ihren
Bewohnern in Brand zu stecken. Was
ist schließlich der Unterschied
zwischen dem Werfen einer Brandbombe
und dem Abwerfen einer Bombe. Es
gibt keinen Unterschied in der
Absicht,
Wenn das Erschießen
von Palästinensern zu einem fast
täglichen Vorfall wird – schon
wieder wurden seit dem Brandanschlag
getötet: einer in der Westbank, ein
anderer an der Grenze des
Gazastreifens – wer sind wir, dass
wir über die Brandstifter in Duma
Beschwerde führen? Wenn das Leben
der Palästinenser offiziell von der
Armee genommen werden darf, so ist
ihr Blut in den Augen der
israelischen Gesellschaft billig,
dann ist es Siedler-Milizionäre auch
erlaubt, sie zu töten. Wenn es der
Ethik der IDF im Gazastreifen
erlaubt ist, alles zu tun, um einen
einzigen Soldaten zu retten, wer
sind wir dann, dass wir uns über
Baruch Marzel vom rechten
Flügel beschweren, der mir an diesem
Wochenende sagte, es wäre
zulässig, Tausende von
Palästinensern zu töten, um ein
einziges Haar auf dem Kopf
eines Juden zu retten. Dies ist
die Atmosphäre, und dies ist die
Folge. Die ursprüngliche
Verantwortung dafür liegt bei der
IDF.
Nicht weniger
anzuklagen sind natürlich die
Regierungen und Politiker, die mit
einander darüber konkurrieren, wer
sich am meisten bei den Siedlern
einschmeichelt. Wer auch immer ihnen
für ihre Gewalt in der Siedlung Beit
El 300 neue Wohneinheiten gibt, sagt
ihnen nicht nur, dass Gewalt erlaubt
ist, sondern dass es sich bezahlt
macht. Es ist schon schwierig, eine
Linie zwischen dem Werfen von
Plastiktüten voller Urin gegen
Polizisten und dem Brandanschlag in
Wohnungen zu ziehen. Natürlich sind
auch die Behörden anzuklagen, die
das Recht durchsetzen sollen –
fangen wir mit der Distrikt-Polizei
von Judäa und Samaria an, der
lächerlichsten und skandalösesten
von allen Polizei-Distrikten –und
nicht zufällig. Auf neun
palästinensische Wohnungen wurde –
nach B‘tselem - in den letzten drei
Jahren ein Brandanschlag ausgeübt.
Wie viele Leute sind strafrechtlich
verfolgt worden? Keine. Was geschah
also am Freitag in Duma? Das Feuer
war in den Augen der Brandstifter
und ihrer Lakaien einfach besser.
Ihre Lakaien
schließen auch die ein, die
schweigen und vergeben und jene, die
denken, das Übel wird auf immer
innerhalb der Westbank bleiben. Ihre
Lakaien schließen auch die Israelis
ein, die davon überzeugt sind, dass
das Volk Israel das „auserwählte
Volk“ und ihm deshalb alles erlaubt
sei, auch Brandanschläge auf
Wohnungen von Nicht-Juden mit ihren
Bewohnern auszuführen.
Viele von denen, die
von diesem Akt schockiert waren,
einschließlich derjenigen, die die
Opfer im Sheba Medical-Center,
außerhalb Tel Aviv besucht haben –
der Präsident, der
Ministerpräsident, der
Oppositionsführer und ihre
Mitarbeiter haben mit der
Muttermilch das rassistische,
ärgerliche „Du hast uns von allen
Völkern ausgewählt“ eingesaugt.
Am Ende eines
schrecklichen Tages ist es dies, das
uns zum Verbrennen von Familien
führt, die Gott nicht ausgewählt
hat. Kein Prinzip ist in der
israelischen Gesellschaft
zerstörerischer oder gefährlicher
als dieses Prinzip noch mehr
verbreitet. Falls man näher
untersucht, was unter der Haut der
meisten Israelis verborgen ist,
würde man „das auserwählte Volk“
finden. Wenn dies ein fundamentales
Prinzip ist, dann wird der nächste
Brandanschlag nur eine Zeitfrage
sein.
Ihre Lakaien sind
überall und die meisten drücken ihre
Betroffenheit über das aus, was
geschah. Aber was geschah, war von
den Belangen der Realität diktiert,
der Realität Israel und seinem
Wertesystem. Was geschah, wird
wieder geschehen, und keiner wird
geschont. Wir alle waren die
Brandstifter der Dawabsheh-Familie.
(dt. Ellen Rohlfs)
Der
normale Horror
- Anat Rimon-Or -
1.8.15 -
Der verständliche und
demonstrierte Schock der gestrigen
Ereignissen ( dem Verbrennen eines
Kleinkindes, dem Verletzen seiner
Familie und der Messerstecherei bei
der Love-Parade) muss uns nicht
blenden. Die großen Schrecken, in
die der Staat Israel verwickelt ist,
sind nicht nur Wutausbrüche von
Extremisten. Sie werden routinemäßig
auf allen Lebensgebieten bei der
Besatzung begangen - an normalen
Tagen; während der Belagerung an
einem normalen Tag; beim Kollaps der
Sozialhilfe; als Nebenprodukt bei
Routineaktionen; beim Mord an
Flüchtlingen – durch Mittel und Wege
der Ministerien und Behörden, die
zur entschlossenen Maschine der
Auslöschung geworden sind.
In diese
schrecklichen Gräueltaten sind
gewöhnliche Bürger verwickelt,
Medienleute, Forscher und
Intellektuelle sind darin bis zum
Hals verwickelt: indem sie jeden,
der über diese Routine zu schreien
wagt, delegitimieren und zum
„Extremisten“ abstempeln, ob das im
Rahmen ihres Jobs geschieht oder in
ihrer freien Zeit.
Darin verwickelt sind
anständige Leute, die völlig normal
erscheinen und völlig normal
handeln. Lassen wir uns von ihnen
nicht in die Irre führen; sie haben
eine Eigenheit: in ihren süßesten
Träumen über ein Leben in Frieden,
Brüderlichkeit und Freundschaft
sehen sie den Gazastreifen ohne
Waffen, die palästinensische Behörde
ohne Waffen und den Staat Israel als
einen jüdischen Staat auf seinem
Reservoir von Waffen. Araber haben
in ihm zivile Rechte. An diesem
Grundmodell, das heute so weit
entfernt ist von den Rändern der
Phantasie, sitzt die Quelle des
Wahnsinns, den wir jetzt erleben.
Auf dem Hintergrund
des Schocks, der über die jüdischen
Mörder, die Messerstecher und die
jüdischen Landräuber aufgezeigt
werden, erscheinen diese Leute wie
ein vernünftiger Pol. Das ist ein
Irrtum. Der eine, der tatsächlich
die Gewalt ausübt, ist nicht der
gefährlichste Hauptfeind in der
Nahrungsmittelkette. Der
gefährlichste Hauptfeind wird immer
befriedigt, weshalb er ruhig lauert
und höflich erscheint. All seine
blühenden kulturellen Projekte, die
gewöhnlich liberal sind, gründen
sich auf zwei Prämissen: 1.‘ Der
andere verdient grundsätzlich
weniger als ich‘. 2. Ich bin die
Autorität. Ich habe Recht, ich
spreche Recht und ich bin derjenige,
der entscheidet, was entsprechend
meinen Werten gut für den andern
ist.‘
Es stimmt, der
palästinensische Terror ist im Licht
des Routinehorrors der Besatzung und
Belagerung völlig gerechtfertigt.
Man kann den Terror, der Rechte
stiehlt und mit dem Terror, der
gegen die Besatzung und Belagerung
gerichtet ist, nicht vergleichen.
Jeder der erwidert ‚‘Terror ist
Terror und ist nicht berechtigt‘,
jeder der sein protziges Erstaunen
über ‚Unterstützer des Terrors‘ zum
Ausdruck bringt, ist ein Feind, der
gar nichts von der politischen
Realität versteht, in der sie leben.
Drei Sätze werden jeden, der mit
solch einer Person spricht,
enthüllen, dass er oder sie den vom
Staat ausgeführten Terror/Horror
nicht versteht. Ich will mich nicht
dafür entschuldigen, dass ich
herablassend war. (dt. Ellen
Rohlfs)
Gestohlene Kindheit: eine
palästinensische Geschichte
- Die Welt ist unglaublich
gleichgültig gegenüber dem
palästinensischen Leiden und
demonstriert täglich diese Politik
der Gleichgültigkeit - Hatam Bazian
- 2.8.15 - Ismail, Zakaria, Ahed und
Mohamrd sind vier Namen, die
anscheinend zufällig sind und keine
besondere Bedeutung für die
durchschnittliche Person in der Welt
hat.
Doch diese vier Namen sind im
Gedächtnis der Palästinenser sehr
bekannt und eingeprägt. Sie sind die
Kinder der Bakr-Familie – sie waren
zwischen neun und elf Jahre alt. Ich
nehme es euch nicht übel, wenn ihr
euch nicht an diese Namen erinnert.
Die Wahrheit ist, palästinensische
Namen, Familien und Gesichter werden
in einer Welt nicht erinnert, deren
allgemeine Meinung vom Bewusstsein
eines Nachrichtenzirkels bestimmt
wird. Ihre Geschichte wurde nicht
verbreitet. Ihrem Verlust wurde
keine persönliche Note gegeben und
mit ihren Lieben wurde kein
Interview gemacht.
Vor einem Jahr wurde der 16jährige
palästinensische Junge Mohammed Abu
Khdeir von jüdischen Extremisten
in Jerusalem als Racheakt lebendig
verbrannt.
Am letzten Freitag markiert das
Verbrennen des 18 Monate alten Baby
Ali Saad Dawabsheh durch einen
Brandanschlag von Siedlern auf die
Wohnung der Familie in Duma den
Jahrestag von Abus KhdeirsTod.
Die Wahrheit ist, dass wir den
Verlust von palästinensischem Leben
nicht betrauern. Wie erinnern uns
nicht an die Familien, die Häuser
und Schulen, die systematisch
ausgelöscht werden oder an die
Krankenhäuser und Ambulanzen, die
chirurgisch gezielt angegriffen
werden oder die unzähligen
ermordeten Individuen, die nur ihr
Leben leben wollten.
Der Mord an Cecil dem Löwen hat mehr
globale Aufmerksamkeit und Aufrufe
zu genauen Untersuchungen erfahren,
als die Bakr-Kinder, Abu und Ali.
Systematisches Auslöschen - Doch wie
können wir dies tun? Wie können wir
– unser globales Bewusstsein - ja,
unsere Augen von dem ständigen und
systematisch zugefügten
palästinensischen Leid abwenden?
Wie entschuldigen wir Israels das
Festhalten von 6000
palästinensischen politischen
Gefangenen – einige erst 11 Jahre
alt - und das Eingesperrts ein von
gewählten palästinensischen
Parlamentsmitgliedern?
Wie erklären wir die
unverhältnismäßige Antwort von
Diplomaten, die nach Gaza strömen,
auf der Suche nach einem einzigen
Soldaten, der nach Israels
Sommerangriff auf den Gazastreifen
gefangen genommen wurde. >>>
7. 8. 2015
JUDENTUM 2.0 -
Es reicht!
- Richard C. Schneider - Ein
palästinensisches Baby ist bei lebendigem Leibe
verbrannt. Verbrannt, weil jüdische Extremisten das
Haus der Familie angezündet haben. Aus Hass, aus
Rassismus, aus religiösem Eifer. Alle israelischen
Politiker verurteilten die Tat als blanken Terror.
Netanyahu sprach von Terror und auch der Führer der
Siedlerpartei Naftali Bennet. In Israel wurde das
als grosses Ereignis bejubelt. Was sind wir doch für
eine tolle Demokratie, alle Politiker sprechen von
«Terror», wir sind ein grossartiges Volk! Unsinn.
Das ist der kleinste gemeinsame Nenner, den
demokratische Politiker haben sollten: Terror
schlicht Terror zu nennen. Und es ist auch Unsinn,
sofort den palästinensischen Terror als Vergleich
heranzuziehen, der ja viel schlimmer sei. Oder zu
erklären, dass palästinensische Politiker
Terroristen oftmals bejubeln, sie als
Freiheitskämpfer bewundern, sie mit Ehrungen
überschütten. Na und? Will «die einzige Demokratie
des Nahen Ostens» sich vergleichen lassen mit der
islamistischen Hamas oder mit Teilen der Fatah? Man
ist doch sonst immer darauf erpicht, der Welt
klarzumachen, dass man nicht so sei wie «die
Palästinenser».
Also, Netanyahu und seine Koalitionspartner haben
die Tat verurteilt und versprochen, die Täter zu
verfolgen und hart zu bestrafen. Was denn sonst?
Aber worüber nicht geredet wird, worüber Bibi und
Benett und Ayelet Shaked und Miri Regev und Danny
Danon und wie sie alle heissen nicht reden: Seit
Jahrzehnten hat die Rechte das Terrain für solche
Taten nicht nur vorbereitet, sondern immer wieder
weggesehen und, wenn überhaupt, nur milde Strafen
für jüdische Terroristen verhängt. Die Ideologie der
Rechten ist verantwortlich für die Ermordung dieses
Babys, wie sie verantwortlich ist für Baruch
Goldstein und Yigal Amir und viele weitere
unbekannte grössere und kleinere Täter,
verantwortlich für Rabbiner, die offen Araberhass
predigen, verantwortlich für Politiker, die sich
rassistisch äussern können, ohne sofort ihr Amt
aufgeben zu müssen. Verantwortlich für – ja, sagen
wir es doch – «geistige Brandstiftung». Diese
Ideologen sind verantwortlich für den unerträglichen
Rassismus in Israel, den Juden, wenn dies ein
nichtjüdisches Land wäre, als Bedrohung empfinden
und deswegen wegziehen würden. Und was macht die
jüdische Gemeinschaft ausserhalb Israels? Wie
reagieren die Funktionäre jüdischer Gemeinden in
Europa? Mit Abscheu. Natürlich. Aber zugleich auch
wieder mit Apologetik, um den Antisemiten angeblich
nicht in die Hände zu spielen. >>>
5. 8. 2015
Der Großvater
des toten
palästinensischen
Kindes bittet um
Frieden mit den
Israelis
- Das 18
Monate alte Kind
starb bei einem
Brandanschlag
durch radikale
Juden auf das
Haus, in dem es
mit seinen
Geschwistern und
Eltern lebte.
Während der
letzten vier
Tage hat sich
(Großvater)
Hussein Dawabshe
nicht vom Bett
seines Enkels
Ahmed im
Krankenhaus Tel
HaShomer/Israel
entfernt. [...]
Vater Saed
gelang es, Ahmed
aus den Flammen
zu retten. Aber
Riham, die
Mutter, konnten
den 18 Monate
alten Ali nicht
bergen, er starb
in den Flammen.
Beide Eltern
befinden sich
mit Brandwunden
über mehr als
80% der
Körperoberfläche
in ernstem
Zustand in einem
israelischen
Krankenhaus.
Auch Ahmed
befindet sich in
einem ernsten
Zustand mit
Brandwunden über
60% der
Körperoberfläche.
Wie Zeev
Rotstein,
Direktor des
Krankenhauses
erklärte, werden
die nächsten
Stunden zeigen,
ob er überleben
wird.
Seit jener
unseligen Nacht,
in der seine
Frau ihn
aufgeweckt hat,
weil das Haus
des Sohnes
brannte, hat
sich Ahmeds
Großvater (51
J.) nicht aus
dem Krankenhaus
entfernt. Das
Haus war 1,5 km
von seinem
entfernt, er
lief sofort hin,
aber es war
nichts mehr zu
machen. [...]
Das einzige, was
er jetzt
wünscht, ist,
dass sich Ahmed
und seine Eltern
wieder erholen
und dass sich
das Gericht mit
den
Verantwortlichen
für die Tat
befasst. "Das
ist es, worum
ich bitte, dass
man sie
erwischt",
bekräftigt
Hussein, der
acht Kinder und
sieben Enkel
hat.
"Wir haben ein
Sprichwort: wer
tötet, soll
sterben. Sie
haben sie
verbrannt, also
möchte ich, dass
sie brennen",
sagt der
Großvater des
verstorbenen
Babys. Und er
versichert, dass
sich sein Zorn
nur gegen die
Mörder richtet,
nicht gegen alle
Israelis. Und
trotz des
Albtraums, den
er durchlebt,
glaubt er
weiterhin an
Mäßigung und
nicht an Gewalt.
"Darum bitte
ich, dass es
Frieden gibt.
Dass es keine
Kriege mehr
gibt. Ich bin
gegen das
Blutvergießen",
versichert er.
Aber solange die
radikalen
Siedler "in
unsere Dörfer
eindringen
können, werden
sich solche
Angriffe
wiederholen,
eins ums andere
Mal", klagt er.
Unter denen, die
zur
Kinderabteilung
der
Intensivstation
gekommen sind,
sind israelische
Pazifisten, die
sich von dem,
was sie einen
Terrorakt
nennen,
"erschüttert"
und "beschämt"
zeigen. Auch
Premierminister
Benjamin
Netanyahu hat
den kleinen
Ahmed besucht.
Außerdem kam ein
palästinensischer
Arzt aus dem
Gazastreifen,
der im Krieg
2008/09 gegen
den Gazastreifen
drei Töchter
verloren hat, um
seine
Unterstützung zu
zeigen. "Weshalb
verschlechtert
sich die
Situation
weiter? Weshalb
müssen wir eine
solche Situation
erleben?
Brennen, töten,
Gewalt?", fragt
sich der
Gynäkologe
Izzeldin
Abuelaish.
"Das habe ich
als Arzt
gelernt",
erzählt er. Der
Hass beginne
sich wie eine
Krankheit
auszubreiten.
"Wir Israelis
und
Palästinenser
müssen zusammen
arbeiten, um
(den Hass, die
Krankheit) zu
beherrschen.
Alle zusammen
für das Leben
und für ein Ende
des
Blutvergießens",
fordert er.
Trotz allem
bleibt dieser
Arzt
bewundernswert
optimistisch.
"Nichts ist
unmöglich in
dieser Welt.
Alles was nötig
ist, ist Mut,
Glauben,
Hoffnung und
Handeln."
http://www.palestinalibre.org/articulo.php?a=57245
Übersetzung
(leicht
gekürzt): K.
Nebauer
Palästina: Ein
Kampf auf Leben
und Tod
- Nach dem
tödlichen
Brandanschlag
auf seine
Familie bangt
ein Großvater um
den Enkel. Er
ersehnt das Ende
der
Gewaltspirale. -
Ofira Koopmans -
Ramat Gan. Die
letzten Tage
sind nicht
spurlos an
Hussein
Dawabsche
vorübergegangen.
Seit Freitag ist
der 51-Jährige
seinem Enkelkind
nicht mehr von
der Seite
gewichen. Der
vierjährige
Ahmed liegt seit
dem
Brandanschlag
auf das Haus
seiner Familie
im Dorf Duma
zwischen Nablus
und Ramallah im
Krankenhaus.
Wegen seiner
schweren
Verbrennungen
hatten die
Rettungskräfte
ihn per
Hubschrauber aus
dem
Westjordanland
in die Klinik im
israelischen Tel
Haschomer
gebracht. Ob
Ahmed überlebt,
sei noch immer
ungewiss, sagt
Klinikdirektor
Zeev Rotstein.
>>>
Jürgen
Todenhöfer -
Auch
israelischer
Terrorismus ist
Terrorismus - Liebe
Freunde, der
kleine
Palästinenser
Ali Dawabsheh
durfte nur 18
Monate leben.
Dann verbrannten
ihn israelische
Terroristen.
Auch nach
Palästina kommt
Gott nur noch
zum Weinen. Doch
endlich wird
selbst in Israel
Klartext
geredet. Auch
israelischer
Terrorismus wird
Terrorismus
genannt. Das ist
gut so.
Terrorist ist,
wer Zivilisten
aus politischen
oder
ideologischen
Gründen tötet.
Egal ob der
Täter Deutscher,
Araber,
Amerikaner oder
Israeli ist.
Terrorismus
kennt kein
Vaterland,
keinen Gott.
Auch
israelischer
Terrorismus ist
Terrorismus.
Terroristen
sind auch:
-die deutschen
Rechtsradikalen,
die seit der
Wiedervereinigung
über 180
Menschen
ermordeten und
zur Zeit
reihenweise
Flüchtlingsheime
anzünden. Der
NSU-Prozess
zeigt nur einen
winzigen
Ausschnitt des
rechten Terrors;
-der in Syrien
und im Irak
kämpfende IS,
die syrische Al
Qaida-Filiale
Jabbat Al Nusra
und ähnliche
Extremisten-Banden;
-Zivilisten
tötende
Palästinenser,
Zivilisten
tötende
Israelis,
rassistische
US-Amerikaner,
die schwarze
Mitbürger töten.
Die brutalen
palästinensischen
Morde an drei
entführten
jungen Israelis
im Frühjahr 2014
waren
Terrorismus
genauso wie das
anschließende
Anzünden eines
jungen
Palästinensers
bei lebendigem
Leibe durch
Israelis.
Auch
Staatsterrorismus
ist Terrorismus.
Bush und Blair
waren gottlose
Terroristen. Die
größten Mörder
unserer Zeit,
weil sie 1
Million
unschuldige
Iraker töteten.
Oder wie ein
britischer
Offizier
höhnisch sagte,
"von der Last
des Lebens
befreiten".
Netanjahus Krieg
gegen Gaza, der
wahllos
unzählige
palästinensische
Zivilisten
tötete, war
ebenfalls
Terrorismus. Ich
habe diesen
Bombenkrieg über
eine Woche lang
miterlebt.
Atemlos,
fassungslos,
weil er so
eindeutig zivile
Ziele angriff.
Über 500 Kinder
starben in
dieser Orgie der
Gewalt. Laut UNO
haben die
israelischen
Streitkräfte
auch in diesem
Jahr bereits
über 20
Palästinenser
getötet. Und
mehr als 1000
verletzt. Alltag
des Krieges oder
Staatsterrorismus?
Wie soll das
weitergehen?
Ich weiß, die
Wahrheit tut
weh. Aber wir
müssen die Dinge
beim Namen
nennen.
Terrorismus ist
- wie Krieg -
eine schwere
Krankheit der
Menschheit. Wir
können sie nur
heilen, wenn wir
bei der Diagnose
mutig und
ehrlich sind.
Nur dann können
wir eine bessere
Welt schaffen.
Leider nicht
mehr für Ali.
Aber für die
anderen Kinder
unserer Welt.
Euer JT
Zwei religiöse Lager - Die Brandstifter im Westjordanland
und der Messerstecher der Gay-Parade sind fromme
Juden. Doch die Wurzeln ihres Hasses sind andere. -
Die deutlichste Schnittstelle zwischen den
Brandstiftern, die in der Nacht zum Freitag ein
palästinensisches Kleinkind ermordeten, und dem
Messerstecher bei der Schwulen- und Lesbenparade in
Jerusalem ist das gegnerische Lager. Bei den
Demonstrationen am Wochenende blieb völlig offen,
wer gegen den Messerstecher und wer gegen die
Brandstifter protestierte. Für die meisten spielte
es ohnehin keine Rolle.
Das weltliche linksliberale Lager ist Antithese zu
den Nationalreligiösen wie auch zu den Ultraorthoxen.
Erst diese Woche outete sich der sozialdemokratische
Parlamentarier Itzik Schmulik. Er ist der dritte
offen schwul lebende Abgeordnete nach zwei
Fraktionsmitgliedern der linken Meretz.
Hinter beiden Gewaltverbrechen stehen fromme
jüdische Fanatiker. Trotzdem verfolgten sie
unterschiedliche Ideologien oder wenigstens
unterschiedliche Gewichtungen. Zwar wohnt auch der
homophobe Messerstecher Ischai Schlissel in einer
israelischen Siedlung im Westjordanland, dorthin
trieben ihn jedoch keine ideologischen Motive.
Dem einen geht es um Land, dem anderen um Gebote >>>
Gewaltbereitschaft in
Israel - Der Extremismus greift um sich
- Blinder, archaischer Hass drängt
einige Israelis zum Mord. Heute genügt es offenbar,
Palästinenser zu sein, um in Israel angegriffen zu
werden. Ein Gastbeitrag. - David Grossman
Der ermordete Säugling namens Ali Dawabsche lässt
mir keine Ruhe. Die Vorstellung, dass die Hand eines
Menschen zu nächtlicher Stunde ein Fenster aufreißt
und einen Molotowcocktail in das Zimmer wirft, in
dem Eltern und ihre Kinder schlafen, treibt mich um.
Diese Bilder und Gedanken zerreißen einem das Herz.
Wer ist der Mann, wer sind die Männer, die so etwas
fertigbringen? Sie und ihre Kumpane wandeln auch am
heutigen Morgen unter uns. Sieht man ihnen an, was
sie getan haben? Was haben sie in sich ausgelöscht,
bevor sie fähig waren, zur Auslöschung einer Familie
zu schreiten?
Benjamin Netanjahu und mit ihm einige Minister des
rechten Flügels haben diesen Mord sofort vehement
verurteilt. Netanjahu erschien zu einem
Beileidsbesuch im Krankenhaus und brachte seine
Erschütterung zum Ausdruck. Sein Auftreten war
menschlich, authentisch, richtig und notwendig.
Fragen aber muss man sich, wie es dem
Ministerpräsidenten und seinen Ministern immer
wieder gelingt, die Verbindung zwischen dem Feuer,
das sie bereits seit zwanzig Jahren schüren, und
diesem neuen Brandanschlag völlig zu ignorieren.
>>>
4. 8. 2015
Palästina übergibt dem IGH
Dokumentation über den Mord an
palästinensischem Baby
- Der
palästinensische Außenminister Riad
al Malki übergab heute dem
Internationalen Gerichtshof (IGH)
ein Dokument über die Gewaltakte der
Siedler gegenüber der
palästinensischen Zivilbevölkerung,
darunter auch über den Mord des
Babys Ali Dawabsha am vergangenen
Freitag.
"Er übergab einen Brief mit dem
gesamten Material über die
Siedlungen im allgemeinen und über
die Angriffe der Siedler im
besonderen", bestätigte heute eine
palästinensische Quelle gegenüber
(der Nachrichtenagentur) EFE.
Es handelt sich um die erforderliche
Dokumentation, damit der IGH, falls
er so entscheidet, eine Untersuchung
der Menschenrechtsverletzungen durch
Israel an den Palästinensern
eröffnen kann.
Unter den erwähnten Fällen von
Aggressionen jüdischer Siedler im
besetzten Westjordanland und
Ost-Jerusalem ist auch der Mord an
dem Baby Ali Dawabsha am vergangenen
Freitag [...], den die israelischen
Sicherheitskräfte radikalen
jüdischen Siedlern zuschreiben.
Am Freitag hatte bereits ein
palästinensischer Beamter bemerkt,
dass Palästina den Mord an dem Baby
vor den IGH bringen würde, und dass
dieser Angriff "unter mehr als eine
Kategorie der Verbrechen
fallenkönnte, die der IGH
untersucht".
"Wenn es bestätigt wird, dass dieses
Verbrechen in Zusammenhang steht mit
der Straflosigkeit, die der
israelische Staat den Siedlern
garantiert, kann es als
Kriegsverbrechen oder auch als ein
Verbrechen gegen die Menschlichkeit
gesehen werden", erklärte er. [...]
http://www.palestinalibre.org/articulo.php?a=57220
Übersetzung/gekürzt: K, Nebauer
Ultraorthodoxe Gewalt erschüttert
Israel - "Jüdischer IS"
- Es handelt sich um
ein lange verdrängtes Phänomen in
Israel. Doch die jüngsten
Gewaltakte, bei denen ein 18 Monate
alter Bub und ein 16- jähriges
Mädchen getötet wurden, haben den
jüdischen Extremismus auf brutale
Art und Weise wieder ins Bewusstsein
gerückt. Nach Zusammenstößen Angst
vor neuer Intafada (...)
Nach dem Brandanschlag gab es
gewaltsame Proteste von
Palästinensern mit weiteren
Todesopfern. Bei Zusammenstößen mit
der israelischen Armee wurde am
Freitagabend ein junger
Palästinenser im Westjordanland
angeschossen, er starb später im
Krankenhaus. Am Samstag gab es bei
seiner Beerdigung im
Flüchtlingslager Jalason neue
Auseinandersetzungen. Im
Gazastreifen kam es ebenfalls zu
Gewalt. Israelische Soldaten
erschossen einen Palästinenser, der
sich nach Angaben der Armee
unerlaubt einem Grenzzaun genähert
hatte. Nach den Vorfällen wächst nun
die Angst vor einer Explosion der
Gewalt in Form einer neuen Intifada.
Israels Präsident: "Das Land braucht
einen Weckruf" - Es wurde aber
auch friedlich gegen den Extremismus
demonstriert. Tausende Israelis
versammelten sich am Wochenende in
zahlreichen Städten zu Kundgebungen
gegen Hass und Gewalt. Oberrabbiner
David Lau verurteilte den Anschlag
vom Freitag als "abscheulichen
Mord". Staatspräsident Reuven Rivlin
sagte, dass er sich schäme und dass
das Land einen "Weckruf" brauche.
"Jede Gesellschaft hat
extremistische Ränder, aber heute
müssen wir uns fragen: Was ist es,
was hier in der Luft liegt, das es
Extremismus und Extremisten erlaubt,
unbesorgt im hellen Tageslicht zu
wandeln?", erklärte Rivlin bei der
Jerusalemer Kundgebung und drängte
auf harte Maßnahmen gegen radikale
Juden. >>>
Anschlagsserie: Israel genehmigt
härtere Verhöre von jüdischen
Extremisten -
Raniah Salloum - Jahrzehntelang
konzentrierte sich Israel auf den
Kampf gegen den palästinensischen
Terrorismus, der jüdische wurde
unterschätzt. Jetzt kündigt die
Regierung ein härteres Vorgehen an.
Noch sind die Mörder des 18 Monate
alten Ali Dawabsheh nicht bekannt.
Der Junge verbrannte in den
Morgenstunden des 31. Juli, als ein
Molotowcocktail das Haus der Familie
in Flammen setzte. Doch für Israel
besteht kein Zweifel am Hintergrund
der Tat: Präsident Reuven Rivlin und
Premierminister Benjamin Netanyahu
haben den Mord als
jüdisch-extremistischen Terrorismus
verurteilt.
Denn der Anschlag fügt sich in eine
Serie ein, die israelische
Sicherheitskräfte schon länger
beunruhigt. Seit November 2013 ist
es bereits das vierte Mal, dass das
Haus einer palästinensischen Familie
in den frühen Morgenstunden brennt.
In den anderen drei Fällen hatten
die Bewohner Glück und konnten noch
rechtzeitig entkommen.
Die Mörder haben Graffiti wie den
David-Stern oder das hebräische Wort
für "Rache" hinterlassen. Solche
Botschaften werden bei sogenannten
Preisschild-Attacken hinterlassen.
Sie heißen so, weil die Täter Tribut
dafür verlangen, dass jüdische
Siedler das Westjordanland verlassen
müssen. Der Preis ist Rache. >>>>
How
Israel protects its settlers who
burn Palestinian children alive
- Ali Abunimah - Before dawn on
Friday morning, Ali Dawabsha, an
18-month-old Palestinian toddler,
was burned to death in an arson
attack on two homes in the village
of Duma in the northern occupied
West Bank.
The murder of Ali Dawabsha is not
the first time Israeli settlers have
burned Palestinians alive. Given the
impunity Israel grants its settlers,
what chance is there really that
Ali’s killers will be brought to
justice?
“We saw four settlers running away
keeping distance between each other,”
23-year old Musallam Dawabsha, one
of the villagers who tried to assist,
told Ma’an News Agency. “We tried to
chase them but they fled to the
nearby Maaleh Efraim settlement.”
The attackers also left behind
graffiti making clear their racist
motives: they painted a Star of
David and the words “revenge” and
“Long live the Messiah King” on the
walls. >>>
3. 8. 2015
|
Zum
Tod des kleinen Jungen Ali Saad
Dalabsha
Felicia Langer
Er wurde anderthalb Jahre alt. Er
starb in den Flammen seines
Elternhauses in Duma, südlich von
Nablus in Palästina. Die Eltern und
auch sein vierjähriger Bruder Ahmed
wurden bei dem Brandanschlag schwer
verletzt.
Das Baby Ali Saad lächelt auf einem
alten Foto und sein süßes
Kindergesicht verläßt mich nicht
mehr.
Die Mörder haben eine Botschaft auf
der Mauer des Wohnhauses auf
Hebräisch hinterlassen: "Rache" und
"Es lebt der Messias".
Schon im Sommer 2014 wurde der
14jährige Mohammed Abu Kdhir aus
Jerusalem von Siedler-Jugendlichen
entführt und gewaltsam verbrannt.
Vor ein paar Tagen wurden sechs
Teilnehmer der Gay-Parade in
Jerusalem von einem ultra-religiösen
Israeli niedergestochen.
Alle möglichen Regierungsvertreter,
auch Netanjahu selbst, verurteilen
vehement den Brandanschlag in Duma.
Sie sind verlogen in ihrer
Verurteilung der Tat, weil sie alle
mit ihrem bodenlosen Hass und auch
mit dem Mord an palästinensischen
Kindern die Täter animiert haben.
Denn es gab bisher keine
Strafverfolgung für die Zerstörung
von Feldern der palästinensischen
Bauern durch die Siedler, die auch
ungezählte Olivenbäume gerodet
haben, die viele lebenswichtige
Brunnen zugeschüttet haben, auch
Haustiere haben sie getötet.
Die Palästinenser erleben eine
systematische alltägliche
Terrorisierung durch die Siedler.
Sie, die israelischen Herrscher,
haben bei ihren drei Gaza-Massakern
Hunderte Kinder ermordet, beim
letzten Massaker im Sommer 2014
starben allein 580 Kinder!
Die neue Justizministerin hat schon
vor ihrer Amtsübernahme zum Mord an
palästinensischen Frauen aufgerufen,
damit sie keine
"Schlangen" gebären können...
Die Schriftstellerin Susan Abulhawa
hat ein Buch über das Leid der
Palästinenser geschrieben, über die
Jahre hin bis in die Gegenwart, das
ich zur Zeit lese. Der Titel lautet:
"Während die Welt schlief."
Schläft die Welt auch jetzt noch,
heute immer noch?! Und wenn das so
ist, bitte wach auf! Bitte, liebe
Welt, agiere!
Denn israelische Faschisten sind in
Palästina am Werk! - Tübingen, 2.
August 2014
Tödliche Angriffe: Der jüdische
Terrorismus schockiert Israel
- Christoph Sydow -
Ein ultraorthodoxer Jude sticht
Teilnehmer der Gay-Parade nieder,
mutmaßlich radikale Siedler zünden
ein Haus an und töten ein Baby: Nach
den Anschlägen diskutiert Israel
über ein lange verdrängtes Phänomen:
jüdischen Terrorismus.
Ali Dawabsheh und Shira Banki hatten
ihr Leben noch vor sich. Der kleine
Junge war erst 18 Monate alt, als
mutmaßlich extremistische jüdische
Siedler in der Nacht zum Freitag die
Fenster seines Hauses einschlugen
und einen Molotowcocktail
hineinwarfen. Das Mädchen wurde nur
16 Jahre alt. Sie hatte am
Donnerstag an der Gay-Parade in
Jerusalem teilgenommen. Sie wollte
ihre Solidarität mit homosexuellen
Freunden bekunden. Ein
ultraorthodoxer Jude rammte Shira
und fünf weiteren Teilnehmern ein
Messer in den Körper, der Teenager
erlag am Sonntag seinen
Verletzungen.
Mit Ali und Shira haben die Opfer
des jüdischen Terrorismus plötzlich
ein Gesicht bekommen. Lange hat die
israelische Gesellschaft die
Radikalisierung und wachsende
Militanz ultraorthodoxer und
ultranationalistischer Juden
weitgehend tatenlos hingenommen >>>
Staatsgewalt erzeugt Terror
- Israel: Siedler töten bei
Brandanschlag Kleinkind.
UN-Generalsekretär kritisiert Fehlen
politischer Lösung. Amnesty legt
Bericht zu Gaza-Krieg vor - Karin
Leukefeld
Die israelische Besatzungspolitik
ist Ursache für die Gewalt, mit der
radikale Siedler gegen die
palästinensische Bevölkerung
vorgehen: Das ist das Fazit einer
Erklärung von UN-Generalsekretär Ban
Ki Moon, mit der er den
Brandanschlag illegaler Siedler auf
ein Wohnhaus am vergangenen Freitag
verurteilte. »Das Fehlen einer
politischen Entwicklung und Israels
illegale Siedlungspolitik sowie die
harte und unnötige Maßnahme,
palästinensische Häuser zu
zerstören, haben den gewalttätigen
Extremismus auf beiden Seiten
erhöht«, heißt es in der Mitteilung
wörtlich. Das »anhaltende Versagen,
effektiv auf die wiederholten Taten
von Siedlergewalt zu reagieren«,
hätten erneut »unschuldiges Leben
getötet«, so Ban. >>>
Price
Tag – Hintergründe des Zorns
-
imemcdeutschland - Schon 2013
stellte das State Department der USA
fest: „Angriffe extremistischer
israelischer Siedler gegen
palästinensische Bewohner, ihr
Eigentum und ihre religiösen
Kultstätten wurden fortgesetzt und
lt. UN- und NGO-Quellen größtenteils
nicht verfolgt.“ Verzeichnet wurden
399 derartige Angriffe, die zu
Verletzten oder zu zerstörtem
Eigentum führten, dazu waren fünf
Moscheen und drei Kirchen in
Jerusalem und im Westjordanland
geschändet worden. Unternommen wurde
seither – nichts.
Gas the Arabs JDLAllein für dieses
Jahr 2015, von Januar bis zum 27.
Juli, listete die Palästinensische
Autonomiebehörde über 300
Siedlerangriffe gegen Palästinenser
auf, bei denen nicht nur Menschen zu
Schaden kamen, sondern auch tausende
wertvoller Olivenbäume gerodet,
Felder zerstört, Brunnen
zugeschüttet, Felder verbrannt und
sogar Nutztiere getötet wurden. Auch
hier kam es in über 98 % der Fälle
zu keiner Strafverfolgung bzw. die
Verfahren wurden eingestellt. Nicht
selten schützten Polizei oder
Streitkräfte die extremistischen
Siedler statt der angegriffenen
Palästinenser.
Dass hier mit staatlicher Billigung
eine ethnische Säuberung Palästinas
durchgezogen wird, indem, wie im
Gaza-Streifen, die Lebensgrundlagen
der Palästinenser so weit
systematisch zerstört werden, dass
ihnen nichts mehr verbleibt, als
ohne Hoffnung auf Zukunft in Lagern
zu vegetieren, die schlimmer sind
als die berüchtigten
südafrikanischen Homelands für die
schwarze Bevölkerung, oder ihr
Heimatland zu verlassen, dürfte
angesichts der Masse solcher
ungeahndeter Vorfälle kein
vernünftiger Mensch mehr bezweifeln.
>>>
Reaktion
auf Gewalttaten jüdischer Fanatiker
- Israels Führung will Extremismus
ausmerzen - Ministerpräsident
Netanyahu hat nach dem tödlichen
Anschlag gegen Palästinenser
Nulltoleranz gegen Extremisten
versprochen. Bisher hat sich Israel
im Umgang mit jüdischen Fanatikern
lax gezeigt. -
Monika
Bolliger - Fordert
Nulltoleranz gegenüber Extremisten:
Israels Ministerpräsident Netanyahu.
Eine Eskalation der Gewalt hat am
Wochenende Israel aufgerüttelt.
Führende Politiker verurteilten
einhellig den Brandanschlag im
besetzten Westjordanland vom
Freitagmorgen, bei dem ein
palästinensisches Kleinkind ums
Leben kam. Die Eltern und der ältere
Bruder des Babys wurden schwer
verletzt. Hinter dem Attentat in
Duma nordwestlich von Ramallah
werden radikale Siedler vermutet. Am
Nachmittag davor hatte ein
fanatischer Ultraorthodoxer sechs
Teilnehmer der Gay Pride in
Jerusalem niedergestochen. In Tel
Aviv und Jerusalem demonstrierten am
Wochenende Tausende Israeli gegen
die Gewalttaten.
Aussenposten geräumt - Der
Brandanschlag vom Freitagmorgen
trägt die Handschrift der
sogenannten Preisschild-Attacken
jüdischer Siedler. Radikale
Gruppierungen «rächen» mit gegen
Palästinenser gerichteten Attacken
Ereignisse wie die Räumung eines
Aussenpostens einer Siedlung durch
die Armee, manchmal aber auch allein
die Präsenz der Palästinenser auf
dem Land, das sie für sich
beanspruchen. >>>

Israeli leaders lit the match that
burned baby Ali Dawabsha
- Rania Khalek
- The savage burning alive of
18-month-old Palestinian baby Ali
Dawabsha in the occupied West Bank
village of Duma has elicited
energetic condemnations from Israeli
leaders.
To anyone paying attention to the
widespread expressions of hatred
emanating from many quarters of
Israeli Jewish society, these stern
platitudes are not only
unconvincing, they are an obvious
handwashing performance meant for
external consumption.
It is difficult to find a single
Israeli cabinet minister who has not
encouraged or perpetrated racist
violence against Palestinians,
largely because this kind of
incitement – and worse – gets them
elected.
Ali was killed in the middle of the
night, early Friday, when persons,
later seen by witnesses fleeing back
to the settlement of Maaleh Efraim,
smashed the windows of the child’s
family’s home and threw Molotov
cocktails and flammable liquid
inside. >>> |
|
|
2.
8. 2015 -
Israel nach dem Brandanschlag -
Leere Worte -
Die offiziellen Erklärungen der
israelischen Regierung, der gestrige
Brandanschlag auf ein
palästinensisches Wohnhaus sei ein
Terrorakt gewesen, überraschten.
Dennoch bedeuteten sie nicht viel,
meint Peter Philipp. Hauptmotiv der
Äußerungen dürfte gewesen sein,
Israels recht ramponiertes Ansehen
im Ausland wieder etwas zu
verbessern. - Peter Philipp
Wo er recht hat, hat er recht, der
israelische Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu: Der vermutlich
von israelischen Siedlern verübte
Brandanschlag auf ein
palästinensisches Wohnhaus im
Westjordanland, bei dem ein
anderthalbjähriger Junge getötet und
seine Mutter sowie ein Bruder schwer
verletzt wurden, sei ein Terrorakt.
Eine erstaunliche Feststellung aus
dem Mund Netanjahus, der Terrorismus
sonst nur auf palästinensischer
Seite ausmacht.
Noch sind die Täter nicht gefasst,
aber alles deutet darauf hin, dass
es sich um radikale Siedler handelt.
Um Leute also, die im israelischen
Premier bisher einen ihrer besten
politischen Unterstützer hatten. Es
steht zu befürchten, dass sich daran
auch nach dem Brandanschlag von
Freitagfrüh nichts ändern wird.
Trotz der vermeintlichen
rhetorischen Kehrtwende bei
Netanjahu, dem Militärsprecher sowie
diversen Politikern des Landes.
Der Generaltenor: Egal, von welcher
Seite sie verübt werden - Terrorakte
müssen gleich behandelt werden.
Eigentlich ja eine
Selbstverständlichkeit. Zumal in
einem Staat, der sich rühmt,
Rechtsstaat zu sein. Fakt aber ist,
dass Gewalttäter in Israel sehr
unterschiedlich behandelt werden -
je nachdem, ob sie Palästinenser
sind oder Israelis. Die ersten
werden mit voller Härte verfolgt >>>
Der
Hass wuchert -
Charles A. Landsmann - In Israel und
den Palästinensergebieten gibt es
Unruhen und Tote, nachdem ein
kleines Kind bei einem Brandanschlag
jüdischer Siedler ums Leben gekommen
ist. Ein Kommentar.
Verwandte tragen bei der Trauerfeier
den Leichnam des kleinen Ali. Das
eineinhalbjährige Kind einer
palästinensischen Familie war in der
Nacht zum Freitag im Westjordanland
bei einem Brandanschlag ums Leben
gekommen. Der Anschlag wurde
mutmaßlich von radikalen jüdischen
Siedlern verübt. Der vierjähriger
Bruder, die Mutter und der Vater
erlitten schwere Brandverletzungen.
In Israel regiert der religiöse
Hass. Sechs Teilnehmer der
Gay-Parade in Jerusalem wurden von
einem Ultrareligiösen
niedergestochen; ein
anderthalbjähriges palästinensisches
Baby im Dorf Douma ermordet, seine
Eltern und Geschwister
lebensgefährlich verletzt durch
einen Brandanschlag
ultranational-jüdischer Siedler. Das
alles geschah binnen weniger
Stunden.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas
hat angekündigt, Israel beim
Internationalen Strafgerichtshof in
Den Haag anzuklagen. Israel hat
seinerseits Untersuchungen des
Terroranschlages angekündigt. Die
bittere Erfahrung lehrt allerdings,
dass diese kein Ergebnis liefern
werden. Keiner der Brandanschläge
gegen palästinensische Häuser und
Moscheen in den letzten Jahren wurde
aufgeklärt, kein Täter festgenommen
oder gar verurteilt.
Netanjahu scheut die Konfrontation
mit den Ultrareligiösen -
Natürlich verurteilen die Regierung
Netanjahu und dieser persönlich die
Anschläge und versuchen sich so aus
der Verantwortung zu stehlen. Doch
wenn die politischen Hintermänner
der ultranationalistischen Siedler,
aber auch diejenigen der
Ultrareligiösen Deckung erhalten, um
die Koalition nicht zu gefährden,
müsste eigentlich die Regierung
selbst dafür bestraft werden. >>>
Das
Kristallnacht-Judentum in den
besetzten Gebieten - Abraham Melzer - Der Mord an
den Säugling Ali aus dem Dorf Duma
und die Todesgefahr die über alle
übrigen Familienangehörigen in Folge
von Verbrennungen, wie auch
Messerstiche, die zwei Teilnehmer an
dem Schwulenmarsch schwer verletzt
haben, sind die faulen Früchte der
Besatzung.
Die Homophobie, der
Rassismus und der Hass auf andere,
Araber, Flüchtlinge, genießen heute
die Unterstützung der Behörden und
der Rabbiner. Ich vermute aufgrund
von früheren Äußerungen von Rabbiner
aus den Besetzten Gebieten, von
Minister und rechte Knesset
Mitglieder, dass auch die Mörder
zumindest durch einen Hinweis den
Segen irgendeiner rabbinischen
Autorität bekommen haben.
Die Deutschen, die
Juden ermordet haben und Synagogen
verbrannten, verwandelten sich in
Juden, die Menschen und Moscheen
verbrennen. Das Goldstein Syndrom
wiederholt sich. Er ermordete 30
betende Moslems während ihres
Gebetes, und die Armee schickte
Verstärkung, um die Siedler zu
beschützen und auf die Demonstranten
zu schießen, wodurch noch weitere
Palästinenser getötet wurden.
Infolge des Mordes in Duma konnten
wir ein ähnliches Szenario
beobachten: Die Besatzungsarmee
schickte Regimente und Brigaden in
die Besetzten Gebiete, um mit
palästinensischen Jugendlichen zu
kämpfen und Mörder zu schützen.
Deshalb bin ich kaum
beeindruckt von der Verurteilung des
Vorfalls durch Netanjahu und seiner
Freunde. Sie gießen Öl ins Feuer des
Hasses und das ist das Resultat.
Alle, die die
Zwei-Staaten-Lösung betrauerten, als
ob wir in Richtung eines
bi-nationalen Staates marschieren,
sollten berücksichtigen, dass ein
bi-nationaler Staat nicht entstehen
wird. Die Siedler bereiten die
Verdrängung der Araber nach
Jordanien und in engen Stätten, eine
Art Gaza in der Westbank. Man muss
wieder in den Begriffen von De
Gaulle denken, der zwei Millionen
Franzosen aus Algerien transfriert
hat.
Price
Tag – Hintergründe des Zorns
- Schon 2013 stellte
das State Department der USA fest:
„Angriffe extremistischer
israelischer Siedler gegen
palästinensische Bewohner, ihr
Eigentum und ihre religiösen
Kultstätten wurden fortgesetzt und
lt. UN- und NGO-Quellen größtenteils
nicht verfolgt.“ Verzeichnet wurden
399 derartige Angriffe, die zu
Verletzten oder zu zerstörtem
Eigentum führten, dazu waren fünf
Moscheen und drei Kirchen in
Jerusalem und im Westjordanland
geschändet worden. Unternommen wurde
seither – nichts.
Gas the Arabs JDLAllein für dieses
Jahr 2015, von Januar bis zum 27.
Juli, listete die Palästinensische
Autonomiebehörde über 300
Siedlerangriffe gegen Palästinenser
auf, bei denen nicht nur Menschen zu
Schaden kamen, sondern auch tausende
wertvoller Olivenbäume gerodet,
Felder zerstört, Brunnen
zugeschüttet, Felder verbrannt und
sogar Nutztiere getötet wurden. Auch
hier kam es in über 98 % der Fälle
zu keiner Strafverfolgung bzw. die
Verfahren wurden eingestellt. Nicht
selten schützten Polizei oder
Streitkräfte die extremistischen
Siedler statt der angegriffenen
Palästinenser.
Dass hier mit staatlicher Billigung
eine ethnische Säuberung Palästinas
durchgezogen wird, indem, wie im
Gaza-Streifen, die Lebensgrundlagen
der Palästinenser so weit
systematisch zerstört werden, dass
ihnen nichts mehr verbleibt, als
ohne Hoffnung auf Zukunft in Lagern
zu vegetieren, die schlimmer sind
als die berüchtigten
südafrikanischen Homelands für die
schwarze Bevölkerung, oder ihr
Heimatland zu verlassen, dürfte
angesichts der Masse solcher
ungeahndeter Vorfälle kein
vernünftiger Mensch mehr bezweifeln
>>>
Presseerklärung
- Kleinkind stirbt bei Brandanschlag
in Duma/ Nablus
- mehr als 11.000 Gewaltakte durch
israelische Siedler seit 2004 -
Berlin, 01.08.2015.
Mit scharfen Worten
verurteilte der Vorsitzende der
Palästinensischen Gemeinschaft in
Deutschland, Suhail Abu Shammala,
den Brandschlag auf palästinensische
Häuser in Duma, südlich von Nablus
in der Westbank. Das 18 Monate alte
Kleinkind Ali Saad Dawabsha starb,
seine Eltern und sein 4-jähriger
Bruder wurden schwer verletzt.
Israelische Siedler hatten in der
Nacht vom 30.07.2015 zwei Häuser von
palästinensischen Familien in Brand
gesetzt und rassistische Parolen auf
die Hausmauer geschmiert. Der erst
18 Monate alte Ali Saad Dawabsha
starb, seine Eltern und sein Bruder
wurden bei dem Brandanschlag so
schwer verletzt, dass sie in
Lebensgefahr schweben. Solch brutale
und menschenrechtsverachtende Morde
passieren nicht zum ersten Mal. Erst
im Sommer 2014 wurde der 14-jährige
palästinensische Junge Mohammed
Khdair aus Jerusalem von
israelischen Siedlern entführt und
gewaltsam verbrannt.
Durch den Bau der Apartheidsmauer,
durch israelische Siedlungen und
militärische Anlagen ist ein
Großteil der Westbank den
Palästinensern nicht zugänglich.
„Und die Menschen, die heute gegen
diesen Landraub protestieren, werden
von israelischen Soldaten und
radikalen Siedlern angegriffen und
verletzt, nicht selten mit
Todesfolge wie im Fall des
Kleinkinds Ali Saad Dawabsha“,
beschreibt Suhail Abu Shammala die
Umstände.
Regelmäßig attackieren radikale
israelische Siedler die
palästinensische Bevölkerung und
deren Eigentümer. "Seit 2004 gab es
mehr als 11.000 Übergriffe auf
palästinensische Häuser, Autos,
Kirchen, Moscheen, Bäume und
weiteres Eigentum, die bis heute
straflos geblieben sind", so Suhail
Abu Shammala in einer Stellungnahme.
"Wir sehen die Verantwortung für die
brutale Ermordung des Kleinkinds Ali
Saad Dawabsha und die Verletzung
seiner Eltern und seines Bruders bei
der israelischen Regierung. Dies ist
eine direkte Folge der
jahrzehntelangen Dekaden einer
Straflosigkeit gegenüber dem
Siedlerterrorismus seitens der
israelischen Regierung", fügte er
hinzu.
Trotz internationalem Konsens über
die Völkerrechtswidrigkeit der
Siedlungen, hat die israelische
Besatzungsmacht den Bau von 300
neuen Siedlerwohnungen in Bet EL
sowie 500 neue Wohnungen in
Ost-Jerusalem angekündigt. Die EU
hatte Israel aufgefordert, diese
Beschlüsse zurückzunehmen. Auch der
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon
verurteilte die Baugenehmigungen.
PGD Palästinensische Gemeinschaft in
Deutschland e.V.

1.
8. 2015 -
B'Tselem, israelische NGO: "Es war nur eine Frage der Zeit, dass ein Kind verbrannt würde." -
"Angesichts einer Politik, die von gewalttätigen Siedlern nicht die Einhaltung der Gesetze verlangt, war es nur eine Frage der Zeit, dass ein Kind verbrannt würde", überlegte heute die israelische NGO B'Tselem, die sich für Menschenrechte und gegen die israelische Kolonisierung der besetzten palästinensischen Gebiete einsetzt.
Am Mord an dem 1 1/2-jährigen Ali Saed Dawabshe und den schweren Verletzungen seiner Eltern Taeb und Rihan und seines 4-jährigen Bruders Ahmed sei "die Politik der Behörden (schuld), die die Gesetze nicht auf (jüdische) Israelis anwendet, die Palästinensern und deren Eigentum Schaden zufügen. Diese Politik schafft Straflosigkeit für Hassverbrechen und animiert die Angreifer, damit fortzufahren und hat zu diesem schrecklichen Resultat von heute morgen geführt", bedenkt die NGO in einem Komuniquee.
Nach den Statistiken von B'Tselem haben (jüdische) israelische Zivilisten an neun palästinensischen Wohnungen im besetzten Westjordanland Feuer gelegt und ein Molotov-Cocktail auf ein palästinensisches Taxi geworfen (Feuer gelegt und schwere Verletzungen bei der Familie verursacht, die im Taxi fuhr), Taten, für die die Sicherheitskräfte niemanden verdächtigt haben.
"In den letzten Jahren haben israelische Zivilisten an dutzenden palästinensischen Häusern, Moscheen, Geschäften, landwirtschaftlichen Kulturen und Fahrzeugen im Westjordanland Feuer gelegt. Die überwiegende Mehrzahl dieser Fälle wurden niemals aufgeklärt, die Polizei hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, die elementarsten Untersuchungen einzuleiten", klagt die NGO.
Für diese Organisation ist die Tatsache, dass diese Fälle nicht aufgeklärt werden, "einer Politik auf allen Ebenen des Systems, wo es um die Einhaltung des Rechts geht, geschuldet, insbesondere bei der Polizei und einschließlich des Premierministers."
Daher betrachtet B'Tselem die Verurteilungen durch den Premierminister Benjamin Netanyahu und andere israelische Amtsträger als "bloße Rhetorik, während die Politiker mit ihrer Politik fortfahren, bei (jüdischen) Israelis, die Palästinensern Schaden zufügen, nicht die Einhaltung der Gesetze zu fordern, (und das wird so lange weitergehen, Ü.) bis sich das öffentliche Klima und die Hetze auflösen, die den Hintergrund für diese Akte bilden."
"Die Uhr tickt schon für den nächsten Angriff und den übernächsten", bemerkt B'Tselem in seiner harschen Note.
Der Angriff fand heute am frühen Morgen statt, laut Information der Polizei fällt der Hauptverdacht auf extremistische jüdische Siedler, Molotovcocktails auf zwei palästinensiche Häuser in der Ortschaft Duma bei Nablus geworfen zu haben. Im Feuer starb ein Baby und wurden seine Eltern und sein Bruder schwer verletzt.
An den Aussenmauern des in Brand gesetzten Hauses stand in Hebräisch: "Langes Leben dem Messias", "Rache" und "Preisliste" (ein Ausdruck dafür, dass ein Schaden für die Siedler oder die Siedlungstätigkeit mit einem anderen Schaden für die Palästinenser "bezahlt" werden soll). http://www.palestinalibre.org/articulo.php?a=57170 Übersetzung: K. Nebauer
Westjordanland: Tausende Palästinenser
protestieren nach Tod eines Kleinkinds
- Droht eine neue Spirale der Gewalt im
Nahen Osten? Bei einem Anschlag auf ein
Haus starb ein palästinensisches
Kleinkind. In Hebron kam es zu
Zusammenstößen zwischen Demonstranten
und israelischen Sicherheitskräften. >>>

Palästinensisches Baby stirbt bei Anschlag - Zündelnde Siedler - Susanne Knaul - Ein palästinensisches Kleinkind verbrennt bei lebendigem Leib in einem Dorf bei Nablus. Israels Premier Netanjahu spricht von „Terror“. Der 18 Monate alte Ali Dawabscheh ist bei einem Brandanschlag auf das Haus seiner Eltern bei lebendigem Leib verbrannt. Zwei bis vier Täter, vermutlich radikale israelische Siedler, schlichen sich Freitag Nacht in das palästinensische Dorf Duma bei Nablus. Sie warfen mehrere Molotowcocktails durch die offenen Fenster des Familienhauses und auf ein benachbartes Haus, das zur Tatzeit leerstand. Mit letzter Kraft gelang es dem Familienvater, seine Frau und seinen vierjährigen Sohn, aus den Flammen zu ziehen. Alle drei trugen schwere Verbrennungen davon und schweben in Lebensgefahr. >>>
Palestinians bury baby killed in West Bank arson attack - Hundreds of mourners have attended the funeral of the 18-month old Palestinian baby, killed in an arson attack in the occupied West Bank, as Palestinian leaders condemned Israel's policy on settlements and dubbed the attack as "war crimes".
Family members buried Ali Saad Dawabsheh on Friday afternoon, as his four-year-old brother and their parents, both in extremely critical condition for major burns, are being treated at an Israeli hospital.
Clashes erupted in Hebron following the funeral, and one person was reportedly shot and wounded by Israeli troops. “ When the Israeli government encourages settlements everywhere, they’re also encouraging these thugs to carry out these attacks. This is a war crime and a tragedy for all of us.”
Palestinian Authority President Mahmoud Abbas said that Israeli Prime Minister Benjamin Netanyuhu's settlement policy is to be blamed for the attacks in the West Bank. >>>
George Galloway warns 'blood is cheap in Palestine' and claims media will cover Cecil the Lion more than Palestinian toddler burnt alive - Galloway accused media of 'staying silent for Baby Ali yet howling at the moon for Cecil the lion’ - Heather Saul - George Galloway has claimed the media will pay more attention to the death of a lion than a Palestinian infant who was killed in an arson attack in a series of angry tweets declaring “blood is cheap in Palestine”. The outspoken leader of the Respect Party criticised the media and warned it would prioritise Cecil the lion’s death over the death of baby Ali Saad Dawabsha in the West Bank village of Duma. >>>
Hamas: 'Settlers, soldiers' legitimate targets after infant killing - Palestinian political factions strongly condemned an arson attack carried out by settlers which killed a Palestinian infant on Friday, holding the Israeli leadership fully responsible for the brutal attack and calling for revenge.
Hamas said that the killing of 18-month-old Ali Saad Dawabsha in the Nablus village of Duma makes all "Israeli soldiers and settlers legitimate targets for resistance." A spokesperson for the group, Hussam Badran, called for popular action in response to the killing and said Israeli crimes can only be stopped by "comprehensive resistance in all its forms."
He also demanded that the Palestinian Authority stop "chasing fighters" and release all political detainees currently held in PA jails.
The Islamic Jihad movement condemned the attack and said the Israeli government is responsible for protecting settlers who carry out acts of "terrorism." “Settlers and the Israeli army’s terrorism will be faced by a Palestinian will that does not accept surrender," a spokesperson for the group said, calling for resistance against Israeli military forces and settlers.
The West Bank's ruling party Fatah called the infant's killing "cowardly," also blaming continuous incitement by the Israeli government for the "disastrous crime." >>>
UN Envoy Says Duma Crime Reinforces Need to End Occupation - Decrease font size Increase font size modify font size Print a copy - United Nations Special Coordinator for the Middle East Peace Process, Nickolay Mladenov Friday said the crime in which a toddler was brutally killed “reinforces the need for an immediate resolution of the conflict and an end to the occupation.” In a press statement, he strongly condemned the arson attack in the Occupied West Bank’s village of Duma, south of Nablus and called for the perpetrators to be brought to justice. >>>
31. 7. 2015 - Vertretung des
Staates Palästina und ständige
Vertretung bei den Internationalen
Organisationen in Wien - Wien,
am 31.07.2015 -
Palästinensisches Kleinkind bei
israelisch-jüdischem Terroranschlag
getötet - Bei
einem Terroranschlag jüdischer
Siedler auf zwei palästinensische
Wohnhäuser im Dorf Duma nahe Nablus
im Westjordanland erlag Ali Saad
Dawabsha, ein eineinhalbjähriges
Kleinkind, seinen schweren
Brandverletzungen. Mindestens drei
weitere Familienmitglieder wurden
zum Teil schwer verletzt. Die
Siedler hinterließen auf Hebräisch
die Parolen „Rache“ und „Lang lebe
der Messias“.
Ali Saad Daobasa ist das vierte
palästinensische Todesopfer in den
letzten zehn Tagen – drei
Palästinenser wurden zuvor bei
Angriffen der israelischen Armee
getötet. Auch wenn die israelische
Armee den Angriff der Siedler auf
palästinensische Zivilisten als
barbarischen Terrorakt verurteilen,
so muss festgehalten werden, dass
dieselbe israelische Armee die
Siedler – mitunter auch bei
gewalttätigen Übergriffen auf
Palästinenser – schützt. Ebenso wie
die israelische Armee ist auch der
Staat Israel für dieses Verbrechen
verantwortlich zu machen, nicht
zuletzt auch deshalb, weil der
israelische Staat die Errichtung von
israelischen Siedlungen auf
palästinensischem Land weiter
vorantreibt – so wurden erst vor
wenigen Tagen der Bau von 300
weiteren Wohneinheiten in Beit El,
einer Siedlung im Westjordanland,
bekanntgegeben.
Erst am 20. Juli diesen Jahres hat
die Europäische Union in ihrem
Ratsbeschluss zum
Nahost-Friedensprozess ihre „starke
Ablehnung gegenüber Israels
Siedlungspolitik und der in diesem
Kontext gesetzten Handlungen“
festgehalten und erneut betont, dass
israelische Siedlungen illegal unter
internationalem Recht sind.
„Es ist nun mehr denn je an der
Zeit, dass die Europäische Union
ihren Worten auch konkrete Taten
folgen lässt“, so Salah Abdel Shafi,
Botschafter Palästinas in
Österreich. „Israel und seine
völkerrechtswidrige Besatzung muss
mit den legitimen Mitteln des
Völkerrechts zur Rechenschaft
gezogen und ein Ende der
israelischen Besatzung auf
friedlichem Wege erreicht werden.
Dies kann jedoch nicht mit
Lippenbekenntnissen, sondern nur mit
konkreten Handlungen der
internationalen Staatengemeinschaft,
wie beispielsweise Sanktionen,
erzielt werden.“
Palästinensische Mission - Die
Diplomatische Vertretung Palästinas
in Deutschland -
Verurteilung des Brandanschlages in
Duma - mehr
als 11.000 Siedlerübergriffe seit
2004 - Mit scharfen Worten
verurteilte der amtierende
Generalsekretär der PLO den
Brandschlag auf palästinensische
Häuser in Duma, südlich von Nablus.
Das Kleinkind Ali Saad Dawabsha
starb, seine Eltern und sein
4-jähriger Bruder wurden schwer
verletzt.
Jüdische Extremisten hatten in der
vergangenen Nacht zwei Häuser von
palästinensischen Familien in Brand
gesetzt und eine Mauer mit Parolen
beschmiert. Der 1,5 Jahre Ali Saad
Dawabsha starb, seine Mutter und
sein Bruder wurden bei dem Anschlag
so schwer verletzt, dass sie in
Lebensgefahr sind.
"Seit 2004 gab es mehr als 11.000
Übergriffe auf palästinensische
Häuser, Autos, Kirchen, Moscheen,
Bäume und weiteres Eigentum, die bis
heute straflos geblieben sind," so
Dr. Saeb Erekat in einer
Stellungnahme. "Wir sehen die
Verantwortlichkeit für die brutale
Ermordnung des Kleinkindes Ali Saad
Dawabsha und die Verletzung seiner
Eltern und seines Bruders bei der
israelischen Regierung. Dies ist
eine direkte Folge der
jahrzehntelangen Dekaden einer
Straflosigkeit gegenüber dem
Siedlerterrorismus seitens der
israelischen Regierung", fügte er
hinzu.
Regelmäßig attackieren radikale
Siedler die palästinensische
Bevölkerung und deren Eigentümer. In
dieser Woche hatte Israel den Bau
von 300 neuen Siedlerwohnungen in
Bet El sowie 500 neue Wohnungen in
Ost-Jerusalem, trotz internationalem
Konsens über die
Völkerrechtswidrigkeit der
Siedlungen, angekündigt. Die EU
hatte Israel aufgefordert, diese
Beschlüsse zurückzunehmen. Auch der
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon
verurteilte die Baugenehmigungen.
Eine Liste der Übergriffe und
Attacken israelischer Siedler im
Zeitraum 01. Juli - 27. Juli 2015
finden Sie in englischer Sprache
hier.
Auswärtiges
Amt
verurteilt
Brandanschlag
gegen
Palästinensische
Familien
- Date: Fri,
31 Jul 2015
10:22:52
+0000
Zu dem
Brandanschlag
auf
Wohnhäuser
im
Westjordanland,
bei
denen in
der
Nacht
ein Kind
ums
Leben
gekommen
ist,
erklärte
eine
Sprecherin
des
Auswärtigen
Amts
heute
(31.07.)
in
Berlin:
„Die
Bundesregierung
verurteilt
diesen
unmenschlichen
Terrorakt
in aller
Schärfe.
Die
Brutalität,
mit der
die
Familien
in ihren
Wohnhäusern
mit
Brandsätzen
angegriffen
wurden,
ist
schockierend.
Wir
trauern
mit den
Familien
um den
Tod des
kleinen
Kindes.
Wir
begrüßen
es, dass
die
israelische
Regierung
diese
Tat mit
unmissverständlichen
Worten
verurteilt
hat und
der
Verfolgung
der
Täter
höchste
Priorität
einräumt.“

Collage zum
vergrößern anklicken
Die Beerdigung von Ali
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