Christa Zubaidi, Eine deutsche in Palästina berichtet: Heute (23. 12. 2015) hatten wir 3.30 Uhr in der Nacht Besuch der israelischen Armee. Es wurde Sturm geklingelt. Mein Mann öffnete gleich die Tür und sprach mit ihnen. Sie waren diesmal etwas höflicher, nicht wie bei der letzten Hausdurchsuchung, wo sie mit dem Gewehrkolben und den Stiefeln gegen die Tür pochten. Es ist kein gutes Gefühl, wenn mitten in der Nacht ca 30 schwer bewaffnete Soldaten vor Deiner Tür stehen und du dir bei diesem klingeln nicht einmal etwas über gezogen hast. Du kommst Dir so ausgeliefert vor. Ich kann nicht einmal sagen, was ich in diesem Moment gefühlt habe, war es Angst, Hass, Wut oder Verzweiflung?

Sie haben uns zu verstehen gegeben, das wir uns hinsetzen sollen und haben unsere Ausweise verlangt. Sie haben uns gefragt, wie viel Personen hier wohnen, dann gingen sieben Soldaten mit ihren dreckigen Stiefeln durch unsere Wohnung. Sie hielten sich sehr lange in den hinteren Räumen auf.

Mir geht plötzlich so viel durch den Kopf. Was machen sie? Reisen sie die Sachen aus den Schränken? Zerschlagen sie gleich unsere Möbel? Gott sei Dank, es blieb alles heil.

Auf mich richtete einer der Soldaten die Waffe und ich sagte ihm auf arabisch, was das soll und zeigte ihm, dass er sie nach unten halten soll. Sie haben mir zu verstehen gegeben, das ich ruhig sein soll. Dann waren sie der Meinung, es müssten sich noch mehr Personen in der Wohnung aufhalten. Wir haben ihnen gesagt, dass wir nur einen Sohn haben und er ist zur Zeit in Deutschland und studiert. Es dauerte eine Weile bis sie uns glaubten.

Ich hätte sie ja gerne noch gefilmt, aber die Waffe hatte mich zurück gehalten. Unten vor unserem Haus war es zu dunkel, um sie zu filmen.

Als sie wieder gegangen sind, merkte ich, wie es mir auf den Magen geschlagen ist und mein Mann, ist es durch das schnelle aufstehen, schwindlig geworden. Ich brauchte lange, um noch etwas zu schlafen.

Ich möchte noch dazu sagen, wir leben hier in Bir Zeit im A Gebiet und hier hat laut Abkommen, die israelische Armee nichts zu suchen.

Als hätte es unser Sohn geahnt, denn er wollte eigentlich Weihnachten zu uns kommen und war der Meinung, da die Lage bei uns zur Zeit nicht so gut ist und wir sowieso bald nach Deutschland kommen, er nicht kommt.

enn die israelische Armee verhaftet und tötet zur Zeit, Kinder, Jugendliche und junge Männer.