Kolonisiertes Weihnachten: Fakten
zur israelischen Besatzung und zu
Bethlehem -
Bethlehem ist ein lebendiges
Beispiel für die schwerwiegenden und
erschreckenden Auswirkungen der
israelischen Kolonisierungspolitik
auf Palästina. Illegale
Konfiszierung von Land, Vertreibung
palästinensischer Familien und der
Ausbau der jüdischen Siedlungen sind
nur einige der unzähligen
Geschichten, die man von Bewohnern
Palästinas im allgemeinen und aus
Bethlehem im besonderen hören kann.
Praktisch versucht Israel die
demografische und geografische
Zusammensetzung der besetzten
palästinensischen Gebiete zu
verändern, indem es sich so viel an
Land und Ressourcen wie möglich zu
Gunsten des illegalen kolonialen
Unternehmens aneignet.
Israelische
Siedlungen und Bethlehem -
Seit Israel 1967 die
palästinensischen Gebiete besetzt
hat, wendet es mehrere politische
Methoden an, um Gebiete im
Bethlehemer Distrikt zu annektieren,
so dass inzwischen der größte Teil
an Land im Norden von Bethlehem von
israelischen Siedlungen gestohlen
wurde.
Seit
1967 liegen einige der größten
illegalen Siedlungen, die nach dem
Oslo-Abkommen dramatisch angewachsen
sind, in und rund um das besetzte
Ost-Jerusalem und besonders zwischen
Bethlehem und Ost-Jerusalem.
Mehr
als 22 riesige illegale israelische
Siedlungen auf Bethlehemer Land
machen Bethlehem praktisch zu einem
Freiluftgefängnis.
Die
illegale Mauer hat praktisch noch
einmal 4.000 Dunum Land (4
Quadrat-kilometer) annektiert, das
direkt zu Bethlehem gehört. Ein Netz
von Siedlungen isoliert Bethlehem
von Jerusalem. Einige der von Israel
angekündigten Pläne für die
Siedlungen Gilo, Har Gilo und Har
Homa sind Hotels, die letztlich von
den Nähe von Bethlehem und auch vom
Blick auf Jerusalem profitieren.
Obwohl diese Hotels auf Bethlehemer
Land liegen, dienen sie Geschäften
der Kolonisation und der illegalen
Siedler statt den tatsächlichen
Landbesitzern. Dies wird den
palästinensischen Hotelbetrieb
dramatisch und sehr negativ
beeinflussen. Die meisten
betroffenen Landbesitzer sind
palästinensische Christen aus
Bethlehem, Beit Jala und Beit Sahour
sowie Kirchen verschiedener...
Das "Genehmigungs-Regime" und die
israelischen Angriffe auf die
Religionsfreiheit der Palästinenser
-
Die
israelische Besatzungspolitik der
Trennung und Isolierung der
palästinensischen Gemeinden hat
historische Gemeinden in einer sehr
krassen Weise voneinander getrennt.
Die Mauer und die Auferlegung eines
rassistischen
"Passierschein-Regimes" haben
insbesondere die Abtrennung
Bethlehems von Jerusalem verstärkt.
Das
"Passierschein-Regime" fordert von
Palästinensern, die nicht in
Jerusalem leben, einen
Sicherheits-Passierschein, um von
der einen Seite auf die andere zu
gelangen. Dies schließt auch
christliche und muslimische
religiöse Autoritäten, Frauen,
Ältere und Jugendliche ein. Dass von
Palästinensern aus Bethlehem
verlangt wird einen Passierschein zu
beantragen, um Ost-Jerusalem zu
betreten, ist eine zusätzliche
rechtliche Maßnahme Israels, um
seine einseitige illegale Annexion
des besetzten Ost-Jerusalem zu
festigen.
Um
sein internationales Image zu
verbessern, vergibt Israel während
Ostern und Weihnachten eine größere
Anzahl von Passierscheinen an
Palästinenser. Dies wird als eine
Geste des guten Willens und ein
Zeichen von Zusammenarbeit
dargestellt.
Die
Passierscheine werden jedoch ganz
willkürlich vergeben, oft nur ein
oder zwei für eine Familie. Die
Folge davon ist, dass die
Passierscheine nicht verwendet
werden, weil die Familie dann lieber
gemeinsam zu Hause feiert.
Die letzten Entwicklungen: Cremisan
und Mar Elias (Givat Hamatos) -
Israel plant das Cremisan-Tal zu
annektieren, das 58
palästinensischen Familien und den
Kirchen gehört. Es liegt zwischen
den israelischen Siedlungen Gilo,
Har Gilo und Givat Yael. Mehr als
die Hälfte der Olivenbäume von Beit
Jala stehen im Cremisantal. Das
Olivenöl der Stadt gilt als das
feinste in Palästina.
Ein
von Salesianer Nonnen geführter
katholischer Kindergarten wird durch
die israelischen Mauerpläne schwer
beeinträchtigt, dazu auch ein
katholisches Seminar mit seinen
Weinbergen, die von Salesianer
Mönchen geleitet bzw. mit Hilfe von
Arbeitern aus Beit Jala gepflegt
werden.
Mar Elias – Givat Hamatos -
Das Kloster Mar Elias ist eine der
heiligsten christlichen Stätten in
Palästina. Dort beginnt jedes Jahr
die Weihnachtprozession nach
Bethlehem. Obwohl Mar Elias immer
ein Teil von Bethlehem war, hat
Israel jetzt den palästinensischen
Christen den Zutritt verboten.
Das
Land rund um Mar Elias gehörte
hauptsächlich den Kirchen und
christlichen Familien von Bethlehem.
Inzwischen ist der größte Teil
illegal von der israelischen
Besatzungsmacht konfisziert worden
für die Siedlung Givat Hamatos, die
die Verbindung zwischen der
Siedlungen Gilo und Har Gilo bildet
und Bethlehem ganz von Jerusalem
abschneidet. Immer mehr wird
Ost-Jerusalem isoliert, und
palästinensische Gemeinden werden zu
eingemauerten Bantustans.
Quelle:
http://www.imemc.org/article/64747
- Übersetzung: Ellen Rohlfs,
stark gekürzt von Dr.A.Waldegg |