Palestine
Update Nr. 43 / Zweites Update unter dieser Nummer -
Israel führt die skandalöse
Nakba fort – Palästinenser erklären: Es ist möglich
durch zu tauchen
.
Ranjan
Solomon,
Meinung:
Der moralische
Bogen des Universums ist lang, aber er neigt sich der
Gerechtigkeit zu (Ein Testament der Hoffnung)
- Die
Nakba ist alles andere als vorüber. Wenn das, was 1948
geschah, ethnische Säuberung war, so ist das, was heute
durch die Besetzung passiert, genauso schlimm, und wird
schlimmer an jedem neuen Tag. Faed Mustafa, der palästinensische
Botschafter in der Türkei, sagte zur Nakba wie folgt:
„Zwischen der Mentalität der Israelis heute und von
1948, als sie brutal gegen das palästinensische Volk
vorgegangen sind, gibt es keinen Unterschied. .. Sie
(die zionistischen Streitkräfte) schlachteten palästinensische
Dorfbewohner 1948 en masse ab“ und er fügte hinzu: „Jetzt
wollen sie die Palästinenser ausrotten, indem sie ihre
Häuser eines nach dem anderen zerstören“.
An die
Nakba wird jedes Jahr von einigen 6 Millionen palästinensischen
Flüchtlingen erinnert, die über den Globus verstreut
sind. Das gibt auch dem Kampf immer wieder Impulse und
es ist gelungen, die internationale Gemeinschaft zu
einer Mahnung an Israel zu bringen, die bösartige Besetzung
abzuziehen; Israel ist jedoch taub gegenüber dem Ruf
nach Gerechtigkeit, der dem Staat von allen Ecken der
Welt entgegenschallt. Die Palästinenser bleiben bei
der Überzeugung, dass die Geschichte Israel einholen
wird. Israel wird sich all den heimtückischen Morden
stellen müssen, die es begangen hat.
In seiner
Selbstüberschätzung versucht Israel jetzt, die Erinnerung
an die Nakba zu kriminalisieren; sie wollen diese aus
dem Gedächtnis auswischen. Sie meinen „Die Alten werden
sterben und die Jungen werden vergessen“. Sie wissen
nicht, wie die Palästinenser fühlen. Auch palästinensische
Enkel werden nicht vergessen und weigern sich, ihre
Rechte und ihr Land aufzugeben. Die Nakba wird ganz
sicher zu Ende gehen, denn nichts, das rundherum unmoralisch
ist und gesetzlos, kann die Prüfung durch die Zeiten
überstehen.
Der
palästinensische verstorbene Dichter Mahmoud Darwish
drückte Hoffnung so aus, wie nur er sie ausdrücken konnte:

Die Geschichte
bietet kein Beispiel für freiwilliges Messen der Kräfte.
Es geschieht, wenn Druck ausgeübt und Partner in die
Ecke gedrängt werden. Die Nakba 2017 muss zum Stichwort
werden für die internationale Gemeinschaft, den Palästinensern
beizustehen bei der Intensivierung des Widerstandes
durch jedes mögliche friedliche Mittel. Ranjan Solomon,
Redakteur
Der
andauernden Nakba widerstehen
– Eiserne Wälle können unsere Emanzipation nicht unterdrücken
und nicht überschatten. - Das palästinensische Nationalkomitee
für Boykott, Divestment und Sanktionen (BNC) fordert
Menschen mit Gewissen weltweit auf, weiterhin BDS-Kampagnen
zu intensivieren, um die akademischen, kulturellen,
sportlichen, militärischen und wirtschaftlichen Beziehungen
der Komplizenschaft mit Israels Besatzungs-, Siedlerkolonialismus-
und Apartheidsystem zu beenden.
(auf Facebook
„The Elecronic Intifada“: Ethnic Cleansing is the everyday
reality). Es ist
das wirksamste Mittel zur Unterstützung des palästinensischen
Volkes zur Erreichung seiner angeborenen und von der
UNO bestätigten Rechte.
Das israelische Regime
heute verfolgt skrupellos die eine konstante Strategie
des Siedler-Kolonialismus – und gleichzeitig Anhäufung
und Kolonisierung von so viel palästinensischem Land
als möglich und schrittweiser ethnischer Säuberung von
so vielen Palästinensern als durchzuführen ist, ohne
internationale Sanktionen heraufzubeschwören.
Den Fußstapfen aller
früherer israelischer Regierungen folgend ist die derzeitige
Rechtsaußen-Regierung die rassistischste in der Geschichte
Israels und folgt den Worten des zionistischen Führers
Ze’ev Jabotinsky, der 1923 geschrieben hat: „Jede einheimische
Bevölkerung der Welt widersteht Kolonisten so lange,
als es die leiseste Hoffnung gibt, sich selbst der Gefahr
kolonisiert zu werden zu entziehen. (…) Die zionistische
Kolonisierung muss entweder aufhören, oder ansonsten
fortschreiten ohne Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung.“
Die Tatsache,
dass keine/r der 26 Oscar-Nominierten das von der israelischen
Regierung angebotene Propaganda-Geschenk einer Reise
im Wert von 55.000 $ angenommen hat, und dass sechs
der elf Spieler der nationalen Fußball-Liga eine ähnliche
israelische Vergnügungsfahrt ablehnten, gibt uns Hoffnung.
In diesem Kontext
ist die von Palästinensern eingeführte globale BDS-Bewegung
mit ihrem eindrucksvollen Wachstum heute eine nicht
verzichtbare Komponente unseres Volkswiderstands und
die meistversprechende Form von internationaler Solidarität
mit unserem Kampf um die Rechte.
Quelle und mehr >>>
Sich
an die Nakba erinnern – Was ist geschehen?
- Vor 69 Jahren wurde
der Staat Israel nach der Austreibung von hunderttausenden
Palästinensern durch israelische Streitkräfte geboren.
Am 14. Mai 1948 erklärte David Ben Gurion, der Exekutiv-Direktor
der Welt-Zionisten-Organisation, die Gründung des Staates
Israel. Die Israelis bezeichnen dieses Ereignis als
ihren „Unabhängigkeitstag“. Seit damals wird der 15.
Mai international als „Nakba-Tag“ bezeichnet (Nakba
= Katastrophe).
Am Nakba-Tag erinnert
man sich an die gewaltsame Vertreibung von mehr als
der Hälfte der Bevölkerung von Palästina. 750.000 Palästinenser
wurden aus ihren Häusern vertrieben und in Flüchtlingslager
gesteckt. Die Katastrophe wurde später zu der am längsten
dauernden Flüchtlingskrise der Moderne. Zusätzlich wurden
viele hunderttausende Palästinenser ins Exil gejagt;
mehr als 600 palästinensische Dörfer und Städte wurden
dem Erdboden gleichgemacht in dem Bemühen, dass die
Palästinenser niemals wieder in ihre Heimat zurückkehren
sollten. Fast eine Million Palästinenser wurden verdrängt.
Einige verelendeten unter dem Regime der Militärregierung
in dem neuen Staat Israel. Sie wurden abgehalten,
in ihre Häuser zurückzukehren, sogar, als die Militärgesetze
20 Jahre später aufgehoben wurden, und immer noch werden
sie extrem diskriminiert. Die überwiegende Mehrheit
wurde gezwungen, nach Gaza, in die Westbank und in die
benachbarten arabischen Länder zu gehen. Die UNO mobilisierte
humanitäre Hilfe für die palästinensischen Flüchtlinge,
indem sie die „United Nations Relief and Works Agency“
(UNRWA) für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten
einsetzte. Sie erließ Resolution 194, mit welcher Israel
aufgefordert wurde, den Palästinensern die Heimkehr
in ihre Häuser zu gestatten, und hunderttausenden Flüchtlingen
ihre Verluste zu ersetzen. Israel hat beides verabsäumt.
70 Jahre nach der Nakba
scheinen die Palästinenser aus einem Zyklus der Unterdrückung
in den nächsten zu geraten. Sie bleiben staatenlos und
die überwiegende Mehrheit leidet weiter unter einer
brutalen israelischen Besetzung. Der Nakba-Tag erinnert
an die gewaltsame Verdrängung von mehr als der Hälfte
der palästinensischen Bevölkerung; 750 000 Flüchtlinge
wurden aus ihren Wohnstätten vertrieben und in Flüchtlingslager
gesteckt. Die nachfolgende Katastrophe wurde zur längsten
Flüchtlingskrise der Neuzeit.
Lesen Sie mehr darüber im „Middle East Monitor“
>>>
Internationales
JA zum Stopp der Nakba ist lang überfällig
– Stellungnahme globaler palästinensischer Flüchtlingsnetzwerke
(GPR) und internationaler Datensammlungen - Zu diesem 69. Jahrestag
der Erinnerung an die Nakba und dem 100. Jahrestag der
Balfour Deklaration steht das Volk von Palästina zurzeit
einer sehr herausfordernden politischen Umgebung gegenüber.
Es ist zwingend, sich
der palästinensischen Frage wieder neu zu stellen und
neue Wege zu finden: Humanitäre Hilfe und politisch
fundierte Argumente, wie von der internationalen Gemeinschaft
aufgrund der massiven Ungleichheit der Machtverhältnisse
und ohne Verankerung in den Menschenrechten als Resultat
des sog. „Friedensprozesses“ und der Verträge von Oslo
haben nicht zu Gerechtigkeit und Frieden geführt. Stattdessen
haben diese Annäherungen die weitergehende Nakba noch
tiefer verankert und Israels Kolonialherrschaft und
Apartheidpraktiken verstärkt. Diese Abgründe haben zur
ständigen Verweigerung der kollektiven und individuellen
Rechte des palästinensischen Volkes geführt, wie sie
in der UNGA-Resolution 194 von 1948 (UN-Generalversammlung)
und der UNSC-Resolution 237 von 1967 (UN-Sicherheitsrat)
über die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge
und international vertriebenen Personen an ihre Ursprungsorte
und die Selbstbestimmung der Palästinenser festgelegt
wurden.
Die widerhallende Stille
und Mangel an praktischen Aktionen durch die internationale
Gemeinschaft als Antwort auf die Forderungen der Gefangenen
nach würdevoller Behandlung – Zugang zu Gesundheitsvorsorge,
Ausbildung, Rechtsanwälten, Familienbesuchen und Geräten
für Kommunikation – die zu den grundsätzlichen Menschenrechten
gehört, verstört.
“Das Fehlen einer internationalen
Antwort auf den Massenhungerstreik von mehr als 1000
palästinensischen politischen Gefangenen, die sofortiges
Eingreifen und Schutz benötigen, symbolisiert die Dämonisierung
des palästinensischen Volkes in ihrem Kampf um Würde,
Gerechtigkeit und Freiheit …“
Der ganzen
Artikel des „Badil Resource Centre for Palestinian Residency
and Refugee Rights”
>>>
Israel
unterdrückt Aufmärsche zum Nakba-Tag in Bethlehem und
Ramallah -
Die israelischen
Streitkräfte schlugen auf Palästinenser ein, die sich
bei einem Erinnerungsmarsch zur 69. Wiederkehr der Nakba
am 15. Mai befanden. Etliche Palästinenser erlitten
Schussverletzungen und wurden schweren Tränengas-Angriffen
während ihrer Märsche in Bethlehem und Ramallah ausgesetzt.
Mindestens drei Personen mussten nach den Zugriffen
des israeischenMilitärs in Bethlehem am Montag mittags
ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ein Teilnehmer
an dem Marsch beschrieb den Angriff mit Tränengas als
„einen der schlimmsten“, den er in den letzten fünf
Jahren erlebt hatte.
Zeugen erzählten Ma’an,
dass das israelische Militär vorsätzlich Tränengaskanister
direkt auf Demonstranten in der Hauptstraße von Nord-Bethlehem
warfen, wo der Marsch seinen Höhepunkt fand, und weiter
Tränengas auf jene schossen, die versuchten zu flüchten,
womit sie bei vielen Leuten Erstickungsanfälle durch
Tränengas auslösten.
In Maaan News finden Sie den ganzen Bericht >>>
Facing
the Nakba
- Der Begriff „Facing
the Nakba“ leitet sich ab von der Pionierarbeit der
israelischen Organisation Zochrot (hebräisch: erinnern);
2008 wurde ein Studienführer publiziert: „Was heißt
Nakba auf Hebräisch?“, um in Israel Wissen und Aufklärung
für die herrschenden Ungerechtigkeiten innerhalb der
Nakba zu vermitteln. „Facing the Nakba“ arbeitet auch
eng zusammen mit dem oben genannten Badil Resource Centre
und dem „Participatory Action Research Center“
(PARCEO), um noch mehr Material zu entwickeln und die
Reichweite zu vergrößern.
In den USA hören die
Menschen selten von der Erfahrung der Palästinenser
mit Enteignung und Ausweisung in und vor 1948, aber
die meisten Leute hören von Israel als einem „sicheren
Hafen“ für Juden. Wenn US-Juden über Palästina reden,
geht es im Gespräch oft um die Besetzung nach 1967,
ohne dass sie wissen, dass die Besetzung mit der Staatsgründung
von Israel 1948 begonnen hat. Die Anerkennung der Nakba
kann die Diskussion über die Geschichte von Palästina,
Israel und die Besetzung vertiefen. Das Schweigen über
die Nakba in jüdischen Gemeinden und Institutionen in
den USA hat eine tiefe Ignoranz über die Geschichte
bewirkt, und ein Beiseiteschieben der Stimmen Palästinas.
Als Journalist schrieb
Gideon Levy in Haaretz: Friede kann nicht verhindert
werden, weil die Palästinenser auf ihrem Recht auf Rückkehr
beharren. Er wird hauptsächlich deshalb verhindert,
weil Israel nicht vorbereitet ist, seinen historischen
Anfang zu internalisieren: „Ein Volk ohne ein Land kam
in ein Land mit einem Volk, und dieses Volk erfuhr die
schreckliche Tragödie, die bis zum heutigen Tag weitergeht.“
Quelle
Leben
Sie das Leben der Nakba-Flüchtlinge
mit – ein Video - Zwischen
750.000 und einer Million Palästinenser wurden aus ihren
Häusern gezwungen in den Jahren vor 1948, wobei sie
vor den Unruhen flohen, die von zionistischen
Milizen gesetzt wurden, die eingedrungen waren, um aus
dem Mandat Palästina einen jüdischen Staat zu machen.
Die Nakba oder Katastrophe schuf das, was bisher zur
längsten Flüchtlingskrise angewachsen ist, mit Lagern
in der Westbank, im Gazastreifen, im Libanon, Jordanien
und Syrien, um ausgewiesenen Palästinensern eine Unterkunft
zu bieten. Obwohl angedacht worden war, dass es sich
um kurzzeitige Gebäude handeln sollte, wurden die Lager
zur permanenten Institution und stehen noch heute. Da
sich die Familien vergrößern, sind die Lager überbevölkert.
Hier gibt Ihnen dieses
Video die Gelegenheit, die Reise der palästinensischen
Flüchtlinge durch die Nakba und bis heute mitzugehen.
Schauen Sie sich das Video auf Facebook an >>>
Übers.: Gerhilde
Merz
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