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Wir werden uns der Realität gegenüber sehen, dass Israel weder unschuldig noch (für Juden) erlösend ist.
Wir als Juden haben genau das verursacht, was wir historisch erlitten haben: eine Flüchtlingsbevölkerung in der Diaspora.“
 
Martin Buber, Jewish Philosopher, addressed Prime Minister Ben Gurion on the moral character of the state of Israel with reference to the Arab refugees in March 1949
 

 


 
Zionistische Stimmen:  Zitate 13  (6.08.2010)
Mit Schwerpunkt "Die ethnische Säuberung Palästinas"
(Zusammenstellung der Zitate: S. Ullmann)

  

Zionistische Stimmen:

 

Lautsprecherdurchsage der jüdischen Miliz Haganah an die palästinische Bevölkerung in der Stadt Acco im Mai 1948 "Ergebt euch oder begeht Selbstmord. Wir werden euch bis zum letzten Mann vernichten.", nach dem schon die Wasserzufuhr der Stadt mit Typhuserregern vergiftet wurde. (Quelle: "Die ethnische Säuberung Palästinas" des israelischen Historikers Ilan Pappe)

 

Einer der Einträge über Vergewaltigungen in Ben Gurions Tagebuch: "Ein Fall in Akko, wo Soldaten ein Mädchen vergewaltigen wollten. Sie töteten den Vater und verwundeten die Mutter, und die Offiziere deckten sie. Mindestens ein Soldat vergewaltigte das Mädchen."  Ein anderer Fall kam erst viel später ans Licht: " Am 12. August 1949 nahm ein Zug Soldaten, der im Kibbuz Naim im Negev, nicht weit von Beit Hanun, am Nordrand des heutigen Gazastreifens stationiert war, ein zwölfjähriges Mädchen gefangen und sperrte es in seiner Militärbasis in der Nähe des Kibbuz ein. In den nächsten Tagen mißbrauchten die Soldaten das Mädchen als Sexsklavin, rasiertem ihm den Kopf, vergewaltigten es kollektiv und ermordeten es schließlich. Auch diese Vergewaltigung führte Ben Gurion in seinem Tagebuch auf, aber die Herausgeber strichen den Eintrag bei der Veröffentlichung.(Gleiche Quelle, Seiten 275/276 aus dem Kapitel "Vergewaltigung")

 

Ruth Gabison, Kandidatin für eine Berufung an den israelischen Oberen Gerichtshof: "Israel hat das Recht, das natürliche Bevölkerungswachstum der Palästinenser zu kontrollieren." (Die ethnische Säuberung Palästinas" Seite 326)

 

 

Andere jüdische Stimmen:

 

Der israelische Historiker Ilan Pappe beschreibt in seinem Buch "Die ethnische Säuberung Palästinas" die Vorgehensweise der israelischen Armee in der Stadt Lydda im Juli 1948:  "Nach dem sowohl die Freiwilligen als auch die Legionäre sie im Stich gelassen hatten, suchten die Männer von Lydda, mit ein paar alten Gewehren bewaffnet, Zuflucht in der Dahamish-Moschee im Stadtzentrum. Nach einigen Stunden Kampf ergaben sie sich und wurden von den israelischen Truppen massakriert. Palästinensische Quellen geben an, dass i n der Moschee und den anliegenden Straßen, wo die jüdischen Truppen weiter mordeten und plünderten, 426 Männer, Frauen und Kinder getötet wurden (176 Leichen wurden in der Moschee gefunden). Am nächsten Tag, gingen jüdische Soldaten von Haus zu Haus, holten die Menschen heraus und trieben etwa 50 000 Einwohner  zu Fuß aus der Stadt in Richtung Westjordanland (über die Hälfte von ihnen war bereits aus umliegenden Dörfern geflüchtet.) ... "Die Einwohner beider Städte (Lydda und Ramla) wurden gezwungen, ohne Wasser und Nahrung zu Fuß ins Westjordanland zu gehen, viele verhungerten und verdursteten." Anmerkung: Erinnert das nicht an das Schicksal der Armenier, die von Türken in die syrische Wüste getrieben wurden?

 

Auf den Seiten 149 und 150 schildert Pappe den Untergang des Dorfes Sirin am 12. Mai 1948: "Sirins Muchtar hoffte, dass die Immunität des Dorfes auch durch die Anwesenheit eines kleinen christlichen Clans gesichert wäre, der excelente Beziehungen zu  den übrigen Einwohnern hatte. Einer von ihnen war der Dorflehrer, der in seiner Schule mit 40 Kindern die nächste Generation ohne Vorurteile und politische oder familiärte Einseitigkeit unterrichtete. Sein bester Freund war Shaykh Muhammad al-Mustafa, der Imam der örtlichen Moschee und Hüter der christlichen Kirche und des Klosters im Dorf. Innerhalb weniger Stunden wurde dieser Mikrokosmos religiöser Koexistenz und Harmonie verwüstet. Die Einwohner des Dorfes leisteten keinen Widerstand. Die jüdischen Truppen trieben die Muslims - beider Clans - und die Christen zusammen und befahlen ihnen, sich auf den Weg auf die andere Seite des Jordans zu machen. Dann zerstörten sie die Moschee, die Kirche, das Kloster und sämtliche Häuser. Es dauerte nicht lange, bis alle Bäume in den Obstgärten verwelkt und verdorrt waren."

 

Pappe beschreibt auf Seite 268 die systematischen Plünderungen: "Unter dem Deckmantel von Ausgangssperren und Sperrbezirken begingen die Israelis in Jaffa noch andere Verbrechen, die beispielhaft waren für vieles, was auch an anderen Orten geschah. Sehr verbreitet waren Plünderungen , ob sie nun systematisch von offiziellen Stellen oder sporadisch von Privatpersonen begangen wurden. Die systematischen, offiziellen Plünderungen erfolgten auf Anordnung der israelischen Regierung und hatten die Vorratslager mit Zucker, Mehl, Gerste, Weizen und Reis im Visier, die Großbritannien für die arabische Bevölkerung angelegt hatte. Die Beute erhielten jüdische Siedlungen."

 

Auf den Seiten 259 bis 261 beschreibt Pappe das Massaker von Dawaymeh: "Die jüdischen Soldaten, die an dem Massaker beteiligt waren, schilderten ebenfalls grauenvolle Szenen: Babys mit gespaltenen Schädeln, Frauen, die vergewaltigt oder lebendig in ihren Häusern verbrannt wurden, erstochene Männer. Dabei handelt es sich keineswegs um Aussagen, die Jahre später gemacht wurden, sondern um Augenzeugenberichte, die innerhalb weniger Tage nach den Ereignissen an das Oberkommando geschickt wurden." - "Tausende Palästinenser wurden bestialisch von israelischen Soldaten aller Schichten, Ränge und Altersgruppen ermordet. Trotz der überwältigenden Beweise wurde keiner dieser Israelis je wegen Kriegsverbrechen verurteilt."

 

Israel hat Palästinenser auch als Zwangsarbeiter eingesetzt, wie Pappe auf den Seite 266 und 267 beschreibt: "Schlimmer als die Gefangenenlager waren die Arbeitslager. Der Plan, palästinensische Gefangene als Zwangsarbeiter einzusetzen, kam vom israelischen Militär und fand Unterstützung bei den Politikern. Für diesen Zweck baute man drei spezielle Arbeitslager, eins in Sarafand, ein weiteres in Tel-Litwinski (heute Tel-Hashomer Hospital)und ein drittes in Umm Khalid (bei Netanya).Die Behörden setzten die Gefangenen für alle Arbeiten ein, die zur Stärkung der israelischen Wirtschaft und Armee beitragen konnten. ... Der Zeuge schilderte den Alltag der Zwangsarbeiter im Lager: Sie mußten in den Steinbrüchen arbeiten und große Steine schleppen; sie lebten von einer Kartoffel am Morgen und einem halben Trockenfisch zu Mittag. Sich beklagen war zwecklos, da Ungehorsam mit schwerer Prügelstrafe beantwortet wurde". - Für jüdische Zwangsarbeiter wurde Entschädigung gefordert und gezahlt, aber den palästinensischen Zwangsarbeitern wird jede Entschädigung verweigert. Genauso wenig erhielten die 1,3 Millionen Palästinenser eine Rückgabe oder Entschädigung für die Gelder, die sie "noch als Bürger des Mandatsgebietes Palästina in Banken und Institutionen angelegt hatten, die die israelischen Behörden nach 1948 alle konfisziert hatten." (Seite 278)

(Israel hat jetzt die Archive mit Dokumenten über die 50 bis 70 Jahre zurückliegende Zeit gesperrt, weil es sich vor seiner Vergangenheit fürchtet.)

 

Auf Seite 283 ist  zu lesen: "Die Israelis gestalteten (in den Jahren ab 1948) die gesamte Kulturlandschaft Palästinas um. Sie nahmen den Städten ihren arabischen Charakter, in dem sie große Teile zerstörten, darunter den weitläufigen Park in Jaffa und Gemeindezentren in Jerusalem. Diese Transformation war von dem Wunsch getrieben, Geschichte und Kultur einer Nation auszulöschen und durch eine vorfabrizierte andere Version zu ersetzen, aus der sämtliche Spuren der einheimischen Bevölkerung getilgt waren."

 

Zur zweiten Intifada nach Ariel Sharons provokativen Besuch auf dem Tempelberg-Bezirk in Jerusalem schreibt Pappe: "Aber die Welle tödlicher Gewalt, mit der Israel darauf zu reagieren beschloß, ließ die Proteste zu einem bewaffneten Kampf eskalieren, zu einem ungleichen Minikrieg, de bis heute tobt. Die Welt schaut zu, wie die stärkste Militärmacht der Region mit Apache-Hubschraubern, Panzern und Bulldozern  eine unbewaffnete, wehrlose Bevölkerung von Zivilisten und verarmten Flüchtlingen angreift, unter denen kleine Gruppen schlecht ausgerüsteter Milizen tapfer, aber ineffektiv Widerstand zu leisten versuchen."

 

Richard Chaim Schneider schrieb schon im Jahre 1998 in seinem Buch "Israel am Wendepunkt - Von der Demokratie zum Fundamentalismus?": "Ein nicht unbeträchtlicher Teil der israelischen Wählerschaft ergeht sich in Expansionsvorstellungen, die dem Irrsinn der politischen Ideen eines Saddam Hussein oder der Ayatollahs im Iran nur wenig nachstehen. Luftaufnahmen Jerusalems, die auf dem Tempelberg ein Modell des jüdischen Tempels zeigen - also genau dort, wo seit Jahrhunderten die islamischen Heiligtümer stehen -, sieht man in den Häusern der Siedler immer wieder. Sie lassen es einfach nicht zu, die Eroberung von Damaskus als Phantasterei abzutun."

Zu den Sefardim (orientalischen Juden) schreibt Schneider: "So verpönt der Vergleich sein mag: Schas (Partei der orientalischen Juden) ist in seiner Vorgehensweise nicht von der palästinensischen Hamas-Bewegung oder der algerischen FIS zu unterscheiden. Man wendet sich an diejenigen, die die jeweilige Gesellschaft offensichtlich vergessen hat."

Schneider zitiert einen säkularen Israeli:" Nein, die Frage, ob Demokratie allmählich einem Fundamentalismus weicht, sei völlig falsch. Die eigentliche Frage ist doch: War Israel jemals eine Demokratie? ... Wir sind eine der letzten Kolonialmächte auf diesem Planeten. Daran gibt es nichts zu rütteln und zu beschönigen." (Seiten 139/140) Schneiders Fazit ist: "Quo vadis, Israel? Es gibt nur einen Weg: hin zum Frieden, hin zur pluralistischen Demokratie. Jeder andere Weg kann langfristig nur das Ende des dritten jüdischen Staates in der Geschichte bedeuten."

Leider haben dies die bedingungslosen Israelunterstützer, wie die Kommentatoren der Jüdischen Allgemeinen, immer noch nicht begriffen.

 

 

Andere Stimmen:

 

Die Zeitung London Economist schilderte im Jahre 1948 die grauenhaften Szenen von der Vertreibung der Palästinenser, nachdem ihre Häuser geplündert und ihre Familienangehörigen ermordet wurden: "Die arabischen Flüchtlinge wurden systematisch all ihrer  Habe beraubt, bevor man sie auf ihren Treck an die Grenze schickte. Haushaltsgegenstände, Vorräte, Kleider, alles mußten sie zurücklassen."

 

Auch der junge Arzt und Augenzeuge Munayar beschrieb diesen systematischen Raub: "Die Besatzungssoldaten hatten Straßensperren an allen Straßen nach Osten errichtet und durchsuchten die Flüchtlinge, besonders die Frauen, stahlen ihnen den Goldschmuck von Hals, Handgelenken und Fingern und alles, was sie in ihren Kleidern versteckt hatten, auch Geld und alles andere, was wertvoll und leicht genug war, es zu tragen." (Quelle: "Die ethnische Säuberung Palästinas" von Ilan Pappe, Seite 226)

 

In der UN-Konvention über die Rechte der Kinder steht: "Im Sinne dieses Übereinkommens ist ein Kind jeder Mensch, der das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat. ..." - Unter der israelischen Militärverwaltung gelten palästinensische Kinder aber schon ab dem 16. Lebensjahr als Erwachsene und fallen deshalb unter das Erwachsenenstrafrecht. Außerdem werden sie gemeinsam mit Erwachsenen unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert.

 

Aus einem aktuellen Bericht aus Gaza:

"In Gaza leiden

59 % der Väter,

75 % der Mütter

und 92 % der Kinder an einem posttraumatischen Streßsymptom, also an schweren seelischen Verletzungen..

In Gaza fühlen sich 99 % der Kinder sogar zuhause unsicher.

96 % der Kinder fühlen, daß sie sich selbst und ihre Familienmitglieder nicht schützen können.

69 % der Kinder waren während des israelischen Angriffs "Gegossenes Blei" gezwungen, den Schutz ihres Hauses zu verlassen."

23 % der dortigen Kinder (bis zu 18 Jahre alt) gesehen haben, wie mindestens ein naher Verwandter oder Freund getötet wurde."

 

José Saramago in seinem Buch "Das Evangelium nach Jesus Christus" zum Aufstand der Hebräer (Zeloten) gegen die römischen Besatzer in den Jahren 62 bis 70 n.d.Z., mit der Ermordung der römischen Besatzung in Jerusalem im Jahre 68: "... andere hatten die beste Lehre gezogen, daß ein guter Besatzer eigens und am besten der tote Besatzer ist, weshalb sie zu den Waffen griffen und in die Berge gingen, Waffen sagt man, und es waren Steine, Schleudern, Knüppel, Totschläger und Keulen, etliche Bögen mit Pfeilen, nicht sehr tauglich, um damit die Intifada zu beginnen, ... Doch ein Mann, ob Jude oder nicht, gewöhnt sich an den Krieg eher und besser als an den Frieden, besonders, wenn er einen Anführer gefunden hat und mehr noch als an jenen als an das glaubt, was jener glaubt."

 

Roger Willemsen in der ZEIT vom 8. Juli 2010: "Wie will man einen Weg an den Verhandlungstisch finden, wenn man andernorts die Verhandlungsführer militärisch zu eliminieren versucht?" - Dies trifft sowohl für Afghanistan als auch für Palästina zu!

 

(Zusammenstellung der Zitate: S. Ullmann)

 

 

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