UNO sieht
derzeitige Welle der Gewalt im Zusammenhang
mit "demütigender israelischer Besatzung"
Palästinas
- 22.10.2015 - Bei den Zusammenstössen
wurden mehr als 47 Palästinenser und
7 Israelis getötet. Der Vize-Generalsekretär
der UNO, Jan Eliasson, sagte heute,
dass die derzeitige Gewalt zwischen
Palästinensern und Israelis nicht ausgebrochen
wäre, wenn jene nicht unter einer
erstickenden und demütigenden Besatzung
leben würden, die schon fast ein halbes
Jahrhundert andauert.
Eliasson wies in
einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates
zur aktuellen palästinensisch-israelischen
Krise darauf hin, dass "es keinerlei
Rechtfertigung für die Morde" der letzten
Tage gebe, und dass "der Konflikt in
eine sehr gefährliche Phase getreten"
sei.
Die 'Nummer zwei' der
UNO bestätigte, dass zwischen dem 1.
und dem 21. Oktober 47 Palästinenser
getötet und etwa 5.000 verletzt worden
sind, dagegen 7 Israelis getötet und
70 verletzt, wie die UNO berichtete.
Eliasson betonte, dass
der Ernst der Situation "uns nicht daran
hindern darf zu fragen, woher diese
Verschlechterung kommt". "Diese Krise
wäre nicht ausgebrochen, wenn das palästinensische
Volk eine Perspektive und die Hoffnung
auf einen lebensfähigen Staat hätte,
wenn es eine Wirtschaft mit Arbeitsplätzen
und Möglichkeiten hätte, wenn es mehr
Kontrolle über seine Sicherheit und
die rechtlichen und verwaltungstechnischen
Verfahren hätte, die seine tägliche
Existenz bestimmen. Zusammengefaßt,
wenn die Palästinenser nicht noch immer
unter einer erstickenden und demütigenden
Besatzung leben würden, die schon fast
ein halbes Jahrhundert andauert", stellte
er klar.
Er fügte hinzu, dass
die Palästinenser auf der anderen Seite
das ständige Wachsen der illegalen Siedlungen
und das Entstehen einer parallelen israelischen
Gemeinde mit besserer Infrastruktur,
(sozialen) Diensten und Sicherheit sehen,
was ihre Sicht auf einen eigenen Staat
in die Ferne rückt und "Frustration
und Wut vor allem bei den Jüngeren nährt".
"Eine Zukunft frei
von Ängsten" -
Andererseits wies er
darauf hin, dass die Sorge um die Sicherheit
Israels legitim sei, warnte aber vor
dem exzessiven und unverhältnismäßigen
Gebrauch von Gewalt durch seine Sicherheitskräfte
und wegen der Praxis der Zerstörung
palästinensischer Häuser.
Eliasson sagte, in diesem
Augenblick müsse Priorität sein, die
Gewalt zu beenden und die Bemühungen
zu verdoppeln, um auf beiden Seiten
die Hoffnung auf Frieden zu beleben
sowie Fortschritte in Richtung Verhandlungen
für die Zwei-Staaten-Lösung zu machen.
Er meinte, um den Friedensprozess
anzustossen, sei eine Änderung der Politik
nötig mit der Absicht palästinensische
Institutionen, Wirtschaft und Sicherheit
zu stärken.
"Die Palästinenser und
die Israelis verdienen eine Zukunft
frei von Angst und Gewalt", schloss
Eliasson, der noch einmal unterstrich,
dass die UNO die Verpflichtung eingegangen
sei, mit der internationalen Gemeinschaft
für den Frieden im Nahen Osten zu arbeiten.
Quelle:
www.palestina.org/articulo?php.a=58451
Übersetzung:
K. Nebauer
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