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Michael  Friedman

Eine Dosier zu seinem "Fall"

 

Inhalt

Friedman - Möllemann
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"Gebrauchsanweisung" dieser Seiten
Karen Duve
Michael Friedman  2
Michael Friedman - Kommentare
Warum eine Friedman Seite?

Warum Michael Friedman auf meinen Palästina Seiten?

Ein Besucher der Palästina Seiten schrieb mir, warum ich Herrn Friedmann durch die Berichterstattung auf meinen Palästina Seiten wichtiger mache als er ist.

Warum? Als Jürgen Möllemann starb, viel mir ein, das gerade das Verhalten von Friedmann, ein Anlass mit war das Möllemann stürzte.

Mich hat sehr betroffen gemacht, wie demagogisch und leichtfertig Friedmann, eine berechtigte Israelkritik gleich in die Ecke Antisemitismus schob.

Es ist meiner Meinung nach  unehrenhaft, wenn er mit der Schuld, die die Elterngeneration der  deutschen auf sich geladen haben spielt, sie  instrumentalisiert um unliebsame  Kritik  an Israel abzuwehren. Es ist auch die Frage, wie das verhalten Israels den Palästinensern gegenüber einzuordnen ist.....

Es war Friedmann  anzumerken, das er seine Macht über Möllemann genossen hat.

Ich weiß nicht, ob die Leser es verstehen, gerade nach dem Tode von Möllemann lese ich mit einer gewissen Freude, das der Sauber-Friedman, der TV-Talker anscheinend doch nicht so sauber ist, das er plötzlich wortlos geworden ist und eigentlich nicht seinen eigenen moralischen Ansprüchen entspricht.

Spiegel sagt, er habe eine zweite Chance verdient, welche Chancen geben, gaben sie Möllemann, sie vertreten Worte, waren Ankläger, Richter und Vollstrecker in einem.

Ich wünsche mir, das er lernt dem wahrhaften denken "eine zweite Chance" zu geben.

15.6.03 - Michel Friedman schweigt. So kannte man Deutschlands mit Abstand aggressivsten TV-Talker bisher nicht, der in seinen Shows die Gäste gleichsam auffraß. Ein Auftritt im intimen Friedman-Sofa galt für manche Person des öffentlichen Lebens als masochistischer Akt - so bissig feuerte der Moderator seine Unterbrechungen in jeden Redefluss seiner Gäste. Sein Ziel war stets, etwas Wahrheit hinter den alltäglichen Polit-Floskeln hervorzuzerren. Dafür schätzte man den 47-Jährigen nicht nur beim Hessischen Rundfunk, und dafür wurde seine nicht gerade bescheidene Selbstdarstellung goutiert.

Fürchterliche Demontage
Dieser hochintelligente, schnelle, stets moralisierende Mann wurde in den vergangenen Tagen fürchterlich demontiert. Die Drogenrazzia, der Kokainverdacht und dessen Bestätigung - das reichte eigentlich schon. Doch in den Medienberichten von diesem Wochenende geht es um Prostituierte und Menschenhändler, mit denen der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden und CDU-Prominente Umgang gehabt haben soll. -
Quelle

Kommentar  zum Schuldeingeständnis 8. Juli 2003:

"Drogen in einer Lebenskrise sind keine Hilfe", sagte Friedman.


Er hat natürlich Recht der Herr Friedmann, wir wussten das nur noch nicht....

Die Frage ist, war es eine Lebenskrise oder war es der Ausdruck einer selbstgefälligen unmoralischen Egomanie. (siehe auch: Prominente: Koksen, schlagen, würgen). Psychologen (RTL 19:18) sprechen auch hier von einer Inszenierung, Ehrlichkeit habe man nicht erkennen können. "Es mangelt ihm an Reife"

Damit ist nicht alles abgetan. was wird warum nun anders sein?

Was währe aus der Affäre Möllemann geworden hätte nicht besonders ein Friedman Israelkritik in Antisemitismus umgedeutet und erkennbar seine Macht über Möllemann genossen?

Herr Spiegel sagt: "Gebt Friedman eine zweite Chance". Welche Chance haben sie Möllemann gegeben, ist da nicht wieder diese Doppelmoral, die sich auch in ihrem Verhältnisse zu Israel zeigt?
Was ein Freund ist, der kann nicht unrecht haben?

Ich sehe gerade Friedmans Auftritt als er seine Schuld zugibt und seine Strafe annimmt (8.7.03 12:00), ist es der wahrhaftige Auftritt eines fehlbaren Menschen, ist es ein erneutes Schauspiel eines Selbstdarstellers der die Wahrhaftigkeit für sich verloren hat und unbeirrt, unverändert seine neue Zukunft aufbaut?

Jeder hat ein Recht auf eine "zweite Chance", will er meinen Respekt haben, (den Herr Spiegel im zubilligt, den er Möllemann schuldet.) dann sollte er ein  Leben führen indem er in seinem täglichen Handeln und Leben auch den anderen eine zweite Chance  zusteht. Dann sind seine öffentlichen Hinrichtungen unerwünscht.  Dann fordert man nicht nur moralische Handeln, dann lebt man es in "Wahrhaftigkeit". Nur, es mag mein Eindruck sein, "Wahrhaftig" fand ich seinen Auftritt vor der Presse nicht und ich sah immer noch Möllemann unter seinen Füßen ...........

Gebrauchsanweisung dieser Seite:

Michael Friedman zu kritisieren, die Politik Israels  zu verurteilen ist kein Antisemitismus. Ich verstehe die Sensibilität von Juden den deutschen gegenüber. Weil ich gelernt, gelebt habe: "Nie wieder", nehme ich mir das Recht zur kritischen Auseinandersetzung mit der israelischen Politik, entspricht es meiner Verantwortung.  Das schuldhafte Verhalten das viele deutsche vor über 50 Jahre zeigten ist der Ausdruck eines verbrecherischen Denkens, das in seiner Schuldhaftigkeit nicht auf Deutschland beschränkt ist, es ist einmalig weil hier verwerflicher industrieller Massenmord betrieben wurde.

Dies sind aber keine Seiten auf denen Antisemiten ihre Vorurteile bestätigt sehen können. Jede Form von Rassismus lehne ich ab, so auch Antisemitismus. Diese Kritik betrifft hier einen Menschen, betrifft eine Regierung, nicht die Juden, die Israelis.

Es scheint für manche  eine scharfe wirkungsvolle Waffe zu sein, berechtigte Kritik an Israel so abzuwehren. Auch für Herrn Friedman, (siehe den Fall Möllemann) der damit mit dem Gewissen der deutschen spielt und der so handelnd, selber keine Lehre aus dem geschehenen ziehen will. Er hat es damit auch mit zu verantworten, dass die berechtigte Kritik die man Israel gegenüber äußern müsste, in Deutschland unterdrückt wird.

Erstaunlich war es schon, das jede Kritik an Friedman nun wiederum als Antisemitismus verurteilt wurde. Sein Handeln, seine Taten wurden nicht hinterfragt. So kann man Parallelen zur Kritik an der isr. Regierung ziehen. Erhard Arendt

Aktuelles

Michel Friedman wird "Wizo (Women's International Zionist Organisation) - Mann des Jahres 2006" - 18.9.06

Ich bin entsetzt zu lesen, das die zionistischen Frauen "Friedman" zum Mann es Jahres 2006 gewählt haben, und Claudia Roth hält eine emotionale Rede. Friedmann ist eine Frauenexperte der besonderen Art. Er hat sich für die Zuführung ukrainischer und anderer osteuropäischer Prostituierte nie bei diesen Damen oder bei den Frauen generell entschuldigt. Wenn jetzt eine zionistische Frauenorganisation ihn zum Mann des Jahres wählt, zeigt dies, welche Werte in dieser Organisation gelten. Dass Frau Roth dort emotional auftritt, verwundert nicht, kann sie doch sonst nichts als ihre Betroffenheit zur Schau zustellen. Warum zeigt sie sich nicht betroffen über den Missbrauch Prostituierter durch Friedman und verlangt eine öffentliche Entschuldigung bei den missbrauchten Frauen?

Michael Friedman als Autor und Selbstdarsteller - Mai Juni 2005

Das System Friedman - Der Bernd, der Mischu, das Bärbel und die Literatur - H. Broder

Kritik in Kürze - Oh je: Friedman - Susanne Mayer

Keiner leidet feiner - Von Henryk M. Broder

Michel Friedman sagt Kirchentag-Auftritt ab

Michael Friedmans Comeback
Es muß gerecht zugehen
„Sie mischen sich wieder ein“, sagte Sabine Christiansen und wollte von ihrem Gast Michel Friedman wissen, ganz naiv: Warum? Doch die spannendere Frage ist, warum man Friedman in die Talkshow überhaupt eingeladen hatte. - mehr >>>

"Wieder da!"
Das Comeback des Ex-Fernsehmoderators Michel Friedman. Wie lange muss einer wie er büßen?

28. Januar 2004 Der Herausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit", Michael Naumann, muß wegen der Beleidigung eines Staatsanwaltes eine Geldstrafe in Höhe von 9.000 Euro bezahlen. Dies hat das Amtsgericht in Berlin-Tiergarten am Mittwoch entschieden. Der frühere Kulturstaatsminister hatte den Berliner Generalstaatsanwalt Hansjürgen Karge im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Fernsehmoderator Michel Friedman öffentlich als „durchgeknallt” bezeichnet.

Kokain-Prozess:
Auferstanden aus Ruinen: Michel Friedman definiert seine Verurteilung wegen Kokain-Konsums zur Notbremse um und sieht seine Glaubwürdigkeit "gestärkt".
mehr...

(Kann nur gegen Bezahlung gelesen werden.)
Michel Friedman: Ein Moralist am Pranger
Des Anwalts neue Ehrlichkeit
Der Spiegel schreibt Friedman wird Aufsichtsrat bei WC-Häuschen-Firma

Für die einen ist er diskreditiert, für die anderen begehrter Promi: Michel Friedman hat einen neuen Job als Aufsichtsrat der Wall AG ergattert. Die vertreibt unter anderem das City-Pissoir - "damit Männer gut dastehen". mehr...

(Kann nur gegen Bezahlung gelesen werden.)
Der zweite Teil des Skandals"
Die Fahnder atmen auf

Für die Berliner Ermittler endet mit dem öffentlichen Kotau Friedmans eines der heikelsten Verfahren der letzten Monate. Angriffe, Anfeindungen und den Verdacht des Antisemitismus mussten sie aushalten. Nun sind sie erleichtert und fühlen sich bestätigt. Von Matthias Gebauer mehr...

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"Ich bitte um eine zweite Chance"

Siehe dazu den Kommentar unten!

Mit einem öffentlichen Kniefall endet die Affäre Friedman. Der TV-Moderator, dem Kokainbesitz und -konsum vorgeworfen wird, akzeptierte den Strafbefehl der Justiz. Anschließend legte der nunmehr vorbestrafte Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland alle Ämter nieder. Von Andreas Wassermann, Frankfurt am Main mehr..
(Kann nur gegen Bezahlung gelesen werden.)

Friedman legt alle Ämter nieder

TV-Moderator Michel Friedman hat einen Strafbefehl in Höhe von 17.000 Euro wegen Kokainbesitzes gegen ihn akzeptiert. Nach einem Monat des Schweigens räumte Friedman öffentlich ein, Fehler begangen zu haben. Dann legte er sein Amt als Vizepräsident des Zentralrats der Juden
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Der Text seines Schuldgeständnisses

„Ich habe in meinem politischen und journalistischen Leben gefragt: Was bedeutet das, wenn man einen Fehler macht und welche Konsequenzen zieht man? Dieser Maßstab gilt auch für mich selbst. Ich werde alle öffentlichen gewählten Ämter, die ich bisher innehabe, jetzt zurückgeben. Ich habe Menschen enttäuscht, auch Menschen meiner jüdischen Gemeinschaft. Auch Minderheiten, Menschen, für die ich seit über drei Jahrzehnten gearbeitet habe, auch meinen Sender, den Hessischen Rundfunk und die ARD. Ich hoffe, Sie glauben mir das, dass ich mit aller Kraft versuchen werde, dieses verlorene Vertrauen wieder zurück zu gewinnen.

Den Freunden, die mir in dieser schweren Krise geholfen haben, beigestanden haben 24 Stunden am Tag, denen möchte ich von ganzem Herzen für diese Hilfe danken. Die wissen, wie tief ich das bereue, das mich straucheln ließ. Das gilt in erster Linie für Bärbel Schäfer, die Frau, die ich von tiefem Herzen liebe und mit der ich meine Zukunft gestalten will, die von dem all dem so erfahren hat wie die Öffentlichkeit. Bei ihr möchte ich mich persönlich auch in aller Öffentlichkeit ausdrücklich entschuldigen.

Ich bitte Sie, uns dabei zu helfen, bei der Arbeit, die ein Paar leisten muss, nach einer solchen Krise wieder zusammenzukommen. Ich möchte Sie bitten, uns zu helfen, in dem Sie unsere Privatsphäre wenigstens eine Zeit lang respektieren werden.

Menschen machen Fehler. Menschen irren sich. Auch ich habe Fehler gemacht. Auch ich habe mich geirrt. Das soll nicht mein Verhalten relativieren oder gar verharmlosen. Ich sage es nur, weil ich erklären möchte, dass auch ich nur ein Mensch bin.

Ich habe zum Schluss noch zwei Bitten. Ich entschuldige mich von ganzem Herzen für alles, was ich gemacht habe. Aber ich bitte Sie aus vollem Herzen nicht zu vergessen, dass das nicht mein ganzes Leben war, dass das nicht der ganze Michel Friedman ist. Und eine zweite Bitte habe ich – ich entschuldige mich noch einmal bei allen, aber ich bitte Sie um eine zweite Chance.
Quelle

Friedman akzeptiert Strafbefehl

TV-Moderator Michel Friedman hat im Drogen-Verfahren gegen ihn einen Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Berlin akzeptiert. Damit ist das Verfahren gegen ihn beendet. Am Dienstag will der abgetauchte Moderator erstmals vor die Presse treten. Von Matthias Gebauer
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Friedman-Verfahren laut Anwalt abgeschlossen

Das Drogen-Strafverfahren gegen den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, ist nach Angaben seiner Anwaltskanzlei rechtskräftig abgeschlossen. mehr...

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Friedmans Anwalt: "Ich stehe als Armleuchter da"
Trotz der Pizza-Fax-Panne seiner Verteidigung will TV-Moderator Michel Friedman offenbar nicht den Anwalt wechseln. Der befürchtet nach seinem Fehler einen "enormen Rufschaden".
mehr...

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SACHLICHE KLÄRUNG
Sabine Schiffer: Unter Generalverdacht - Was wir aus dem Fall Friedman über Rassismus lernen
MICHEL FRIEDMAN - Sead Husic: Ein Abgrund an Moral - Die Presse erzählt die Geschichte vom Fall eines gefallenen Juden
Trennung
TV-Moderatorin Bärbel Schäfer sucht Abstand von ihrem Lebensgefährten Michel Friedmann.
Falsche Fährten (Jürgen Elsässer) Der "Fall Friedman" ist ein Fall Karge - aber keine Verschwörung
"Warum tun Sie das? Warum zerstören Sie sich selbst?" Michel Friedman, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, steht unter dem Verdacht, Kokain genommen zu haben. Der Moralist steht nun selbst am Pranger

Paolo Pinkel - oder: Ab wann ist ein Name kein Deckname mehr?

Neue Vorwürfe gegen Michel Friedman -  Anwalt und Moderator Friedman soll nicht  nur Drogen genommen, sondern auch Prostituierte zur Einnahme animiert haben.  - Netzeitung

Friedmann: Zusammenbruch nach Talk-Sendung -
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Die Ehre des Michel F.- sueddeutsche.de

Deckname "Paolo Pinkel"
(Kann nur gegen Bezahlung gelesen werden.)

Friedman: Rechtsanwalt und Medienprofiweiter
Friedman talkt und schweigt
Warhol meets Friedman

13.06.03 Ein polyglotter Provokateur auf vielen Bühnen
Michel Friedman, der omnipräsente Mann, lernte jetzt zu schweigen
   Standard

Seligmann, der unter anderem das Buch "Der Musterjude" geschrieben hat, wies zudem den zuletzt von jüdischen Vertretern erhobenen Vorwurf des Antisemitismus im Zusammenhang mit der Berichterstattung einiger deutscher Medien über Friedman zurück.

Seligmann: "Damit müssen die Leute, die das Scheinwerferlicht anstreben, leben - einerlei ob sie Christoph Daum oder Elmar Wepper oder Konstantin Wecker heißen - die Herren sind, soviel ich weiß, keine Juden. Damit muss jeder rechnen, das ist keine antisemitische Kampagne, das ist keine Kampagne gegen Friedman, das ist eine Kampagne der Neugierde - und Menschen sind neugierig."

Auf die Frage, ob durch die Affäre Friedman in Deutschland Antisemitismus geschürt werde, antwortet Seligmann: "Ganz bestimmt nicht. Wir sollten in Deutschland nicht so hysterisch werden, wenn einem Juden was vorgeworfen wird - dann sollten wir diesen Gleichmut besitzen, das in Ruhe aufzuklären." Quelle

Lesen sie dazu auch den Leserbrief der Tochter des verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden des Rats der Juden in Deutschland zum Fall Friedmann)

Etwas was nicht ganz auf diese Seite passt, aber zeigt wie sich Politker wie z.b Müntefering dieser Interviewtechnik entziehen:
"......
Der SPD-Vorsitzende ist Spezialist für kleine Irritationen. Als er einmal bei "Vorsicht Friedman!" eingeladen war, verunsicherte er Moderator Michel Friedman, der seinen Gästen im Laufe der Sendung gerne auf die Pelle rückte, um unangenehme Fragen zu stellen, ganz einfach damit, daß er während des Vorspanns seine Brille abnahm, plötzlich völlig ungewohnt aussah und dann auch noch so weit auf seinem Stuhl vorrückte, daß er schon zu Beginn des Gesprächs dort saß, wo Friedman hingewollt hätte. Beim Griechen sei er vorher auch gewesen und habe ordentlich knoblauchgesättigten Tsatsiki verdrückt, erzählt man sich...." Quelle

Ein Artikel von  Karen Duve zum Fall Friedman

Also noch einmal: Was - falls überhaupt - geht es uns an, wenn Michel Friedman Drogen nimmt oder sich Prostituierte per Handy aufs Hotelzimmer bestellt?

Was das Kokain betrifft, so muss sich noch zeigen, ob die größeren Mengen, von denen vorige Woche plötzlich die Rede war, am Ende doch zu einer Verurteilung Friedmans führen werden. Andererseits weisen Friedmans Verteidiger nicht ganz zu Unrecht darauf hin, dass man schon sehr unbedarft sein muss, um sich überrascht zu zeigen, wenn eine bekannte Gestalt aus Film, Funk oder Fernsehen mit Koks erwischt wird. (Sollte sich die breite Öffentlichkeit tatsächlich auf den Konsens "Ist nicht so schlimm, die machen's doch sowieso alle" einigen, wäre im selben Moment allerdings auch das viele schöne Geld für die Katz, das seit Jahren für Plakate ausgegeben wird, auf denen Prominente wie Franziska van Almsick versichern, ihr Leben sei auch ohne Drogen ganz prima - möglicherweise hat die Katz das Geld aber sowieso schon.)

Wenden wir uns also der Sache mit den Prostituierten zu. Der bloße Umstand, dass Friedman die Dienstleistung von Huren in Anspruch genommen haben soll, wird ihn in den Augen der meisten noch nicht diskreditieren. Weswegen auch? Fernsehmehrteiler wie "Der König von St. Pauli" verbreiten immer noch ein folkloristisch-menschelndes Bild vom horizontalen Gewerbe, in dem Huren mütterlich und sentimental sind und ruppige Zuhälter nur ihr goldenes Herz verbergen wollen. Boxende oder sonnenbebrillte Vertreter des echten Rotlichtmilieus dürfen in Talkshows ihre Weltsicht verbreiten und tauchen auf privaten Society-Partys auf, um sich dort von prominenten Nichtsnutzen liebevoll in die Arme schließen zu lassen. Filmproduzent Bernd Eichinger brüstete sich öffentlich, Puffgänger zu sein, und wenn es auch jedes Mal ein bisschen Aufregung gibt, sobald ein Prominenter sich erwischen lässt, wird sein Bordellbesuch doch letztlich unter "menschlich, nur allzu menschlich" abgebucht. Zunehmende Akzeptanz allerorten. Eine Frau, die vor 20 Jahren ihren Freund oder Ehemann fragte, ob er jemals eine Prostituierte in Anspruch genommen habe, erhielt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein empörtes Nein zur Antwort. Heute mischt sich unter diese Neins immer öfter das Geständnis: "Ja, aber nur ein einziges Mal", wobei die sukzessive Annäherung an die Wahrheit vorerst noch durch einen Appell an das weibliche Mitgefühl gebrochen wird: "... und außerdem war es ganz schrecklich."

Nun hat sich Michel Friedman der traumatisierenden Erfahrung des käuflichen Geschlechtsverkehrs nicht ausgesetzt, indem er ein Bordell aufsuchte, die Dienste einer Hure in Anspruch nahm und ihr 60 bis 90 Euro aufs Nachtkastl legte. Bei dieser Vorgehensweise bliebe ja wenigstens offen, wie viel Euro der Inhaber des Etablissements kassiert und mit kaukasischen Schutzgelderpressern teilt, wie viel ein möglicherweise vorhandener Verlobter verlangt und wie viel dann schließlich noch ins Sparschwein für den zukünftigen Frisiersalon wandern. Friedman - so zumindest behaupten die Staatsanwälte - hat die Frauen per Telefon ins Hotel bestellt, und er hat den Deal nicht mit ihnen selbst vereinbart. Er hat nicht gefragt: "Werte Dame, hätten Sie und Ihre Kollegin Lust, für diese Nacht meine Bettgespielinnen zu sein?" Und es gab auch keine Dame, die hätte antworten können: "Aber gern, sofern Sie 800 Euro bereithalten."

Stattdessen hat es Herr Friedman - wenn es denn so war - vorgezogen, mit einem osteuropäischen Zuhälter zu telefonieren und dort seine Bestellung aufzugeben. Er hat sich mit dem organisierten Verbrechen eingelassen. Anders wäre die Berliner Justiz, die gegen eine ukrainisch-polnische Schleuserbande ermittelte, auch gar nicht auf ihn aufmerksam geworden. Michel Friedman, davon darf man getrost ausgehen, ist ein sehr gut informierter Mensch. Er weiß also, dass Frauenhändler aus Osteuropa mit Erniedrigung, mit der körperlichen und seelischen Zerstörung junger Mädchen arbeiten. Er weiß, dass Polinnen, Ukrainerinnen oder Russinnen nicht deswegen alles über sich ergehen lassen, weil sie "naturgeil" sind, sondern weil sie durch einmalige, mehrmalige oder tagelange Vergewaltigungen, durch Drohungen, Schläge, Würgen oder Tritte gefügig gemacht worden sind. Er weiß, dass Zuhälter wie der, mit dem er telefoniert hat, ihre Uhren, Mercedesse und geschmacklosen Anzüge durch gnadenlose Ausbeutung finanzieren und dass sie, wenn diese ersten existenziellen Bedürfnisse gestillt sind, auch gern einmal in den Waffenhandel einsteigen.

Warum also bestellt Michel Friedman sein Fleisch nicht dort, wo noch hausgeschlachtet wird? Warum bestellt er beim Ukrainer? Gehen wir zu Friedmans Gunsten davon aus, dass es nicht das Elend, das Ausgeliefertsein der Mädchen ist, das ihn besonders gereizt hat, dann bleibt eigentlich nur noch die Möglichkeit, dass der Herr aus Osteuropa offenbar ein Mann war, der für Premiumware bürgte und dass Friedman nach Ende der Sendung einfach mal richtig die Puppen tanzen lassen wollte. Schampus, Luxussuite, Koks und Top-Weiber. Was kost' die Welt! Es hat ihn offenbar nicht interessiert, ob die Champagnertraube umweltfreundlich gekeltert worden ist. Es hat ihn nicht interessiert, auf welche Weise aus einer jungen Osteuropäerin mit Illusionen über den Westen die Ware "Zu allem bereite Prostituierte" geworden ist.

Da gut die Hälfte der Frauen, die in Deutschland anschaffen gehen, aus dem Ausland kommen, hat Friedman sich nicht besser und nicht schlechter benommen als Abertausende deutsche Freier. Und das ist vielleicht eine noch interessantere Frage: Wie können so viele Männer in und auf Frauen ejakulieren, ohne deren Not zur Kenntnis zu nehmen? Sehen die nie fern? Wie erklären die es sich, wenn die Haut einer Prostituierten mit blauen Flecken und centstückgroßen Brandflecken übersät ist? Wie können sie Erregung empfinden, wo sich Mitleid aufdrängen würde?

Es gibt eine menschliche Neigung, hinsichtlich unserer inneren Maßstäbe und moralischen Grundsätze Kompromisse zu schließen, wenn wir etwas sehr gern wollen. Und es ist ein Klischee, wie leicht Männer zu belügen und zu manipulieren sind. Die männliche Willfährigkeit, Schmeicheleien für präzise Beobachtungen zu halten, das abwegigste Lob bedingungslos zu glauben und jede Situation auf die für sich günstigste Weise zu deuten, wird von Frauen gern als liebenswerte Schwäche gedeutet.

Wenn Freier Sätze von sich geben wie "So eine Hure freut sich doch auch, wenn mal ein junger hübscher Mann dabei ist" oder "Diesmal war es aber nicht gespielt, das war so echt, das kann gar nicht gespielt sein", erinnern sie an elfjährige Mädchen, die auch felsenfest davon überzeugt sind, ihre Ponys wären froh und glücklich, von ihnen geritten zu werden.

Aber vor dem Hintergrund des brutalen internationalen Frauenhandels kann man diese Bereitschaft, die Gefühle einer anderen Person konsequent zu ignorieren und durch eine Projektion zu ersetzen, die den eigenen Interessen entgegenkommt, nicht mehr als Naivität durchgehen lassen, sondern muss sie als wahnhafte Form von Realitätsverweigerung bezeichnen. Wenn in einer Erotiksendung die Pornodarstellerin Anja vorgeführt wird, eine junge Frau, der - für jeden, der Augen hat - die sexuelle Misshandlung geradezu auf die Stirn geschrieben steht, und dazu eine weibliche Stimme aus dem Off raunt: "Was Anja am liebsten mag, ist Analsex ...", dann ist das keine liebenswerte männliche Träumerei, sondern die Pest, und es wird Zeit, aufzuwachen und ein paar Realitäten ins Auge zu sehen. Zum Beispiel, dass es in Deutschland Sklaverei gibt.

Es geht nicht darum, ob Friedmans Argumente und Attacken in Zukunft weniger glaubwürdig sind, weil er persönlich gefehlt hat. Der Skandal ist nicht, dass Friedman als Politiker und Mann des öffentlichen Lebens sich erpressbar gemacht hat. Der eigentliche Skandal ist, dass uns in der Diskussion über Michel Friedmans Verhalten etwas als menschlich, allzu menschlich verkauft werden soll, was zutiefst unmenschlich ist. Wenn das endlich einmal in den Hirnen ankäme, hätte der umstrittene TV-Moderator - wenn auch nur in der undankbaren Rolle als Fallbeispiel - mehr erreicht, mehr aufgeklärt und aufgewühlt als in seiner ganzen bisherigen Laufbahn. Karen Duve

 

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