Bericht -
Eröffnung -
Wissenschaftlicher Teil
-
Podiumsdiskussion -
Diskussion -
Teilnehmer -
Ehrungen
Bericht
Der 11. Jahreskongress des Deutsch-Palästinensischen
Ärzteforums -PalMed Deutschland- wurde in diesem Jahr
vom 22. bis zum 24.06.2018 in der hessischen Metropole
Frankfurt ausgetragen. Es ist bereits die zweite
PalMed-Tagung, die in der Weltstadt Frankfurt stattfand.
Der "Come Together" Abend am Freitag, den 22.06.2018,
fand in einer gesellschaftlich-familiären Atmosphäre
statt. Dabei wurden verschiedene Leckereien und
kulinarische Genüsse aus dem Orient angeboten. Das
Hauptprogramm der Tagung begann am darauffolgenden Tag,
mit Einleitung durch den Moderator Herrn Dr. Izzaddin
Mohd, leitender Oberarzt, Abteilung für Anästhesie,
Intensiv- und Notfallmedizin, Westpfalz Klinikum,
Ruthweiler.
Der Schwerpunkt der Tagung war in diesem Jahr die
Onkologie. PalMed konnte, wie in jedem Jahr, eine Reihe
von renommierten und hochrangigen Experten aus
Deutschland und aus dem Ausland für den Kongress
gewinnen. Nach der einleitenden Begrüßung erläuterte Dr.
Izzaddin den organisatorischen Ablauf der Tagung.
Anschließend richtete der Vorstandsvorsitzende von
PalMed Deutschland, Dr. Ashraf Dada, sein Grußwort an
die Teilnehmer der Tagung. Den Mitgliedern für ihre
langjährige Unterstützung dankend, legte er die Erfolge
der letzten Jahre von PalMed dar. Dr. Dada ging auf die
vielen Toten und Verletzten in Gaza ein und mahnte die
Missstände und die dramatischen Folgen der Belagerung,
Besatzung und der Aggressionen gegen die
palästinensische Zivilbevölkerung an. PalMed entsandte
während des letzten Jahres mehrere Ärzteteams ins
Krisengebiet um dort medizinische Hilfe und
Unterstützung zu leisten.
Des Weiteren laufen die Planungen für die
Behandlung zahlreicher pädiatrischer Kriegsverletzter
derzeit auf Hochtouren. Der Vorstandvorsitzende dankte
an dieser Stelle den deutschen Institutionen und
Krankenhäusern, die sich stets konstruktiv und
kooperativ bei der Behandlung der verletzten Kinder
zeigen.
PalMed Deutschland verwiklichte zudem ein großes Projekt
in der Westbank und in Gaza. Im Rahmen dieses Projektes
wurden etwa 200 Traumahelfer im Westjordanland und
weitere 200 Traumahelfer in Gazastreifen durch Herrn
Prof. Thomas Loew und Frau Beate Leinberger aus dem
Universitätsklinikum Regensburg ausgebildet.
Abschließend wies Dr. Dada auf die zunehmende
internationale Bedeutung von PalMed Deutschland hin.
PalMed Deutschland entwickelte sich in den letzten
Jahren zu der größten palästinensischen medizinischen
Vereinigung in Europa. Er versicherte den Mitgliedern
und den anwesenden Gästen sowohl die unverminderte
Fortführung der erfolgreichen Arbeit von PalMed
Deutschlands als auch dessen weiteren Ausbau. Dabei
seien die Ziele u.a. die Optimierung des
Gesundheitssektors sowie die Verbesserung der
medizinischen Infrastruktur zur Verminderung des Leidens
der Menschen in Palästina.
Frau Dr. Ghada Abu Easha übernahm das Wort als
Tagungsleiterin und begrüßte die vielen anwesenden
Mitglieder aus dem In- und Ausland. In diesem Rahmen
nannte sie namentlich die zahlreich erschienenen
ausländischen Gäste. Dr. Abu Easha erläuterte den
Mitgliedern die Details der Tagungsabläufe und wies auf
die Wichtigkeit der Einhaltung des zeitlichen und
organisatorischen Rahmens hin.
Ein besonderes Highlight war die Eröffnungsrede des
inzwischen emeritierten und renommierten Professors
Abdulgabar Salama, der um dem Kongress beizuwohnen, aus
der Bundeshauptstadt Berlin zur Eröffnung angeflogen
war. Er begrüßte die Arbeit von PalMed Deutschland und
bezeichnete PalMed als Vorbild für einen gut
funktionierenden Ärzteverein in Deutschland. Er sei von
der wirkungsvollen Arbeit und vielen medizinischen
Entwicklungsprojekten von PalMed Deutschland
beeindruckt. Es sei ihm Ehre diesen Kongress zu eröffnen
und er sei bereit, mit PalMed in gemeinsamen Projekten
und Zielen zusammen zu arbeiten.
Herr Chefarzt Dr. Volker Müller, Leiter der Gynäkologie
am Diakonieklinikum Siegen, begann den ersten
wissenschaftlichen Teil mit einem Vortrag über das
therapeutische Vorgehen beim Mamakarzinom. Professor
Müller stellte die neusten und verschiedenen
Behandlungsmöglichkeiten dieser malignen Erkrankung dar,
die zu den häufigsten bösartigen Tumoren in Deutschland
zählt.
Den zweiten wissenschaftlichen Vortrag hielt Herr
Professor Ayman Agha, Leiter der Klinik und Poliklinik
für Chirurgie in München-Bogenhausen. Er trug eine
exzellente und interessant gestaltete Präsentation zur
operativen Entfernung maligner Tumoren vor. Seine
Darlegung moderner operativer Techniken hat Professor
Agha mit kurzen Videos unterstützt, die bei den
anwesenden Mitgliedern gut ankamen.
Herr Professor Peter Kleine, Leiter der Thoraxchirurgie
Wiesbaden, referierte über das Thema der
Lungenkarzinome. Er präsentierte innovative Ansätze der
Therapie dieser sehr gefährlichen und heimtückischen
Erkrankung, die leider nach wie vor mit einer sehr höhen
Letalität und einer unzufriedenstellenden 5-Jahres
Überlebensrate verbunden ist.
Im zweiten wissenschaftlichen Teil gab Herr Professor
Salah-Eddin Al-Batran, Leiter des Instituts für
klinisch-onkologische Forschung am Krankenhaus Nordwest
Frankfurt, einen Überblick über die Verbesserung der
Behandlungsergebnisse onkologischer Erkrankungen durch
interdisziplinäre und Immuntherapien. Dabei wurden
hochinteressante Ergebnisse un innovative Methoden
gezeigt, die in sehr angesehenen Fachzeitschriften, wie
Lancet, JAMA und NEJM, veröffentlicht wurden.
Professor Martin Hildebrandt, Leiter des
interdisziplinären Zentrums für Zelltherapie der
Technischen Universität München, stellte auf
übersichtliche und interessante Weise die Herstellung
zellulärer Blutprodukte, mit dem Schwerpunkt
Stammzelltransplantate zur Behandlung von Leukämien,
dar. Neben den regulatorischen Aspekten wurden vor allem
die verschiedenen therapeutischen Optionen mit
zellulären Blutprodukten vorgestellt.
Zum Abschluss des zweiten wissenschaftlichen Teils wurde
ein Vortrag über die Molekulartherapie und Gentherapie
in der Behandlung maligner Erkrankungen durch Herrn
Professor Abd-Elazim Gad, Leiter der Molekularbiologie
der Taif Universität/KSA, gehalten. Dabei wurden
bahnbrechende Ergebnisse hochkomplizierter genetischer
Technologien gezeigt, die in der Behandlung maligner
Tumoren eingesetzt werden könnten. Die Kosten solcher
Gentherapien sind aber extrem teuer und sind daher
derzeit kaum finanzierbar.
Am Nachmittag wurde die Podiumsdiskussion eröffnet. Es
wurden die Ursachen der soliden und hämatologischen
malignen Erkrankungen in Palästina diskutiert.
Herr Dr. Nidal Aljebrini, Hämatologie/Onkologie am
Beitjala Krankenhaus/Westbank, zeigte in einer kurzen
Präsentation zahlreiche Statistiken über die Verbreitung
onkologischer Erkrankungen in Palästina. Er bemängelte
die völlig unzureichende Aufklärung der Bevölkerung
Palästinas über die Screeningsmaßnahmen und Präventionen
von Tumoren und apellierte an PalMed das Problem
dringend anzugehen.
Ähnlich äußerte sich Herr Professor Al-Batran, der seine
Bereitschaft signalisierte, bei der wissenschaftlichen
Unterstützung und Optimierung der Forschung auf diesem
Gebiet in Palästina zu helfen.
Dr. Dada wird den nötigen Kontakt zu den entsprechenden
Verantwortlichen herstellen und alle Beteiligten
miteinander vernetzten.
Dr. Monzer Rajab, Vorsitzender PalMed Europas, betonte
die Rolle von PalMed Europa bei der Unterstützung
medizinischer Projekte, eingeschlossen auch des Gebiets
der Onkologie. Er versprach die Beteiligung PalMed
Europas an den geplanten Präventions- und
Aufklärungsprojekten in Palästina.
Dr. Osama Shamia berichtete, dass er als Leiter eines
Qualitätszirkels von der Ärztekammer anerkannt sei. Er
bot an, den Zirkel als Plattform für die
Aufklärungskampagne zu Prävention und Screening
onkologischer Erkrankungen in Palästina zu benutzen.
Ebenfalls wird sich der Vorsitzende der
palästinensischen Ärzte- und Apothekervereinigung in
Deutschland, Herr Dr. Nafe Ashour, über seine
Organisation an den Aufklärungs- und Hilfsprojekten in
Palästina beteiligen.
Herr Dr. Mustafa Seyam lobte die sehr gute
Podiumsdiskussion, die aus seiner Sicht sehr hilfreich
und konstruktiv sei. Er hoffe, dass PalMed Deutschland
die wichtigen Empfehlungen der Expertengruppe der
Podiumsdiskussion umsetzen kann.
PalMed Deutschland seinerseits verpflichtete sich, alle
Ratschläge der Experten in der Podiumsdiskussion ernst
zu nehmen, zügig und ausnahmslos umzusetzen. Bereits zur
Zeit der Erstellung dieses Berichtes ist ein Projekt zur
Aufklärung und Prävention von Krebserkrankungen in
Palästina erarbeitet worden.
Herr Dr. Alaa Alshaer, der aus Gaza kam, berichtete
detailliert über die aktuellen Umstände auf dem
medizinischen Sektor und der ärztlichen medizinischen
Dienste im Gazastreifen. Faktoren wie die israelische
Blockade, welche den Menschen in Gaza seit 2007
aufgezwungen sei, die Schließung des Grenzübergangs
zwischen Ägypten und Gaza und der dadurch bedingte
Mangel u.a. an Medikamenten, Strom, medizinischen
Geräten und Behandlungsmöglichkeiten, sowie die
Zerstörung von Institutionen und der Pfeiler des
Gesundheitssektors, denen Gaza ausgesetzt wurde, führten
zu einer desolaten und katastrophalen humanitären Lage
des derzeitigen Gesundheitssystems im Gazastreifen.
Medizinische Hilfe wird dort dringend benötigt,
wenngleich solch miserable Zustände für Ärzte aus
Deutschland oder Europa laut Alshaer kaum vorstellbar
seien.
Aus Hebron (Westjordanland) durfte PalMed, ebenfalls als
Gast, den Verwaltungsdirektor des Al-Ahli Krankenhauses
„Freunde des Patienten“, Herrn Yousef Takrouri, zusammen
mit zwei weiteren Kollegen, begrüßen. Herr Takrouri
berichtete über die aktuelle Lage der medizinischen
Versorgung in der Westbank. Er wies in diesem Rahmen
daraufhin, dass die Krankenhäuser mit ihren limitierten
Aufnahmekapazitäten und eingeschränkten
Behandlungsmöglichkeiten mit den vielen Verletzten aus
Gaza überfordert seien. Darüber hinaus seien die
Missstände der medizinischen Versorgung innerhalb des
Westjordanlandes zu berücksichtigen.
Am späten Nachmittag wurden zahlreiche PalMed-Mitglieder
geehrt, die ihre Facharztabschlüsse oder Medizinstudien
erfolgreich absolviert haben. Des Weiteren wurden die
Referenten und Studenten geehrt, die sich aktiv an der
Tagung, Vorbereitung und Organisation des Kongresses
beteiligt haben.
Danach begann die Abendveranstaltung mit zahlreichen
unterhaltsamen musikalischen Darbietungen. Zwischendurch
wurden kleine Artikel versteigert, deren Erlös zugunsten
der geplanten Behandlung von pädiatrischen Kriegsopfern
in Deutschland geht.
Am Sonntag, den 24.06.2018, haben PalMed-Ärzte samt
Familien und Angehörigen am PalMed-Ausflug teilgenommen.
Nach einem langen Tag verabschiedeten sich die
Mitglieder und traten die Heimreise an. Es ist ein
gebührender Abschluss für die 11. Jahrestagung von
PalMed Deutschland in Frankfurt.
Eröffnung
Moderator Dr. Izzaddin

Dr. Ashraf Dada


Rede Vorsitzender PalMed Deutschland.

Wissenschaftlicher Teil


Dr.Nidal Aljebrini

Dr. Nafe Ashour

Dr. Müller

Dr. Ghada Abu Easha

Prof. Agha

Prof. Al-Batran

Dr. Alaa Shaer

Prof. Hildebrandt

Herr Yousef Takrouri

Prof. Kleine

Prof. Salama

Podiumsdiskussion

Teilnehmer







Pause



Diskussion




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