iwps.info, Februar 2005
Das Dorf Iskaka kämpft um
Gerechtigkeit
Im unserem letzten Rundbrief berichteten wir von
Demonstrationen des Dorfes Iskaka gegen den Mauerbau. Israelische
Friedensbewegungen, internationale Solidaritätsgruppen und Vertreter
der palästinensischen Behörden unterstützten das Dorf gegen den
Landraub.
Am 10. Februar erließ der israelische Gerichtshof
die einstweilige Verfügung gegen den Staat Israel und den
Kommandanten der israelischen Besatzungsarme, den Mauerbau in Iskaka
zu stoppen. Das Dorf Iskaka liegt 23km östlich der Grünen Linie von
1967. Die illegale israelische Siedlung wurde teils auf Land von
Iskaka gebaut. Dieser Teil der Mauer zeigt deutlich, dass er nicht
zu Sicherheitszwecken gebaut wird, sondern um den Raub
palästinensischen Landes fortzusetzen und die Westbank in kleine
voneinander abgetrennte Kantone zu unterteilen. Bereits der Bau der
größten illegalen Siedlung Ariel trennt Dörfer, die früher Nachbarn
waren. Die Straßen zwischen den Dörfern sind nun blockiert und die
Dorfleute müssen lange Umwege auf schlechten Straßen zurücklegen.
Das alles geschieht trotz der so genannten „Friedensgespräche“
zwischen Sharon und Abbas in Sharm El Sheikh. Während die Gespräche
zwischen Besatzer und Besetztem andauern, ist vom Frieden für die
palästinensische Bevölkerung nichts zu spüren. Was als illegale
Landnahme begann, wird nun von der Welt als Teil des Staates Israel
akzeptiert. Schweigen ist Zustimmung. Die Siedlungen in der Westbank
werden täglich ausgeweitet. Wo bieten diese Ausweitungen Rechte für
Palästinenser, Rechte für ihr Land, Friede und Sicherheit?
Am 25. Februar fand eine Demonstration im Dorf
Rafat statt. Die Soldaten warfen, ohne vorherige Provokation,
Tränengas in die Menge. Die israelische Regierung stiehlt Land der
Palästinenser und verwendet äußerste Gewalt, um jeglichen Protest
dagegen abzuwürgen. Viele Leute der Welt sind der Meinung,
Palästinenser sollten sich nicht dagegen wehren. Einige
Internationale und Israelis unterstützen die Dorfbewohner in ihren
Demonstrationen, denn sie können eine Art Schutz bieten. Wir hoffen,
dass durch unsere Präsenz nicht nur Solidarität zum Ausdruck kommt,
sondern dass die Besatzungssoldaten weniger gewaltvoll vorgehen. Oft
können wir Übergriffe aber nicht verhindern. Außerdem versuchen wir
der Propaganda Israels „Palästinenser seien ein Volk der Gewalt“
entgegenzuwirken.
Und da waren noch:
Gedanken zum letzten Selbstmordattentat “The
blast in Tel Aviv” auf unserer Homepage: "Renee’s Blog" -
www.iwps.info
12 Minuten Video von Kate, das sie
während ihrer Verhaftung drehte – zum Herunterladen:
http://www.iwps-
pal.org/ftpiwps/videos/belain.wmv. Es zeigt sehr
gut die chaotische Situation der Demonstration, wie Tränengas
geschossen wird, Israelis verhaftet werden und ein junger Bursche
von Soldaten geschlagen wird. Kate verbrachte über einen Monat im
Gefängnis, konnte aber dieses Videoband retten.
Volontärinnen im Februar kamen aus Australien,
Frankreich, England, Österreich, Südafrika und den USA.
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