
Verleumdungsaktionen
JagdAktionen
DER
ISRAELLOBBY
2014 - Max Blumenthal, David
Sheen
im Bundestag - Berlin
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Offener
Brief an Publikumsservice
ARD-aktuell
- Heinz-Peter Seidel - doc
Betreff: Meine Erwiderung auf
Ihre »Stellungnahme« vom 3. März
2015 zu meinem
Offenen Brief vom 24. November
2014 an die beiden
Journalisten/Autoren
Tim Herden und Siegbert Schefke
sowie ARD-Chefredakteur Kai
Gniffke.
Bezug: Tagesthemenbeitrag vom
20.November 2014,
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bitte um Weiterleitung
meiner Erwiderung an die Herren,
Herden, Schefke und Gniffke
sowie an alle, die an Ihrer
»Stellungnahme« hier mit
verantwortlich sind.
Unter dem Datum vom 03.03.2015
nehmen Sie zu meinem Brief vom
24.11.2014 Stellung wie folgt:
Sehr geehrter Herr Seidel,
nach Prüfung Ihrer Kritik durch
das Autorenteam übersenden wir
Ihnen anbei unsere Stellungnahme
zu Ihrer E-Mail vom 24.11.2014.
Sie werfen uns in Zusammenhang
mit einem Tagesthemen-Beitrag
zur Linkspartei und ihrer
Haltung zu Israel vom 20.11.
(http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-3323.html)*
öffentliche Hetze gegen zwei
jüdische Journalisten und drei
Abgeordnete der Linkspartei vor.
Diese Anschuldigungen weisen wir
zurück.
[* Der Tagesthemenbeitrag
beginnt min 8:21 bis min 11:47,
H.-P.S]
Leider anonymisieren Sie alle
die für Ihre Stellungnahme
Verantwortlichen, denn das
Autorenteam hat meine Kritik,
wie sie schreiben, wohl
‚geprüft‘, Herr Herden und Herr
Schefke haben sich aber nicht
auch als Autoren Ihrer (und/oder
ihrer) Antwort zu erkennen
gegeben. Und wer sich nun
konkret hinter »Publikumsservive
ARD-aktuell« versteckt, das
verschweigen Sie offenbar aus
Gründen.
Ich halte das für
außerordentlich dürftig, und es
zeugt weder von Mut noch von
Ehrlichkeit.
Sie führen Ihre Antwort in 8
Punkten aus, auf die ich im
Einzelnen deswegen relativ
ausführlich eingehen werde, weil
sich Ihre Verleumdungen,
Unterstellungen, Fälschungen
usw. nicht etwa nur behaupten,
sondern entlarven und belegen
lassen, und weil der Beitrag von
Herden/Schefke sowie Ihr Brief
hier das seit längerem
verheerende und alles andere als
Vertrauen erweckende Bild des
Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks
leider bestätigt >>>
05.
12. 2014
The
German Left’s Palestine Problem
- Leandros Fischer - It was a truly
bizarre scene, worthy of a Peter
Sellers film: a man frantically
running through the Bundestag’s
lifeless corridors. Behind him,
another man, David Sheen, accuses
him of smears and putting his life
in danger from Israeli right-wing
thugs. The man is Gregor Gysi, head
of the Left Party’s (Die Linke)
parliamentary caucus. He walks to a
bathroom and closes the door
shouting to Sheen “Raus mit dir!”
(“Out with you!”). Annette Groth and
Inge Höger, two Die Linke
parliamentarians who were aboard the
2010 Free Gaza Flotilla, try to calm
Sheen and his associate, Max
Blumenthal. >>>
24. 11. 2014
Offener Brief an
ARD-Chefredakteur
Kai Gniffke, die Journalisten
Tim Herden und Siegbert Schefke
sowie die für die Tagesthemen
sonstigen Verantwortlichen
- Heinz-Peter Seidel, 22.
November 2014
ARD-Tagesthemen vom 20. November
2014, Minuten 9:00 bis 11:57,
öffentliche Hetze gegen zwei
jüdische Journalisten und drei
Abgeordnete der Partei Die Linke
(
http://www.ardmediathek.de/tv/Tagesthemen/tagesthemen/Das-Erste/Video?documentId=24853544&bcastId=3914
)
Sehr geehrte Herren Gniffke,
Herden und Schefke, In den
Tagesthemen vom 20 November gab
es in der im Betreff angegebenen
Zeit einen Beitrag über »Die
Linke und ihre Standpunkte zu
Israel« (Ansagerin Miosga).
Mit diesem Beitrag haben Sie in
Bild und begleitendem Kommentar
ein – immerhin ja bundesweit
ausgestrahltes – Machwerk
abgesegnet und vorgestellt, das
offenkundig gleich fünf Menschen
mit der Keule des
»Antisemitismus« zur Strecke
bringen und nicht etwa
»Standpunkte zu Israel«
verdeutlichen sollte.
Es ging um zwei Veranstaltungen
mit zwei international
ausgezeichneten und renommierten
Journalisten, die neben anderen
in Brüssel durch ihr eigenes
Erleben als Zeugen im
»Russell-Tribunal« im September
zum Gaza-Massaker ausgesagt
hatten.
Geplant, angemeldet und
bestätigt war die erste
Veranstaltung (9.11.) in einem
Raum der Volksbühne, die zweite
war geplant im Fraktionssaal der
Partei Die Linke am 20.11. Dass
die erste Veranstaltung nicht am
vorgesehenen Ort stattfinden
konnte, war Ergebnis der
plötzlichen »Absage« der
Volksbühne aufgrund nämlich
eines Briefes von Volker
Beck(Grüne, Vors. der
Deutsch-Israelischen
Parlamentariergruppe, MDB),
Petra Pau (MDB, Die Linke) und
Reinhold Robbe in seiner
Eigenschaft als Präsident der
Deutsch-Israelischen
Gesellschaft e.V. (DIG) an
Volksbühnen-Intendant Frank
Castorf und Geschäftsführenden
Direktor Thomas Walther. In
diesem Brief(1) in dem
vordergründig etwas von
‚Freiheit‘ und ‚Verantwortung in
Räumen der Kunst‘ erzählt wird,
geht es ohne jeden Beleg(!) mit
dem Antisemitismusvorwurf an Max
Blumenthal letztlich nur darum,
die Volksbühnenleute sich
gefügig zu machen, damit sie die
Veranstaltung absagen, was ja
auch geschehen ist. Von David
Sheen brauchte da gar nicht mehr
die Rede zu sein. Der letzte
Satz im Brief reicht, wie man
sah, aus: »Ein so einseitig
vorbelastetes Referentenduo ist
in dieser Frage allerdings keine
fachkundige Hilfe. Im
Gegenteil.«
So wird das in Deutschland
gemacht! Beck, Pau und Robbe
maßen sich an, mit verlogenen
Unterstellungen, die sie nicht
belegen können, zu bestimmen, ob
und wie sich andere Leute
informieren dürfen, damit sie
sich ihr eigenes Bild machen und
selbstständig urteilen können,
wobei Reinhold Robbe in diesem
Zusammenhang Wiederholungstäter
ist(2).
All dies, das zum weiteren
Verständnis wichtig ist,
unterschlägt Ihr ARD-Beitrag.
Der beginnt mit einem einzigen
Satz(!) zu Gregor Gysi, welcher
die für den 20.11. im
Fraktionssaal der Partei Die
Linke geplante Veranstaltung mit
Max Blumenthal und David Sheen
verboten hatte. In diesem Satz
heißt es am Ende lapidar:
»…wegen ihrer antiisraelischen
Ausfälle untersagt.« Keine
Erklärung, kein Nachweis dazu –
nur die nackte Behauptung. Auch
keine Nachfrage bei Gysi, bei
dem bis heute unerklärt und
offen bleibt, wem er sich
gebeugt hat.
Im Anschlusssatz: »Drei
Abgeordnete seiner [Gysis]
Fraktion, Inge Höger, Heike
Hänsel und Annette Groth holten
sie [die beiden Journalisten]
trotzdem in den Bundestag .
Dabei ist Max Blumenthal bekannt
für seine antisemitische
Gedankenwelt.« stehen die ganze
Zeit die Gesichter der drei
Abgeordneten in Großaufnahme auf
dem Bildschirm – das ist der
Pranger unserer Zeit. Auch hier
haben Sie unterschlagen, was die
ungeheuerliche Behauptung »seine(r)
antisemitischen Gedankenwelt«
belegen könnte. (David Sheen
kann hierbei immer mitgedacht
werden, denn er hat dieselben
Anschuldigungen zu ertragen.)
Die schlimmste und nachgerade
infame Unterschlagung ist, dass
Sie im gesamten Beitrag nicht
sagen, dass David Sheen und Max
Blumenthal selber Juden sind,
ersterer aus Israel, der zweite
aus den USA. (Max ist der Sohn
von Sidney Blumenthal, dem
früheren »Administration
Presidential Aide« von Bill
Clinton. Er hat auch noch die
damalige Außenministerin Hillary
Clinton beraten. – Das führt
freilich in ganz andere
Zusammenhänge, in denen
Antisemitismus-Unterstellungen
allerdings auch eine Rolle
spielen. Darauf soll hier nicht
eingegangen werden.)
Sie haben mit Ihrer
Unterschlagung den Zuschauern
und Zuhörern die Möglichkeit
verwehrt, überhaupt aufmerksam
zu werden und einmal zu fragen,
warum denn nun plötzlich der
Jude der Antisemit ist. Allein
damit wäre man dem bloß
vorgeschobenen Vehikel des
Antisemitismusvorwurfs und der
Absicht Ihres Beitrages leicht
auf die Schliche gekommen.
Sie zeigen ein einziges –
angebliches(!) – Zitat von Max
Blumenthal (vom Sprecher kaum zu
verstehen »zur[?] israelischen
Politik«): »Jeder Deutsche
sollte sich fragen, ob eine
solche Politik dazu angetan ist,
des Holocausts zu gedenken.«.
Wer soll das nachprüfen können?
Sie unterschlagen jeden Nachweis
dafür. Sie unterschlagen, dass
es sich um eine ‚Übersetzung‘
handeln muss, denn Max
Blumenthal spricht gar kein
Deutsch. Sie unterschlagen den
Zusammenhang, auf den er im
Zitat eindeutig verweist: »eine
solche Politik«. Ihre
Darstellung kann man
schlechterdings nicht für
vertrauenswürdig halten.
Sodann nehmen Sie sich die
Linken-Abgeordnete Annette Groth
vor, die Sie in einer kurzen
Sequenz über etwas reden lassen,
was – offenkundig absichtlich –
in dieser Präsentation auch
niemand nachvollziehen soll. Es
ist in der Sequenz die Rede von
einem »er«, ohne dass wir
erfahren, wer damit gemeint ist.
Sie endet mit den Worten Annette
Groths »…aber das eine hat mit
dem anderen eigentlich nichts zu
tun.«
Auch hier keinerlei
nachvollziehbarer Zusammenhang,
was aber dazu dient, Annette
Groth bloßzustellen und in
ehrabschneidender Weise zu
brandmarken, indem unmittelbar
vor der genannten Sequenz diese
unglaubliche denunzierende
Behauptung aufgestellt wird: »So
spielt die Vergangenheit und der
Holocaust für das Israelbild von
Annette Groth kaum eine Rolle.«
Was im Beitrag folgt, gibt noch
ein bisschen jenen Stimmen aus
der Linken Raum, die zum einen
noch einmal ein Nachtreten auf
die drei Abgeordneten erlauben
(Max Blumenthal und David Sheen
sind ja schon abgereist) und die
zum anderen die ‚Zerrissenheit‘
der Linken zeigen.
Der Beitrag endet
als altbekanntes vorsorgliches
Mosaiksteinchen zur Verhinderung
von »links« mit den Worten:
»Aber beim Thema Antisemitismus
und Israel geht es ebenso um die
Glaubwürdigkeit der Linkspartei,
gerade wenn man auch im Bund
einmal Koalitionspartner finden
will.« Spätestens jetzt wird man
wohl zu Recht annehmen dürfen:
»Das also war des Pudels Kern!«
Und so folgt auf diesen Beitrag
nahtlos und logisch der
Kommentar von Stefan Raue (MDR)
betreffend »linke Pläne und ein
linkes Regierungsprogramm in
Thüringen« (Miosga). Ob ein
Regierungswechsel nicht
vielleicht doch noch zu
verhindern ist?
Unterstellter Antisemitismus und
unterstellte Israelfeindschaft
(Kritik wird – gleichsam
keulentauglich – zu
‚Feindschaft‘ gemacht) sowie die
verdummende Gleichsetzung beider
durch Entstellung, entstellende
Unterschlagung, durch Lüge und
Denunziation sind in jedem Fall
– unterschiedslos und ohne jede
Rücksicht – in vieler Augen noch
immer das probate Mittel für den
manipulierenden Versuch, sich
allem, was »links« zu sein
scheint und was häufiger sich
selbst auch so nennt, möglichst
ein für allemal zu entledigen.
Demokratie ist dabei nicht mehr
gefragt. Wir haben sie ja!
Im zusammengefassten Blick auf
die deutsche Medienlandschaft
halte ich, wie aufgezeigt, Ihren
Beitrag für ein herausragendes
Beispiel von
Schmierenjournalismus der
niedrigsten Sorte: perfide und
bösartig. Was Sie betrieben
haben, ist versuchter Rufmord.
Wenn der Programmbeirat seine
Aufgaben weiterhin hoffentlich
unabhängig wird wahrnehmen
können und für einen
einigermaßen hygienischen
Journalismus in einem zu
wünschenden, wirklich
demokratisch gesinnten
Gemeinwesen unüberhörbar sorgen
kann, müsste er mit Ihnen sich
jetzt zweifellos erneut dringend
beschäftigen. Ich grüße Sie in
Sorge um den Zustand der
öffentlich-rechtlichen Medien.
Heinz-Peter Seidel
__________________________
(1) Leserinnen und Leser werden
diesen Brief selber beurteilen.
Er findet sich in der
umfangreichen, allerdings fürs
Verständnis des
Gesamtzusammenhanges überaus
erhellenden und wichtigen
»Dokumentation« im
»Palästina-Portal«,
https://www.das-palaestina-portal.de/2014-Max-Blumenthal-David-Sheen-Berlin-Bundestag.htm
Vor allem finden sich in der
Dokumentation auch
Stellungnahmen von Max
Blumenthal und David Sheen
selbst, sowie von verschiedenen
jüdischen Seiten, ebenso die
‚anderen‘ Stimmen aus der Partei
Die Linke u.a.
Die beiden Veranstaltungen mit
Max Blumenthal und David Sheen
und weitere sind aufgezeichnet
und können jederzeit auf den
Wahrheitsgehalt der oben
genannten Unterstellungen hin
überprüft werden:
http://www.publicsolidarity.de/
(2) Robbe hatte im vorigen Jahr
mit einem Offenen Brief an Dr.
Ulrich Bleyer, Direktor der
URANIA, die Absage einer in den
Räumen der Urania zuvor
zugesagten(!) ‚iranischen
Propagandaveranstaltung‘ am
9.August 2013 gefordert, weil in
diesem Fall »… das gute Ansehen
der Berliner "Urania" in diesem
Fall Schaden zu nehmen« droht.
Und mit massiver Deutlichkeit:
»Sorgen Sie bitte dafür, dass
die Glaubwürdigkeit und die
Integrität der Berliner "Urania"
nicht beschädigt wird.
Demonstrieren Sie bitte Ihre
Unabhängigkeit und Ihr
eindeutiges
Demokratieverständnis durch eine
umgehende Absage der besagten
Veranstaltung. Vorsorglich weise
ich darauf hin, dass ich diesen
Brief der Öffentlichkeit
zugänglich machen werde.«
Dem Verlangen nach Absage ist
der Direktor dann willfährig
nachgekommen. Die Veranstaltung,
bei der z.B. Petra Wild ihre
weithin beachtete grundlegende
Untersuchung »Apartheid und
ethnische Säuberung in
Palästina/ Der zionistische
Siedlerkolonialismus in Wort und
Tat« vorstellte, fand dennoch
zum vorgesehenen Termin an
anderem Ort statt.
http://www.trt.net.tr/deutsch/welt/2014/11/23/hamas-neues-gesetz-in-israel-vorbote-eines-religionskrieges-116576
23.
11. 2014
Ein
Leserbrief von Prof. Rolf Verleger
in der Süddeutschen zum Thema
"Antisemitismus in der Linken?“
(Süddeutsche Zeitung 22.11.,
Leserbrief-Forum). Anmerkungen zu
dieser Version des Leserbriefs:
In einer pdf Datei macht
Prof. Verleger die Änderungen der
Süddeutschen Zeitung an seinem
Leserbrief Deutlich. Er schreibt:
"Das ist ganz lehrreich dafür, was
so passieren kann."
A) Die Überschrift: Die heißt jetzt
„Vertreter der Mehrheit“ (von der
SZ-Redaktion formuliert, durchaus
korrekt) statt meinem Titel „Mehr
Vorbehalte gegen Juden bei Israel-
als Palästinafreunden“. Mein Titel
war einfach zu lang: Er passt nicht
in eine Spalte der gedruckten
Zeitung. Ärgerlich ist, dass ich mir
das hätte vorher denken können. Da
ich auf diesen Titel vertraut hatte
und der Titel nun aber weg ist,
hätte ich diesen für die Medien
paradoxen Befund im Text mehr
hervorheben müssen.
B) Der Korrektor hat dogmatisch alle
"%" in "Prozent“ ausgeschrieben; da
blieb ihm/ihr dann gar nichts
anderes übrig als den einen Satz, in
dem "%" sechsmal vorkam,
wegzukürzen, wegen Überlänge. Das
ist Pech: meines Erachtens die
falsche Entscheidung, denn das sind
interessante Zahlen.
C) Am Anfang und Ende des Briefs
wurden die Bemerkungen weggekürzt,
dass sich die schräge Ansicht des
Artikels von "Antisemitismus" im
Einklang mit vielen Politikern und
Medien befindet. Wahrscheinlich
kommt diese Kürzung wegen einer
(durchaus vernünftigen) Richtlinie
der Redaktion zustande, dass
Leserbriefe auf das Wesentliche zu
beschränken seien und Rundumschläge
weggekürzt werden sollten. Hier ist
der Einklang unter Politikern und
Medien aber ein Teil des Problems,
daher hätte man das hier auch anders
behandeln können, finde ich. >>>
Beziehung zwischen Linken und Juden
- Geschichte von Nähe und Hass - Das
Verhältnis von Linken und Juden ist
schwierig - spätestens seit Israel
eine Besatzungsmacht ist. Doch die
israelische Politik lässt sich auch
kritisieren, ohne antisemitische
Stereotype zu bemühen.
- Matthias Drobinski >>>
Prof.
Verleger zu der Befragung von Prof.
Kempf - Antisemit? Oder
vorurteilslos und interessiert?
- Prof. Rolf Verleger - Die
Konstanz-Jenaer Studie zu
Einstellungen zum Nahostkonflikt
Wilhelm Kempf war bis zu seiner
Emeritierung 2012 Professor für
Psychologie an der Universität
Konstanz und dort Leiter der
Projektgruppe Friedensforschung.
2008 bewilligte ihm die Deutsche
Forschungsgemeinschaft (DFG) Gelder
für ein Projekt zur Erforschung des
Zusammenhangs zwischen
„Israelkritik“ und „Antisemitismus":
dem Verhältnis zwischen kritischer
Einstellung zu Israels Politik und
Abneigung gegen Juden. Vor rund zwei
Jahren hatte ich über erste
Ergebnisse des Projekts berichtet;
nun sind die erhobenen Daten
umfassend aufgearbeitet und liefern
neue Erkenntnisse. >>>
Ein offener
Leserbrief zu "Geschichte von Nähe
und Hass" von Matthias Drobinsky SZ
20.11.14
- Wolfgang Behr - pdf
Eine
weiterer lesenswerter
Leserbrief in der SZ
>>>
Der
Fisch stinkt zuerst vom Kopf
- Abi Melzer - Nachdem
Sybille Berg in SPIEGEL-online einen
merkwürdigen und absolut
unterirdischen und lächerlichen
Artikel über Abgeordnete der
Linkspartei geschrieben hat, in dem
sie aber nur ihre eigenen sexuellen
Frustrationen loswerden wollte,
müssen wir heute feststellen, dass
auch Elisabeth Niejahr von DIE ZEIT
keine Scheu hat, sich lächerlich zu
machen und „lechts und rinks“ ihre
naive und inzwischen langweilige
Stellung zum Antisemitismus
offenzulegen. Nachdem Henryk M.
Broder aus Annette Groth eine
„lupenreine Antisemitin“ gemacht
hat, weil sie vollkommen zu Recht
Wahrheiten ausgesprochen hat, die
andere Abgeordneten nicht wagen,
weil sie nicht dürfen und schon gar
nicht diejenigen von der CDU, wo
Mutti das Sagen hat und diese stramm
und treu hinter Israels Politik
steht, mit Nibelungentreue bis zum
Tod.
Aber auch viele Journalisten und
Zeitungen in diesem Land tragen eine
Zensurschere im Kopf und machen sich
die Hosen voll, wenn es um Israel
oder um Juden oder, Gott behüte, um
Antisemitismus geht. Was Annette
Groth gesagt hat, ist so richtig wie
es wahr ist, und viele Israelis und
Juden sehen es genauso. Aber hier in
Deutschland herrschen ja verkehrte
Verhältnisse, wenn eine
durchgeknallte Abgeordnete wie Petra
Pau einem Israeli vorwirft, dass er
seine Regierung kritisiert. >>>
Sibylle Berg
über Israel-Hass und Gregor Gysi
>>>
Beispielsammlung - Palästina ist von
den Karten verschwunden >>>
22.
11. 2014
Offener
Leserbrief zu "Geschichte von Nähe
und Hass" von Matthias Drobinsky SZ
20.11.14
- Wolfgang Behr - pdf -
Kaum steht der Nahe Osten wieder
einmal im Brennpunkt der
Öffentlichkeit, stehen die deutschen
Israelversteher wie Ihr Kommentator
Drobinsky auf der Matte. Er
verschweigt in tendenziöser Weise,
dass die in den Berliner
Zwischenfall verwickelten und von
ihm namentlich nicht genannten
Personen jüdische Journalisten sind,
wovon Herr Blumenthal in den USA,
Herr Sheen in Israel zu Hause ist.
Will er den Eindruck vermeiden, dass
Juden Israel kritisieren?
Man darf voraussetzen, dass Herr
Sheen mehr Kenntnis der Situation
vor Ort besitzt als Herr Drobinsky,
der offensichtlich nicht fähig ist,
die Adjektive israelkritisch von
antiisraelisch zu unterscheiden und
dem bei Israelkritik noch die
Steigerung zu „blindwütigem Hass“
gelingt. Er ist scheinbar auch nicht
bereit oder fähig wahrzunehmen, dass
der Staat Israel auch von den von
ihm angegriffenen Politikerinnen der
Linken keinesfalls mit dem Nazistaat
gleichgesetzt wird, dass allerdings
der Vergleich mit Methoden der Nazis
leider durchaus passend ist. So sind
die sich verstärkende rassistische
und menschenverachtende
Besatzungspolitik Israels und das
kürzlich statt gefundene
Gaza-Massaker durch die UN, Amnesty
International und die israelische
Friedensbewegung bestens
dokumentiert. Immer mehr Juden in
aller Welt wehren sich zu Recht
dagegen, mit der Politik des Staates
Israel gleichgesetzt zu werden und
bringen selbst die Vergleiche mit
Nazimethoden in die Öffentlichkeit.
Dazu gehören nicht nur die Herren
Blumenthal und Sheen, auch der in
Israel hoch angesehene Rabbiner
Leibowitz, der Sohn des israelischen
Generals Miko Pelet und Amira Hass,
um nur einige Beispiele zu nennen.
Wie kommt Herr Drobinsky dazu, Herrn
Gysi eine Antwort an seinen
„Verfolger“ vorzuschlagen, in der
Herr Sheens Vortrag zur Förderung
von Antisemitismus und Judenhass
beitrage, obwohl sein Vortrag zwar
Israel zu Recht scharf kritisiert,
aber keinerlei israelfeindliche oder
gar antisemitische Inhalte
transportiert? Folglich haben die
linken Parteigenossinnen >>>
Beziehung
zwischen Linken und Juden -
Geschichte von Nähe und Hass - Das
Verhältnis von Linken und Juden ist
schwierig - spätestens seit Israel
eine Besatzungsmacht ist. Doch die
israelische Politik lässt sich auch
kritisieren, ohne antisemitische
Stereotype zu bemühen. -
Matthias Drobinski - Was hätte der
Linken-Fraktionschef Gregor Gysi dem
Mann sagen können, der ihn da vor
einigen Tagen bis auf die
Bundestags-Toilette verfolgte und
rief: "Bin ich ein Antisemit?" Die
Antwort wäre nicht so leicht
gewesen. Der Journalist lebt in
Israel, wirft aber Land und
Regierung Rassismus vor, der
letztlich nicht besser sei als jener
der Nazis. Gysi hätte zum Beispiel
sagen können: "Ja, Sie tragen dazu
bei, dass es Antisemitismus und
Judenhass in Deutschland gibt." Er
hätte noch hinzufügen können, dass
dies ein Teil der schwierigen,
tragischen und auch mörderischen
Geschichte des Verhältnisses
zwischen Linken und Juden ist. >>>
21.
11. 2014
Die
Mauer muss weg <\#208> welche Mauer denn? - Vom vergeblichen
Versuch, in der Volksbühne über die Mauer in Palästina zu
sprechen - Hermann Dierkes
Der eigentliche Eklat und
Skandal um den 25.Jahrestag des Mauerfalls waren nicht die etwas
fragwürdigen Begleitumstände bei dem Versuch, Gregor Gysi im
Bundestag zur Rede zu stellen. Es war die vorherige erfolgreiche
Intervention der drei Bundestagsabgeordneten Beck (Grüne), Pau
(LINKE) und Robbe (SPD) gegen eine Veranstaltung in der Berliner
Volksbühne mit Max Blumenthal und David Sheen zum Krieg gegen
Gaza und gleichzeitig das Verbot eines Versammlungsraums der
Linksfraktion im Bundestag durch die Fraktionsspitze um Gregor
Gysi. Was die beiden hervorragenden und engagierten Journalisten
aus Israel und den USA in Berlin erleben mussten, war wieder so
typisch für die deutschen Verhältnisse, dass es einem die
Sprache verschlägt.
Dass sich führende Vertreter
der Linksfraktion im Verbund mit Vertretern anderer Parteien und
mit der Hasbara-Connection (d.h. der israelischen
Regierungslobby) als Zensoren aufspielen und diesen (jüdischen)
Journalisten „Antisemitismus“ vorwerfen, ist grotesk und
abstoßend. Die Abgeordneten der LINKEN, die gerade im Bundestag
abgewatscht worden waren, weil sie sich angeblich immer noch
nicht genug vom DDR-Unrecht distanziert haben, machen sich
selber zu Zensoren im Interesse der Merkelschen Staatsräson
(„bedingungslos an der Seite Israels“). Annette Groth, Inge
Höger und Heike Hänsel – die drei Abgeordneten der
Linksfraktion, die die beiden Journalisten und Zeugen beim
Russell-Tribunal über Palästina zu einem Fachgespräch eingeladen
hatten – werden in die Mangel genommen. Wendehälse aus der
Fraktion fordern über die rechtspopulistische Boulevard-Presse
ihren Ausschluss. Gibt es noch Grenzen für den Opportunismus?
Im Gefolge der Zensurmaßnahmen
berichten gleichgeschaltete Medien nicht über das berechtigte
Anliegen von Max Blumenthal und David Sheen, ihre Zeugenaussagen
und zahllosen Beweise über Kriegsverbrechen und grassierenden
Rassismus im „Heiligen Land“ (in dem buchstäblich alles heilig
ist bis auf Menschen- und Völkerrecht). Nein, sie verteilen
wieder einmal Etiketten („Israelhasser“), diffamieren diese
mutigen Menschen im Nazijargon als „Irre“ (BLÖD-Zeitung).
Journalistische Sorgfaltspflicht und Ethik werden wie so oft mit
Füßen getreten. Kaum sind die Festreden zum Mauerfall-Jubiläum
vorbei, werden Berichte von den schrecklichen Geschehnissen um
die real existierenden Sperrmauern in Palästina als störend
behandelt, will man sie unterdrücken und zensieren.
Nicht nur Merkel und Lammert
hatten sich zuvor über das menschliche Leid der einstigen Mauer
verbreitet. Auch ganze Passagen der Rede von Iris Gleicke
(SPD-MdB), Ostbeauftragte der Bundesregierung, passen haargenau
auf die heutigen Verhältnisse in Palästina. Aber das wird vom
Mainstream brutal verdrängt.
Nein, auch diese monströse
Mauer (viel höher und länger noch als die Berliner Mauer) muss
weg <\#208> die deutsche Komplizenschaft mit Kriegs- und
Völkerrechtsverbrechen, die Waffengeschäfte mit dem letzten
Kolonialstaat auf Erden müssen aufhören. Nur so wird der Weg zu
Ausgleich und Versöhnung geebnet, der dem Nahen Osten gerechten
Frieden bringen kann. Die überwältigende Mehrheit der UN, über
ein halbes Dutzend EU-Staaten sprechen sich inzwischen mehr oder
weniger entschieden für das nationale Selbstbestimmungsrecht der
Palästinenser aus, die öffentliche Meinung – auch in Deutschland
– sieht endlich nicht mehr die Palästinenser als Täter, sondern
als Opfer. Opfer einer starrsinnigen Kolonial- und
Annexionspolitik im religiösen Gewand, die unwillig und unfähig
ist zum historisch überfälligen Interessenausgleich, und
Spielball von Macht- und Ausbeutungsinteressen.
Nur politisch Blinde,
Feiglinge oder Komplizen stehen heute an der Seite dieser
israelischen Regierung und ihrer kolonialen Unterdrückungs- und
Ausgrenzungspolitik gegenüber den Palästinensern. Es ist
grotesk, wenn sie sich dabei auf die Verpflichtung aus den
Naziverbrechen berufen, aus denen wir nur eine Lehre ziehen
können: Keine Verbrechen gegen niemanden mehr, nirgendwo!
Max Blumenthals und David
Sheens Vorträge in Stuttgart (übersetzt) und Berlin (auf
Englisch) sind abrufbar unter
www.publicsolidarity.de/2014/11/08/max-blumenthal-am-07-november-2014-in-stuttgart/
und unter
www.radio-utopie.de/2014/11/09/bericht-david-sheen-und-max-blumenthal-in-berlin/
Der Kommentar erscheint in der Dezember-Ausgabe der
Sozialistischen Zeitung (SoZ),
www.sozonline.de
Hetzjagd
auf Andersdenkende - Ich schäme mich für diese ostdeutsche LINKE.
Kommentar von Mario Kühne aus Sachsen-Anhalt - In einer beispiellosen Hetzjagd
auf Mitglieder der Partei DIE LINKE und Mitglieder des Deutschen Bundestages,
stellen ostdeutsche Parteimitglieder das Projekt, welches 2007 begonnen wurde,
wieder in Frage. Eigentlich sollte man annehmen, dass die ständigen
Proklamationen über gleiche Ideen und Vorstellungen einer möglichen zukünftigen
Entwicklung, des freundschaftlichen und solidarischen Umgangs miteinander und
der Akzeptanz unterschiedlicher Ansichten in der Partei, ernst gemeint sind.
Durch den Aufruf „ Ihr sprecht nicht in unserem Namen“,
vorwiegend von Mitgliedern des „Forums demokratischer Sozialismus“ (FdS) haben
sich diese Mitglieder selbst ins Abseits gestellt. Das dabei immer wieder
Personen, wie der Bundesgeschäftsführer in führender Position auftritt und somit
nicht die Partei einigt, sondern auseinander treibt, kommt einem Missbrauch der
Position des Bundesgeschäftsführers gleich. Interessant zu beobachten ist
gleichzeitig, dass immer mehr jüdische und palästinensische Organisationen beide
international anerkannte Journalisten unterstützen >>>>
Kritik an Israel ist legitim
- In der Partei DIE LINKE kursiert ein Aufruf „Ihr sprecht nicht für uns“.
Dieser Aufruf legt den Bundestagsabgeordneten Annette Groth, Heike Hänsel und
Inge Höger den Rücktritt nahe. Anlass sind die Konflikte um den Auftritt der
israelkritischen Journalisten David Sheen und Max Blumenthal. Dieser Aufruf ist
schädlich, spaltet die Partei und wird den Herausforderungen für die LINKE durch
die Eskalation der Lage in Nahost in Ostjerusalem nicht gerecht.
Hauptvorwurf an die Bundestagsabgeordneten lautet, sie hätten mit Sheen und
Blumenthal Leute eingeladen „die unzulässige Vergleiche Israels mit der
deutschen Nazidiktatur“ ziehen. Dazu wird behauptet, dass die genannten
Abgeordneten „durch Schürung obsessiven Hasses auf und der Dämonisierung von
Israel antisemitische Argumentationsmuster und eine Relativierung des Holocausts
und der deutschen Verantwortung für die millionenfache Vernichtung der
europäischen Jüdinnen und Juden befördern.“
Dass diese Vorwürfe sachlich falsch sind, davon konnten sich die Gäste der
kurzfristig verlegten Veranstaltung mit Sheen und Blumenthal überzeugen. Hier
berichteten die Journalisten fundiert und sachkundig von einem gefährlichen
Rechtsruck in der israelischen Gesellschaft. Wie jüngste Studien belegen, gibt
es in Israel einen Aufschwung des Rassismus sowohl gegenüber Arabern als auch
gegenüber nicht-weißen jüdischen Zuwanderern. Die harte religiöse Rechte prägt
zunehmend das gesellschaftliche Klima. Sie hetzt gegen Andersdenkende und
Andersgläubige und organisiert zum Beispiel Demonstrationen gegen interreligiöse
Heirat. >>>
19.
11. 2014
Krieg
und Frieden - Offener Brief an die Unterstützer von Rassismus
und Kriegsverbrechen - Wenn Rechte sich als Linke tarnen
- Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann - Am
9. November 2014 sollte sie stattfinden: die Veranstaltung
"Russell Tribunal on Palestine – Israels Kriegsverbrechen in
Gaza" mit den Journalisten David Sheen (Israel) und Max
Blumenthal (USA) in der von Frank Castorf geleiteten Berliner
"Volksbühne". Doch dazu kam es nicht. Und am 10. November 2014
sollten die beiden Journalisten über das Thema im Sitzungssaal
der Linksfraktion im Bundestag referieren. Auch dazu kam es
nicht. Beide Veranstaltungen mussten in anderen Räumen
stattfinden. Die Forderung an die Leitung der Volksbühne, den
Raum zu verweigern, erging durch Petra Pau (LINKE), Volker Beck
(GRÜNER) und den Vorsitzenden der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft Reinhold Robbe (SPD). Die Nutzung des Sitzungssaals
der Linksfraktion, in den die LINKEN Inge Höger und Annette
Groth eingeladen hatten, verweigerte der Fraktionschef der
LINKEN, Gregor Gysi. Gegenüber einem dem US-Imperialismus
inklusive Israel verbundenen Organ ließ er verlauten: „Die
Veranstaltung wird nicht stattfinden.“
Als die Veranstaltung am 10. November anstatt im Sitzungssaal
der Linksfraktion im Konferenzsaal des benachbarten
Paul-Löbe-Haus stattgefunden hatte, entwickelte sich das
Verlangen, mit Gregor Gysi zu sprechen. So fand sich eine Gruppe
– darunter u.a. David Sheen und Max Blumenthal, die Abgeordneten
Inge Höger und Annette Groth sowie eine Reihe von Journalisten –
vor Gysis Büro ein. Als Gysi in dieser Situation aus seinem Büro
kommt, hat er alles andere im Sinn, als sich auf ein Gespräch
einzulassen. Ein Video des Journalisten Martin Lejeune zeigt
seinVerhalten. Die vor seinem Büro Wartenden machen Gysi Platz,
so dass dieser ohne körperliche Bedrängnis einen Gang erreichen
und diesen entlang gehen kann. Was sein Ziel ist, weiß nur er.
Einige der Gruppe folgen ihm bis zu einer Tür, die er öffnet. Es
ist die Tür einer Toilette. Von einer Jagd – sogar Hetzjagd –
auf Gysi bis aufs Klo ist in den Herrschaftsmedien
sensationsheischend und verfälschend die Rede. Der überwiegende
Teil der Medien zeigt wieder einmal sein wahres Gesicht. Aber
auch Gysi hat sein wahres Gesicht gezeigt. Er verweigert sich
gegenüber denen, die ihn seiner "linken" Maske beraubt haben.
Ein großer Schwindel - Es gibt nur wenige Ausnahmen. Ein
Kommentator nennt die Bezeichnung "LINKE" für eine Partei mit
Positionen wie denen von Gysi „einen großen Schwindel“. Solche
Positionen sind nicht "links". Sie sind eindeutig "rechts".
Niemand wird behaupten, dass es zu "linkem" Denken gehöre,
Rassismus und Kriegsverbrechen zu decken. Die Anerkennung des
Existenzrechts eines dauerhaft kriminell handelnden Staates und
sogar das Erheben der Anerkennung kriminellen Handelns zur
Staatsräson ist alles andere als "links". Werner Rügemer
unterstreicht dies, indem er sagt: „So bedeutet die
bedingungslose Anerkennung des Existenzrechts des Staates Israel
die Anerkennung eines undemokratischen, im Nahen Osten wie
weltweit aktiven Staates, der Völker- und Menschenrechte
dauerhaft verletzt, demokratische Bewegungen unterdrückt und
diktatorische Regimes an der Macht hält oder zur Macht bringt.“
>>>
Harri Gruenberg: "Als jemand der lange in Israel
gelebt hat, die israelische Staatsbürgerschaft hat und sich zur
jüdischen Linken in diesem Land zählt möchte ich folgende
Anmerkungen zu den Vorfällen in der Bundestagsfraktion machen.
Obwohl ich mit den Positionen beider ReferentInnen nicht
übereinstimme und schon gar nicht Ihr Vorgehen gegen Gregor Gysi
billige, weise ich den Antisemitismus Vorwurf gegen sie
entschieden zurück, ebenso wie den Antisemitismusvorwurf gegen
die drei Abgeordneten der Fraktion Die Linke. Ich teile die
überspitzten Formulierung von Blumenthal zu Israel nicht. Fakt
ist aber das in Israel der Rassismus zunimmt. Dafür sorgt die
rechte bisweilen rechtsextreme Regierung die in Israel an der
Macht ist.
Hintergrund und Einordnung: Max Blumenthal und die New American
Foundation - • Max Blumenthals Position unterscheidet sich
im Großen und Ganzen nicht von der anderer jüdischer Kritiker
des Zionismus. Er selbst versteht sich als antizionistischer
Jude. In seinem Buch Goliath, welches der Haupt-Anlass für die
scharfe Kritik an ihm ist, schreibt er, die Politik der
israelischen Rechten habe zum Ziel, den Plan von 1948, ganz
Palästina zu erobern und die palästinensische Bevölkerung zu
vertreiben, umzusetzen.
• Die Position von Max Blumenthal geht in Richtung einer
Einstaaten-Regelung.
• Blumenthals Vergleiche zwischen Israel und den Nazis sind
überzogen. Sein Hintergrund ist das einer ausgeprägt liberalen
jüdischen Familie. Daher kommt seine starke Ablehnung: Das, was
die Nazis den Juden angetan haben, darf Israel auf keinen Fall
wiederholen – auch nicht in geringerem Maße. Denn dadurch
verliert Israel, das als Antwort auf den Holocaust entstanden
ist, seine moralische Daseinsberechtigung, so die Argumentation
von Blumenthal.
• Tatsächlich finden die scharfen Anfeindungen gegen Blumenthal
vor allem aus dem Grund statt, dass die New American Foundation
in den USA ihm einen breiten Raum bietet. Die NAF ist
liberal-demokratisch und steht der demokratischen Partei nahe.
Die Vorsitzende der NAF, Anne Marie Slaughter, gehörte dem
engeren Kreis von Präsident Obama an.
• Grundsätzlich findet in den USA innerhalb der Eliten eine
Werteverschiebung statt: weg von einer kritiklosen
Israel-Freundlichkeit, wie sie sich in den 70er Jahren etabliert
hatte, und hin zu mehr Kritik an der Politik der israelischen
Regierung. In den USA verbreitet sich zunehmend die Überzeugung,
dass die Politik der israelischen Regierung den Interessen der
USA in der Region schadet. Deshalb suchen die Eliten in den USA
nach einer neuen Rolle, die Israel für die USA spielen soll.
• Die Tatsache, dass ein so wichtiger Think Tank wie die New
American Foundation Max Blumenthal in die Öffentlichkeit bringt
und ihn promotet (mit Hilfe der NAF kann Blumenthal an den
wichtigsten Universitäten der USA Veranstaltungen durchführen)
hat die Pro-Israel- Lobby und viele in Israel selbst alarmiert.
Geschossen wird auf Blumenthal, tatsächlich gemeint ist aber die
sich abzeichnende Neu-Positionierung der USA gegenüber Israel,
die von wichtigen Kreisen der demokratischen Partei
vorangetrieben wird.
• Koordinatorin der Kampagne gegen Blumenthal ist Petra
Marquardt Bigmann, eine deutsch-israelische Schriftstellerin,
die für die Jerusalem Post schreibt. Sie polemisiert vor allem
gegen die New American Foundation, weil diese Blumenthal so viel
Raum bietet. Von Bedeutung ist auch eine Schrift des Louis D.
Brandeis Zentrums, einer jüdischen, eher rechten Stiftung.
• Max Blumenthal weist die Antisemitismus Vorwürfe zurück. Das
Hauptargument, mit dem ihm Antisemitismus vorgeworfen wird: mit
seinen „Verleumdungen“ gegen Israel (Jerusalem Post) spiele er
den Antisemiten in die Hände und gebe ihnen Munition. Das
Hauptmotto heißt: Antizionismus = Antisemitismus – also eine
sehr alte Auseinandersetzung und ein Totschlagargument, welches
die rechten zionistischen Parteien benutzen, um Kritiker der
israelischen Politik mundtot zu machen.
Anbei auch eine Kurzzusammenfassung des inkriminierten
Fachgesprächs. Das Fachgespräch wurde auf Video aufgenommen und
kann deshalb von einem breiten Publikum eingesehen werden. Ich
selbst habe am Fachgespräch nicht teilnehmen können, die
Kurzzusammenfassung ist aber aus einer Quelle die sehr
verantwortungsbewußt mit der gesamten Problematik umgeht.
• Es wurden keinerlei Vergleiche zwischen der israelischen
Politik und Nazi-Deutschland gezogen!
David Sheen (israelisch-kanadisch):
• Berichtet seit 2010 aus Israel
• Spricht über zunehmenden Rassismus in Israel > keinesfalls nur
in der extremen Rechten, sondern Mitte der Gesellschaft und
Mainstream-Medien
Angriffe auf Nicht-Juden/Palästinenser
Als größtes Problem: Straflosigkeit > Leute posten auf ihrem
Facebook mit ihrem Namen, dass Araber und Linke/Kritiker der
israelische Politik getötet werden sollen und müssen sich nicht
davor fürchten, strafrechtlich verfolgt zu werden (dies
bestätigen auch ehemalige israelische Geheimdienstler etc.) >
auf der Straße wird geschrien „Tod den Arabern“ oder
„Rassenschande“, greifen Menschen an (auch stellvertretenden
Bürgermeister von Haifa) und Polizei stoppt sie nicht
Rassistische Erziehung in Schulen
Viele der Anstifter zu Rassismus werden von Steuergeldern
bezahlt
Der größte Teil der israelischen Gesellschaft befürwortete den
Krieg gegen den Gazastreifen und viele wollten gar noch mehr
Härte
Der nächsten Generation wird nicht beigebracht, aus dem
Holocaust eine universelle Lehre im Sinne von „nie wieder –
gegen niemanden“ zu ziehen, sondern: dass sie stark sein müssen
gegen alle anderen
Max Blumenthal (jüdischer US-Amerikaner):
• Spricht vor allem über seine Erlebnisse in Gaza während des
Krieges, über die er (wie Davis Sheen) bei der Sondersitzung des
Russell-Tribunals zu Palästina in Brüssel am 25.September 2014
ausgesagt hat
ganze Orte wurden zerstört und 89 ganze Familien komplett
ausgelöscht
Kinder und Frauen, die durch den Krieg traumatisiert sind,
bekommen keine Gerechtigkeit, sondern Medikamente
Das ist es, was die Hamas stärkt und die Qassam-Brigaden
geschaffen hat
Menschen wurden im Gaza-Krieg von der israelischen Armee als
menschliche Schutzschilde missbraucht
Nicht erst 2020 wie UNO sagt, wird Gazastreifen bewohnbar sein,
sondern das ist schon jetzt der Fall
spricht sich für BDS-Kampagne aus" |
17.
11. 2014
Warum ich Gregor Gysi konfrontiert habe - David Sheen
- In der vergangenen Woche waren die deutschen Medien voller
Artikel, die mich und meinen
Kollegen Max Blumenthal der
Verbreitung von Judenhass
bezichtigt haben. Diese
haltlosen Anschuldigungen sind
nicht nur diffamierend, sondern
stellen auch eine echte
Bedrohung für meine Sicherheit
dar, da ich in Israel lebe, wo
Dissidenten als „Zerstörer
Israels“ gebrandmarkt werden und
oft Opfer von
Vergewaltigungsdrohungen und
gewaltsamen körperlichen
Angriffen werden.
Trotz des gezielten Versuches,
uns zu verleumden und unsere
Veranstaltungen in Berlin zu
verhindern, haben wir im
Bundestag- dem deutschen
Parlament- über die Angriffe
Israels auf Gaza im vergangenen
Sommer und die Anstiftung zu
rassistischer Gewalt von
führenden israelischen
Politikern (Anm. Im Original
„leaders“. Sheen meint damit
wahrscheinlich auch z.B. die
rechtsextremen Rabbiner)
ausgesagt. Nachdem wir unser
Zeugnis abgelegt haben, haben
wir ein führendes Mitglied des
deutschen Bundestags
konfrontiert, das die
Verleumdungskampagne gegen uns
öffentlich unterstützt hat. Im
Angesicht dieses Debakels werden
Max und ich wahrscheinlich in
Zukunft nicht mehr den Bundestag
betreten dürfen.
Ich werde das mögliche
Hausverbot für den Bundestag
vielleicht nicht als eine
Errungenschaft in meinem
Lebenslauf anführen, auf die ich
besonders stolz wäre, aber ich
schäme mich sicher nicht dafür
oder für meine Handlungen die
dazu geführt haben. Ich habe
einem 66-jährigen Parlamentarier
den Flur seines Büros entlang
nachgestellt, und bin ihm bis zu
einem zufälligen Raum gefolgt,
der sich als Toilette
herausgestellt hat, und bin
nicht zurückgewichen, als er
mich zwischen Tür und Türrahmen
gedrängt (?) hat. Die ganze Zeit
habe ich ihn dazu aufgefordert,
mit mir den Dialog zu suchen und
zu seinen Handlungen in den
vergangenen Tagen Stellung zu
nehmen. >>>
Auch hier >>>
Gysi: Differenzen
nicht anhand dieses Vorfalls austragen
- Debatte um Eklat vor Büro des
Linksfraktionschefs geht weiter / Grüne sehen Linkspartei gespalten /
Wagenknecht und Gehrcke kritisieren «Ihr sprecht nicht für uns»-Aufruf - Auch
Linksparteichef Bernd Riexinger hat dazu aufgerufen, den Streit über die
Vorfälle vor Gysis Bundestagsbüro zu beenden. Personelle Konsequenzen für die
vier Politikerinnen lehnte er ab. «Ich halte persönlich nichts davon, mit den
Mitteln des Ausschlusses zu agieren.» Der Co-Vorsitzende appellierte an die
Parteimitglieder, die Annahme der «alternativlosen »Entschuldigung« durch Gysi
zu respektieren. >>>
Ein Statement von Martin Lejeune - Nicht die
Parlamentarier Inge Höger, Annette Groth und Heike Hänsel oder
Parteivorstandsmitglied Claudia Haydt sind die Auslöser der Gysiaffäre, sondern
Petra Pau und Gregor Gysi selbst, die in Verbindung mit Benjamin Weinthal und
der Deutsch-Israelischen Gesellschaft zwei Konferenzen mit zwei gerechten
Journalisten verhindern wollten und somit Menschenrechtler in Deutschland
mundtot machen wollten.
Inge Höger, Annette Groth und Heike Hänsel können lediglich dafür kritisiert
werden, daß sie sich nicht vor ihre Gäste Blumenthal und Sheen gestellt haben,
sondern sich bei Gysi entschuldigt haben. Inge Höger und Annette Groth ist
lediglich vorzuwerfen, daß sie sich nicht vor der Konfrontation mit Gysi, wie
Sheen und Blumenthal seit Sonntagmorgen versprochen, mit einer Erklärung zu Wort
gemeldet haben, die Gysi und Pau für ihren Umgang mit Blumenthal und Sheen
kritisiert.
Auch wenn einige der vier Linken-Politiker am 10. November Fehler gemacht haben
sollten, etwa indem sie Blumenthal und Sheen bei ihrem Vorschlag, Gysi zu
konfrontieren, beklatschten und die beiden aufgebrachten Journalisten zu Gysis
Büro führten, so ist doch der Aufruf der 300 Linken-Politiker gegen sie in der
Tag "ein Akt der Ausgrenzung", wie Höger laut ND der dpa sagte.
Zu verurteilen ist das Hausverbot von Lammert gegen die zwei Journalisten, die
auf der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit denjenigen konfrontieren wollten,
der sie nicht sprechen lassen wollte.
|
Ich fordere die Welt und die Welt Online zur Gegendarstellung auf
- Martin Lejeune - Falsche Tatsachenbehauptungen von Miriam Hollstein in
der Welt und auf Welt Online - Miriam Hollstein schreibt auf der Seite 4 der
Welt vom 17.11.2014 sowie am 15.11.2014 auf Die Welt Online unter
http://www.welt.de/politik/deutschland/article134377963/Linke-wollen-Urheber-des-Klo-Skandals-rauswerfen.html:
„Ins Netz hatte es [das Video] ein anderer üblicher Verdächtiger gestellt: der
freie Journalist Martin Lejeune, der aus dem Gazastreifen berichtet und dabei
auch gern mal palästinensische Exekutionen als ‚sozial verträglich‘ schönredet.“
Ich habe palästinensische Exekutionen nicht als sozial verträglich schöngeredet.
An die Axel Springer SE z. Hd. Herrn Seidel - Axel-Springer-Straße 65 - 10888
Berlin Berlin, der 17. November 2014
Sehr geehrter Herr Seidel, Miriam Hollstein schreibt auf der Seite 4 der Welt
vom 17.11.2014 sowie am 15.11.2014 auf Die Welt Online unter
http://www.welt.de/politik/deutschland/article134377963/Linke-wollen-Urheber-des-Klo-Skandals-rauswerfen.html
: „Ins Netz hatte es [das Video] ein anderer üblicher Verdächtiger gestellt: der
freie Journalist Martin Lejeune, der aus dem Gazastreifen berichtet und dabei
auch gern mal palästinensische Exekutionen als ‚sozial verträglich‘ schönredet.“
Ich fordere Sie auf, bis zum 19.11.2014 in der Welt und auf Welt Online meine
Gegendarstellung zu veröffentlichen: Ich habe palästinensische Exekutionen nicht
als sozial verträglich schöngeredet. Ich bin auch kein Verdächtiger.
Mit freundlichen Grüßen Martin Lejeune Quelle
|
Aufruf der
Scheinheiligen - Ihr sprecht nicht für uns! - (...) Es beschämt uns zutiefst, dass die Mitglieder unserer
Bundestagsfraktion Inge Höger und Annette Groth an diesem Tag, dem 9. November,
gegen den erklärten Willen der Bundestagsfraktion eine Veranstaltung zum
Nahost-Konflikt organisierten, auf der mit den beiden Journalisten Max
Blumenthal und David Sheen Personen auftraten, die unzulässige Vergleiche
Israels mit der deutschen Nazidiktatur und den Terroristen des “Islamischen
Staats” ziehen. >>>
In diesem Zusammenhang eine
kleine Rückschau - David Sheen berichtete, dass er Morddrohungen ausgesetzt sei.
Keiner thematisierte das. Um zu Verdeutlichen was das bedeuten kann, ein
Interview mit Gideon Levy: Kritiker
der Israel-Politik - "Ich spüre Hass" - Gideon Levy im Gespräch mit Thielko
Grieß - Der israelische Zeitungsjournalist Gideon Levy
ist in seiner Heimat einer der bekanntesten Gegner der israelischen
Palästinenser-Politik. Inzwischen könne er nur noch mit Leibwächter auf die
Straße gehen, sagte er im DLF. Abweichende Meinungen würden nicht mehr
akzeptiert.
Er habe einen kritischen Artikel über die Piloten der israelischen Armee
geschrieben, die "Heiligen Kühe" seines Landes, sagte Levy im Deutschlandfunk.
Seitdem habe er Morddrohungen erhalten und spüre auf den Straßen "Hass und
Anfeindungen", seine Zeitung habe deshalb einen Leibwächter für ihn engagieren
müssen. Über seine Arbeit der vergangenen 30 Jahre sagt der Journalist: "Ich
habe mehr Grausamkeiten gesehen als jeder andere Israeli." Er sehe es als seinen
"großen Auftrag im Leben, das zu dokumentieren" und für die Leserschaft
nachvollziehbar zu machen. (...)
Levy fordert dazu auf, die Stimme laut vernehmlich zur israelischen Politik zu
erheben. Es gehe darum Gerechtigkeit zu üben. "Israel übt jetzt keine
Gerechtigkeit" und halte derzeit das Völkerrecht nicht ein. >>>
16.
11. 2014

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Die Linkspartei hält es lieber mit den
Verletzern des Völkerrechts
Die „Affäre“ um die beiden jüdischen
Intellektuellen Sheen und Blumenthal belegt
nur die Unfähigkeit dieser Partei, die
nahöstlichen Realitäten wahrzunehmen
Arn Strohmeyer
Eine linke Partei sollte sich eigentlich
dadurch auszeichnen, dass sie eine klare
Analyse realer gesellschaftlicher
Verhältnisse vornehmen kann und sich dabei
nicht durch ideologische Vorwände und
Interessen blenden lässt. Was ja heißt: die
politische Realität so wahrzunehmen, wie sie
ist. Wozu natürlich die Fähigkeit gehört,
gerechte und ungerechte, soziale und
unsoziale sowie humane und inhumane Zustände
unterscheiden zu können. Aus einer solchen
Analyse muss dann ganz automatisch eine
Politik hervorgehen, die allerhöchsten
humanitären Kriterien entspricht – das
utopische Ideal von sozialer Gerechtigkeit
und Frieden immer vor Augen. So steht es
eigentlich auch in der Präambel des
Parteiprogramms der deutschen Linkspartei.
Da heißt es, die Linke stehe für
internationale Solidarität und Kooperation
zur Verbesserung der Lebensbedingungen aller
Menschen.
Misst man die Linkspartei an diesen
Maßstäben in Bezug auf ihre Nahostpolitik ,
muss man ein vernichtendes Urteil fällen,
wobei hier nicht verschwiegen werden soll,
dass es in der Linkspartei auch Minderheiten
gibt, die das ganz anders sehen. Letztes
Beispiel für die offizielle Richtung der
Partei: Da kommen zwei kritische jüdische
Intellektuelle – der eine aus den USA, der
andere aus Israel – nach Berlin und reden
Tacheles über die Zustände in Israel/
Palästina, sprechen aus, was sich dort
wirklich abspielt: eine brutale, in jeder
Hinsicht völkerrechts- und
menschenrechtswidrige Unterdrückung der
palästinensischen Bevölkerung in den
besetzten bzw. eingeschlossenen Gebieten
durch den siedlerkolonialistischen
Besatzerstaat Israel.
Der eine hat dabei den äußerst renommierten
und prominenten israelischen Philosophen
Jeshajahu Leibowitz (eine allerhöchste
moralische Instanz in Israel) zitiert, der
schon vor fast zwei Jahrzehnten aus tiefster
Sorge um Israels Existenz und Zukunft vor
der Okkupationspolitik in den
palästinensischen Gebieten gewarnt und an
seine Landsleute appelliert hatte, nicht den
Nazis in ihren Unterdrückungsmethoden
nachzueifern. Da steht das Urteil der
Linkspartei fest, ohne sich mit Leibowitz‘
Argumenten in irgendeiner Weise
auseinanderzusetzen: Das sind üble
„Antisemiten“. (Nachzulesen sind die
Ausführungen von Leibowitz übrigens in
seinem auch in Deutschland erschienen Buch:
Gespräche über Gott und die Welt. Mit
Michael Shashar, Dvorah-Verlag, Frankfurt/
Main 1990. An diesem in einem jüdischen
Verlag herausgegeben Buch hat bisher
übrigens niemand Anstoß genommen.)
Die beiden jüdischen Intellektuellen
vertreten eine universalistisch zu
verstehende Position, d.h. sie setzen sich
für die Gleichbehandlung aller Menschen
unabhängig von Religion oder Ethnizität ein,
was ja eigentlich genau dem Programm der
Linkspartei entspricht. Da heißt es: „Wir
solidarisieren uns mit allen, die für
Frieden, soziale und politische
Gerechtigkeit und die Verwirklichung der
Menschenrechte streiten.“ Aber
Gleichbehandlung, also soziale und
politische Gerechtigkeit und Frieden
scheinen für die Mehrheit in dieser Partei,
die sich „links“ nennt, nicht für die
Palästinenser zu gelten. Entgegen den
hundertfachen Feststellungen von hohen
internationalen Gremien wie UNO und
Internationalem Gerichtshof, dass die
Politik Israels seit Jahrzehnten gegen das
Völkerrecht, die Menschenrechte und viele
andere Konventionen verstößt, halten es die
deutschen Linken mit einer rechtsextremen
israelischen Regierung, die jeden Versuch,
zu einem gerechten Ausgleich mit den
Palästinensern zu kommen, abwehrt und ihr
Werk des Landraubs und der Vertreibung der
Palästinenser permanent fortsetzt – zur Zeit
gerade in und um Jerusalem und im Jordantal.
>>>

Chapeau Max Blumenthal und David
Sheen!
Dr. Ludwig Watzal
Zwei jüdische Intellektuelle von
"Kindern und Enkelkindern der Täter"
als "Antisemiten" verleumdet!
Der Auftritt des US-amerikanischen
Journalisten Max Blumenthal und des
israelischen Friedensaktivisten und
Journalisten David Sheen in
Deutschland war ein Erfolg, weil er
gezeigt hat, dass die deutsche
politische Klasse unfähig ist, mit
Kritik an israelischen
Kriegsverbrechen an den
Palästinensern rational umzugehen.
Die Medien haben sich nicht als
aufklärerische, sondern als
"totalitäre" Macht geoutet. Dank
Internet funktioniert die Kontrolle
über die öffentliche Meinung durch
die gelenkten Konzernmedien nicht
mehr, alles wird öffentlich, und die
Menschen kündigen ihre Abos, "und
dies ist auch gut so".
Zum wiederholten Mal hat sich
Deutschlands politische Klasse ein
Armutszeugnis ausgestellt und
gezeigt, wie politisch
unterbelichtet und unterirdisch sie
ist. Das Polittheater, das Gregor
Gysi im Deutschen Bundestag
aufgeführt hat, dürfte wohl zum
"Running Gag" im politischen
Kabarett und dem Kölner Karneval
werden. Gysi flüchtete sich vor zwei
ausgewiesenen Kritikern der
israelischen Regierungspolitik aufs
"Klo", anstatt sich den Fragen des
als "Antisemiten" verleumdeten
jüdischen Israeli und des jüdischen
US-Amerikaners zu stellen. Gysi
lässt doch sonst kein Mikrofon aus.
Aber dies ist Zivilcourage à la
Linkspartei 2014. >>>

*In unserem Namen …* … soll Unrecht
immer beim Namen genannt werden
können. Einstimmiger Beschluss des
Länderrats der Antikapitalistischen
Linken
(AKL) vom 15.11.2014
Der AKL-Länderrat erklärt seine
Solidarität mit Inge Höger, Annette
Groth, Claudia Haydt und Heike
Hänsel angesichts der gegen sie
gerichteten Erklärung „Nicht in
unserem Namen“, die von dem
Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn
und anderen Funktionärinnen und
Funktionären der Partei DIE LINKE
unterzeichnet wurde. - Hier wird ein
bedauernswerter Zwischenfall
aufgebauscht, verallgemeinert und
instrumentalisiert. Das hat eine
schädliche Wirkung auf die
innerparteiliche Diskussionskultur.
Keine der Äußerungen der beiden
jüdischen Journalisten in dem
Fachgespräch im Bundestag haben
einen antisemitischen Charakter.
Unabhängig davon, was man von
einzelnen Äußerungen hält, können
unsere Genossinnen dafür nicht
verantwortlich gemacht werden (wir
machen Stefan Liebich auch nicht für
die Aussagen anderer Mitglieder der
Atlantik-Brücke verantwortlich).
Inge, Annette, Heike und Claudia
wird vorgeworfen, dass ihre Kritik
an der Politik der israelischen
Regierung, einer „Schürung
obsessiven Hasses auf und
Dämonisierung von Israel“, gleich
kommt, welche „antisemitische
Argumentationsmuster und eine
Relativierung des Holocausts und der
deutschen Verantwortung für die
millionenfache Vernichtung der
europäischen Jüdinnen und Juden
befördern“. Wir wehren uns
ausdrücklich gegen den Versuch,
Kritik an der Politik der
israelischen Regierung mit
Antisemitismus gleichzusetzen und
KritikerInnen zu diffamieren und
auszugrenzen. >>>
Über Blumenthal, Sheen, Gysi und so
weiter - Was mit Max Blumenthal und
David Sheen in Berlin passiert ist
–
vielleicht passt das in einen
Zusammenhang mit dem, was Aram
Lintzel kürzlich in Bezug auf
deutsche Erinnerungskultur anmerkte:
Wenn die Holocaust-Erinnerung
tatsächlich so durchgesetzt und
hegemonial wäre, wie die
Gedenkkritiker behaupten, dann hätte
es 2014 keinen aufgewärmten Streit
über den Ersten Weltkrieg und keine
Mauerballons geben dürfen. Dann
hätte einzig der ungarischen Juden
gedacht werden müssen, die vor 70
Jahren vergast wurden. Allein von
Mai bis Juli 1944 wurden über
400.000 nach Auschwitz deportiert.
Der politische und mediale
Offenbarungseid zum 9. November:
Nachdem Wolf Biermann im deutschen
Bundestag die parlamentarische Linke
in die Ecke gestellt hatte,
versuchten Gysi und Co aus selbiger
herauszukommen. Dass ausgewiesene
Israel-Kritiker wie Blumenthal und
Sheen unter der Ägide einiger
namhafter Linken-Politikerinnen
öffentlich über Palästina, Gaza und
die im Sommer ermordete Familie
Kilani sprechen wollten, war nichts
weniger als ein Super-GAU, wo man
doch alles tun wollte, um von seinen
politischen Gegnern und ihren
medialen Erfüllungsgehilfen wieder
zurück in den Sandkasten gelassen zu
werden.
Und so mussten die Damen Höger,
Groth und Hänsel zum Rapport, um
sich zu entschuldigen. Aber das
genügte nicht allen in der Partei,
die sich bekanntlich anschickt, mit
Bodo Ramelow in Thüringen den ersten
linken Ministerpräsidenten zu
stellen:
Nach mehrstündiger Diskussion in
geschlossener Sitzung teilte ein
Fraktionssprecher aber auch mit:
“Gleichwohl verurteilt die Fraktion
auf das Schärfste das Agieren
gegenüber dem
Fraktionsvorsitzenden.” Wer “uns
oder unsere Genossen” so feindselig
behandele wie an diesem Montag, “mit
dem werden wir nicht kooperieren”.
Die Entschließung wurde mit einer
Gegenstimme und einer Enthaltung
angenommen.
Auch der Bundesgeschäftsführer der
Linkspartei attackierte die drei
Politikerinnen: “Die heutige
Entschuldigung der MdB Groth, Höger
und Hänsel gegenüber Gregor Gysi ist
das Mindeste”, schrieb der
Parteimanager auf Facebook. “Als
Konsequenz der untragbaren
Ereignisse ist dies aber völlig
unzureichend. Ein solches Verhalten
ist mit meinem Verständnis linker
Politik und politischer Kultur nicht
vereinbar.” >>>
Antisemitismus-Vorwurf -
Israel-Kritiker am Pranger
- Linke-Politiker
machen lieber gegen eigene Genossen
mobil statt gegen Besatzungspolitik
- Rüdiger Göbel - Israel
beharrt darauf, den Palästinensern
weiter Land zu rauben und damit
internationales Recht mit Füßen zu
treten. Beim Besuch seines deutschen
Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier
(SPD) bekräftigte der israelische
Außenminister Avigdor Lieberman am
Sonntag den Willen zum fortgesetzten
Siedlungsausbau im besetzten Teil
von Ostjerusalem. Internationaler
Druck auf Israel in dieser Frage sei
»kontraproduktiv«, drohte der
Rechtsaußenpolitiker mit Blick auf
das Treffen der EU-Außenminister in
Brüssel am heutigen Montag. Es wäre
»ein großer Fehler, wenn man die
bilateralen Beziehungen mit der EU
mit jenen zwischen Israel und den
Palästinensern verknüpft«, so
Lieberman.
Was sagt Stefan Liebich, Obmann der
Linksfraktion im Auswärtigen
Ausschuss des Bundestages, zum
völkerrechtswidrigen Agieren
Israels? Nichts. Statt dessen stellt
er Kritiker der nahöstlichen
Besatzungsmacht in seiner Partei an
den Pranger. Zusammen mit anderen
Mitgliedern der Linke-Strömung FDS
(Forum Demokratischer Sozialismus),
Bundesgeschäftsführer Matthias Höhn
und der Fraktionsvorsitzenden der
Europäischen Linken im
Europaparlament, Gabi Zimmer, hat er
im Internet eine Kampagne gegen vier
Linke-Politikerinnen gestartet.
>>>
Ist Kritik an Israel antisemitisch?
- (...)
Tatsache ist
jedenfalls, dass der politische
Antizionismus selbstverständlich für
das Recht der jüdischen Bevölkerung
eintritt, im Nahen Osten zu leben.
Anders als der Antisemitismus
ergehen sich Antizionisten nicht in
Entfernungs- und
Vernichtungsfantasien. Im Gegenteil:
Sie lehnen jegliche Form von
Rassismus ab. Der jüdische Sozialist
Michel Warschaswki bringt den
Unterschied so auf den Punkt: »Wie
jeder andere Rassismus negiert der
Antisemitismus (oder die
Judenfeindlichkeit) den Anderen in
seiner Identität und in seiner
Existenz. Der Jude ist, egal was er
tut, egal was er denkt, Hassobjekt
bis hin zur Ausrottung, nur weil er
Jude ist. Der Antizionismus hingegen
ist eine politische Kritik an einer
politischen Ideologie und Bewegung;
er greift nicht eine Menschengruppe
an, sondern stellt eine bestimmte
Politik in Frage.« >>>
15.
10. 2014
Max Blumenthal und die
Klo-Affäre - „Ich bin empört“ -
Max Blumenthal fühlt sich als
Antisemit diffamiert.
- Daniel Bax - Im Interview
erklärt er, warum er
Linken-Fraktionschef Gysi auf
dem Weg zur Toilette bedrängte.
- taz: Herr Blumenthal, in
Deutschland kennt man Sie jetzt,
weil Sie Gregor Gysi auf dem Weg
zur Toilette bedrängt haben und
das Video ins Internet landete.
Was sollte das?
Max Blumenthal: Ich habe das
Video nicht veröffentlicht. Aber
ich habe kein Problem damit und
kann die Konsequenzen tragen.
Mir war klar, dass konservative
Medien mir daraus einen Strick
drehen würden. Ich wundere mich
nur, dass kaum ein Journalist
meine Seite der Geschichte hören
wollte. Ich habe sogar bei der
Bild-Zeitung angerufen, aber der
zuständige Redakteur hat es
abgelehnt, mit mir zu sprechen.
Verhält man sich so im
Bundestag, wie Sie es getan
haben?
Wie soll man reagieren, wenn
einem Antisemitismus vorgeworfen
wird? Ich bin empört. Das
erinnert mich an die
McCarthy-Ära. Da hieß es auch:
du bist Kommunist. Eine
Verteidigung wollte man gar
nicht hören, das Urteil stand
schon vorher fest. >>>
|
13. 11. 2014

’’Blessed are the Peacemakers“
Felicia Langer
Zwei linke
progressive jüdische
Intellektuelle sind zu Gast in
Berlin, Max Blumenthal und David
Sheen, um über die Politik der
israelischen Regierung und deren
Folgen zu berichten. David Sheen
sagt ironisch, offensichtlich
wollen deutsche Politiker einen
israelischen Juden darüber
belehren, was er über seine
eigene Regierung zu sagen habe.
– Das war gestern, am 11.
November. Heute, am 12.11.,
schreibt Ha’aretz im
Leitartikel: „Benjamin Netanjahu
ist gegen den Staat Israel“.
Dieser Artikel verurteilt die
Politik Netanjahus so scharf wie
nie zuvor.
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Max Blumenthal sagt, man solle
nicht schweigen gegenüber der
Politik der rechtsextremen
israelischen Regierung und sich
für eine andere Politik
einsetzen. Auch die israelischen
Kriegsverbrechen im letzten
Gazakrieg solle man nicht
verschweigen. – Wie
außerordentlich wichtig ist eine
derartige Stellungnahme hier in
Deutschland, wo die
pro-israelische Lobby
bekanntermaßen so aktiv ist.
Ich konnte meinen Augen nicht
glauben, als ich in der Berliner
Morgenpost las, dass Gregor Gysi
eine Veranstaltung mit den
beiden im vorgesehenen Raum im
Deutschen Bundestag stornieren
wird. Auch der Auftritt in der
Volksbühne wurde kurzfristig
abgesagt, auf Betreiben von
Petra Pau und anderen. Die
beiden Gäste wurden als
Antisemiten diffamiert, und ich
habe noch einmal eine
Verleumdungsaktion erlebt – so
wie 2009 nach der Verleihung des
Bundesverdienstkreuzes an mich.
Was für eine Schande, sage ich
als Jüdin und Israelin, dass
z.B. Frau Petra Pau nicht an die
ermordeten Kinder von Gaza
denkt. Frau Pau, ich sage Ihnen,
dass ich mit eigenen Augen die
Wunden von Folterungen an meinen
palästinensischen Mandanten
gesehen habe. Es gab auch
Folterungen, die zum Tode
führten. - Die besten Töchter
und Söhne Israels haben sich
dagegen gewehrt und sie tun es
auch heute. Aber sie brauchen
internationale Solidarität, um
Frieden mit Gerechtigkeit zu
erreichen. Ihre Stumpfheit, Frau
Pau, ist mir unverständlich.
Die beiden Gäste verkörpern das
gute und gerechte Judentum, sein
menschliches Gesicht.
Ich erlaube mir, mit etwas
Persönlichem aus meinem Leben zu
schließen: 1976 wurde ich in die
USA eingeladen, um meine
Erfahrungen zu teilen und weiter
die Brücke zwischen Israelis und
Palästinensern zu bauen. Das
Thema meiner Veranstaltungen war
u.a. die israelische Politik der
Besatzung und Kolonisierung.
Am 10. Mai war eine
Veranstaltung mit mir an der
Universität Harvard in
Cambridge, Massachusetts
organisiert. Die pro-israelische
Lobby gab bekannt, dass diese
Veranstaltung nicht stattfinden
werde. Daraufhin mischte sich
die Polizei ein und
verpflichtete sich, die
Veranstaltung zu schützen. ’’She
will not speak here!“ brüllten
die Gegner, aber letztendlich
habe ich doch sagen können, was
ich zu sagen hatte. Zum Schluss
überreichte mir eine Frau aus
Cambridge ein Portrait von mir,
das sie während der
Veranstaltung gezeichnet hatte.
Es trägt die Widmung ’’ To
Felicia Langer: Blessed are the
Peacemakers“.
So sage ich heute zu Max
Blumenthal und David Sheen,
gegen alle Feiglinge und
Opportunisten, ‘’Blessed are the
Peacemakers”. - Tübingen,
12.11.2014
Die
Gysi-Jagd durch die Augen des Jägers

Why
I confronted Gregor Gysi
- David Sheen
- 13. 11. 2014 - In the last
week, the German media has been
replete with articles accusing
me and my fellow journalist Max
Blumenthal of spreading hatred
of Jews. These baseless
accusations are not only
defamatory, but also amount to a
real physical threat to myself,
as I live in Israel, where
dissidents are branded as
“destroyers of Israel” and are
often subject to rape threats
and violent physical attacks.
Despite the orchestrated attempt
to smear our names and get our
Berlin speaking gigs cancelled,
we testified at the Bundestag –
the German Parliament – about
the recent Israeli attacks on
Gaza and incitement to racist
violence by top Israeli leaders.
After giving our testimonies, we
confronted one of the leading
legislators who had publicly
endorsed the smear campaign
against us. In the wake of that
debacle, Max and I might very
well be banned from the
Bundestag in the future. >>>-
Max Blumenthal am 07. November
2014 in Stuttgart -
Veranstaltung mit dem Autor und
Journalist Max Blumenthal (USA)
mit Übersetzung ins Deutsche
- Der
Gazakrieg im Sommer 2014:
Hintergründe und Konsequenzen -
Max Blumenthal hat während des
Krieges im Sommer vor Ort im
Gazastreifen recherchiert. Er
war zusammen mit anderen
Prominenten wie Richard Falk
(ehem.
Menschenrechtsbeauftragter der
UN), dem norwegischen Arzt Mads
Gilbert, der mit seiner Arbeit
in den Krankenhäusern in Gaza
während der Kriege 2008/09 und
im Sommer 2014 weltbekannt
geworden ist, Zeuge in der
Sondersitzung des Russell-
Tribunals zum Gazakrieg in
Brüssel am 24. und 25. September
2014.
Veranstalter: Palästinakomitee
Stuttgart, Katholische
Erwachsenenbildung, Pax Christi
Rottenburg-Stuttgart


Video: German politician hides
in toilet from truth about
Israel
- Ali Abunimah -
Author Max Blumenthal had one
goal in mind when he went to the
Bundestag, Germany’s parliament,
in Berlin on Monday. He wanted
to show a photograph of the
al-Kilani family – German
citizens killed by an Israeli
bomb that struck the Gaza City
home they were sheltering in
last summer – to leading
left-wing politician Gregor
Gysi. On 21 July, Ibrahim
al-Kilani and his wife Taghrid
were killed along with their
five children: Reem, 12, Sawsan,
11, Yasin, 9, Yasser, 8, and
four-year-old Elias. Mahmoud
Derbas, aged 16, was killed in
the same strike. Members of the
al-Kilani family, who were
German citizens, wiped out in an
Israeli attack in Gaza City on
21 July. Blumenthal hoped to ask
the lawmaker and influential
figure in the center-left Die
Linke (The Left) party why he
and other German leaders had
said and done nothing to bring
justice for the al-Kilanis – and
why Germany is instead providing
Israel with new gunboats >>>
Collage zum vergrößern anklicken
Video: German politician hides
in toilet from truth about
Israel | The Electronic Intifada
>>>
Jüdische Stimme für gerechten
Frieden in Nahost
mail@juedische-stimme.de
Sehr geehrte Frau
Pau,
sehr geehrter Herr Beck,
sehr geehrter Herr Robbe,
als Mitglieder der Jüdischen
Stimme für gerechten Frieden in
Nahost e.V. (EJJP Deutschland)
beziehen wir hiermit Stellung zu
Ihrem Brief vom letzten
Wochenende an die Leitung der
Volksbühne am Rosa Luxemburg
Platz, der zu einer Absage der
geplanten Veranstaltung mit den
Journalisten Max Blumenthal und
David Sheen führte. Sie werfen
ihnen vor, antisemitische
Ressentiments in Deutschland zu
bedienen, behaupten sogar, dass
Herr Blumenthal „konsequent
antisemitische Vergleiche
zwischen Israel und dem
Nationalsozialismus zieht“, ja,
dass er sogar dafür „bekannt“
sei. Bei wem bekannt schreiben
Sie aber nicht. Sie geben auch
keine Beispiele und nennen keine
weiterführenden “Links“, sondern
stellen einfach eine
schwerwiegende Anschuldigung
auf, ohne sie mit Beweisen zu
belegen, bzw. ohne sich genötigt
zu fühlen dies zu tun. Zudem
verschweigen Sie die jüdische
Herkunft der beiden für Sie
scheinbar bedrohlichen
Journalisten.
Als deutsch-europäische und
israelische Juden und Jüdinnen,
die heute in Deutschland leben,
protestieren wir vehement gegen
diese Angriffe auf die
Redefreiheit zweier jüdischer
Referenten – David Sheen ist
darüber hinaus auch israelischer
Staatsbürger – ,die am
Russell-Tribunal zu Palästina
teilnahmen und ihre Erfahrungen
in Gaza und Israel mitteilen
wollten. Wir sehen Ihre
Intervention als einen konkreten
Versuch, jegliche Kritik an der
verbrecherischen israelischen
Politik zu unterbinden. Obwohl
Sie zugeben, dass eine gewisse
Kritik an der Politik der
israelischen Regierung wohl
berechtigt sein könnte, wollen
Sie festlegen, wie genau diese
Kritik auszusehen hätte.
Vergleiche Ziehen ist noch lange
nicht Gleichsetzung. Es ist sehr
bedauerlich, dass Völkermord und
die Ereignisse, die dazu führen,
von Menschen begangen wurden und
werden, die sich dazu verleiten
lassen, nicht von einem Tag auf
den anderen, sondern oft als
Ergebnis eines längeren
korrumpierenden Prozesses der
Entmenschlichung, der in den
Abgrund führt. Wir müssen alle
darauf achten, dass solche
Verbrechen nicht wieder begangen
werden, egal wann, in welchem
Land, von welchem Staat und
gegen welche Bevölkerungsgruppe
sie gerichtet sind. Das ist die
Lehre von Auschwitz – die
übrigens auch Max Blumenthal am
vergangenen Sonntag zitierte. Es
steht außer Frage, dass diese
Aussage keine „antisemitischen
Ressentiments“ bedient.
In Israel wird heute nicht nur
eine Politik von ethnischer
Säuberung gegenüber
Palästinensern und
Palästinenserinnen betrieben,
sondern es herrscht auch offenen
institutionellen Rassismus gegen
nicht-jüdische afrikanische
Einwanderer, Juden und Jüdinnen
arabischer und äthiopischer
Herkunft. Auch davon haben die
beiden jüdischen Referenten
berichtet. Wir, als Juden und
Jüdinnen, die fortwährend
aufgefordert sind, den Staat
Israel zu unterstützen, haben
nicht nur das Recht, sondern
auch die Verantwortung über
dieses Vorgehen Bescheid zu
wissen und dieses Wissen
weiterzugeben. Sie, als
deutsche Parlamentarier-innen,
deren Regierung die rassistische
Politik der israelischen
Regierung lauthals unterstützt,
und Israel die Waffen liefert,
die die Verfolgung und Tötung
unschuldiger Menschen
ermöglichen, müssten dies ebenso
erfahren und sich für eine
entsprechende sinnvolle Politik
einsetzen, die diese Verbrechen
verhindert.
Mit Recht zitieren Sie George
Bernard Shaw: Freiheit bedeutet
Verantwortlichkeit. Das ist der
Grund, weswegen die meisten
Menschen sich
davor fürchten. Leider trifft
dies auch auf Sie zu.
Mit freundlichen Grüßen
Jüdische Stimme für gerechten
Frieden in Nahost
mail@juedische-stimme.de
Quelle Attia und Verena Rajab -
Palästinakomitee Stuttgart
Der
Israellobbyist, Propagandist für den Krieg
gegen den Iran und Jerusalem
Post-Korrespondent Benjamin Weinthal hat in
Berlin eine üble
Antisemitismus-Propaganda-Kampagne gegen Max
Blumenthal und seinem Kollegen David Sheen
gestartet.
Der US-amerikanische
Journalist und Bestseller-Autor Max
Blumenthal hat im Sommer während des
laufenden Gazakriegs vor Ort recherchiert
und beim Russelltribunal im September 2014
wichtiges zur Klärung dessen beigetragen,
was in Gaza passiert ist. An seine Rundreise
in Norwegen und Copenhagen hat er auch zwei
Stationen in der BRD angeschlossen,
Stuttgart und Berlin. Die Stationen in
der BRD sind besonders wichtig, denn
Deutschland ist nach den USA engster
militärischer Partner des Staates Israel.
Gerade die BRD hat noch während des
Gazakriegs massiv Waffen nach Israel
geliefert. Während selbst in den USA die
unbedingte militärische Unterstützung
Israels in die Diskussion geriet, war unter
den führenden BRD-Politikern so etwas nie zu
hören.
Wie ihr vielleicht inzwischen
mitbekommen habt, hat der Israellobbyist,
Propagandist für den Krieg gegen den Iran
und Jerusalem Post-Korrespondent Benjamin
Weinthal in Berlin eine üble
Antisemitismus-Propaganda-Kampagne gegen Max
und seinem Kollegen David Sheen gestartet.
David Sheen, der mit Max Blumenthal zusammen
arbeitet, ist auf den Berliner
Veranstaltungen mit ihm aufgetreten.
Leider haben sich auch
Politiker der Fraktion der Partei Die Linke
(Petra Pau und Gregor Gysi) in die Zensur-
und Diffamierungskampagne der Israellobby
einspannen lassen, beide in Berlin
geplanten Veranstaltungen mussten in
alternativen Räumen stattfinden.
Doch Max und David geben nicht auf, sie
fordern offensiv von ihren Gegnern
Stellungnahmen und Diskussion ein. Die
Mainstream-Presse reagiert erbärmlich und
steigt in die Weinthal-Kampagne ein mit
zensiert geschnittenen Videos und völlig
unprofessioneller Vorgehensweise
(Betroffene, Max und David, werden schon gar
nicht gefragt, man kupfert einfach bei
Weinthal ab). Dabei scheint es völlig
gleichgültig zu sein, dass David Sheen
Morddrohungen als Reaktion auf den Vorwurf
des Antisemitismus erhalten hat!!!
Zum Hintergrund der
Weinthal-Kampagne gibt es auch einen sehr
guten Beitrag auf electronic
intifada:
http://electronicintifada.net/blogs/ali-abunimah/video-german-politician-hides-toilet-truth-about-israel
Stoppen wir Journalisten, die
sich zu Propagandisten machen!!!!
Stärken wir den
PolitikerInnen der Partei die Linke den
Rücken, die die Ergebnisse des Russell
Tribunals und die Untersuchungen zahlreicher
Menschenrechtsorganisationen zu Gazakrieg
wie Amnesty International in die
Öffentlichkeit bringen wollen.
Pau und Gysi müssen mit ihrer Zensur auf
unsere scharfe Kritik stoßen, auch innerhalb
der Partei Die Linke. Pau und Gysi machen
sich damit zu Komplizen der israelischen
Kriegsverbrecher.
Dank
Videodokumentationen können wir alle
nachvollziehen, was wirklich passiert ist
und diskutiert wurde:
Die Veranstaltung mit Max
Blumenthal in Stuttgart im Haus der
Katholischen Kirche:
http://www.publicsolidarity.de/2014/11/08/max-blumenthal-am-07-november-2014-in-stuttgart/
Die Veranstaltungen mit Max
Blumenthal und David Sheen in Berlin:
http://www.publicsolidarity.de/category/videos/video-vortraege-aus-2014/
http://www.publicsolidarity.de/2014/11/09/david-sheen-und-max-blumenthal-am-9-november-2014-in-berlin/
http://www.publicsolidarity.de/2014/11/09/never-again-to-anyone-today-tomorrow-and-until-palestine-is-free/
Im Bundestag
(Paul-Löbel-Haus)
https://www.youtube.com/watch?v=9GbKsAvuBDM#t=969
https://www.youtube.com/watch?v=MJ9WAOc7j9k&app=desktop
Das vollständige Video über
die absurde Weigerung Gysis, sich mit David
und Max auseinander zu setzen
http://www.youtube.com/watch?v=KQUpUGCfT3s&feature=youtu.be
Erklärung zu Veranstaltungen mit Max
Blumenthal und David Sheen - Journalisten
aus USA und Israel
(pdf) -
Annette Groth, Inge Höger, Heike Hänsel,
Alexander Neu, Gerald Williams, Heinz-Peter
Seidel, Regina Berg, Hans May, Doris
Ghannan, Gisela Siebourg, Lina Yassin, Anja
Pollnow, Janna Hermann, Dr. Sabine Grund,
Kathrin Krumm, Jakob Schneider, Inna
Michaeli, Therese Jakobs, Angelika Wilmen,
Phil Butland, Alexander Rosen, Lucile
Hermant, Said Essaid, Sylvia Gabelmann,
Sturmius Sprenger, Viviana Lombardi, Anja
Matar -
Es ist für uns völlig unverständlich und
inakzeptabel, dass zwei
Bundestagsabgeordnete und der ehemalige
Wehrbeauftragte ein Theater darum bitten,
eine Veranstaltung mit zwei jüdischen
Journalisten zu verbieten, weil diese
angeblich „antisemitische Ressentiments“
bedienen. Der Titel der Veranstaltung
lautete „Russell Tribunal on Palestine:
Israels Kriegsverbrechen in Gaza“ und war
als Information über die außerordentliche
Sitzung des Russell-Tribunals im September
2014 in Brüssel gedacht. Die Bitte auf
Absage der Veranstaltung stützte sich auf
Informationen von Benjamin Weinthal, der
schon wiederholt linke Kritiker*innen der
israelischen Regierungs- und Militärpolitik
als „Antisemiten“ denunziert hatte.
Die Redefreiheit ist ein hohes Gut. Freiheit
ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.
Es ist besonders beschämend, dass
Politiker*innen Blumenthal und Sheen — die
sich lediglich für die Gleichbehandlung
aller Menschen unabhängig von Religion oder
Ethnizität eingesetzt haben — als
antisemitisch verunglimpfen. >>>
LINKE
streitet nach Eklat um Israel-Kritiker
- Robert D. Meyer - Rücktrittsforderungen
gegen Höger und Groth / Abgeordnete
entschuldigen sich bei Gysi / Vorfall auch
Thema auf Fraktionssitzung - Zwei
Israel-Kritiker bedrängten den
LINKE-Politiker Gregor Gysi am Montag im
Bundestag, der Vorfall sorgt für
Diskussionen in der Partei. Vor allem aber
zeigt er die Gräben innerhalb der LINKEN
beim Umgang mit der Nahost-Politik. >>>
Hermann Dierkes schreibt
dazu: (...) Nach
allen Recherchen und Telefonaten bleibt für
mich:
- es war taktisch mehr als fragwürdig, am
oder um den 9. November eine Veranstaltung
mit dem Titel "Kriegsverbrechen ... " im
Bundestag oder in der Volksbühne anzugehen.
Das war eine Steilvorlage für die
Netanjahu/IDF-/ und Staatsräson-Lobby.
Sicherlich ist es richtig, dass es für die
niemals einen geeigneten Zeitpunkt gibt, die
israelischen Machthaber für ihre menschen-
und völkerrechtswidrige Kolonialpolitik zu
kritisieren. Aber wenn man schon diesen
problematischen Zeitpunkt wählt: Warum nicht
unter dem Titel: "Die Mauer muss weg -
welche Mauer denn?
Ich habe mir einige der Reden im Bundestag
angehört, wo dieser rechtsgewendete Biermann
aufgetreten ist (der ja auch mit den
Stereotypen der Antideutschen und des
politischen Mainstreams jede Kritik an
Israel zurückweist und die arabische Welt
pauschal-rassistisch angreift). V.a. die
Rede von Iris Gleicke (MdB), der
Ostbeauftragten, enthält lange Passagen, die
zu 100% mit den Verhältnissen um die real
existierende Mauer in Palästina konfrontiert
werden könnten. So etwas muss die
Soli-Bewegung nutzen!
- Die Intervention von Pau, Robbe und Beck
und - im Hintergrund - der Fraktionsspitze
gegen die vorgesehene Veranstaltung in der
Volksbühne und im Bundestag war auf jeden
Fall ein Akt der Zensur. Es sollten wieder
einmal die schrecklichen Wahrheiten aus
Israel/Palästina unterdrückt und ihre
Überbringer als Antisemiten diffamiert
werden. Wie grotesk das ist, wenn Nichtjuden
über kritische Juden herfallen und dabei
mitmachen, dazu hat Abi sehr Richtiges
gesagt.
- Ob Gysi tatsächlich die beiden (jüdischen)
Journalisten als "Antisemiten" bezeichnet
hat, ist nicht erhärtet. Diese Behauptung
stammt von der ausgesprochenen Giftspritze
(von Journalist will und kann ich nicht
sprechen) Benjamin Weinthal. Gysi hätte sich
dazu erklären können und müssen.
- Der Gang der (zu recht wütenden) beiden
Journalisten David und Max zum Büro Gysi, um
diesen zur Rede zu stellen, ist für mich
absolut nachvollziehbar. Das hätte man aber
besser organisieren können - es bedurfte
nicht einer großen Begleitung und es mußte
nicht in einem solchen Eklat enden. Wenn es
stimmt, was ich habe in Erfahrung bringen
können, so hat Heike Hänsel nur eine SMS an
das Büro Gysi geschickt ... Ziemlich
dürftig! Ein weiterer beteiligter Journalist
- Martin Lejeune, der den Eklat gefilmt hat
- hat zunächst zugesagt, das nicht ins
Internet zu stellen, weil es doch klar war,
was das auslösen würde und in welche Lage
die drei Abgeordneten gebracht würden.
Leider hat er es dennoch gemacht. Auch nicht
gerade koscher.
- Durch diesen Eklat wurde allen
"staatsräsonalen" Kräften eine Steilvorlage
geliefert, die kleine Opposition in der
Linksfraktion wurde enorm geschwächt. Einige
Schreihälse und Berufsopportunisten fordern
über die "BLÖD-Zeitung" ihren Ausschluss.
Sie brauchen jetzt unsern Zuspruch und
unsere Unterstützung. Dass Heike Hänsel
soweit geht und den Kakao auch noch trinkt,
durch den sie gezogen wurde, mißfällt mir
auch.
- Die Aufzeichnungen der Vorträge und
Diskussionsbeiträge von David Sheen und Max
Blumenthal stehen auf YouTube (leider nur
auf Englisch). Sie argumentieren absolut
korrekt und liefern eine Fülle von
Beweismaterial (auch Fotos) über die
gefährlich rechtsextreme Stimmung in Israel,
den Charakter seiner politische Führung usw.
Darin findet sich nicht die Spur von
"Antisemitismus".
(Die Redaktion: Dank einer Leserzuschrift,
ein Hinweis auf eine Übersetzung ins
deutsche: Max Blumenthal am 07. November
2014 in Stuttgart - Veranstaltung mit dem
Autor und Journalist Max Blumenthal (USA)
mit Übersetzung ins Deutsche)
Kopf hoch, mir geht Biermanns schönes Lied
Ermutigung durch den Kopf. Es ermutigt nicht
nur uns, weiter für eine gerechte Sache und
gegen die verbrecherische Haltung unserer
eigenen Regierung und ihrer staatsräsonalen
Mitläufer zu kämpfen, sondern vor allem auch
die Leidenden und Kämpfenden in
Israel/Palästina, mutige Persönlichkeiten
wie die Knesset-Abgeordnete Hanin Zouabi und
so viele mehr.
P.S. Wenn Bundestagpräsident Lammert jetzt
den Vorfall für ein Hausverbot nutzt, so
betreibt er nichts anderes als eine billige
Art der Wiedergutmachung nach seinem
schmählichen Versagen während der
Feierstunde im Bundestag, zu der er Biermann
eingeladen hatte - im offensichtlich
offenen/stillschweigenden Einvernehmen, der
Linksfraktion eins überzuziehen. Jeder
Abgeordnete wäre wegen solcher Sudeleien
gerügt worden, er beliess es bei einer
augenzwinkernden Ermahnung ... Gerade für
einige Wendehälse in der Linksfraktion ist
das Balsam, weil ihnen ihr ganzer
Opportunismus offenbar nichts nützt, wenn
sie bei passender Gelegenheit mit ihrer
DDR-Vergangenheit konfrontiert werden. Aber
jetzt werden sie ja wieder in (oder auf) den
Arm genommen.
Abraham
Melzer schreibt dazu :
Erbärmlich und traurig, dass wir solche
Vertreter im Bundestag haben. Ich will den
Stab nicht über diese letzten aufrechten
Linken auch noch brechen.
Mit erbärmlich habe ich natürlich Gysi, Pau
und ihre Unterstützer gemeint und mit den
letzten Aufrechten Inge Höger und Annette
Groth und ihre Unterstützer. Natürlich bin
ich enttäuscht, dass sie sich bei Gysi und
bei der Fraktion entschuldigen mussten. Wer
weiß schon warum sie das machen mussten.
Mit Gysi kann man doch kein Mitleid haben.
Er ist Volksvertreter, vom Volk gewählt,
dann soll gefälligst Rede und Antwort stehen
und nicht ins Klo rennen und dabei eben eine
erbärmliche Figur machen. Ich habe es schon
gesagt und ich wiederhole mich: Wir leben in
einer Welt, die offensichtlich auf den Kopf
steht. Deutsche beleidigen Israelis, weil
diese ihr Land kritisieren. Deutsche, die
noch nie in Israel waren, wollen mir
erzählen wie es in der israelischen Armee
zugeht. Wahrscheinlich stören Juden wie ich,
die nicht schweigen wollen angesichts der
brutalen Übergriffe der Israelis, die
Schuldgefühle mancher Deutscher, die vor den
Verbrechen der Israelis die Augen und Ohren
schließen, in der Hoffnung, die Israelis
würden ihnen Absolution erteilen. Ich finde
das zum Kotzen. Da sind mir echte
Antisemiten schon lieber, als diese falschen
Philosemiten, die Wölfe im Schafspelz. Gysi
müsste sich entschuldigen. Ich aber werde
ihm nicht verzeihen.
Der
Bundesverband Arbeiterfotografie nimmt
Stellung:
Offener Brief an Gregor Gysi, Petra Pau,
Volker Beck, Reinhold Robbe und die Leitung
der Volksbühne
Gegen die Stützung von Rassismus und
Kriegsverbrechen
Der Bundesverband Arbeiterfotografie
mißbilligt mit aller Schärfe die von Ihnen
betriebene Verhinderung der Veranstaltungen
mit David Sheen (Israel) und Max Blumenthal
(USA), die in der Berliner Volksbühne und in
den Räumen der Links-Fraktion im Bundestag
als Teilnehmer am Russell-Tribunal zu
Palästina über die israelischen
Kriegsverbrechen in Gaza berichten sollten.
Dieses, Ihr Verhalten ist in einer
Demokratie nicht hinnehmbar – es ist
anti-demokratisch und unmoralisch. Ein
solches Betreiben läßt erkennen, daß Sie die
von Israel betriebene ethnische Säuberung
Palästinas, die Behandlung von
Palästinensern als Menschen zweiter Klasse
ohne Existenzrecht und die israelischen
Kriegsverbrechen decken. Das ist unseres
Erachtens unzumutbar – insbesondere wenn Sie
dies als Vertreter von Organisationen und
Einrichtungen tun, die vorgeben, Rassismus,
Antisemitismus, Menschenrechtsverletzungen
und Krieg zu verurteilen.
Anneliese Fikentscher, Senne Glanschneider,
Andreas Neumann, Cindy Dillmann und Peter
Betscher
für den Bundesverband Arbeiterfotografie -
Köln, 12.11.2014
12. 11. 2014
Antisemitismus-Streit führt bis
zur Toilette - Eklat im
Bundestag
- Daniel Bax -
Der US-Journalist Max Blumenthal
stellt dem Linkspolitiker Gregor
Gysi nach. Zuvor war eine
Nahost-Veranstaltung mit ihm in
Berlin abgesagt worden. Der Tag
endete mit einem Eklat. Nachdem
der US-Journalist Max Blumenthal
und sein Mitstreiter, der
israelische
Antirassismus-Aktivist David
Sheen, am Montag in einem
Konferenzraum des Bundestags
einen gut besuchten Vortrag
hielten, zu dem die
Linke-Abgeordnete Inge Höger
eingeladen hatte, suchten beide
das Büro von Gregor Gysi auf.
Sie wollten den Vorsitzenden der
Links-Fraktion zur Rede stellen
und fragen, warum dieser sich
geweigert hatte, ihnen den
Sitzungssaal seiner Fraktion zur
Verfügung zu stellen, und ihnen
einer Lokalzeitung gegenüber
angeblich Antisemitismus
unterstellt habe. >>>
VIDEO -
GregorGysi smears @maxblumenthal &
@davidsheen then locks himself in
Bundestag toilet >>>

Max Blumenthal, an US-American
writer of Jewish origin, and the son
of Sidney Blumenthal, the former
advisor of President Bill Clinton
and now a close adviser to potential
Democratic presidential candidate
Hillary Clinton, says in this video
that he wants to sit down with
German parliament member Gregor Gysi
(The Left) in order to see if Gysi
can explain the allegations against
Blumenthal and if Gysi can explain
why Blumenthal and Sheen should be
silenced. Gysi did not present
alternative views and arguments,
according to Blumenthal. Blumenthal
says about the methods of Gysi:
“This is Stasiism. The Spirit of
Stasi is still alive in Berlin right
now under the name and in the office
of Gregor Gysi who is acting behind
the scenes to background deals in an
undemocratic fashion and claiming
the mentor of a democrat and a
leftist in order crash Palestinian
rights”, says Blumenthal about Gysi
>>>
Martin Lejeune - Ich habe gefilmt,
wie Gregor Gysi und David Sheen auf
einer Toilette im Deutschen
Bundestag aneinandergerieten.
Drei
Bundestagsabgeordnete der
Linksfraktion, Annette Groth, Ute
Höger und Karin Hänsel, bitten mich,
den Film nicht zu veröffentlichen,
weil sie Gysi schützen wollen. Das
ist der wahre Skandal. Nicht der
Clash der Kulturen auf der Toilette
im Deutschen Bundestag, sondern daß
die drei fortschrittlichen
propalästinensischen Abgeordneten
ihren reaktionären zionistischen
Fraktionsführer schützen. Wie kam es
zu diesem Eklat im Deutschen
Bundestag? >>>
2
VIDEOS - David Sheen and Max
Blumenthal on November 9th 2014 in
Berlin >>>
In Debate with David
Sheen and Max Blumenthal
on November 9th 2014 in
Berlin >>>

Discussion with David
Sheen and Max Blumenthal
on November 9th 2014 in
Berlin >>>
MELDUNGEN DER ANDEREN ART
http://www.linksjugend-sachsen.de/uploads/media/Stellungnahme_Wir_brauchen_einen_Diskussionsprozess.pdf
Antisemitismus:
Wo lechts und rinks sich treffen
| ZEIT ONLINE
Bundestagsabgeordneter Jan Korte
: »Ich verstehe diese Leute
nicht« | Jüdische Allgemeine
Rettete Gysi die Linkspartei vor
der Spaltung? | Telepolis
Ihr sprecht nicht für uns! |
Eine Stellungnahme von
Mitgliedern der Partei DIE
LINKE.
» DIE LINKE
Hauptartikel » Angriff auf
Gregor Gysi: Grenzen des
Zumutbaren sind längst
überschritten
Analysis: Making
sense of Germany’s anti-Semitic
‘Toiletgate’ scandal >>>
Gysis Klo-Affäre: Inge Höger
täuschte Fraktionsführung der
Linken - SPIEGEL ONLINE
Sibylle Berg über Israel-Hass
und Gregor Gysi - SPIEGEL ONLINE
Wegen Jagd auf Gysi: Linke
fordern Rücktritt von Linken -
DIE WELT
"Antisemitische
Argumentationsmuster": Nach der
Jagd auf Gysi entlädt sich die
Wut in der Linken - Politik -
Tagesspiegel
Ein Erbe der SED-Politik Von
Richard Herzinger
Die Linke: Linken-Politiker
mobilisieren gegen radikale
Israel-Kritiker | ZEIT ONLINE
Israel-Hasser hetzen Gysi durch
den Bundestag - Politik Inland -
Bild.de
Mehr als ein Toilettengate –
Lizas Welt
Israel-Feinde jagen Gysi durch
Bundestag
Israel-Kritiker im Bundestag:
Linke-Abgeordnete müssen sich
bei Gysi entschuldigen -
Tagesspiegel
Gysi: Israel-Kritiker verfolgen
Linken-Fraktionschef auf
Toilette - SPIEGEL ONLINE
Im Bundestag! Irrer
Israel-Hasser jagt Gysi aufs Klo
- Politik Inland - Bild.de
Zwei Bekloppte mischen halb
Berlin auf
Gysi-Jäger: Jüdischer Milliardär
"nutzt" deutsche Parteien
Antisemitismus:
Gysi stoppt Konferenz von
"Israel-Hassern" im Bundestag -
Berlin - Berliner Morgenpost |
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