Nicht nur wer in der BRD die zionistisch-rassistische Politik des
Staates Israel kritisiert, bekommt es mit den selbst
ernannten Verteidigern dieses Rassismus zu tun.
Die Liste ihrer Opfer ist lang und wird täglich länger.
Man könnte mit Asterix sagen: "Die Zionisten spinnen" und
zur Tagesordnung übergehen. Aber die Sache ist zu Ernst.
Das zionistische Denunziantentum fällt auf fruchtbaren
Boden. Man mahnt die "Nachkommen der Täter" und schwingt
mehr und mehr verbissen und unglaubwürdig diffamierend die
Antisemitismuskeule. Wer nur oberflächlich informiert ist
glaubt diesen suggerierenden Worten. Wer kann auch glauben,
dass die Nachkommen der Opfer ihre eigenen Vorfahren als
Waffe gegen notwendige und legitime Kritik missbrauchen.
Zu abartig ist dieses schmutzige Spiel mit Unterstellungen,
Herabsetzungen und Täuschungen. Selber rechtschaffen, traut
man das keinem zu..
So "ganz nebenbei führt der
Missbrauche und die Überdehnung des Antisemitismusbegriffs
zu seiner Beliebigkeit und die Errungenschaften der
Antisemitismusforschung drohen verloren zu gehen.
|
Bild - Carlos Latuff |
 |
20.2.2010 -
Norman Finkelstein hat seine
Reise nach München und Berlin abgesagt.
>>>
23.2.2010 -
Veranstaltung zu Gaza
1 Jahr nach nach dem Überfall der israelischen Armee und die deutsche
Verantwortung
mit
Norman Finkelstein (im aktuellen
Videobeitrag aus Prag) >>>
OFFIZIELLER EINLADUNGSTEXT:
"1 Jahr nach dem Überfall der israelischen Armee auf Gaza - die
Verantwortung der deutschen Regierung an der fortgesetzten
Aushungerung der palästinensischen Bevölkerung."
Vortrag und Diskussion mit Dr. Norman G. Finkelstein
- Freitag, 26. Februar 2010 - 19:00 Uhr - in der Trinitatis-Kirche -
Karl-August-Platz - Berlin-Charlottenburg |
Dokumentation
Überblick - Kurzfassung mit Verlinkung zu den externen Belegen + der
Dokumentation |
1 Die Feinde der Wahrheit (Honestly
Concerned)
riefen dazu auf diese Veranstaltung zu verhindern
(zu lesen bei Honestly Concerned)
>>>
1a Die
Heinrich Böll Stiftung sagte ab >>>
1b
Trinitas-Kirche Berlin -
Terminabsage der Trinitasgemeinde (jpg) >>>
2. Norman
Finkelstein in Berlin -
Neuer Ort:
- Freitag, 26. Februar 2010, 19:00 Uhr - in der
Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V., Seminarraum 1, Franz-Mehring-Platz
1
2a
17.2.2010 -
Nun läßt sich auch die Rosa Luxemburg Stiftung von
Unterstellungen täuschen >>>
3
18.2.2010 - Norman Finkelstein und die »Jüdische Stimme«
erhalten politisches Asyl. Die Gaza-Veranstaltung findet statt
am Freitag, dem 26. Februar, 19 Uhr, in der
junge-Welt-Ladengalerie,
Torstr. 6, Berlin-Mitte
Gefunden bei T. I.
Steinberg
4
20.2.2010 - Norman Finkelstein hat seine Reise nach München und
Berlin abgesagt. >>>
5
Veranstaltung zu Gaza - 1 Jahr nach nach dem Überfall der
israelischen Armee und die deutsche Verantwortung -
mit
Norman Finkelstein (im aktuellen Videobeitrag aus Prag) >>>
Die Aktivisten bei dieser und ähnlichen
Jagdaktionen >>>
Ein Aufruf des Netzwerkes, gegen die Veranstaltung zu
demonstrieren weitere Teilnehmer der "Jagdgesellschaft" >>>
20.2.2010 -
Norman Finkelstein
hat seine Reise nach München und Berlin abgesagt.
>>>
20.2.2010 -
Erklärung zur Absage
des Vortrags durch Norman Finkelstein -
Jüdischen Stimme für
gerechten Frieden in Nahost e.V. >>>
Reaktionen der
Gerechten auf die Absage des Veranstaltungsortes >>>
Was die Medien dazu sagen >>>
Hintergrund
Die Finkelsteins
Satire:
http://www.normanfinkelstein.com/a-once-in-a-lifetime-experience-the-ultimate-mission-to-deutschland/
Der Originaltext des "Israel
Law Center":
http://www.israellawcenter.org/Missions-general-information.html |
|
|
|
---|
|
OFFIZIELLER EINLADUNGSTEXT:
"1 Jahr nach dem Überfall der israelischen Armee auf Gaza - die
Verantwortung der deutschen Regierung an der fortgesetzten
Aushungerung der palästinensischen Bevölkerung."
Vortrag und Diskussion mit Dr. Norman G. Finkelstein
- Freitag, 26. Februar 2010 - 19:00 Uhr - in der Trinitatis-Kirche -
Karl-August-Platz - Berlin-Charlottenburg |
Die Feinde der Wahrheit (Honestly
Concerned)
riefen dazu auf diese Veranstaltung zu verhindern
(zu lesen bei Honestly Concerned)
>>>
"Protestbriefe
sollten u.a. an den Eigentümer des Veranstaltungsortes geschickt
werden, die Trinitatis-Kirche, die es zu überzeugen gilt, dass diese
ehrenwerte Kirchengemeinde sicher nur aus Unwissenheit Ihre
Räumlichkeiten für diese Diffarmierungsveranstaltung zur Verfügung
stellen und das dies ganz sicher nicht vereinbar ist mit deren
aufrichtigen Verpflichtung zum Einstehen gegen Antisemitismus, wie
auf deren Website propagiert...
Trinitatis-Kirche - Karl-August-Platz - Berlin-Charlottenburg -
buero@trinitatis-berlin.de
-
www.trinitatis-berlin.de
mehr >>> |
17.2.2010 - Nun
unterwirft sich auch die Rosa Luxemburg Stiftung den falschen,
verleumderischen Freunden Israels
Die
Einknicker - wieder einmal wird es gezeigt. Wir deutschen haben
aus unserer unseligen Vergangenheit nichts gelernt:
MEDIENINFORMATION 2010/01
Finkelstein-Vortrag nicht bei
der RLS Rosa-Luxemburg-Stiftung zieht Raumzusage für
geplante Veranstaltung zum Nahost-Konflikt am 26. Februar 2010
in Berlin zurück
Sehr geehrte Medienvertreterinnen und
-vertreter,
die Rosa-Luxemburg-Stiftung zieht ihre
Raumzusage für den geplanten Vortrag von Norman G. Finkelstein
unter dem Titel "Israel, Palästina und der Goldstone-Bericht
über den Gaza-Krieg" am 26. Februar 2010 in Berlin zurück.
Dazu erklären der Vorstandsvorsitzende der
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Heinz Vietze, und das geschäftsführende
Vorstandsmitglied Florian Weis:
«Wir halten eine
Auseinandersetzung mit dem Goldstone-Report für dringend
geboten. Die politische Brisanz eines Vortrages ausschließlich
von Norman Finkelstein zu diesem Thema haben wir allerdings
unterschätzt, als wir im Dezember 2009 einen Raum für dieses
Vorhaben zusagten. Wir bedauern dies zutiefst.
Unser
Ansinnen, das Podium am 26. Februar 2010 um einen Gegenpart zu
Norman Finkelstein zu erweitern, ist von den Veranstaltern
leider abgelehnt worden. Unser Bildungsauftrag setzt aber unter
anderem kontroverse und plurale Debatten voraus.
Für
eine sachliche und ausgewogene Diskussion zu den Konflikten im
Nahen und Mittleren Osten bereitet die
Rosa-Luxemburg-Stiftung gegenwärtig eine eigene
Veranstaltungsreihe vor.»
Für Rückfragen stehe ich Ihnen
unter den nebenstehenden Kontaktdaten zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß, Henning Heine
Henning Heine
ROSA LUXEMBURG STIFTUNG | Presse und Kommunikation | Redaktion
RosaLux tel +49 30 443 10 130 | fax +49 30 443 10 122 | mob
+49 173 609 61 03 Franz-Mehring-Platz 1 | D-10243 Berlin
heine@rosalux.de |
www.rosalux.de
Der
Vorbereitungskreis teilte mit:
Die in dem Schreiben mit Bedauern festgehaltene Ablehnung,... '
die Veranstaltung um einen Gegenpart zu Norman Finkelstein zu
erweitern'..., war eine bemerkenswerte Forderung aus viellerlei
Gründen, u.a. auch, weil der Gegenpart uns als
Vorbereitungskreis nicht genannt wurde. (!!!)
Quelle Doris Pumphrey |
Die Einknicker (Böll Stiftung) stolz von Honestly
Concerned präsentiert:
Heinrich Böll Stiftung - Absage - Keine
Veranstaltung mit Norman Finkelstein...
Von: Helmut Adamaschek
<adamaschek@bildungswerk-boell.de>
Gesendet: 09.02.2010 13:16:04
Betreff: Fwd: Keine Veranstaltung mit Norman Finkelstein
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,
das Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung beteiligt sich
nicht an der geplanten Veranstaltung mit Norman Finkelstein. Wir
haben aus Unachtsamkeit, mangelnder Recherche und im Vertrauen auf
die Kooperationspartner eine heftige Fehlentscheidung getroffen.
Finkelsteins Verhalten und seine Thesen bewegen sich unseres
Erachtens nicht mehr im Rahmen berechtigter Kritik.
Wir bedauern sehr unsere Entscheidung und entschuldigen uns dafür.
Die Entscheidung war allerdings keine Entscheidung des
Bildungswerk-Vorstandes, sondern des Teams in der Geschäftsstelle.
Wir bedanken uns für die vielen Hinweise und Interventionen zu
dieser Veranstaltung. Auch die Trinitatis-Gemeinde hat inzwischen
von der Veranstaltung Abstand genommen und stellt keine Räume mehr
zur Verfügung.
Für das Team der Geschäftsstelle Helmut Adamaschek
freundliche Grüße Helmut Adamaschek
Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung - Tel.: 03061128965
030611289 65 -
www.bildungswerk-boell.de
Quelle |
Veranstaltung zu Gaza
1 Jahr nach nach dem Überfall der israelischen Armee und die
deutsche Verantwortung
mit
Norman Finkelstein (im
aktuellen Videobeitrag aus Prag)
und Diskussion mit
Nidal
Bulbul
(Journalist aus Gaza)
Herman Dierkes
(Publizist/Kommunalpolitiker, DIE LINKE Duisburg)
Yahav Zohar
(ICAHD – Israelisches Komitee gegen die Häuserzerstörung)
Freitag,
26. Februar 2010 - 19:00 Uhr - in der
jw-Ladengalerie -
Torstraße 6, 10119 Berlin
(Verkehrsanbindung: U2, Tram 2 und 8, Bus
200 und TXL )
Eintritt
5, - Euro, ermäßigt 3, - Euro

Norman Finkelstein,
US-amerikanischer Politikwissenschaftler, dessen Eltern als
einzige ihrer Familien den Holocaust überlebt haben, wurden die
zunächst zugesagten Räume von unterschiedlichen Stellen in
Berlin und München verweigert. Er hat seine Reise zum
gegenwärtigen Zeitpunkt abgesagt, da er befürchtet, dass mit den
Auseinandersetzungen um seine Auftritte das Thema seiner
Vorträge in den Hintergrund treten würde: Gaza und die von der
israelischen Aggression ausgelöste Katastrophe der Palästinenser
und sein Anliegen, dem Internationalen Recht auch für die
Palästinenser Geltung zu verschaffen.
Nidal Bulbul
hat als Kameramann für Reuters in Gaza und
in Jerusalem als Videojournalist gearbeitet. Bei einem Einsatz
in Gaza wurde er schwer verletzt.
Hermann Dierkes,
im vergangenen Jahr Duisburger OB-Kandidat für die Linke, sah
sich aufgrund einer Erwähnung der Abschlusserklärung des
Weltsozialforums, in der die Boykott-Kampagne für die Rechte der
Palästinenser befürwortet wird, einer Hetzkampagne ausgesetzt,
erfuhr aber auch weltweite Solidarität. Kürzlich ist von ihm
zusammen mit Sophia Deeg das Buch „Bedingungslos für Israel? -
Positionen und Aktionen jenseits deutscher Befindlichkeiten“
herausgekommen.
Yahav Zohar
ist aktives Mitglied von ICAHD, einer
israelischen NRO, die sich mittels gewaltfreier direkter
Aktionen gemeinsam mit Palästinensern gegen die Zerstörung
palästinensischer Häuser in den besetzten palästinensischen
Gebieten wendet. Auf seiner Vortragsreise durch Deutschland ist
ihm eine politische Debatten-Kultur in Bezug auf
Israel/Palästina aufgefallen, die ihn an die McCarthy-Ära in den
USA erinnert.
Veranstalter der nunmehr mit anderen
Referenten stattfindenden Diskussion:
Gaza Freedom March, deutsche Delegation; Jüdische Stimme für
gerechten Frieden in Nahost (EJJP Deutschland); Nahostkomitee in
der Friko Berlin.
www.publicsolidarity.de
wird die Veranstaltung filmen und ins Netz
stellen.
|
Ein
Aufruf des Netzwerkes, gegen die Veranstaltung zu
demonstrieren >>>
Was zu viel ist, ist zu viel. Keine Toleranz für Antisemitismus
und Geschichtsrevisionismus!
Kundgebung gegen den
Auftritt von Norman G. Finkelstein am 26. Februar in Berlin
Wann: Freitag, 26.02.2010 / 18:00 Uhr
Wo: Vor den
Räumlichkeiten der Rosa-Luxemburg-Stiftung am
Franz-Mehring-Platz in Friedrichshain (Nähe Ostbahnhof)
Wir rufen dazu auf, sich an der Kundgebung gegen den Auftritt
von Finkelstein zu beteiligen! Antisemitismus, Antizionismus und
Geschichtsrevisionismus sind nicht tolerierbar – egal in welchem
Gewand sie auftreten!
Unter dem Motto “1 Jahr nach dem
Überfall der israelischen Armee auf Gaza - die Verantwortung der
deutschen Regierung an der fortgesetzten Aushungerung der
palästinensischen Bevölkerung.” soll am 26. Februar einem selbst
ernannten Historiker eine Plattform zur Bedienung
antisemitischer, antizionistischer und
geschichtsrevisionistischer Positionen gegeben werden.
Norman G. Finkelstein ist für seine extremen und
revisionistischen Aussagen und Standpunkte bekannt. So betonte
der Politikwissenschaftler und Publizist Matthias Küntzel
bereits 1998: „Bei Finkelstein verändert sich die Szene in der
Tat: Das deutsche Verbrechen wird überdeckt und die Schuldfrage
auf den Kopf gestellt. Die Juden werden als die Täter und die
Nichtjuden als deren Opfer gezeichnet. Die Holocaust-Studies –
so Finkelsteins zentrale These – verfolgten das Interesse, allen
Nicht-Juden ein potentielles Interesse am Judenmord zu
unterstellen, um so dem Staate Israel eine ‘totale Lizenz’ für
‘Aggression und Folter’ ausstellen zu können.“
Finkelstein ist international bei Antisemiten beliebt, weil ihm
allein durch die Tatsache, dass er sich als Jude und Sohn von
Holocaust-Überlebenden bezeichnet, Glaubwürdigkeit und die
absolute Wahrheit bescheinigt wird. Fakten und wissenschaftliche
Forschung spielen bei der Verbreitung seiner Thesen eine
untergeordnete Rolle. Entsprechend gestaltet sich auch die Liste
seiner Fürsprecher: so begrüßt die rechtsextreme Wochenzeitung
Junge Freiheit immer wieder Finkelsteins Publikationen und
veröffentlichte in der Vergangenheit wiederholt ausführliche
Zitate von ihm. Des Weiteren fordert die Junge Freiheit immer
wieder die vollständige Übersetzung seiner Werke ins Deutsche.
Auch die rechtsextreme National-Zeitung feierte wiederholt
Finkelsteins Werke und begrüßte den Kampf gegen die
„Unterdrückungsversuche“ durch deutsche Juden. In den USA gehört
der zur Zeit in Österreich lebende Verfechter der
Weiße-Rasse-Theorie und Antisemit David Duke zu den Bewunderern
Finkelsteins.
Das Middle East Media Research Institute (MEMRI)
dokumentierte ein Interview mit Finkelstein im libanesischen
Fernsehen im Januar 2008, in dem er seine Solidarität mit der
antisemitischen Terrororganisation Hisbollah ausdrückte und das
Anliegen der Hisbollah (also u.a. die Vernichtung Israels) mit
dem Kampf von Widerstandsgruppen gegen die Besatzung von
europäischen Nationen durch Nazideutschland gleichsetzte. Des
Weiteren betonte er im selben Interview: “Selbst Hitler wollte
keinen Krieg. Er hätte seine Ziele viel lieber friedlich
erreicht, wenn er gekonnt hätte.“
Solche
geschichtsrevisionistischen und antisemitischen Aussagen dürfen
keine Plattform erhalten! Wer ihn zu diesen Themen einlädt und
seine Thesen dadurch weiter legitimiert, wird nur Konflikte
schüren und Gräben vertiefen.
Es ist zudem ein
untragbarer Zustand, dass neben verschiedenen israelfeindlichen
Organisationen die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft “Frieden
und Internationale Politik“ der Partei DIE LINKE zur Teilnahme
an dieser Veranstaltung aufruft und diese mit organisiert. Zudem
ist es ebenso erschreckend, dass die Gelder für die
Veranstaltung aus den Töpfen der Stiftung Deutsche
Klassenlotterie kommen.
Es ist allerdings erfreulich,
dass das Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung aufgrund
kritischer Interventionen ihre Unterstützung für die
Veranstaltung kurzfristig abgesagt hat und ihre ursprüngliche
Entscheidung, sich an dem Finkelstein-Vortrag zu beteiligen,
sehr bedauert. Zudem ist es auch zu begrüßen, dass der
Nutzungsvertrag des eigentlich geplanten Veranstaltungsortes –
die Trinitatis-Kirche am Karl-August-Platz in Charlottenburg –
kurzfristig gekündigt wurde. So müssen die Veranstalter jetzt in
die Räume der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Friedrichshain
ausweichen.
Dennoch wird die Veranstaltung stattfinden
und wir werden jetzt nicht am Karl-August-Platz, sondern am
Franz-Mehring-Platz dagegen protestieren, dass offensichtlich
der Versuch unternommen wird, ein antisemitisches Paradigma
gesellschaftsfähig zu etablieren. Denn dies darf nicht
unwidersprochen hingenommen werden!
Unterstützerliste:
Landesarbeitskreis Shalom Berlin der Linksjugend ['solid],
Landesarbeitskreis Shalom Brandenburg der Linksjugend ['solid],
Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten
Berlin-Brandenburg, Autonome Neuköllner Antifa (Berlin), Bündnis
madstop (Potsdam), Gruppe ISKRA (Frankfurt/Oder), Linksjugend
['solid] Treptow-Köpenick (Berlin), Jüdische Gemeinde zu Berlin,
Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus
(Berlin), Jusos Berlin, Antifaschistisches Bündnis Süd-Ost
(Berlin), Emanzipative Antifaschistische Gruppe EAG (Berlin)
Gefunden unter
http://bak-shalom.de/index.php/2010/02/13/was-zu-viel-ist-ist-zu-viel-keine-toleranz-fur-antisemitismus-und-geschichtsrevisionismus/
Zu den Organisationen, die auf der Unterstützerliste aufgeführt
sind:
Landesarbeitskreis Shalom Berlin der Linksjugend ['solid]
Landesarbeitskreis Shalom Brandenburg der Linksjugend ['solid]
BAK Shalom – Plattform gegen Antisemitismus,
Antizionismus, Antiamerikanismus und regressiven
Antikapitalismus der Linksjugend ['solid] Kleine
Alexanderstr. 28 10178 Berlin
Arbeitskreis Jüdischer Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten
Berlin-Brandenburg Auf Wikipedia ist eine kurze
Darstellung dieses Arbeitskreises zu finden unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitskreis_j%C3%BCdischer_Sozialdemokratinnen_und_Sozialdemokraten
Autonome Neuköllner Antifa (Berlin)
autonome_neukoellner_antifa@riseup.net Die Postanschrift
ist: ANA C/O Schwarze Risse, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin.
Bündnis madstop (Potsdam) Es ist uns nicht gelungen, eine
Web-Adresse dieser Gruppe zu finden
Gruppe ISKRA (Frankfurt/Oder) Wir sind eine linke
Frankfurter Jugendgruppe, die sich lokal fürVeränderungen
einsetzt. Wir sind der Meinung, dass die Welt, so wie sie jetzt
ist, verändert werden muss. Die bestehenden kapitalistischen
Verhältnisse, die verantwortlich sind für Ausbeutung, Armut,
Ungleichheit und Unterdrückung sowie Rassismus, Faschismus und
Sexismus werden von uns kritisiert. Wir sind der Meinung, dass
ein menschenwürdiges Leben unter diesen Umständen nicht möglich
ist. Daher wollen wir etwas tun gegen diese Zustände,
vorzugsweise hier vor Ort. Aus:
http://www.inforiot.de/adresse/iskra
skra c/o PDS
Frankfurt (Oder) Zehmeplatz 11 15230 Frankfurt (Oder)
iskra-ffo@web.de
Linksjugend ['solid] Treptow-Köpenick (Berlin)
Willkommen auf der Seite "Jugend" der LINKEN Treptow-Köpenick.
Junge Menschen, denen soziale Gerechtigkeit und Frieden nicht
egal sind und die sich engagieren wollen, sind bei der LINKEN
immer herzlich willkommen. Als Organisationsangebot
existiert die Gruppe Bo-x, die gemeinsam mit dem Jugendverband
Linksjugend 'solid] TK aktiv linke Politik betreibt.
Linksjugend solid Treptow-Köpenick c/o DIE LINKE
Treptow-Köpenick Brückenstraße 28 12439 Berlin
mail@solid-tk.de
www.solid-tk.de
http://linksjugendtk.wordpress.com
Jüdische Gemeinde zu Berlin Oranienburger Str. 28-31
10117 Berlin Tel.: (0 30) 88 02 8-0
www.jg-berlin.org
service@jg-berlin.org
Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (Berlin)
Unterorganisation der Jüdische Gemeinde zu Berlin
Tel.: (0 30) 88 02 8-357 Ansprechpartner Vorsitzender /
Beauftragter für die Bekämpfung des Antisemitismus Levi
Salomon (0 30) 88 02 8-357 Sprecherin. Chana Steinwurz
Sprecherin, Maya Zehden
Jusos Berlin Landessekretärin: Julia Maas
Müllerstr. 163 13353 Berlin Tel.: 030/46 92 – 135
julia.maas@spd.de
Antifaschistisches Bündnis Süd-Ost (Berlin) Antifa Bündnis
Süd-Ost [ABSO]
www.abso-berlin.tk
abso@no-log.org
Emanzipative Antifaschistische Gruppe EAG (Berlin)
http://pankow.antifa.net/news.htm
eag-berlin@riseup:net
Zusammenstellung und Quelle:
Palästina heute |
Wollen wir, das das Netzwerk immer mit
seinen Schmuddelkampagnen "siegt"
Norman Finkelstein
hat seine Reise nach München und Berlin abgesagt.
Kuschen
vor Kriegstreibern
- Dokumentiert. Stellungnahmen zur Absage einer Vortragsreihe
mit dem US-amerikanischen Politikwissenschaftler und Kritiker
der israelischen Politik Norman Finkelstein - Der jüdische
US-Amerikaner und Politologe Norman Finkelstein hat seine
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung: »Ein Jahr nach dem
Überfall der israelischen Armee auf Gaza. Die Verantwortung der
deutschen Regierung an der fortgesetzten Aushungerung der
palästinensischen Bevölkerung« abgesagt. Aufgrund einer
Briefkampagne der proisraelischen Lobbygruppe »Honestly
Concerned« hatte zunächst die Trinitatis-Gemeinde in Berlin ihre
Raumzusage zurückgenommen und sich das Bildungswerk Berlin der
Grünen-nahen Heinrich-Böll-Stiftung von der Unterstützung der
Veranstaltung zurückgezogen. Auch der Vorstand der
Rosa-Luxemburg-Stiftung widerstand dem Druck der »antideutschen«
Strömung in den eigenen Reihen, namentlich der BAK Shalom, nicht
und verweigerte der Organisatorin »Jüdische Stimme für gerechten
Frieden im Nahost« die Räumlichkeiten. jW dokumentiert neben
Finkelsteins Absage erste Reaktionen auf diesen Vorgang. (jW)
Warum ich nicht nach Deutschland komme.
Von Norman Finkelstein - Ich werde nach Deutschland
kommen, wenn wir eine normale Diskussion führen können. >>>
Psychobabble
Finkelstein comments:
I
decided against going to Germany
and issued this brief statement:
Some Germans seem determined
that their fellow German
citizens only hear opinions on
the Israel-Palestine conflict
that support the policies of the
Israeli government. Such
intolerance is not good for
Palestinians who are living
under a brutal military
occupation. It is not good for
Germans who want their country
to support human rights and
international law. It is not
good for courageous dissenting
Israelis who need support from
the European Union.
I
would certainly want to come to
Germany when I am able to speak
to everyone who wants to hear my
opinion. I also did not
choose the title of the lecture
and would have worded it
differently.
Quelle
Nachdem
in München, wo nächste Woche zwei Veranstaltungen stattfinden
sollten, die Räume gekündigt wurden und in Berlin ihm nach einer
Kirche, auch noch eine Stiftung, die den Namen Rosa Luxemburgs
trägt, ihre Räume verwehrte, sieht sich Norman Finkelstein einem
Redeverbot in Deutschland ausgesetzt.
Er befürchtet, dass mit den Auseinandersetzungen um seine
Auftritte die Sache der Palästinenser, um die es in seinen
Vorträgen gehen sollte, in den Hintergrund treten würde.
Dass eine
derartige Hetzkampagne gegen Prof. Norman Finkelstein, dem
Nachkommen von Opfern des faschistischen Völkermords, und eine
Selektierung zwischen "guten" und "unerwünschten" Juden gerade
in dem Land (und seiner Hauptstadt) stattfindet, von dem dieser
Völkermord ausging, ist ein besonderer Skandal und für viele
beschämend.
In diesem Zusammenhang ist ein
Strategiepapier sehr aufschlussreich, das vom israelischen
Reut-Institut für die israelische Regierung gegen die Kritiker
ihrer Politik entworfen wurde.
http://www.reut-institute.org/en/Publication.aspx?PublicationId=3769
Ab Punkt 14
(Policy Option) des Strategiepapiers werden u.a. folgende
Maßnahmen vorgeschlagen:
Aufstellung eigener
Netzwerke von NGO's und Individuen, "informelle
Botschafter", die von Israel befähigt und gegen die
Netzwerke der Kritiker eingesetzt werden.
Die Beeinflussung von
Gewerkschaften im Sinne Israels durch die Histadrut
Pflege von persönlichen
Beziehungen mit Persönlichkeiten im Bereich der
Politik, Finanzen, Kultur, Medien und Sicherheit.
Nutzbarmachung der Israelis im
Ausland (Akademiker, Geschäftsleute, Studenten)
"konzentrierte Investition" in
die jüdischen Gemeinden |
Die immer aggressiver werdende
Hektik der israelischen Regierung und ihrer Helfershelfer
hierzulande, zeigt nur ihre Panik angesichts der immer
zahlreicher und lauter werdenden Kritik an ihrer
menschenverachtenden Politik.
Doris Pumphrey |
Der eine Skandal ist diese Jagdaktion. Der zweite Skandal ist das Einknicken
der Heinrich Böll Stiftung vor diesen wirklichen modernen Antisemiten. Ein
wirklicher Freund Israels unterdrückt nicht die notwendige Kritik. Er
missbraucht nicht trickreich die Opfer des Holocaust als Waffe gegen neues
Unrecht.
Medien
Von
Stiftungen und Anstiftern - Moshe Zuckermann
- (...) Starker Tobak - Rosa Luxemburgs Name steht
(zumindest in der Sphäre genuiner linker Gesinnung und Moral)
für etwas, das sich nicht – mir nichts, dir nichts – durch
realpolitische »Notwendigkeiten« wegschwätzen läßt. Rosa
Luxemburgs Leben, Wirken und Tod symbolisieren unbeirrbaren
Humanismus, rigorosen Widerstand gegen Bejubelung von Krieg und
Aggression, uneingeschränkte Insistenz auf Wahrung der Marxschen
Emanzipationspostulate, konsequenten Kampf gegen Knechtung von
Geist und Gewissen und eine endlose Mitleidsfähigkeit,
natürliche Bereitschaft zur Wahrnehmung von Leiderfahrung und
Geschundenheit menschlicher wie tierischer Kreaturen. Man muß
nicht gleich Rosa Luxemburg sein wollen, wenn man einer
Institution angehört, die ihren Namen trägt, aber auf das
Minimum dessen, was ihr Name als regulative Idee und
Orientierungskoordinate aufzwingt, sollte man schon achten
können, und das bedeutet allemal, daß man fähig und bereit dazu
sein sollte, ordinäre Ideologeme und verfestigten Konsens gegen
den Strich zu bürsten, wenn dies erforderlich, wenn auch nicht
unbedingt als opportun erscheint. Worüber auch immer Norman
Finkelstein letzten Monat in Deutschland sprechen wollte, klar
war von Anbeginn, daß seine Aussagen kontrovers debattiert
würden, und zwar noch bevor ihr Wahrheitsgehalt zur prüfenden
Disposition gestellt würde. So ist das, wenn jemand bekannt und
provokant ist und Unangenehmes ausspricht, welches man zwar
selbst vorbewußt bereits registriert hat, sich aber weigert,
sich auch selbst einzugestehen. Norman Finkelstein ist kein
unbeschriebenes Blatt: von einer »Holocaust-Industrie« wußte er
zu berichten, von »Antisemitismus als politischer Waffe«.
Starker Tobak für zarte deutsche Seelen, die weder wollen, daß
ihre ehrlich gemeinte »Wiedergutmachung« in Verruf gerate, noch
daß der Fetisch »Israel«, den sie sich als Schuttabladeplatz für
ihre schuldbeladenen Befindlichkeiten erkoren haben, demontiert
werde >>>
Diskussion ohne
Norman Finkelstein - Gaza-Aktivisten
appellieren an Bundesregierung und
Zivilgesellschaft
- Aert van Riel - Der US-amerikanische
Politologe Norman Finkelstein hatte seine
Deutschlandreise zwar abgesagt – die
Gesprächsrunde über den Gaza-Krieg, zu der
er als Redner erwartet worden war, fand
trotzdem statt. (...) unterschiedlich fielen
die Reaktionen auf Finkelsteins Absage aus.
Während der pro-israelische Arbeitskreis BAK
Shalom in der Linksjugend glaubt, dass
dadurch antisemitische Statements nicht
gesellschaftsfähig würden, waren andere
linke Gruppierungen entsetzt. Wolfgang
Gehrcke, Bundestagsabgeordneter der LINKEN,
meinte, quasi stellvertretend, dass die
Rosa-Luxemburg-Stiftung ihrem Namen Schande
zugefügt hätte. Solidarität mit dem
US-Amerikaner demonstrierten die Vereinigung
»Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden
im Nahen Osten (EJJP)« und
pro-palästinensische Gruppen. Sie wollten es
sich trotz Finkelsteins Fernbleiben nicht
nehmen lassen, über den Nahost-Konflikt und
die deutsche Verantwortung zu debattieren.
Da physisch nicht anwesend, wurde zur
Gesprächsrunde am Freitagabend in der
Ladengalerie der Tageszeitung »junge Welt«
ein kurzes Video von Finkelstein aus Prag
abgespielt. Darin äußerte er Unverständnis
über die Vorbehalte gegen ihn. Stattdessen
werde in Deutschland beispielsweise der
israelische Verteidigungsminister Ehud
Barak, laut Goldstone-Bericht ein
Kriegsverbrecher, empfangen. Der Bericht der
Vereinten Nationen legt nahe, dass es im
Gaza-Krieg vor einem Jahr zu Verbrechen
gegen die Menschlichkeit gekommen war. Ein
Augenzeuge dieses Krieges ist Nidal Bulbul,
Videojournalist aus Gaza. Er berichtete von
den dortigen Gefahren für Medienschaffende
durch Militärschläge. >>>
Deutsche Waffenhilfe -
Kritik an der Politik Israels und dem
Auftrittsverbot für den
US-Politikwissenschaftler Norman
Finkelstein: Eine Veranstaltung zu Gaza in
der jW-Ladengalerie
- Arnold Schölzel - (...) Die Gegner der
Finkelsteinveranstaltung hatten bis zur
letzten Minute aufgeregtes Geschwätz im
Internet abgeliefert, ungefähr in jener
Mischung von Wirrsinn und Verlogenheit, mit
der sich auch die FAZ am Freitag der
Veranstaltung widmete. Gregor Gysi weile in
Südamerika und schon breche in der
Linkspartei wieder ein Streit über
Antisemitismus aus, halluzinierte in der
»Zeitung für Deutschland« jemand unter dem
Kürzel »mk«.>>>
|
Gegen die Verleumder - Der Bezirksvorstand
der Linkspartei Berlin-Spandau
solidarisierte sich am Mittwoch mit den
Organisatoren der mit dem US-Publizisten
Norman Finkelstein geplanten Veranstaltungen
»Israel, Palästina und der Goldstone-Bericht
über den Gaza-Krieg«.
(...) Die Veranstaltung mit Norman
Finkelstein wurde u. a. von LAK Shalom
Berlin der Linksjugend (’solid),
antideutschen Gruppen, dem Arbeitskreis
Jüdischer Sozialdemokraten
Berlin-Brandenburg als antisemitisch und
geschichtsrevisionistisch verleumdet und
einen entsprechenden Aufruf gegen die
Veranstaltung und die Veranstalter in Umlauf
gesetzt. Die langjährige Arbeit des
Ökumenischen Zentrums steht für
Friedensarbeit und Versöhnung, das Eintreten
für Asylbewerber, gegen Übergriffe von
Rechtsradikalen, das Organisieren der
Berliner Lichterketten gegen den Krieg im
Irak sowie eine Lichterkette anläßlich der
60. Wiederkehr der Befreiung vom Faschismus
unter dem Motto »Von Deutschland, von Berlin
aus nie wieder Krieg, nie wieder
Rechtsradikalismus, nie wieder Rassismus«.
Dies ist nicht die Arbeit von Antisemiten
und Geschichtsrevisionisten, sondern dies
ist eine Arbeit für Aufklärung, Versöhnung
und Frieden – auch zwischen Israelis und
Palästinensern. >>>
|
|
|
|
|
|
Deutsche
Redeverbote ... Martin Buber 1935, Norman Finkelstein 2010
- Schattenblick - Von der 2004 durch Gerhard
Schröder ausgegebenen Devise, der "Sieg der Alliierten war kein
Sieg über Deutschland, sondern ein Sieg für Deutschland", blieb
allein das Siegen als Option auf die Zukunft. Ein Ergebnis
dieser keineswegs antinational gemeinten, sondern die Nation für
den Kampf im internationalen Verteilungskampf mobilisierenden
Geschichtsverklärung liegt darin, daß die Bundesregierung heute
gleichberechtigt mit den Vetomächten des UN-Sicherheitsrats über
die gegen den Iran zu ergreifenden Maßnahmen befindet. Ein
anderes besteht in der strategischen Parteinahme für den Staat
der Opfer auch dann, wenn er selbst als Täter agiert. Die von
Bundeskanzlerin Angela Merkel abgegebene Erklärung, die
Sicherheit Israels sei Bestandteil deutscher Staatsräson,
schließt die Sicherheit der Palästinenser nicht mit ein. Wer
dies beanstandet und die mittelbare Beteiligung der
Bundesrepublik an der fortdauernden Entrechtung, Aushungerung
und Massakrierung der Palästinenser beim Namen nennt, ist
hierzulande persona non grata. So wurden dieser Tage gleich vier
bereits fest geplante Auftritte des US-Politikwissenschaftlers
und Nahostexperten Norman Finkelstein durch Personen und Gruppen
verhindert, deren vorrangiges Interesse die Unterdrückung
jeglicher wirksamen Kritik an der israelischen Besatzungspolitik
zu sein scheint. Das vorgesehene Thema "1 Jahr nach dem
israelischen Überfall auf Gaza - die Verantwortung der deutschen
Regierung an der fortgesetzten Aushungerung der
palästinensischen Bevölkerung" hätte gerade deshalb, weil es in
der medialen Öffentlichkeit der Republik so gut wie gar nicht
behandelt wird, eine Leerstelle im politischen Bewußtsein
gefüllt. >>>
Norman Finkelstein's German Tour cancelled
under Pressure
- Shraga Elam -
The Federal Republic
of Germany is not known for democratic traditions and things are
not getting any better. A German friend talks about the "potatoe
republic" (Kartoffelrepublik) when he describes his country.
During the Nazi era there was an enforced political conformity
(Gleichschaltung) and modern Germany has far to go before it can
overcome this heritage. This is demonstrated by the very
effective efforts to silence voices critical of Israel, and
define them a-priori as "anti-Semitic" (Judeophobe). In the Nazi
era the state doctrine was to blindly hate Jews, and the present
raison d'état is to blindly love a certain group of Jews, namely
Israeli government and its followers. The latest victim of the
"Gleichschaltung" efforts is Prof. Norman Finkelstein who
decided to cancel his lecture tour in Berlin and Munich in the
wake of a campaign of opposition to his visit. >>>
Jagdszenen aus ... Deutschland
- Was sich im Herbst 2009 bei dem
Redeverbot des Israel-Kritikers Ilan Pappe bereits andeutete,
wurde jetzt durch ein gleichartiges Ereignis gleich an mehreren
Stellen Deutschlands bestätigt. Das deutsche Netzwerk von
bedingungslosen 'Israel-Freunden' und Befürwortern der
zionistischen Aggression im Nahen Osten gegen die
palästinensische Nation versucht mit verstärkten Mitteln, jede
Kritik dagegen und jede Aufklärung über die Wirklichkeit und
Vergangenheit der israelischen Kolonialpolitik in der
Öffentlichkeit durch Erwirken von Raumnutzungsverboten zu
unterbinden. In diesen Tagen traf es den jüdischen Professor
Norman Finkelstein. >>>
Kuschen vor
Kriegstreibern
- Dokumentiert.
Stellungnahmen zur
Absage einer
Vortragsreihe mit
dem
US-amerikanischen
Politikwissenschaftler
und Kritiker der
israelischen Politik
Norman Finkelstein
- Der jüdische
US-Amerikaner und
Politologe Norman
Finkelstein hat
seine Vortrags- und
Diskussionsveranstaltung:
»Ein Jahr nach dem
Überfall der
israelischen Armee
auf Gaza. Die
Verantwortung der
deutschen Regierung
an der fortgesetzten
Aushungerung der
palästinensischen
Bevölkerung«
abgesagt. Aufgrund
einer Briefkampagne
der proisraelischen
Lobbygruppe
»Honestly Concerned«
hatte zunächst die
Trinitatis-Gemeinde
in Berlin ihre
Raumzusage
zurückgenommen und
sich das
Bildungswerk Berlin
der Grünen-nahen
Heinrich-Böll-Stiftung
von der
Unterstützung der
Veranstaltung
zurückgezogen. Auch
der Vorstand der
Rosa-Luxemburg-Stiftung
widerstand dem Druck
der »antideutschen«
Strömung in den
eigenen Reihen,
namentlich der BAK
Shalom, nicht und
verweigerte der
Organisatorin
»Jüdische Stimme für
gerechten Frieden im
Nahost« die
Räumlichkeiten. jW
dokumentiert neben
Finkelsteins Absage
erste Reaktionen auf
diesen Vorgang. (jW)
Warum ich nicht nach
Deutschland komme.
Von Norman
Finkelstein -
Ich werde nach
Deutschland kommen,
wenn wir eine
normale Diskussion
führen können. >>>
Linke Parteiräson -
Finkelstein kommt
nicht nach Berlin
- Werner Pirker -
Der US-amerikanische
Politikwissenschaftler
Norman Finkelstein
hat angesichts der
Auseinandersetzungen
um die mit ihm in
Berlin und München
geplanten Vorträge
zum Thema »Israel,
Palästina und der
Goldstone-Bericht
zum Gaza-Krieg« den
Flug nach
Deutschland
storniert. Durch den
»Zirkus« um seine
Person wäre sein
Anliegen, zur
Aufklärung über die
Menschenrechtssituation
in Gaza beizutragen,
in den Hintergrund
gedrängt worden,
begründete
Finkelstein seine
Absage. Somit hat
die
Diskussionsverhinderungsfront
einen weiteren Sieg
in ihrem Kampf gegen
die Meinungsfreiheit
erzielt. Doch sei
dies, wie Rolf
Verleger von der
»Jüdischen Stimme
für gerechten
Frieden in Nahost«
erklärte, ein
Pyrrhussieg. Denn
die Attitüde,
Kritiker der
israelischen Kriegs-
und
Unterdrückungspolitik
in Bausch und Bogen
als »Antisemiten«
und
»Geschichtsrevisionisten«
zu verdammen, stößt
zunehmend auf
Unverständnis und
Empörung. Gruppen
wie die
neokonservative
Internetplattform
Honestly Concerned
oder der
Bundesarbeitskreis
Shalom in der
Linksjugend meinen
bestimmen zu können,
welche
Meinungsäußerungen
zum Nahost-Konflikt
zulässig sind und
welche vorneweg als
diskussionsunwürdig
zu ächten sind
>>>
Totschlagargument
Antisemitismus
- Politik. Der amerikanische
Politikwissenschaftler Norman Finkelstein sollte
erst einen Vortag in Berlin halten, hat jetzt aber
abgesagt, nachdem ihm die Rosa-Luxemburg-Stiftung
die Zusammenarbeit aufgekündigt hatte.
Manche Teile der Linkspartei und des ihr nahe
stehenden Jugendverbandes Linksjugend sollten sich
an ihre eigene Nase fassen. Stets wird innerhalb der
Partei und auch des Nachwuchses der so wichtige
Pluralismus betont. Meist klappt diese
Zusammenarbeit verschiedenster Strömungen und
Meinungen auch gut. Doch es gibt so einige Themen,
da wird der Pluralismus im Keim erstickt. Trauriges
Beispiel dafür ist der Umgang mit dem Staat Israel
und dessen Politik. Was angehende Journalisten beim
Springer-Verlag in ihren Arbeitsverträgen
unterschreiben müssen, setzt sich auch immer mehr in
den Reihen der Linken durch: Das konsequente “Ja”
zur israelischen Politik und ohne “Wenn und Aber”.
>>>
Thomas Immanuel Steinberg -
Über die künftige Bedeutung des Wortes Antisemit
- Wer Juden haßt, weil sie Juden sind, der wurde
bisher Antisemit genannt. Die Bezeichnung als
Antisemit wertet den so Bezeichneten ab – heute. Die
Abwertung geschieht mit allem nur denkbaren Recht,
denn Haß gegen Menschen, weil sie in eine
Personengruppe hineingeboren wurden, gefährdet diese
Personengruppe und darüber hinaus die Gesellschaft,
in der sie leben. Die Bezeichnung als Antisemit war
aber nicht immer, und ist immer noch nicht überall
abwertend gemeint. Ende des 19. Jahrhunderts nannten
Judenhasser sich selbst Antisemiten, um ihrem
Ressentiment gegen Juden oder ihrem Haß auf Juden
einen rationalen Anstrich zu geben. Den damaligen
Antisemiten diente diese Selbstbezeichung als
Selbstaufwertung. Manche Antisemiten tun es ihnen
bis heute nach, wenn auch eher insgeheim. In
Frankreich jedoch gibt es Leute, die sich offen als
Antisemiten bezeichnen. Freilich war der Begriff
seinerzeit schlecht gewählt, denn als semitisch
bezeichnet wurde und wird eine Gruppe von Sprachen,
zu denen nicht nur das Hebräische zählt, sondern
auch das Arabische und einige andere lebende oder
tote Sprachen. Daher nannten sich (einer Quelle
zufolge, die ich verlegt habe, die aber Philologen
zur Hand haben dürften) um 1835 einige Menschen in
Deutschland Antisemiten, und zwar solche, die
Abneigung oder Haß nicht gegen Juden, sondern gegen
Araber hegten. Heute verwenden Zionisten und ihre
Parteigänger das Wort Antisemit nicht nur gegen
Judenhasser, sondern auch gegen Antizionisten und im
Weiteren gegen alle Gegner der israelischen Staats-
und Regierungspolitik. Michel Warschawski schrieb in
einem Aufsatz unter dem Titel „Semantische
Verschiebung: Antizionismus ist nicht
Antisemitismus“ >>>
|
Reaktionen auf die Absage
Jürgen Jung
Sehr geehrter Herr Fuchs,
zu Ihrem Artikel „Unerwünschter
Auftritt - Israel-Kritiker Finkelstein
sagt Vorträge in München ab“ im Münchner Teil der SZ vom 24. 2.
möchte ich als Vertreter des Veranstalters „Salam
Shalom Arbeitskreis Palästina-Israel“
gern folgendermaßen Stellung nehmen:
Vorausschicken möchte ich, dass
wir es begrüßt hätten, wenn Sie auch mit uns
(
audiatur et altera
pars ) den persönlichen Kontakt gesucht hätten, den Sie
offensichtlich mit Frau Reichenberger
vom Kulturhaus Milbertshofen und Herrn
Lammersdorf vom Amerikahaus aufgenommen
haben. Gerade in Bezug auf das historisch und moralisch so belastete
und heikle Geflecht der
deutsch-jüdisch-isaelischen Beziehungen
haben die Medien ja eine ganz besondere Verantwortung für die
korrekte und unvoreingenommene Informierung der Öffentlichkeit.
Zunächst eine Bemerkung zur Begrifflichkeit: Wenn Sie vom
„umstrittenen“ Politikwissenschaftler
Finkelstein sprechen, dann möchte ich doch darauf hinweisen,
dass er nur in bestimmten Kreisen, die ungern hören, was er zu sagen
hat, „umstritten“ ist. In der Wissenschaft gilt dies keineswegs. So
hat der „unumstrittene“ Doyen der Holocaust-Forschung, Raoul
Hilberg, in einem Interview mit "Democracy
Now", vom Mai 2007, also mit gehöriger
Distanz zur Veröffentlichung von Finkelsteins
"Holocaust-Industrie" (2000), geradezu eine Eloge auf
Finkelstein gehalten. Siehe den Anhang.
Dieses Lob gilt in erster Linie Finkelsteins
Untersuchungen zur verhängnisvollen, den Antisemitismus geradezu
befördernden Instrumentalisierung des Holocaust. In diesem Lichte
betrachtet erweist sich Ihre Bemerkung: „Kritiker bezeichnen
Finkelstein ... als Antisemiten.“
als höchst problematisch. Abgesehen davon,
dass es einigermaßen lächerlich ist, den Juden
Finkelstein, dessen Eltern Überlebende der
Nazi-Vernichtungslager waren und dessen Leben und Arbeit durch
dieses Schicksal geprägt sind, als Antisemiten zu bezeichnen,
referieren Sie damit die Position der zuvor erwähnten,
ideologiegetränkten Sichtweise, die ein starkes Interesse daran hat,
jede Kritik am Verhalten der jüdisch-israelischen Lobby und des
israelischen Staates zu delegitimieren,
leider allzu häufig auch in persönlich verletzender Weise zu
diffamieren. Darauf wies vor ein paar Tagen erst bei Beckmann in der
ARD der betagte jüdische Historiker Fritz Stern hin, unterstützt von
seinem Freund, Altbundeskanzler Helmut Schmid.
Der renommierte Experte für die Beziehungen Israels zur arabischen
Welt, der seit Jahrzehnten an der Universität von Oxford lehrende
Israeli Avi Shlaim
äußert sich - im gleichen Interview wie Hilberg
- auf den
Palästina-Experten
Finkelstein bezogen in ähnlich
anerkennender, respektvoller Weise. Siehe dazu gleichfalls den
Anhang.
Gegen Ende seiner Ausführungen kommt Prof.
Shlaim auf den auch für unseren Zusammenhang entscheidenden
Punkt: „Meiner Meinung nach benutzen die blinden Israel-Unterstützer
– und es gibt sehr viele davon, besonders in Amerika
[ man möchte ergänzen: erst recht in
Deutschland! ] – den Vorwurf des Antisemitismus, um legitime Kritik
an Israels Verhalten mundtot zu machen. Für mich ist das moralische
Erpressung...."
Und da sind wir mitten in der Auseinandersetzung um den Auftritt
Finkelsteins in Deutschland. Denn dieser
moralischen Erpressung beugen sich nur allzu viele Landsleute und
Institutionen allzu eilfertig, deutlich erkennbar an den Äußerungen
von Raimund Lammersdorf vom Amerikahaus.
Allein die Tatsache, dass er „von
verschiedenen Seiten“ darauf aufmerksam gemacht worden
sei, dass Finkelstein
„bei manchen als
Antisemit“ gelte, hat ihn dazu bewogen, den Nutzungsvertrag für den
Auftritt von Finkelstein zu widerrufen,
da er „partiell rufschädigend“ gewesen wäre. Marta
Reichenberger vom Kulturhaus
Milbertshofen
tat es ihm nach. Selbstverständlich versichern beide, „von keiner
Seite unter Druck gesetzt worden zu sein.“ Jedenfalls waren sie
aufgrund der ihnen zugespielten Informationen bereit, ihre zuvor
getroffenen Zusagen zu widerrufen und – anstatt genauere
Erkundigungen über
Finkelstein einzuholen - diesen
gravierenden Eingriff in unsere Informations-, Rede- und
Versammlungsfreiheit vorzunehmen.
Genauso beunruhigend ist die Bereitwilligkeit, mit der man sich vage
„Sicherheitsbedenken“ zu eigen machte und behauptete,
daß
„Rechtsradikale auf ihren Seiten im
Internet für den Besuch der Veranstaltungen geworben hätten.“ In der
Tat hatte sich eine neo-nazistische slowakische (!) Gruppe zunächst
unerkannt in den Kreis der Veranstalter eingeschlichen, um den
anti-zionistischen
Finkelstein für ihre ekelhaften,
judenfeindlichen Zwecke zu instrumentalisieren. Diese Gruppe hatte
ein Plakat auf ihre Website gestellt, auf die uns Frau
Reichenberger als Beleg
für ihre Behauptung aufmerksam machte. Ursprünglich war dort
neben Prag, München und Berlin auch das slowakische
Kosice als Veranstaltungsort aufgeführt.
Aber schon einen Monat (!) vor Beginn seiner Europareise
flog die Sache auf, und Finkelstein
sagte seinen Auftritt in Kosice ab. Die
Website war interessanterweise vom 26. Januar, genau dem Tag, an dem
die Absage Finkelsteins kam. Außer auf
dem Plakat gibt es auf dieser Website kein
einzigen weiteren Hinweis auf München, geschweige denn eine
Werbung für den Besuch der Veranstaltungen hier. Warum auch sollten
slowakische Rechtsradikale zu einem Besuch der Veranstaltungen im
weit entfernten München aufrufen, wo
Finkelstein doch ganz in der Nähe, in Prag, wo man auch noch
die gleiche Sprache spricht, viermal (!) auftrat. Besonders
heuchlerisch die Sorge, die sich Frau
Reichenberger um unsere Arbeitsgruppe (
Salam-Shalom )
in einem Schreiben vom 19. 2. macht: „
Es kann nicht im Sinne von Salam
Shalom sein, wenn Rechtsradikale diesen
Vortrag als Forum nutzen.“ Wie
mag sie darauf kommen? Uns jedenfalls ist außer
dem „Beweismittel“ der slowakischen
Website seither nichts bekannt geworden, was diese Sorge begründen
könnte.
Also: von vielen
Rechtsradikalen (zumal in München - das wird ja
suggeriert) und von der Werbung
auf vielen Internet-Seiten
kann keine Rede sein, nicht einmal von
Werbung überhaupt. Frage: wer hat den beiden dieses Thema und dieses
„Beweismaterial“ wohl geliefert? Den Dunkelmännern in München
jedenfalls schien dieses ganze dürftige Konstrukt ausreichend, um
raunend die Gefahr einer rechtsradikalen „Umfunktionierung“ der
Finkelstein-Auftritte an die Wand zu
malen. Wie kann es sein, dass sie bei Amerika- wie Kulturhaus damit
Erfolg haben? Wer Finkelstein auch nur
oberflächlich kennt, könnte darüber nur lachen
-
wenn es nicht so traurig wäre.
Im
soeben erwähnten Schreiben ( vom 19. 2. )
von Frau Reichenberger teilt sie mir
mit, dass sie dem Vorstand des
Kulturhauses empfehlen wird, die Veranstaltung abzusagen und fordert
uns auf, „weitere Werbung für die Veranstaltung zu unterlassen“. So
viel zu ihrer Behauptung gegenüber der SZ, dass die Veranstaltung
doch noch gar nicht abgesagt gewesen sei. Als ob der Vorstand der
Empfehlung nicht gefolgt wäre. Er war sicherlich erleichtert, dass
Dr. Finkelstein ihm diese Entscheidung
mit seiner Absage abnahm.
Mag durchaus sein, dass ein besonderer Druck in dieser Causa gar
nicht nötig war, denn angesichts des
verdruckst-unehrlichen Umgangs mit der Thematik und der
vorausgegangenen Ereignisse in Berlin, wo ja ein ähnliches
Trauerspiel wie in München geboten wurde, hat womöglich schon ein
diskreter Wink ausgereicht, um das gewünschte Verhalten zu
produzieren. Und die mediale Begleitmusik wird weitgehend
von „der Schere im Kopf“ dominiert.
In unserer Presseerklärung haben wir
festgestellt, „dass die grundgesetzlich garantierte Informations-,
Rede- und Versammlungsfreiheit offenbar nichts wert ist, sobald es
um kritische Meinungsäußerungen zur wahrlich kritikwürdigen
israelischen Politik geht. Ein unerträglicher und für das geistige
und moralische Klima in unserer Gesellschaft höchst schädlicher
Zustand. Nach unserer Überzeugung schadet den wahren Interessen
Israels, wer sich ihrer militanten Lobby beugt. Dem Überleben
Israels dient eher, wer - wie Dr. Finkelstein
- dieses Land zu einem gerechten Frieden mahnt und hilft, es
von seinem auf Gewalt fixierten „Irrweg“ (Rolf Verleger)
abzubringen.
Für Dr.
Finkelstein jedenfalls waren die Behinderungen seiner
geplanten Vorträge in Berlin und München zu unserem großen Bedauern
Grund genug, diese Termine abzusagen. Er befürchtete, der Wirbel um
seine Person werde eine unbefangene Erörterung der Sache, um die es
ihm geht, nämlich: Gerechtigkeit für die Palästinenser, allzu sehr
überlagern.“
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Jung
PS. Natürlich wäre es schön, Herr Fuchs, wenn dieses Schreiben
Anstoß sein könnte für einen weiteren, klarstellenden Artikel in
dieser so wichtigen Angelegenheit – auch aus Gründen der Fairness
uns, den Veranstaltern, gegenüber.
Ulla Jelpke -Antizionistische Juden raus?
Dem US-amerikanischen Politikwissenschaftler Norman Finkelstein wird
verwehrt, in
Deutschland über die Verbrechen der israelischen Armee während des
Gazakrieges zu
reden. (...) Doch nicht etwa Neonazis machten hier gegen den Sohn von
jüdischen
Holocaustüberlebenden mobil, sondern kleine hysterische Propagandatrupps
wie der BAK
Shalom der Linkspartei, die in bedingungsloser Treue zur israelischen
Regierungs- und
Kriegspolitik stehen, aber leider auch die Jüdische Gemeinde Berlin.
Deutliche Kritik an den permanenten Völkerrechtsbrüchen der israelischen
Regierungen,
an Krieg und Hungerblockade gegen Gaza, an der an Apartheidsstrukturen
erinnernden
Politik gegenüber arabischen Israelis und den Bewohnern der besetzten
Gebiete ist in
Deutschland ganz offensichtlich nicht erwünscht. Schließlich hat
Kanzlerin Angela Merkel
die bedingungslose Solidarität mit dem Staat Israel – und nicht etwa mit
den weiterhin
unter antisemitischen Vorurteilen und Verfolgung leidenden Juden – zur
deutschen
Staatsräson ernannt. Mit dem von »linker« Seite mitgetragenen
Maulkorberlaß gegen
Finkelstein wird gerade die deutsche Regierung aus der Schußlinie
genommen, schließlich
wollte der Wissenschaftler in Berlin über »die Verantwortung der
deutschen Regierung an
der fortgesetzten Aushungerung der palästinensischen Bevölkerung«
sprechen.
Finkelstein ist nicht das einzige jüdische Opfer solcher Hetzkampagnen.
Im vergangenen
Jahr traf der Bannstrahl den israelischen Historiker Ilan Pappe. Die
Stadt München ließ
ihm zuvor zugesagte Räume sperren. Unerwünscht ist Pappe, weil er die
»ethnische
Säuberung« Palästinas als planmäßige Vertreibungskampagne während der
Gründungsphase des Staates Israel deutlich gemacht und so gezeigt hatte,
daß die
Wurzel des Nahostkonflikts eben kein tiefsitzender Judenhaß der Araber
ist.
Letztlich bestätigten diejenigen, die Auftrittsverbote antizionistischer
Wissenschaftler
durchsetzen, ungewollt eine der eigentlich auf die US-Politik gemünzten
Kernthesen
Finkelsteins. Von zionistischen Vereinigungen wurde eine regelrechte
»Holocaust-
Industrie« geschaffen, um unter Ausbeutung des Leides der vom deutschen
Faschismus
ermordeten Juden Unterstützung für die Politik des Staates Israel zu
erpressen. Dem
Kampf gegen den Antisemitismus haben die deutschen Zionisten mit ihrem
Maulkorberlaß
für antizionistische Juden jedenfalls einen Bärendienst erwiesen.
Niemand muß den Thesen Norman Finkelsteins zustimmen. Aber Finkelstein
ist weder ein
Holocaust-Leugner, noch ein Rassist, noch ein Befürworter von
Kolonialkriegen. Seine
Motivation, sich kritisch mit der israelischen Regierungspolitik und dem
Mißbrauch des
Andenkens der Opfer der Shoa auseinanderzusetzen, ist eine
humanistische. Sein Ziel ist
ein gerechter Friede in Nahost und die Wahrung des Andenkens der Opfer
der Shoa.
Daher sollten sich Antifaschisten und Kriegsgegner für das Grundrecht
auf
Meinungsfreiheit für Norman Finkelstein stark machen.
Ulla Jelpke ist Innenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die
Linke
Offener Brief an die Verantwortlichen in der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Fanny-Michaela Reisin
- Norman Finkelstein sagt seinen Besuch in Deutschland ab.
Nun hat Norman Finkelstein, radikaler Kritiker der Politik Israels
gegenüber den
einheimischen Palästinensern, seine Vortragsveranstaltungen zum
Goldstone-Report in
München und Berlin abgesagt. Ein jüdischer US-Amerikaner, der häufig
darüber schrieb,
daß seine Familie von den Nazis ausgerottet wurde, verspürt offenkundig
nicht das
geringste Interesse, sich einem Deutschland aufzudrängen, in dem er als
Gast
unerwünscht ist und mehr noch als Holocaust-Leugner und Antisemit
diffamiert und zur
persona non grata degradiert wird. (…)
Um es deutlich zu sagen: Der Völkermord an den Juden Europas wurde und
wird seit
Gründung des Staats Israel von seinen Regierungen bewußt und willentlich
mit dem
Kalkül genutzt, permanent grünes Licht für eine Politik zu haben, die
nachweislich gegen
geltendes Völkerrecht sowie die Menschenrechte verstößt und selbst mit
den elementaren
Geboten der Menschlichkeit unvereinbar ist.
Norman Finkelstein zeigt dies auf seine Weise auf. Unerbittlich. Seine
Polemik ist nicht
jedermanns favorisierter Stil. Er ist Opfer einer jahrelangen,
vernichtenden
Rufmordkampagne in den USA. Er ist bitter. So what? War ich je mit allen
Referenten der
Friedrich-Ebert-, der Heinrich-Böll- oder Rosa-Luxemburg-Stiftung
einverstanden? (…) In
der Sache bin ich mit Finkelstein einig. Und längst nicht ich allein.
Wäre es ob seines
Muts und seiner Sachkenntnis nicht vermessen, wollte ich jetzt sagen:
Ich bin eine
Finkelstein. (...)
Die Opfer des Holocaust werden systematisch und umfassend
instrumentalisiert: von
israelischer Seite zur moralischen Rechtfertigung eines politisch
beschlossenen,
systematisch geplanten und organisiert ausgeführten Kapitalverbrechens
am
palästinensischen Volk und mithin an den angrenzenden arabischen
Nationen. Von den
Regierungen der Vereinigten Staaten von Amerika und des vereinigten
Europas zur
Rechtfertigung einer Hegemonialpolitik auf dem Globus, die solche
Verbrechen seit der
eigenen Nationenwerdung tradiert und offenkundig nach wie vor
tolerieren. Nein, es ist
nicht Israel allein. Ein Tor, ja ein Antisemit, wer glaubt, daß Israel
und die Jewish
Community allein zur »Weltherrschaft« und straflos zu Kapitalverbrechen
in der Lage
wären. Alle mächtigen Staaten haben ihren Anteil an diesem sogenannten
Israel-
Palästina-Konflikt, und alle ziehen ihren Gewinn daraus. (…)
Finkelstein soll dem Vernehmen nach über alle Stränge geschlagen haben.
Ihm wird von
Seiten der jüdischen Gemeinden »Geschichtsrevisionismus« (sic!)
vorgeworfen. So, als
wäre es verboten, Geschichte immer wieder neu zu denken, zu deuten und
zu schreiben.
So, als gelte nur die Wahrheit der Ideologen. (…) Daß Kirche, Die Grünen
und eine Partei
mit dem Namen Die Linke den Kopf schon angesichts vielleicht angedrohter
oder auch
nur antizipierter Schwierigkeiten mit den – so nennen sie sich gern –
»Freunden Israels«
hierzulande einziehen und alles tun, um sich mit diesen und eben nicht
mit Kritikern der
Politik seiner Regierungen vereint zu wissen, ist bedrückend. Nicht nur,
weil es
interessant gewesen wäre, zu hören, was Finkelstein zum Goldstone-Report
und seiner
Perzeption in Israel und anderswo zu sagen hat. Auch nicht wegen der
verpaßten
Möglichkeit, im direkten Diskurs zu überprüfen, ob die selbstgefaßten
und verbreiteten
Meinungen über seine Aussagen zutreffen oder nicht. (…) Es fehlen
souveräne und freie
Bürgerinnen und Bürger im Lande, die, einer Rosa Luxemburg und einem
Heinrich Böll
gleich, radikal und unerbittlich Recht und Freiheit verteidigen.
Prof. Dr. Fanny-Michaela Reisin ist Präsidentin
Liebe
ArbeiterfografInnen, liebe Freunde der Arbeiterfotografie,
der Bundesverband Arbeiterfotografie erklärt zu den Vorgängen in
Zusammenhang mit der abgesagten Vortragsreise von Dr. Norman Finkelstein
(anbei auch als PDF-Datei):
Hört endlich auf,
Euch dem Unrecht zu unterwerfen
Appell des Bundesverbands Arbeiterfotografie an die
Verantwortlichen für Meinungsunterdrückung und
Menschenrechtsverletzung
Dem Verband Arbeiterfotografie wäre im Oktober 2009 in Frankfurt
fast das widerfahren, was jetzt in Zusammenhang mit der in
Deutschland geplanten Vortragsreise des in den USA lebenden Norman
Finkelstein geschehen ist: eine Veranstaltungsabsage infolge des
Drucks von Interessensgruppen, die Menschenrechtsverletzungen und
Krieg decken. Auch der Versuch der Stadt München im Oktober 2009,
den israelischen Historiker Ilan Pappe infolge eines solchen Drucks
mundtot zu machen, ist uns in Erinnerung. Deshalb sind wir bei allen
Versuchen, die Freiheit der Meinungsäußerung zu beseitigen, stark
sensibilisiert.
Das Vortragsthema von Norman Finkelstein, US-amerikanischer
Politikwissenschaftler, Sohn von Holocaust-Überlebenden und Autor
der Bücher "Die Holocaust-Industrie: Wie das Leiden der Juden
ausgebeutet wird" und "Antisemitismus als politische Waffe: Israel,
Amerika und der Missbrauch der Geschichte", sollte lauten: "1 Jahr
nach dem israelischen Überfall auf Gaza – die Verantwortung der
deutschen Regierung an der fortgesetzten Aushungerung der
palästinensischen Bevölkerung". Dass über ein solches Thema, bei dem
es um existentielle Belange von Millionen von Menschen geht,
gesprochen werden kann und muss, sollte eine Selbstverständlichkeit
sein.
Erschreckend in Zusammenhang mit Norman Finkelstein ist besonders
die Tatsache, dass es Organisationen mit dem Anspruch sind, für
Nächstenliebe, Frieden und Menschenrechte einzutreten, die die
Absage ausgesprochen haben: eine Gemeinde der evangelischen Kirche,
die Heinrich-Böll- und die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Hermann Dierkes,
Vorsitzender der Ratsfraktion Die Linke Duisburg, schreibt: "Rosa
Luxemburg würde sich im Grabe herumdrehen... Ich fasse es nicht!"
Dem kann sich der Bundesverband Arbeiterfotografie nur anschließen
und ergänzen: das gilt auch für Jesus Christus und Heinrich Böll.
Die Behauptung, dass in Deutschland das Recht auf freie Rede nicht
verletzt wird, ist für Norman Finkelstein eine Lüge. Damit hat er
bedauerlicherweise recht. Das ist eine verheerende Entwicklung, der
sich alle Menschen und Organisationen von Format entgegenstellen
müssen, insbesondere die, denen es angeblich um Menschenrechte geht
und die sich geschworen haben, nie wieder Faschismus entstehen zu
lassen. Niemand darf sich dem Unrecht unterwerfen. Wer das tut, ist
mitverantwortlich für die menschenverachtende, rechtsextreme Politik
gegenüber der palästinensischen Bevölkerung.
Palästinensische Christinnen und Christen aus mehreren Kirchen und
kirchlichen Organisationen beschreiben das zum Himmel schreiende
Unrecht in einer Erklärung vom 11. Dezember 2009: die Trennmauer,
die auf palästinensischem Gebiet errichtet worden ist und Städte und
Dörfer in Gefängnisse verwandelt; der Raub des Landes durch den Bau
illegaler israelischer Siedlungen; der Raub der natürlichen
Ressourcen wie Wasser und Ackerland; die unmenschlichen Bedingungen,
unter denen Flüchtlinge trotz ihres Rechts seit Generationen in
Lagern auf ihre Rückkehr warten; die Tausenden von Gefangenen, die
in israelischen Gefängnissen dahinsiechen; die unmenschlichen
Bedingungen in Gaza nach dem grausamen Krieg, den Israel im Dezember
2008 bis Januar 2009 dort geführt hat; das Herausdrängen
palästinensischer Bürger, von Christen und Muslimen, aus Jerusalem,
die Enteignung oder Zerstörung ihrer Häuser...
Dafür dürfen wir nicht mitverantwortlich sein. Dagegen müssen wir
aufbegehren - auch indem wir Stimmen wie die von Norman Finkelstein
- unüberhörbar zu Wort kommen lassen. Wir dürfen nicht wieder
mitschuldig werden und die Augen verschließen, wenn Menschen
systematisch unter Billigung ihrer "Mitmenschen" - wie in Jerusalem
- aus ihren Häusern verschwinden oder ein historischer muslimischer
Friedhof zerstört wird, um dort in perfider Weise ein "Museum für
Toleranz" zu errichten.
22.2.2010
Vorstand des Bundesverbands Arbeiterfotografie
Mit besten Grüßen
Anneliese
Fikentscher und Andreas Neumann
Ein Vorschlag von Victor Grossman -
Über einen Konsens
der Linken zu Fragen des Nahen Ostens und des Antisemitismus
Gegenwärtige Spannungen über den Nahen Osten und verwandte Themen unter
Linken
bergen die Gefahr der ernsthaften Spaltungen in sich. Jedem und jeder
steht es ja offen,
Ereignisse auf eigene Art zu betrachten, und die Partei Die Linke soll
kontroverse
Diskussionen nicht scheuen, gerade nicht zu solchen komplizierten
Fragen. Doch wäre es
ratsam, meine ich, sich auf bestimmte grundlegende Ansichten
einzustimmen.
Entgegengesetzte Positionen dürften nicht als »verboten« oder »tabu«
gelten, doch
müßte klar sein, daß sie bei der Linkspartei eher falsch am Platz sind.
Ich sehe folgende Positionen als Basis für einen Grundkonsens: Wir
verwerfen Haß sowie
jegliche Ausgrenzung von Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Sprache,
ethnischen
Herkunft, Religion oder sexuellen Orientierung. Wegen des
Massenverbrechens
Deutschlands gegen jüdische Menschen zwischen 1933 und 1945, Shoah oder
Holocaust
genannt, verurteilen wir besonders jegliche Art von Antijudaismus oder
Antisemitismus.
Wir vergessen dabei nicht den massenhaften Mord an Roma und Sinti, an
Millionen von
Polen, Russen, Jugoslawen, Griechen, Italienern, an Menschen, vielfach
älteren Zivilisten,
Frauen und Kindern fast aller Völker Europas. Wir bedenken auch die
verfolgten und
getöteten Homosexuellen, »Bibelforscher« und Kranken.Wir vergessen nicht
das gezielte
Ermorden von sowjetischen Kriegsgefangenen, darunter besonders von Juden
und
Politkommissaren. Mit besonderer Ehrfurcht bedenken wir die Kommunisten,
Sozialdemokraten, Christen und alle anderen, die im Kampf gegen das
Hitler-Regime ihr
Leben riskierten und oft verloren.
In der Welt von heute betonen wir, daß wir das Recht Israels auf eine
sichere Existenz
völlig respektieren und alle Forderungen nach seiner Auflösung scharf
verurteilen. Wir
unterstreichen das Recht der Menschen von Palästina auf eine eigene
Heimat, die die
gesamte sogenannte Westbank plus Gaza umfaßt, weshalb eine Beendigung
der
Besetzung der Westbank erforderlich ist. Fragen über Grenzen, Rückkehr
von
Palästinensern, mögliche Bleiberechte für manche der jüdischen Siedler
unter
palästinensischer Souveranität sollen friedlich gelöst werden. Echte
Sicherheit für beide
Seiten muß garantiert werden wie auch volle Souveränität über Land, See
und Luftraum,
wie von der UNO oft verlangt. Die Möglichkeit eines einheitlichen
Staates im ganzen
Gebiet bleibt den beiden Seiten gemeinsam überlassen.
Wir sind gegen das Töten im allgemeinen, aber besonders gegen das von
Frauen,
Kindern und Zivilisten. Wir glauben nicht, daß, um Töten zu verhindern
oder zu rächen,
weiteres Töten gerechtfertigt ist. Wir begreifen, daß für die Bewohner
eines langjährig
besetzen Landes – das durch Fremdkontrolle, Landenteignung, Mauerbau,
die
Vernichtung von Bäumen und Ernten, die Einschränkung der Fischerei und
des freien
Handels und die Demütigung durch Einschränkungen, Razzien und ständige
Kontrollen –
der Griff nach irgendwelchen verfügbaren Waffen mehr als verständlich
ist. Trotzdem
hoffen wir auf friedliche Lösungen und fordern ernsthafte Verhandlungen,
ohne Vorwürfe
wegen früherer Mißerfolge.
Wir verurteilen sämtliche Äußerungen, welche die Vernichtung Israels
fordern, sowie
ebenfalls solche, die die Vertreibung bzw. den »Transfer« der
Palästinenser fordern. (…)
So wie wir jegliche anti-jüdische Propaganda oder Tätigkeit verurteilen
und bekämpfen,
so verurteilen und bekämpfen wir jegliche Propaganda oder Aktion gegen
Muslime wegen
ihrer Religion, ihrer Kleidung oder ihres ethnischen Ursprungs. Wir
sehen Muslime nicht
als eine »Bedrohung«, sondern als Mitmenschen, mit denen wir uns
gemeinsam um eine
bessere Gesellschaft engagieren wollen. Ihre etwaige »Aufklärung«
überlassen wir, wie
bei anderen Völkern und Gruppen, den progressiven Kräften innerhalb
ihrer eigenen
Reihen.
Unabhängig von unseren Ansichten über mangelnde Demokratie,
Menschenrechte,
Gleichheit und Gerechtigkeit in Iran, Syrien, Türkei, Ägypten, Myanmar
oder sonstwo,
lehnen wir jeden Versuch ab, einen Regierungswechsel durch Krieg,
Invasion oder
Bombenangriffe zu erzwingen. Jeder Ruf nach Invasion oder Krieg ist zu
bekämpfen.
Solidarität schließen wir nicht aus, aber doch sämtliche
Militäraktionen.
Wir sind schließlich für eine Außenpolitik, die dazu beiträgt, den
ärmeren Ländern der
Welt und den ärmeren Menschen in reicheren Ländern, ein besseres Leben
zu
ermöglichen, und gleichzeitig alles zu tun, um unsere Umwelt auf diesem
Planeten zu
schonen und zu retten. Wir setzen uns dafür ein, die Macht der riesigen
Finanz- und
Industriekonglomerate in der Welt zu verringern und sobald wie möglich
zu beenden,
besonders wenn ihre Aktivitäten zu Militäraktionen führen können.
Wir sehen jedes Land als ein Ganzes von Menschen, Gruppen, Parteien,
Klassen, und
Strömungen. Manche davon mögen unsere Herzen erwärmen, andere
alarmieren. Doch
wir verwechseln nicht diese Vielzahl in einem Lande mit dessen
jeweiligen wechselnden
Regierungen. Deshalb sind wir nicht, und können auch nicht, pro- oder
anti-israelisch
sein, pro-oder anti-amerikanisch, pro- oder anti-deutsch. Jeden Versuch,
uns so zu
stempeln, lehnen wir ab.
Ich denke, diese Prinzipien entsprechen den Idealen der meisten in der
Linkspartei. Wer
sich im starken Widerspruch dazu befindet, soll, wenn er will, seine
Meinung behalten,
ihm wird aber geraten, sein Glück in einer anderen Partei zu suchen. Die
Auswahl ist nur
allzu groß.
Victor Grossman ist Buchautor und lebt in Berlin
Offener Brief an die Verantwortlichen in der Rosa-Luxemburg Stiftung von
Jan van Aken, Christine Buchholz, Sevim Dagdelen, Wolfgang Gehrcke,
Norman Paech, Werner Ruf, Sahra Wagenknecht
Lieber Heinz Vietze, Lieber Florian Weis,
eure
Entscheidung, den Raum in der Rosa Luxemburg Stiftung für den Vortrag an
Norman Finkelstein nicht mehr zur Verfügung zu stellen, finden wir
falsch. Eure Begründung, dass euer Bildungsauftrag „plurale Debatten“
voraussetzt und deshalb eine Veranstaltung mit Norman Finkelstein nur
mit einem Gegenpart durchgeführt werden sollte, finden wir auch falsch.
Als
ihr im Dezember 2009 eure Zusage gabt, waren Finkelsteins kritische
Positionen zur Israel-Debatte bekannt. Dass er in Israel und manchen
jüdischen Kreisen umstritten ist, trifft ihn gleichermaßen wie
zahlreiche andere kritische jüdische Wissenschaftler. Erst jüngst wurde
einem von ihnen, Ilan Pappe, in München von der Stadt der Raum
gekündigt.
Wir halten derartige
Entscheidungen mit dem Debatten-Anspruch der Stiftung sowie mit der von
uns bisher beachteten Diskurs-Kultur vollkommen unvereinbar
und das unabhängig der Bewertung der inhaltlichen Positionen Norman
Finkelsteins, in der auch wir nicht immer übereinstimmen. Wir
gehen nicht davon aus, dass das Publikum erst durch einen Gegenpart zu
einem kritischen Dialog mit dem Vortragenden angeleitet werden müsste.
Gerade als politische Stiftung mit einem Bildungsauftrag für kontroverse
und plurale Debatten hättet ihr dem Druck von einigen Wenigen nicht
nachgeben dürfen. Deren Vorwürfe „Geschichtsrevisionismus“ und
„Antisemitismus“ zeugen von einer erschreckenden Unkenntnis und sind
vollkommen absurd, das wisst ihr auch. Anstatt ihrem Druck nachzugeben,
hättet ihr einem Wissenschaftler eurer Wahl in einer weiteren
Veranstaltung ein Podium geben können.
Wir
bitten Euch deshalb eindringlich, diese Entscheidung zu überdenken. Ihr
könnt mit unserer vollsten Unterstützung rechnen, sowohl bei der
Durchführung dieser Veranstaltung als auch bei der Planung und
Durchführung einer weiteren Veranstaltung einer anderen Denkrichtung.
Wenn wir erst anfangen, Debatten gar nicht mehr zu führen, haben wir
schon verloren.
Mit
solidarischen Grüßen
Erklärung zur
Absage des Vortrags von Norman Finkelstein
Jüdischen Stimme für
gerechten Frieden in Nahost e.V.
Dr. Norman
Finkelstein hat seinen Flug nach Deutschland storniert.
Er wollte vom 24.2. bis 26.2.
in München, Milbertshofen und Berlin sprechen.
Der geplante Titel dieser Vorträge war:
"1 Jahr nach dem israelischen Überfall auf Gaza – die Verantwortung der
deutschen Regierung an der fortgesetzten Aushungerung der
palästinensischen Bevölkerung".
Dieser Titel zeigt klare Kante. Er
verstößt gegen die Sprachregelung der deutschen Politik. Er verstößt
gegen die Sprachregelung der großen deutschen Medien. Und er spricht die
Wahrheit aus.
Vor dieser Wahrheit hat die hiesige
Lobbygruppe des israelischen Schlag-zu-Nationalismus große Angst. Also
wurde eine Kampagne geführt. Der auf seine elterlich-jüdische Tradition
stolze Finkelstein wurde als "Antisemit" und "Geschichtsrevisionist"
diffamiert, mithin in die Nazi-Ecke gestellt. Die Jüdische Gemeinde
Berlin, jüdelnde Gruppen in Der Linken (Arbeitskreise namens "Shalom")
und ein jüdischer Arbeitskreis in der SPD riefen zur Demonstration gegen
Finkelstein auf.
Mit diesen Gruppen wollte es sich die
Evangelische Kirche ohne Not nicht verderben, ebenso die Parteistiftung
der Grünen, und ebenso die Parteistiftung der Linken: Sie alle zogen
ihre Zusagen zur Organisation der Veranstaltung zurück. Da nutzte es
nicht genug, dass Finkelstein selbst Jude ist und dass wir, die Jüdische
Stimme für gerechten Frieden in Nahost, Mitveranstalter waren.
Es gab eine neue Raumzusage der
"Junge-Welt-Gallerie" in Berlin. Aber dies ist ein relativ kleiner Saal,
und Finkelstein schätzte die Lage nun so ein, dass die Streitereien sein
Anliegen, das im Titel des Vortrags zum Ausdruck kommt, zu sehr
überlagern würden. Er sagte ab.
Also ein Sieg für die Lobby des
israelischen Schlag-zu-Nationalismus? Ja, selbstverständlich.
Aber ein Pyrrhus-Sieg. Denn diese Lobby,
die in Berlin die Kirche, die Grünen und die Linke wieder auf Linie
gebracht hat, hat damit zu deutlich gemacht, welche praktischen
Konsequenzen ihre ungerechtfertigte Gleichsetzung von Kritik an Israels
Unrecht mit Antisemitismus hat: Einschränkungen der Meinungsfreiheit.
Dies ruft Widerstand hervor. In der Rosa-Luxemburg-Stiftung rumort es
vermutlich. Es ist nur eine Frage der Zeit – und weiterer solcher
"Siege" - bis es auch in der SPD und in der CDU rumort. Denn
Diskussionen über das offensichtliche Unrecht von Israel gegen die
Palästinenser kann man nicht verhindern. Wir jedenfalls werden diese
Diskussionen weiterführen.
Es ist auch ein Pyrrhus-Sieg auf
ideologischem Gebiet. Denn in seinen besten Traditionen hat das Judentum
danach gestrebt, die Welt durch aktives Handeln zu einer gerechteren und
barmherzigeren Welt zu machen. Es war der geistige Führer des deutschen
Judentums im letzten Jahrhundert, Rabbiner Dr. Leo Baeck, der das
Judentum als die Religion der tätigen Moral definierte. In diesem Sinne
können und sollen Juden zu Verständigung, Dialog, Versöhnung und Frieden
in Nahost beitragen. Die Akteure, die im Namen ihres Judentums
Finkelsteins Auftritt verhindert haben, stellen sich außerhalb dieser
alten Tradition, und sie haben keine neue: Da ist nur eine große
nationalistische Leere.
Das macht es in Zukunft nichtjüdischen
Deutschen immer leichter, Recht und Unrecht in der Palästinafrage nicht
nur zu erkennen, sondern auch zu benennen:
"1 Jahr nach dem israelischen Überfall auf
Gaza – die Verantwortung der deutschen Regierung an der fortgesetzten
Aushungerung der palästinensischen Bevölkerung".
Prof. Dr. Rolf Verleger - Vorsitzender der
Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
Claudia Karas -
Aktionsbündnis für einen gerechten Frieden in Palästina
Guten Tag
durch Ihr feiges Einknicken vor
honestly disturbten Kriegshetzern und wegen des Redeverbots für
Prof. Norman Finkelstein eignen sich Ihre Institutionen bestens,
einen „Ausschuss für unisraelische Umtriebe “ ins Leben zu
rufen mit Listen von Israelkritikern, Kritikern von Angriffskriegen
und Kritikern von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie Ihr
amerikanisches Vorbild. McCarthyism goes McZionism. Ihre eifrige
Mitarbeit im Sinne des Strategiepapiers des israelischen
Reut-Instituts gegen Kritiker der israelischen Politik ist ja
bereits jetzt Grundsatz Ihres Handelns und entspricht Ihrer
Definition von Meinungsfreiheit, die Sie mit und unter dem Stiefel
der Israellobby so massiv bedrohen.
Vor allem aber sollten Ihre beiden
Stiftungen die Namen ablegen, mit denen Sie Rosa Luxemburg („Freiheit
ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“) und Heinrich Böll
entehren und in den Dreck ziehen.
Ihre
besonders perfide Form des Antisemitismus, die Selektion in "gute"
und "unerwünschte" Juden hier und heute in Deutschland ist ein
Skandal und eine Schande, denn auch Sie bedienen das judäophobe
Stereotyp, alle deutschen Juden identifizierten sich wie der
Zentralrat der Juden mit der Politik des Staates Israel und
ignorieren sträflich die Stimmen der israelischen Friedensbewegung
und Jüdische Stimmen für
gerechten Frieden.
Kein
Friede ohne Gerechtigkeit! - Claudia Karas - Aktionsbündnis für
einen gerechten Frieden in Palästina
Hermann Dierkes -
Zu jW vom 19. Januar: »Pluralist des Tages: RLS«
- Nun auch noch die Rosa-Luxemburg-Stiftung! Ja, hat denn ihr Vorstand
keinen Arsch mehr in der Hose? Die Begründung für den Rückzug ist
oberfaul und der politische Opportunismus offensichtlich. Welche
»Ausgewogenheit« bei Referenten und Themen will man denn da anstreben?
Mäßigt euch, ihr Mörder, mäßigt euch, ihr Opfer? Haben die
Verantwortlichen für das Gaza-Massaker, für völkerrechtswidrige
Besatzung und Annexion und ihre Komplizen hierzulande nicht Geld und
Raum genug für ihre verlogenen Darstellungen? Darf ein entschiedener
Vorkämpfer für universelle Menschenrechte und mutiger Kritiker wie
Norman Finkelstein nur noch auftreten, wenn schamlose Lobbyisten ihm ins
Wort fallen? Wir dürfen gespannt sein, welche »Ausgewogenheit« – in
Wahrheit Auftrittsverbot und Zensur – nicht nur beim Thema
Israel/Palästina da noch ins Haus steht. Rosa Luxemburg würde sich im
Grabe herumdrehen, wenn sie könnte. Setzt sich ein solcher Kurs fort,
sollte sich die Stiftung aber schleunigst umbenennen. Vielleicht in
Rosamunde-Pilcher-Stiftung oder so. Ich fasse es nicht! - Hermann
Dierkes, Vorsitzender der Ratsfraktion Die Linke Duisburg
Bild oben rechts Ben Heine - Zum vergrößern das Bild anklicken.
Heinz-Dieter Winter Botschafter a. D. -
Wohin führt der Weg?
- Offener Brief an die Rosa-Luxemburg Stiftung - Sehr geehrter Herr
Heine, als jemand, der seit mehr als dreißig Jahren mit der Lage im
Nahen und Mittleren Osten befaßt ist, sehe ich mich
zu folgender Stellungnahme veranlaßt: Die Rosa-Luxemburg-Stiftung
weicht vor jenen zurück, die Kritik an den völkerrechts- und
menschenrechtswidrigen Praktiken Israels als Antisemitismus
diffamieren. Dabei will gerade diese Kritik dazu beitragen, daß
Israel endlich im Interesse auch seiner eigenen Sicherheit einen Weg
beschreitet, der zum Frieden mit den Palästinensern und allen
arabischen Nachbarn führt. Jeder, der es wollte, hätte doch zu der
nun abgesagten Veranstaltung kommen können und mit Argumenten Herrn
Finkelstein widersprechen können, statt vor der Tür gegen ihn zu
demonstrieren. Oh, Stiftung, die einen so würdigen Namen trägt,
welchem Zeitgeist huldigst Du und wohin führt Dein Weg? Heinz-Dieter
Winter Botschafter a. D.
Ruth Asfour in einem Briefan die Rosa Luxemburg Stiftung
- Sehr geehrter Herr Heine - Wieso widerspricht die Rosa
Luxemburg Stiftung dem Motto ihrer Namengeberin? „Freiheit ist immer
die Freiheit des Andersdenkenden!“ Und Voltaire: „Ich bin nicht
deiner Meinung, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass du sie
aussprechen darfst.“ Hier in Frankfurt am Main, sind wir nicht so
antisemitisch, dass wir einen Juden wie Herrn Prof. Finkelstein
ausladen ! Die Rosa Luxemburg Stiftung hat einen Monat nach dem Gaza
Massaker voriges Jahr sogar einen palästinensischen Arzt Dr. Deeb
eingeladen zu einem (überfüllten) Vortrag im Ökohaus Frankfurt. Also
haben wir sogar einen Palästinenser eingeladen weil er zur
Untermauerung seines Vortrrags Original Dias aus Gaza zeigte. Was
hätte eine israelische Person gegen diese Dias sagen können?
Inzwischen sind schon Klagen gegen Israel wegen dieses
unverhältnismäßigen Einsatzes beim internationalen Gerichtshof
eingegangen. Israelische Offiziere trauen sich nicht mehr ins
Ausland aus Angst vor Verhaftung – habe ich im internet gelesen.
Auch dass die Ministerin Tsipi Livni beinahe in London festgehalten
worden wäre. Aber Israel hat internationale Beziehungen und nützt
den Holocaust schamlos aus. Das sieht man bei Ihnen.
Die Bundesverdienstkreuz und altern. Friedens Nobelpreisträgerin
Felicia Langer sagt: „Gerade wegen des Holocaust sind die Deutschen
doppelt den Menschenrechten verpflichtet.“ Bitte lesen sie die
jüdische Zeitschrift SEMIT in der Bahnhofsbuchhandlung zu verkaufen!
Da schreiben Juden, die denken wie Prof. Finkelstein – das ist das
beste Mittel gegen Antisemitismus. Mit freundlichen Grüßen Ruth
Asfour
Der Schwarze Kanal: Die Mossad-Fraktion - Werner Pirker -
Norman Finkelstein wird in Berlin doch noch Gelegenheit erhalten,
sich zum Thema »Israel, Palästina und der Goldstone-Bericht über den
Gaza-Krieg« äußern zu können. Nachdem die Linkspartei-nahe
Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) ihre Raumzusage zurückgezogen hat,
wird der für den 26. Februar angesetzte Vortrag des
US-amerikanischen Politologen in der Ladengalerie der jungen Welt
stattfinden. In Zeiten permanent beschworener »Diskussionskultur«
werden ihre minimalsten (räumlichen) Voraussetzungen systematisch
eingeschränkt. Dem Rückzieher der RLS waren Absagen der
evangelischen Trinitatis-Kirche in Charlottenburg und der grünen
Heinrich-Böll-Stiftung vorausgegangen. Sie fügten sich dem von
selbsternannten Diskussionskulturkommissaren verhängten
Diskussionsverbot. Denn Norman Finkelstein, Sohn von
Holocaust-Überlebenden, bediene, wie es in einem maßgeblich vom
Arbeitskreis Shalom, einer prozionistischen pressure group in der
Linkspartei, initiierten Aufruf heißt, »antisemitische,
antizionistische und geschichtsrevisionistische Positionen«. Daß der
ebenfalls mit der Linkspartei assozierte Arbeitskreis »Frieden und
internationale Politik« zur Teilnahme an der
Finkelstein-Veranstaltung aufgerufen hatte, finden die Unterstützer
der israelischen Kriegs- und Besatzungspolitik als »untragbar«.
(...) In
seinem jüngsten Interview mit dem Neuen Deutschland hat Oskar
Lafontaine von Leuten in der Partei gesprochen, die sich als
Stichwortgeber des rechten Kampagnenjournalismus hergeben. Auch wenn
er dabei nicht an die Israel-Lobby gedacht haben dürfte, trifft
dieser Vorwurf auf den Arbeitskreis Shalom ganz besonders zu. Dessen
politische Stoßrichtung ist ausschließlich gegen Linke innerhalb und
außerhalb der Linkspartei gerichtet.>>>
Rolf Verleger - Vorsitzender der Jüdischen Stimme für gerechten
Frieden in Nahost e.V zur Absage der Finkelstein
Veranstaltung
-
Liebe Mitglieder und Freunde, wie erinnerlich, hatten die
Berliner Trinitatis-Gemeinde und die Heinrich-Böll-Stiftung (der
Grünen) ihre Zusage zur Durchführung einer Veranstaltung am
26.2. mit Dr. Norman Finkelstein in Berlin rückgängig gemacht.
Nun hat heute auch die Rosa-Luxemburg-Stiftung (der Linken) ihre
Zusage, ihrerseits die Veranstaltung am 26.2. durchzuführen,
zurückgezogen. (Kopie des Absageschreibens im Anhang) Das heißt,
es erscheint momentan nicht möglich, in Berlin eine
Veranstaltung mit Finkelstein zu machen, um so mehr wenn diese
Veranstaltung heißt "1 Jahr nach dem Überfall der israelischen
Armee auf Gaza - die Verantwortung der deutschen Regierung an
der fortgesetzten Aushungerung der palästinensischen
Bevölkerung".
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung argumentiert durch ihren
Vorstandsvorsitzenden und ihr geschäftsführendes
Vorstandsmitglied - die Angelegenheit ist also ziemlich
weit oben aufgehängt - dass bei der "Brisanz" des Vortrags ein
"Gegenpart" nötig gewesen wäre, um die Veranstaltung durchführen
zu können.
Das erinnert an die Raumabsage der Stadt München vor einigen
Monaten für einen Vortrag von Prof. Ilan Pappe. Auch dort wurde
bemängelt, dass kein Gegenpart da sei, z.B. Prof. Michael
Wolffsohn. Ich schrieb damals an die Stadt München, dass nach
dieser Logik auch Vorträge von Herrn Wolffsohn nur noch mit
Gegenpart stattfinden dürften: Wie Yin und Yang, so auch Yang
und Yin. Dies scheint bisher nicht der Fall zu sein.
An diesem Bild von Yin und Yang ist einiges dran: Die Frage ist
ja nun schlicht, ob wir hier in gewissen Fragen chinesische
Verhältnisse bekommen: Immer schön die Mitte wahren, nur keine
Extreme, unsere weisen politischen Führer werden es schon
richten.
De facto hat im Moment Norman Finkelstein Redeverbot in Berlin.
Denn auch andere Raumvermieter scheuen sich davor, wegen einer
einzelnen Veranstaltung Ärger zu bekommen.
Der Vorwand derjenigen, die erfolgreich diese Kampagne betrieben
haben, ist, dass er ein "Antisemit" und "Geschichtsrevisionist"
sei. Damit wird Kritik an Israel, die aus einer Perspektive der
universellen Geltung der Menschenrechte betrieben wird, in die
Nazi-Ecke gestellt.
Anhand dieses Vortrags wollen uns die Freunde der israelischen
Hau-Drauf-Politik wohl nun zeigen, wer hier das Sagen hat. Das
letzte Wort ist das aber noch lange nicht.
Und die
Rosa-Luxemburg-Stiftung möge wieder die Worte der Jüdin Rosa
Luxemburg beherzigen: "Freiheit ist immer die Freiheit des
Andersdenkenden".
Wir machen derweil mit unserer
Kampagne für ein Schiff nach Gasa weiter. Edith Lutz und Kate
Leiterer haben folgende Wünsche aufgelistet:
Wir suchen Mitarbeit für: - Anschreiben an Schulen (Kopien
anfertigen und in der Region veerteilen) - Anschreiben an
Organisationen wie attac, ai(amnesty international), etc -
Sammel- und Fahrdienst für Spenden (und eventuell Lagerung bis zur
Bootsbeladung) - Klinkenputzer (auch Hinweise, wo man putzen
könnte) - Flyerverteilung (auch auf Veranstaltungen)
- weitere Ideen
Mit den besten Wünschen,
Rolf Verleger
Vorsitzender der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in
Nahost e.V.
Rolf Verleger antwortet der Israel-Lobby,die zum Protest gegen
die Veranstaltung mit Prof. Norman Finkelstein aufruft:
Sehr geehrte Damen und Herren, die Jüdische Stimme für gerechten
Frieden in Nahost e.V. ist Mitveranstalter des Vortragsabends
mit Dr. Norman Finkelstein am 26.2. in Berlin. - |
Ich bin Vorsitzender der Jüdischen Stimme und schreibe
diesen Brief an Sie, da Sie zum Protest gegen diese
Veranstaltung - möglicherweise auch zu ihrer aktiven
Verhinderung - aufgerufen haben. Ich habe mir Ihren Aufruf
genau durchgelesen. Sie bezeichnen Finkelstein als
"Geschichtsrevisionisten" und "Antisemiten". Üblicherweise
werden so Leute bezeichnet, die den Massenmord der Nazis an
der Generation unserer Eltern und Großeltern leugnen. Mit
dieser Bedeutung spielen Sie auch in Ihrem Aufruf. Belege
für diese Behauptung bleiben Sie allerdings schuldig. Denn
solche Belege gibt es nicht. Sowohl ein flüchtiger als auch
ein gründlicher Blick auf Finkelsteins web site
www.normanfinkelstein.com belegt das Gegenteil.
Finkelstein ist ein stolzer und bewusster Jude, der sich
gegen die Vereinnahmung der jüdischen Tradition durch
jüdischen Blut-und-Boden-Nationalismus wehrt. Es ist
erschütternd, dass Menschen wie Sie, die sich in Ihrer
täglichen gesellschaftlichen und politischen Arbeit gegen
Nationalismus und Menschenrechtsverletzungen stellen, in der
erbitterten Auseinandersetzung zwischen Verteidigern der
universellen Menschenrechte und Nationalisten in Israel
einfach die Fronten wechseln. Konsequenterweise sollten Sie
Ihr Bündnis zu einer Dauereinrichtung machen und ein Komitee
gegen antiisraelische Umtriebe gründen. Ehrenvorsitzender
Joseph McCarthy. Zu Ihrer Information lege ich hier im
Anhang den Artikel bei, den ich im September 2009 im Neuen
Deutschland zur Frage "Wann ist Kritik an Israels Politik
Antisemitismus" geschrieben habe. Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Rolf Verleger -P.S.: Ich wäre Ihnen dankbar, wenn
Sie dieses Schreiben an die Bündnispartner weiterleiten
könnten, deren e-mail-Adresse ich im Netz nicht ausfindig
machen konnte. |
Jüdische
Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V. -
Mitgliedsorganisation der European Jews for a Just Peace (EJJP)
- Prof. Rolf Verleger
- Sehr geehrter Herr Adamaschek, als Mitveranstalter des
geplanten Vortragsabends von Prof. Norman Finkelstein habe ich
mit Befremden von Ihrer Absage der Veranstaltung erfahren. Daher
erlaube ich mir, Ihnen anbei in Kopie den Brief zu schicken, den
ich - nun offenbar vergeblich - heute per Brief-Post an die
Trinitatis-Gemeinde geschickt hatte, im Bemühen, ein wenig
Vernunft einkehren zu lassen. Nun, letztlich muss jeder selbst
wissen, was er tut. Mit freundlichen Grüßen Prof. Dr. Rolf
Verleger Vorsitzender der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden
in Nahost e.V.
An den Gemeindekirchenrat der Trinitatis-Gemeinde z.Hd. Pfarrerin
Marlis Schultke
- Sehr geehrte Frau Pfarrerin Schultke, sehr geehrte Damen und
Herren, wir nehmen an, dass Sie aufgrund der organisierten Kampagne
des Vereins "Honestly Concerned" einige Briefe bekommen, die sich
gegen die Veranstaltung am 26. Februar mit Prof. Norman Finkelstein
richten. Insbesondere wird man Herrn Finkelstein "Antisemitismus"
unterstellen. Ich habe mich im letzten Jahr in einem Artikel mit der
Frage auseinandergesetzt, warum Kritik an der Politik Israels
"Antisemitismus" genannt werden kann.
>>>
Die Politik Israels - Wo hört Kritik auf, wo fängt Antisemitismus
an?
- Pof. Rolf Verleger
- In der jüdischen Gemeinschaft gibt es zu dieser Frage mindestens
zwei Sichtweisen. Aus einer Position der Verantwortung ist es unsere
Pflicht, Kritik zu äußern, wenn israelische Politik gegen ethische
Gebote verstößt. Diese Position interpretiert die jüdische Tradition
>>>
Bildquelle - Dorah Rosen and Norman Finkelstein 3-15-06 Santa Cruz,
California
(photo by Scott Kennedy) >>>
Isam Kamel - Brueckenbauer / Berlin
- Sehr geehrter Herr Adamasche, sehr geehrte Damen und Herren,
es ist bemerkenswert, wie manch deutsche Organisation vor
Zittern blau wird, wenn die Keule des Antisemitismus nur gehoben
wird. Oder wollen Sie in Ihren Veranstaltungen lieber
Selbstgespräche führen anstatt analytischer Auseinandersetzung
in der Sache mit intellektuellen Denkern? Die Integrität von Dr.
Finkelstein ist auf vielen Plattformen nachzulesen.
Universalwerte beziehen sich für Dr. Finkelstein weder auf
Herkunft noch auf Rasse. Diese Universalwerte gelten auch für
die Palästinenser und eine Darlegung Methodik des israelischen
Systems und Institution als Peiniger, Unterdrücker,
Kolonialmacht ist erforderlich. Hingegen hat eine
gemeinUnnützige Organisation wie das Honestly Concerned das
Ziel, Unfrieden zu stiften und längst fällige Diskussionen in
dieser, z.T gehirgewaschenen Gesellschaft, zu verhindern bzw. im
Kein zu ersticken. Sie haben diesen Dienst für Honestly
Concerned geleistet. Vielen Dank wirklich für diese ungeheure
Handlung. Bitte überlegen Sie Ihre Entscheidung erneut und
denken nach, vielleicht erstmal für die Zukunft, ob das mit
Ihren Zielen des offenen Denkens konform ist, ob die
Aufrichtigkeit hier nicht auf der Strecke bleibt. Honestly
Concerned (...) missbraucht uns (...) offensichtlich dadurch,
dass
Verhetzung das Ziel ist und nicht Annäherung zwischen
Gruppen und Menschen. Oder vertritt Honestly Concerned
gesellschaftlich hohe ethische Ziele? Wer hat Angst vor ein
Stückchen Wahrheit in unserem Lande im Zusammenhang mit dem
System Israel und seiner menschenverachtenden Haltung sowie mit
offensichtlich Racheaktionen als Vergeltung zum Holocaust
gegenüber von Volksgruppen in Palästina, die nichts im
geringsten daran beteiligt war. Mit freundlichen Grüßen
Isam Kamel - Brückenbauer / Berlin
Dr. Viktoria Waltz -
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der Heinrich Böll
Stiftung, als Mitglied in NRW und jahrelang tätige
Gutachterin für das Studienstipendiumprogramm von Böll
(inzwischen pensionierte Dozentin), und darüber hinaus selbst
über viele Erfahrungen verfügend
a. zur Situation und Geschichte in Israel/Palästina
b. zum Verfolgungswahn einer sich honestly concerned und anders
nennende, quasi deutsche Lobby Gruppe für Israel à la
AIPAC in den USA bin ich entsetzt über die Kleinmütigkeit
unserer Stiftungsriege in Berlin.
Sind Sie denn nicht umsichtig und unabhängig genug, dieses Spiel
zu verstehen und auf dieses Spiel gelassener zu reagieren?
Das macht mich sowohl traurig wie auch wütend - auch meine
Stiftung unterwirft sich dem Diktat - keine Kritik an Israel
sobald der Antisemitismusvorwurf im Raum steht? Die Keule die
verhindert, dass a. in Deutschland über das andere Gesicht
Israels überhaupt informiert wird, Zusammenhänger zu verstehen
und dazu dient, Hintergründe eines langsamen Genocids an den
Palästinensern zu verschweigen oder zu vertuschen - und
dies b. zum Schaden eines ganzen Volkes, das nicht am Holocaust
je schuldig war und ist, aber auch zum Schaden des israelischen
Volkes und in Missachtung der berechtigten Kritik vieler Juden
in der Welt, die für einen gerechten Frieden eintreten, der für
viele immer heißt: Israel muss demokratisch werden und seine
Raum greifende Politik aufgeben? Glauben Sie etwa das
Sprachgebilde über den 'selbsthassenden Juden' usw.?
Schauen Sie sich den organisierten Zirkus dieser Möchtegerne
Israelunterstützer an , z. B.. auf
dort wurde zur Aktion gegen Böll aufgerufen, damit Sie so
reagieren.
Das hat schon mehrfach funktioniert, in Österreich, in
Deutschland zu den verschiedensten Anlässen - es wird auf deren
diversen blogs auch nach Gruppen gefragt, die sich für Klarheit
einsetzen à la :Kennt einer die Palästina Gruppe in
München?...Dies sind Denunzianten, Hasser und Unfriedenstifter,
auch Kriegstreiber, zur Zeit gegen den Iran . Was ist nur mit
HBS los?
Ein anderer Fall: die Bundesverdienstkreuzverleihung an die
nicht mehr in Israel leben wollende jüdische Rechtsanwältin
Felicia Langer - lesen Sie nach, in was für eine Falle Sie
geraten sind und vertrauen Sie sich mehr Kenntnissen anderer,
eben auch Herrn Finkelsteins, an. Schauen Sie speziell zum Fall
Langer, der Ihnen hoffentlich die Augen öffnen wird,
meinen blog an, in dem sie weiteres finden, was Ihnen viellicht
entgangen ist an Realität in diesem Staat, unter
Ich werde mir die weitere Mitgliedschaft überlegen müssen, auch
eine konträre Meinung ist notwendig um mehr Aufrichtigkeit in
diesem Konflikt walten zu lassen. Wenn da so schnell
zusammengezuckt wird und mainstream angesagt ist, dann braucht
man und ich bestimmt Böll so nicht. Mit freundlichen
Grüßen Dr. Viktoria Waltz
Dr. Edith Lutz
- Sehr geehrter Herr Adamaschek, ich erhielt soeben die
Mitteilung, dass sich das Bildungswerk der Heinrich
Böll-Stiftung nicht an der geplanten Veranstaltung mit Norman
Finkelstein beteiligt. Darf ich Sie nach den Gründen fragen?
Ich schätze Norman Finkelstein (wie auch viele meiner Freunde in
Israel) aufgrund seiner notwendigen Kritik an der Politik der
Regierung Israels. Mag er damit auch gegen den Strom einer
fehlinformierten Masse schwimmen - Heinrich Böll hatte dies auch
getan! Darf ich Ihnen für die Veranstaltungen in Ihrem Hause
Faltblätter unserer Initiative auf postalischem Weg zukommen
lassen ?
Mit frdl. Gruß, Edith Lutz
Eine erneute Kapitulation vor der Israellobby
-
Tobias Schneider -
Es war zu erwarten, dass die Funktionäre der Böll-Stiftung und
die Religionsfunktionäre der evangelischen Kirche vor dem
Angriff auf die Meinungsfreiheit des amerikanischen Politologen
Dr. Norman G. Finkelstein eingeknickt sind und ihre Räume für
die freie Meinungsäußerung verschlossen halten.
Wer es in der BRD noch nicht begriffen hat, die Israellobby hat
die Micheldeutschen fest unter ihrer Knute. Wenn die Stawskis
und die anderen Konsorten von der Israellobby zur Hetze gegen
Andersdenkende blasen, knicken die folgsamen Deutschen ein.
Ist das die gleiche Mentalität die die Vernichtungsmaschinerie
der Nazis wie geölt am Laufen gehalten hat?
Die Mail, die
Helmut Adamaschek am 09.02.2010 um 13:16:04 an die „Liebe
Kolleginnen und Kollegen, liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren“ verschickt hat, zeugt von dieser
Kriechermentalität.
Dort heißt es weiter, dass „das Bildungswerk Berlin der Heinrich
Böll Stiftung beteiligt sich nicht an der geplanten
Veranstaltung mit Norman Finkelstein“ beteiligt. Jetzt kommt die
Selbstverleugnung aus schierer Angst vor der Lobby: „Wir
haben aus Unachtsamkeit, mangelnder Recherche und im Vertrauen
auf die Kooperationspartner eine heftige Fehlentscheidung
getroffen. Finkelsteins Verhalten und seine Thesen bewegen sich
unseres Erachtens nicht mehr im Rahmen berechtigter Kritik. Wir
bedauern sehr unsere Entscheidung und entschuldigen uns dafür.“(!!!)
Eine dämlichere Begründung hätten sich diese Vertreter einer
„kritischen“ Zivilgesellschaft nicht einfallen lassen können. Es
geht noch irrer weiter: „Die Entscheidung war allerdings keine
Entscheidung des Bildungswerk-Vorstandes, sondern des Teams in
der Geschäftsstelle.“ Der Vorstand sollte dieses Team umgehend
auf AlG II setzen.
Dass bei dieser Stiftung organisierte Protestmails aufgelaufen
sein müssen, verrät folgender Satz: „Wir bedanken uns für die
vielen Hinweise und Interventionen zu dieser Veranstaltung. Auch
die Trinitatis-Gemeinde hat inzwischen von der Veranstaltung
Abstand genommen und stellt keine Räume mehr zur Verfügung.“
Wahrscheinlich haben die Veranstalter Hetzmails folgenden
Inhalts erhalten: So auf der Hetzwebsite von „honestly
concerned“ „Protestbriefe sollten u.a. an den Eigentümer des
Veranstaltungsortes geschickt werden, die Trinitatis-Kirche, die
es zu überzeugen gilt, dass diese ehrenwerte Kirchengemeinde
sicher nur aus Unwissenheit Ihre Räumlichkeiten für diese
Diffarmierungsveranstaltung zur Verfügung stellen und das dies
ganz sicher nicht vereinbar ist mit deren aufrichtigen
Verpflichtung zum Einstehen gegen Antisemitismus, wie auf deren
Website propagiert...“
Wer von evangelischen Glaubensfunktionären etwas anderes
erwartet hätte, als Unterwerfung ist nicht überraschend. Die
Deutschen Christen lassen grüßen. Dass die Grünen und die ihnen
nahestehende Stiftung prinzipienlos sind, lässt sich jeden Tag
auf der Berliner Bühne beobachten. Rene Böll sollte den Namen
seinen verstorbenen Vaters nicht länger missbrauchen lassen.
Welcher „Un“-geist unter Teilen der evangelischen
Glaubensfunktionären herrscht zeigt das Beispiel dreier
„Geistlicher“, die sich erdreistet haben, die eherenhafte
Haltung der drei Bundestagsabgeordneten der Partei „Die Linke“
kritisiert hätten, weil sie nicht nach der Rede des israelischen
Präsidenten im BRD-Bundestag aufgestanden sind.
Diese drei BTs haben die Ehre des deutschen Parlaments gerettet,
da sie sich nicht vor einem „Kriegsverbrecher“ erhoben haben,
als er dem Iran mit Waffengewalt gedroht hat. Der
Bundestagspräsident hätte ihn strafrechtlich belangen sollen, da
er gegen Artikel 80 GG verstoßen hat. Ein öffentlicher Aufruf
zur Gewalt ist strafbar. Die drei verleumdeten Abgeordneten
haben sich natürlich von ihren Stühlen erhoben, als es um das
Gedanken an die Opfer der Nazi-Verbrechen an den Juden ging.
Aber Peres, der einer der unehrlichsten und heuchlerischsten
Politkern Israels ist, mussten sie die „Ehre“ verweigern.
Peres ist nicht nur der „Vater“ der israelischen Atombombe,
sondern war auch an allen Untaten gegenüber den Palästinensern
führend beteiligt. Zuletzt hatte er über Richter Goldstone, der
die israelischen Kriegsverbrechen und Massaker gegen die
Palästinenser im Gazsstreifen als „Kriegsverbrechen“ bezeichnet
hatte, folgendes gesagt: „Richard Goldstone ist ein
unbedeutender Mann, ein Mann ohne Sinn für Gerechtigkeit, ein
Technokrat, der von Rechts nichts versteht. Er kam in einer
einseitigen Botschaft Israel zu verletzen und wenn eine
Untersuchung gemacht werden muss, dann muss sie gegen ihn
eröffnet werden.“
Oder Peres einmal „anders“: „Ich denke, es ist ein großer Sieg
über den Terror.“ Vor einem solchen Politiker erhebt man sich
nicht. Auch die Deutschen haben neben den USA, Kanada und
einigen unbedeutenden Inselatolle gegen den Bericht gestimmt.
Eine Schande. Es zeigt aber, dass sich in Deutschland mental
nichts geändert hat.
Nach dieser Absage einer weiteren
Veranstaltung bedarf es einer massiven Kampagne der
demokratischen Zivilgesellschaft für die Meinungsfreiheit, die
die Israellobby massiv bedroht. Tobias Schneider, 9.2.10.
Abraham Melzer
-
Sehr geehrter Herr Adamaschek, mit Entsetzen und Zorn nehme ich
diese falsche und schrecklich dumme Entscheidung zur Kenntniss.
Sie schreiben: Finkelsteins Verhalten und seine Thesen bewegen
sich unseres Erachtens nicht mehr im Rahmen berechtigter Kritik.
Wer hat das entschieden? Wer steht hinter „unseres“? Wie kommen
Sie darauf? Woher wissen Sie wie weit berechtigte Kritik an
Israels Politik gehen kann, gehen darf, gehen muss? Wo hört denn
nach Ihrer Meinung „berechtigte“ Kritik auf? So wie Sie
argumentieren und so argumentieren leider viele in diesem Land,
geführt von Gurus a la Henryk Broder, hätte man auch die Nazis
nicht kritisieren können und dürfen, denn ihnen vorzuwerfen sie
begehen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und gegen die
Menschheit wäre vielleicht nicht mehr im Rahmen berechtigter
Kritik. Und Thomas Mann und Erich Maria Remarque, um nur zwei zu
nennen, wurden von den Nazis auch mit solchen Argumenten
kritisiert und verfolgt, so wie Finkelstein heute von manchen
Israelis und Juden kritisiert und verfolgt wird. Nicht aber mit
sachlichen Argumenten, sondern mit persönlichen Diffamierungen.
Oder sind Sie in der Lage mir sachlich zu sagen, warum
Finkelsteins Kritik nicht mehr im Rahmen berechtigter Kritik
sich bewegt.
Sie haben entschieden, die drei dummen Pfaffen aus Westfallen
haben einen offenen Brief geschrieben und unsere liebe
Bundeskanzlerin meint Israels Kriegsverbrechen in Gaza seien
deutsche Staatsräson. Ich werde mich über diese Affäre
informieren und darüber in SEMIT (www.dersemit.de) schreiben.
Stehen Sie mir für ein Interview zur Verfügung? Mit
freundlichen Grüßen Abraham Melzer
Helmut Adamaschek
damaschek@bildungswerk-boell.de
Renate Dörfel-Kelletat und Frank Dörfel
Sehr
geehrte Damen und Herren:
Wir sind entsetzt: die
Heinrich-Böll-Stiftung, die wir bisher als eine Institution
erlebt haben, die eine freie, faire Diskussion ermöglichte und
die sich laut Selbstdarstellung als „…ein verlässlicher Partner
für ehrenamtliches Engagement und für die Zusammenarbeit mit
Dritten…“ gezeigt hat, fällt auf eine schlecht gemachte,
unqualifizierte Kritik von Leuten herein, die es sich zur
Aufgabe gemacht haben, jegliche Kritik an Israels derzeitiger
Politik als „Antisemitismus“ zu diffamieren. Sie machen sich
somit zum Werkzeug einer Propagandamaschinerie, die die Freiheit
der Meinungsbildung in Deutschland zu behindern versucht. Dies
macht uns fassungslos, lesen wir doch in Ihrer Selbstdarstellung
unter http://www.boell.de/stiftung/ueber-uns-519.html dass Sie
genau diesen Werten verpflichtet sind, die Sie mit Ihrer
Entscheidung mit Füßen treten:
„ ... Nicht zuletzt treten
wir für Gewaltfreiheit und eine aktive Friedenspolitik ein.“
(Hervorhebungen in Ihrer Web-Site).
Natürlich können wir
verstehen, dass Sie Feinden dieser Werte kein Forum bieten
wollen. Natürlich ist es richtig, die Referenten bei Ihren
Veranstaltungen vorher kritisch zu betrachten darauf, ob sie
Positionen vertreten, die nicht mit den Wertvorstellungen von
HBS (die ja auch unsere Wertvorstellungen sind) übereinstimmen.
Ihr durch Honestly Concerned veröffentlichtes Schreiben, lässt
völlig offen, durch welche neuen Fakten Sie zur Änderung Ihrer
Einschätzung von Finkelstein gekommen sind. Es kann doch nicht
sein, dass Sie die in dem Schreiben, das ebenfalls bei HC
veröffentlicht wurde, genannte eine Stelle, eine satirische
Übersetzung einer Veröffentlichung des Shurat HaDin, des Israel
Law Center, zum Anlass nehmen, Finkelstein ohne weitere
Würdigung seiner Aussagen und seiner Bedeutung als „Antisemiten“
herabzuwürdigen.
Haben Sie die Seite des Shurat HaDin
gelesen? (Wir fügen eine Kopie der Textteile bei). Sie erscheint
so absurd militaristisch und verachtet so sehr alle Ideen von
Recht und Menschenwürde, dass wir diese Seite zunächst selbst
für eine Parodie hielten. Finkelstein ist zu loben dafür, dass
er in seiner Parodie diesen grotesk inhumanen Text in einen
Kontext stellt mit dem, was wir an Brutalität und
Menschenverachtung in unserer Geschichte erlebt haben und womit
wir uns ständig auseinandersetzen müssen. Wo ist da der
Antisemitismus, auch im Sinne der von HC zitierten EU-Definition
(http://fra.europa.eu/fraWebsite/material/pub/AS/AS-WorkingDefinition-draft.pdf)
?
Da die genannte und von HC angegriffene Stelle aus
http://www.normanfinkelstein.com/ unseres Erachtens nicht für
eine Institution wie die HBS Anlass sein kann, sich derartig zu
verhalten, bitten wir Sie, uns darzulegen, was Sie zu der
Änderung Ihrer Einschätzung von Finkelstein veranlasst hat. Sie
sprechen in Ihrer Mail von „Finkelsteins Verhalten und seine(n)
Thesen“ – bitte helfen Sie uns, Sie zu verstehen, indem Sie uns
etwas mehr Information dazu geben.
Völlig unverständlich
ist uns die Formulierung „Wir bedauern sehr unsere Entscheidung
und entschuldigen uns dafür.“ An wen geht das, wem gegenüber
meinen Sie, sich entschuldigen zu müssen? Und wie ist der
öffentlich geäußerte Vorwurf gegen Ihre Mitarbeiter der
Geschäftstelle zu verstehen: von Unachtsamkeit, mangelnder
Recherche ist da die Rede? Ein zumindest befremdliches Verhalten
der HBS gegenüber ihren Mitarbeitern, so in der Öffentlichkeit
eine Teilgruppe abzukanzeln. Warum dies alles?
Sehr
geehrte Damen und Herren,
wir schätzen die HBS und ihre
Arbeit. Bitte helfen Sie uns, diesen uns skandalös erscheinenden
Vorgang zu verstehen. Das was wir lesen und an Reaktionen aus
der Öffentlichkeit in den letzten Stunden erfahren haben, ist
jedenfalls geeignet, Zweifel an der Integrität der HBS zu
wecken. Bitte zerstreuen Sie diese Zweifel.
Da der
Vorgang durch die Veröffentlichungen von HC weit bekannt wurde,
erlauben wir uns ebenfalls, dieses Schreiben als „offenen Brief“
an einen größeren Verteiler zu schicken, insbesondere an
Menschen, die wie wir Ihrer Entscheidung ratlos gegenüber
stehen. Wir werden Ihre Antwort, auf die wir hoffen, dann – wenn
Sie dem nicht ausdrücklich widersprechen – ebenfalls an diesen
Verteiler weiterleiten.
In der Hoffnung auf einen
fruchtbaren Dialog, Ihre Renate Dörfel-Kelletat und Frank
Dörfel
Thekla Kolbeck
-
Sehr geehrter Herr Adamaschek,
ich bin bestürzt über Ihre Worte zu Herrn Finkelstein. Bisher
hielt ich die Heinrich-Böll-Stiftung für eine
demokratische Einrichtung, die sich verpflichtet fühlt, zur
sachlichen Aufklärung und Wahrung der Menschenrechte
beizutragen, ganz im Sinne ihres Namensgebers. Ihren Worten muss
ich leider das Gegenteil entnehmen. Sie haben sich sogar zum
Büttel einer extremistischen Meinung hergegeben und schaden
nicht nur der sachlichen Meinungsbildung und Wahrheitsfindung in
Deutschland, sondern Sie schaden damit auch den Juden und den
Israelis. Es sind Leute mit extremistischen Auffassungen und
Tatsachenverdreher, wie Herr Broder, die Antisemitismus schüren.
Mit einer Kultur des Wegschauens, Augen und Ohren zu
verschließen, was israelische Politik seit Jahrzehnten den
Palästinensern antut (die im Übrigen ebenfalls Semiten sind!),
wie universelle Menschenrechte mit Füßen getreten werden,
sämtliche UNO-Resolutionen konsequenzenlos missachtet werden,
macht gerade uns Deutsche ein weiteres Mal mitschuldig. Statt
die Lektion aus dem Holocaust zu lernen, was heißt, für die
Einhaltung der Menschenrechte einzutreten, gleich in welchem
Land diese Rechte missachtet werden.
Eine Vielzahl von israelischen Juden und Juden anderer
Nationalitäten bitten gerade uns Deutsche um Unterstützung in
ihren unermüdlichen Anstrengungen für Frieden in Israel und
Palästina. Und Sie, Herr Adamaschek, wollen sich wirklich auf
die Seite jener stellen, die uns blind machen wollen für die
Realität? Wollen Sie wirklich Diener sein für jene, die
keinen Frieden in Nahost wollen – im Namen des Bildungswerkes
der Heinrich Böll Stiftung?
Mit freundlichen Grüßen
Thekla Kolbeck
Renate Dörfel-Kelletat -Frank Dörfel
- Mail an Helmut Adamaschek
<adamaschek@bildungswerk-boell.de>
Sehr geehrte Damen und Herren
Wir sind entsetzt: die Heinrich-Böll-Stiftung, die wir
bisher als eine Institution erlebt haben, die eine freie,
faire Diskussion ermöglichte und die sich laut
Selbstdarstellung als „…ein verlässlicher Partner für
ehrenamtliches Engagement und für die Zusammenarbeit mit
Dritten…“ gezeigt hat, fällt auf eine schlecht gemachte,
unqualifizierte Kritik von Leuten herein, die es sich zur
Aufgabe gemacht haben, jegliche Kritik an Israels
derzeitiger Politik als „Antisemitismus“ zu diffamieren. Sie
machen sich somit zum Werkzeug einer Propagandamaschinerie,
die die Freiheit der Meinungsbildung in Deutschland zu
behindern versucht. Dies macht uns fassungslos, lesen wir
doch in Ihrer Selbstdarstellung unter
http://www.boell.de/stiftung/ueber-uns-519.html
dass Sie genau diesen Werten verpflichtet sind, die Sie mit
Ihrer Entscheidung mit Füßen treten:
„ ... Nicht zuletzt treten wir für Gewaltfreiheit
und eine aktive Friedenspolitik ein.“
(Hervorhebungen in Ihrer Web-Site).
Natürlich können wir verstehen, dass Sie Feinden dieser
Werte kein Forum bieten wollen. Natürlich ist es richtig,
die Referenten bei Ihren Veranstaltungen vorher kritisch zu
betrachten darauf, ob sie Positionen vertreten, die nicht
mit den Wertvorstellungen von HBS (die ja auch unsere
Wertvorstellungen sind) übereinstimmen.
Ihr durch Honestly Concerned veröffentlichtes Schreiben,
lässt völlig offen, durch welche neuen Fakten Sie zur
Änderung Ihrer Einschätzung von Finkelstein gekommen sind.
Es kann doch nicht sein, dass Sie die in dem Schreiben, das
ebenfalls bei HC veröffentlicht wurde, genannte eine Stelle,
eine satirische Übersetzung einer Veröffentlichung des
Shurat HaDin, des Israel Law Center, zum Anlass nehmen,
Finkelstein ohne weitere Würdigung seiner Aussagen und
seiner Bedeutung als „Antisemiten“ herabzuwürdigen.
Haben Sie die Seite des Shurat HaDin gelesen? (Wir fügen
eine Kopie der Textteile bei). Sie erscheint so absurd
militaristisch und verachtet so sehr alle Ideen von Recht
und Menschenwürde, dass wir diese Seite zunächst selbst für
eine Parodie hielten. Finkelstein ist zu loben dafür, dass
er in seiner Parodie diesen grotesk inhumanen Text in einen
Kontext stellt mit dem, was wir an Brutalität und
Menschenverachtung in unserer Geschichte erlebt haben und
womit wir uns ständig auseinandersetzen müssen. Wo ist da
der Antisemitismus, auch im Sinne der von HC zitierten
EU-Definition (http://fra.europa.eu/fraWebsite/material/pub/AS/AS-WorkingDefinition-draft.pdf)
?
Da die genannte und von HC angegriffene Stelle aus
http://www.normanfinkelstein.com/
unseres Erachtens nicht für eine Institution wie die HBS
Anlass sein kann, sich derartig zu verhalten, bitten wir
Sie, uns darzulegen, was Sie zu der Änderung Ihrer
Einschätzung von Finkelstein veranlasst hat. Sie sprechen in
Ihrer Mail von „Finkelsteins Verhalten und seine(n) Thesen“
– bitte helfen Sie uns, Sie zu verstehen, indem Sie uns
etwas mehr Information dazu geben.
Völlig unverständlich ist uns die Formulierung „Wir bedauern
sehr unsere Entscheidung und entschuldigen uns dafür.“ An
wen geht das, wem gegenüber meinen Sie, sich entschuldigen
zu müssen? Und wie ist der öffentlich geäußerte Vorwurf
gegen Ihre Mitarbeiter der Geschäftstelle zu verstehen: von
Unachtsamkeit, mangelnder Recherche ist da die Rede? Ein
zumindest befremdliches Verhalten der HBS gegenüber ihren
Mitarbeitern, so in der Öffentlichkeit eine Teilgruppe
abzukanzeln. Warum dies alles?
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir schätzen die HBS und ihre Arbeit. Bitte helfen Sie uns,
diesen uns skandalös erscheinenden Vorgang zu verstehen. Das
was wir lesen und an Reaktionen aus der Öffentlichkeit in
den letzten Stunden erfahren haben, ist jedenfalls geeignet,
Zweifel an der Integrität der HBS zu wecken. Bitte
zerstreuen Sie diese Zweifel.
Da der Vorgang durch die Veröffentlichungen von HC weit
bekannt wurde, erlauben wir uns ebenfalls, dieses Schreiben
als „offenen Brief“ an einen größeren Verteiler zu schicken,
insbesondere an Menschen, die wie wir Ihrer Entscheidung
ratlos gegenüber stehen. Wir werden Ihre Antwort, auf die
wir hoffen, dann – wenn Sie dem nicht ausdrücklich
widersprechen – ebenfalls an diesen Verteiler weiterleiten.
In der Hoffnung auf einen fruchtbaren Dialog,
Renate Dörfel-Kelletat -Frank Dörfel
Annette Klepzig
-
Sehr geehrter Herr Adamschek, sehr geehrte Frau Guth, sehr
geehrter Herr Kubens, sehr geehrte Damen und Herren,
als Mitglied von Pax Christi finde ich es traurig und
beschämend für die Heinrich-Böll-Stiftung, daß Sie
radikalen, zionistischen Lobbyisten wie Broder, HC & Co.
mehr Glauben schenkt als aufrechten, ehrlichen, für einen
gerechten Frieden engagierten jüdischen/israelischen
Persönlichkeiten. Beigefügt die letzten Veröffentlichungen
dieser engagierten Menschen zum Holocaustgedenktag /
Peres-Rede.
Professor Norman Finkelstein gehört auch zu diesen
ehrlichen für einen gerechten Frieden in Israel/Palästina
kämpfenden Menschen. Seine Verfehlung ist, daß er die
Wahrheit unverblümt öffentlich ausspricht - und das ist für
Zionisten unerträglich. Auch unsere Politik übt sich lieber
in vornehmen Schweigen, was die israelischen
Kriegsverbrechen angeht. Es ist ja so bequem mit dem Strom
zu schwimmen und die Augen vor der Wahrheit zu verschließen.
Schließlich haben wir im Holocaust das Schweigen eifrigst
geübt.
Ein Pech nur, daß die Palästinenser nicht für den Holocaust
verantwortlich sind ! ! !
Wenn die Heinrich-Böll-Stiftung wirklich für für
Gewaltfreiheit und eine aktive
Friedenspolitik eintritt,
dann sollten Sie die Absage an Professor Norman Finkelstein
wieder rückgängig machen. Sie wollen ja sicher nicht
behaupten, daß die israelischen Massaker in Gaza, der
ungebremste Landraub usw.... Wege von
Gewaltfreiheit und eine
aktiver Friedenspolitik sind.
Mit der Bitte um Antwort und mit freundlichen Grüßen Annette
Klepzig,
Joachim Guilliard
- Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg an die
Rosa Luxemburg Stiftung
Hallo Herr Heine,
ein echtes Trauerspiel: Jedesmal
wenn ein jüdischer Intellektueller in Deutschland referieren
soll, dessen Kritik an der israelischen Politik etwas
radikaler ausfällt, machen die pro-israelischen
Randale-Trupps mobil und die Veranstalter und/oder
Eigentümer der Veranstaltungsräume knicken ein.
Prominentes Beispiel war unlängst Prof. Ilan Pappe, vor dem
die Stadt München ihre Türen schloß und nun macht auch noch
die RLS die Schotten dicht, von der man mehr
Standhaftigkeit und mehr Interesse am Thema erwartet hätte.
Das Argument "Unser Bildungsauftrag setzt aber unter anderem
kontroverse und plurale Debatten voraus" ist offenbar von
der Rechtfertigung des Münchener OBs Ude für die Absage an
Ilan Pappe abgeschrieben und genauso wenig überzeugend.
Zu fordern, dass für eine "plurale Debatte" bei jeder
Veranstaltung beide Seiten vertreten sein müßten, ist ja
offensichtlicher Unfug und wird sicherlich auch bei der RLS
normaler Weise nicht so gehandhabt. . Angesichts
dessen, dass kritische Standpunkte zur israelischen Politik
in Deutschland einen sehr schweren Stand haben, wäre es
zudem sogar wunschenswert, wenn diese etwas bevorzugt
würden.
Wenn ich aber sehe, wie leicht die
pro-israelischen Störtrupps - die nicht argumentieren,
sondern nur diffamieren - eine Veranstaltung nach der
anderen torpedieren können, wird es mir ziemlich flau im
Magen.
Dass es auch anders geht, hat der Direktor des
Deutsch Amerikanischen Instituts in Heidelberg bewiesen.
Er hat dem Druck nicht nachgegeben, als die selben Pressure
Groups eine Veranstaltung mit dem, bei Zionisten gleichfalls
verhaßten, israelischen Journalisten Shraga Elam verhindern
wollten. Das war Zivilcourage, während die RLS es leider,
wie es scheint, vorzieht, mit dem Strom zu schwimmen.
Mit freundlichen Grüßen, Joachim Guilliard
Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg
P.S.:
Ich werde dieses Schreiben auch andere Interessierte
weiterleiten.
Raymond Deane
- (Komponist, Autor und politischer Aktivist, der
abwechselnd in Deutschland und Irland lebt)
Helmut Adamaschek Heinrich Böll Foundation
(www.bildungswerk-boell.de
)
Lieber Herr Adamaschek,
Mit großer Enttäuschung habe
ich von der Entscheidung der Heinrich-Böll-Stiftung, sich
von dem für den 26. Februar geplanten Vortrag Norman G.
Finkelsteins zu distanzieren, erfahren.
Wenn Norman
Finkelstein, der Sohn von Holocaust-Überlebenden, eine
"umstrittene" Person ist, dann deshalb, weil seine Gegner
eine Kontroverse um ihn entfachten, indem sie ihn auf
brutalste Weise zum Antisemiten abstempelten. Diese Gegner,
machen wir uns nichts vor, sind diejenigen, die eine
bedingungslose Unterstützung des Staates Israel, seiner
Verbrechen ungeachtet, und eine totale Unterdrückung
kritischer Ansichten in Bezug auf diesen Staat, ob sie nun
von Juden oder Nichtjuden stammen, befürworten.
Rolf
Verleger, der Vorsitzende der Jüdischen Stimme für gerechten
Frieden in Nahost e. V., hat Norman Finkelstein als "einen
stolzen und bewußten Juden, der sich gegen die Vereinnahmung
der jüdischen Tradition durch jüdischen
Blut-und-Boden-Nationalismus wehrt", beschrieben.
Verleger hat die Gegner Finkelsteins zu Recht mit
denjenigen, die in den fünfziger Jahren in den USA den
McCarthyismus betrieben, verglichen.
Sie, Herr
Adamaschek, haben zugelassen, daß der Name der
Heinrich-Böll-Stiftung durch die Verbindung zu solchem
McCarthyismus besudelt wurde.
Doch es kommt noch
schlimmer. Als ein geplanter Vortrag des im Exil lebenden
israelischen Historikers Ilan Pappe im Oktober 2009 in
München auf Geheiß des dortigen Oberbürgermeisters abgesagt
wurde, hat Professor Pappe geschrieben, daß sein Vater "auf
ähnliche Weise als deutscher Jude in den dreißiger Jahren
mundtot gemacht wurde". Wie er selbst, wurden sein Vater und
dessen Freunde als "'humanistische' und 'friedenswillige'
Juden betrachtet, deren Stimmen unterdrückt und zum
Schweigen gebracht werden mußten." Angesichts der
Entscheidung, seinen Vortrag zu zensieren, gab sich
Professor Pappe "über den Stand der Redefreiheit und der
Demokratie im heutigen Deutschland besorgt, wie jeder
anständige Mensch es sein müßte."
Sie, Herr
Adamaschek, haben zugelassen, daß der Name der
Heinrich-Böll-Stiftung durch die Verbindung mit solcher
Zensur und mit dem Abbau der deutschen Demokratie, für den
sie steht, besudelt wurde.
Als andere Juden, darunter
Evelyn Hecht-Galinski, Felicia Langer, Hajo Meyer und der
bereits erwähnte Rolf Verleger, "aus der Reihe tanzten",
haben wir ansehen müssen, wie in Deutschland die Mechanismen
der Diffamierung reibungslos funktionierten. Die Tatsache,
daß diese Diffamierung häufig zum Teil das Werk anderer
Juden ist, macht sie keineswegs akzeptabler oder weniger
antidemokratisch.
Die Schaffung einer Kultur der
Einschüchterung und der (Selbst-)Zensur kann man nicht als
positiven Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung bezeichnen.
Im Gegenteil, sie stellt einen Rückschritt dar, der
berechtige Fragen hinsichtlich des Ausmasses, in dem die
deutsche Demokratie wirklich zu Rede- und Meinungsfreiheit
ermutigt, wenn sie mit politischer Zweckdienlichkeit
kollidiert und wenn diese politische Zweckdienlichkeit mit
den Menschenrechten und dem Recht auf politische Tätigkeit -
insbesondere mit den lange vorenthaltenen Rechten der
Palästinenser, die allen Grund haben, Deutschland als einen
ihrer schlimmsten Gegner zu sehen - kollidiert. Deutschland
wird niemals wirklich seine faschistische Vergangenheit
bewältigt haben, bis es seine bedingungslose Unterstützung
für den völkermordenden und rassistischen Staat Israel
aufgibt, bis es aufhört, die Rede- und Meinungsfreiheit
derjenigen, die diesen Staat kritisieren, zu unterdrücken,
und bis es auf die Stürmer-ähnliche Diffamierung, der diese
Kritiker ausgesetzt werden, verzichtet.
In seinem
literarischen Schaffen und in seinen journalistischen
Arbeiten hat Heinrich Böll versucht, in Deutschland ein
neues demokratisches Bewußtsein zu definieren, das
produktiven Nutzen aus der Vergangenheitsbewältigung zog.
Ich meine, daß die Stiftung, die Sie, Herr Adamaschek
vertreten, durch ihre Beteiligung an der Diffamierung und
der Zensur von Norman Finkelstein es versäumt hat, diesen
notwendigen Prozeß voranzutreiben, und sich als unwürdig
erwiesen hat, den Namen eines so großen Schriftstellers und
Humanisten wie Heinrich Böll zu tragen.
Mit
freundlichen Grüßen,
Raymond Deane
(Komponist,
Autor und politischer Aktivist, der abwechselnd in
Deutschland und Irland lebt)
Andrej Reder
„Staatsräson“ lässt grüßen(ND 19.2.)
Obwohl
ich sprachlos bin, kann ich nicht schweigen. Eine schändliche, feige und
unverantwortliche Entscheidung der RLS für die ich mich schäme. Die
Entscheidungsträger unterschätzen die Brisanz ihres
jetzigen Vorgehens. Die auch in Kreisen der Linkspartei beschworene
„Staatsräson“ gegenüber Israel wird hiermit auch in der parteinahen
Stiftung befolgt und beschädigt angesichts der aggressiven Machtpolitik
der israelischen Elite das Ansehen der Stiftung und der Partei. Was
würde wohl Rosa Luxemburg, was würden die millionenfachen Holocaust
Opfer, was die 1400 im Gaza-Krieg ermordeten Palästinenser sagen, dass
einem Kritiker der israelischen Politik(nicht Israel-Kritiker) heute in
der Hauptstadt des Landes Auftritte versagt werden, das während der
Nazidiktatur soviel Unheil gegenüber Juden und Nichtjuden angerichtet
hatte? Was hat das mit Meinungs- und Versammlungsfreiheit, was mit
Freiheit für Andersdenkende zu tun?
Andrej Reder -
Berlin
Offener Brief von Rechtsanwalt Renato Lorenz
An die Rosa-Luxemburg-Stiftung
Berlin e.V.,
Betrifft: Redeverbot für Prof. Norman Finkelstein in den Räumen der RLS
Sehr geehrte Damen und
Herren,
ich bin fassungslos über die mir zu Ohren
gekommene Tatsache, daß Prof. Norman Finkelstein aus den USA auch in der
Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin die Möglichkeit verwehrt bekam, um in
Deutschland auftreten zu können.
Da ich dafür keine andere Erklärung habe, als daß hier Menschen in einer
Weise entschieden haben, die den Idealen und Gedanken von Rosa
Luxemburg, denen die Stiftung verpflichtet ist, prinzipiell entgegen
stehen, fordere ich die Bekanntmachung der Verantwortlichen und deren
Entfernung aus ihren Positionen. Ich protestiere ausdrücklich gegen den
Vorgang.
Prof. Norman Finkelstein hat sich u.a. um die Offenlegung eines
historisch bedeutsamen Sachverhaltes, dem des wirtschaftlichen und
politischen Mißbrauchs des Holocaust durch Kräfte in den USA, verdient
gemacht. Ihm ist dafür hohe Achtung und gebührender Respekt sowie die
Solidarität bei der Verteidigung seines Standpunktes entgegenzubringen.
Dazu gehört auch die Gewährung von öffentlichem Raum durch eine linke
Stiftung, um ihm Möglichkeiten zur politischen Auseinandersetzung gerade
in Deutschland zu bieten, dem Ursprungsland des Vernichtungsfeldzuges
gegen die Juden der Welt.
Für eine Antwort notiere ich mir in meinem Kalender den 30.02.2010.
Renato Lorenz
Frau Dr. Nutan Sampat -
Offener Brief:
Protest gegen Ausladung von Herrn Finkelstein
Offener Brief
Sehr geehrter Herr Heine,
als gebürtige Inderin, dessen Vater in der gewaltlosen Freiheitsbewegung
von Mahatma Gandhi zur Befreiung Indiens von der Kolonialmacht
Großbritanniens teilgenommen hat, finde ich es als eingebürgerte
Deutsche beschämend, dass gerade die Rosa-Luxemburg Stiftung Herrn
Norman Finkelstein ausgeladen hat. Im Übrigen, hat Herr Finkelstein auf
seiner Webseite (1) erklärt, dass er den Titel des Vortrages selbst
nicht gewählt hat und einen anderen gewählt hätte. Sie tun nicht nur Ihm
Unrecht, sondern werden selbst durch bestimmte Mitglieder missbraucht
und verlieren massiv die Hochachtung der Friedens- und
Gerechtigkeitsliebenden Menschen. Wenn Frau Luxemburg Ihr skandalöses
Verhalten erfahren könnte, würde Sie sofort die Stiftung schließen.
Vielleicht ist es für Sie hilfreich, die Meinung von Mahatma Gandhi zu
lesen (2). Er hat sehr viel darüber geschrieben und kategorisch die
Entstehung des Staates Israels abgelehnt. Er wurde einige Male von
bestimmten jüdischen Gruppen unter Druck gesetzt, Israel anzuerkennen.
Wir Inder (und nicht nur wir) haben sich immer gewundert, wieso er
keinen Friedens-Nobelpreis bekam, jedoch einige Israelische Staatsmänner
schon, die durch Ihre Lobby AIPAC in den USA bestens vernetzt sind.
Mit freundlichen Grüßen
Frau Dr. Nutan Sampat |
|
|
|