Des Kaisers neue Kleider
Neue Fassung erzählt von
"Broders Stiefschwester"
Wer
kennt nicht Andersens
Märchen vom Kaiser, der sich
immer neue Kleider
schneidern ließ und sich
selbst damit zu Markte
trug. Dank der
Bewundererschar wurde er
immer wagemutiger; so zeigte
er sich schließlich in
seinem neuesten Kleid, das
niemand sehen konnte!
Ein Kind staunte und rief
verwundert: „Er hat ja gar
nichts an!“
Auch heute sollen noch
solche Märchen geschehen,
ja, die Medienwelt ist
geradezu geschaffen, des
neuen Kaisers Ruhm zu
verbreiten: er übt in
Zeitungen, Büchern, als
deutscher "Intellektueller"
und in Internet-Netzwerken
seine Macht aus. Sie alle
und er selbst schneidern
seine schillernden und
glänzenden Kreationen, so
dass die Zahl seiner
Bewunderer unübersehbar
wird: je mächtiger er sich
glaubt, um so schamloser
greift er seine Kritiker an.
Von seinen Getreuen werden
ihm Preise zugeschanzt;
Anhänger der großen
demokratischen Parteien und
ihre Stiftungen fühlen sich
geehrt, wenn sie Seine
Hoheit empfangen dürfen
und rollen den roten
Teppich aus. In Österreich
darf Kaiser Broder für
Intoleranz und Militanz
öffentlich eintreten, ohne
das Ansehen seines Hofes zu
schädigen und er darf
mutige Richter, die etwas an
ihm auszusetzen haben, „Freislers
Erben" nennen,- ein selbst
in seinem Land auffälliges
Kleid, das ihm weiteren
Beifall einträgt!
Tja, eine echter
Herrenreiter.
Liegt eine Erbse
unter seinem
Sattel, geht es
um seine
wertvolle
Befindlichkeit,
weiß er sich vor
Unbill nicht zu
fassen.
Geht es um
Befindlichkeiten
Anderer, ist die
allergröbste
Keule noch nicht
grob genug.
Aber beim Leute
beschimpfen, die
sich mangels
Eloquenz oder
mangels
Gelegenheit
nicht wehren
können, war
HMB immer
schon gut.
Quelle
Beitrag 45
Shraga Elam schreibt:
"Herr Broder,
(...) Ihre Texte lese
ich immer mit großem
Vergnügen, denn sie sind
Beleg für eine alte
jüdische Weisheit, die
besagt, dass Intelligenz
eine der wenigen Dinge
auf dieser Welt ist, die
gerecht verteilt ist:
niemand beklagt sich,
dass er/sie zuwenig
davon bekommen habe.
Weil ich diese Weisheit
als Übertreibung
betrachte, erlaubte ich
mir, die Grundidee zu
modifizieren und jetzt
heißt sie für mich:
"Dummheit ist eine der
wenigen Sachen, die
gerecht verteilt ist
usw.""
Quelle